Die offizielle Seite hat mit Jason Aaron über die aktuellen Comics der Einheitskontinuität gesprochen – im Vordergrund stehen neben Informationen über künftigen Plänen und der Arbeit bei Marvel als solcher die Reihen Star Wars und Darth Vader. Das Interview beinhaltet Spoiler zu den neusten Ausgaben:
Was denken Sie nun, nachdem Sie nun den ersten Handlungsbogen von Star Wars abgeschlossen haben?
Bis jetzt war's eine ziemlich coole Erfahrung. Ich denke, wir waren alle ziemlich erfreut darüber, in diese Sache einzutreten. Jeder, der an den Büchern arbeitet, jeder im Hause Marvel, wir waren alle ziemlich erfreut darüber, dass die Star Wars-Comics zum ersten Mal in so vielen Jahren zu Marvel zurückkehren. Jeder freute sich darüber, am ersten großen Star Wars-Projekt des Jahres 2015 beteiligt zu sein – generell wird das Jahr für Star Wars natürlich ziemlich groß sein, da ja der neue Film erscheint. Ich denke wir sind alle voller Hoffnung und freuen uns darüber, zu dieser Sache zu kommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand mit dieser Resonanz gerechnet hätte. Ebensowenig, ob jemand mit der Weise, wie sich die Comics verkauft haben gerechnet hätte oder mit den vielen Neuauflagen. Die Resonanz war ziemlich atemberaubend.
Klingt so, als hätte Band #1 Sie ziemlich beflügelt. Wenn Sie entscheiden 'Okay, ich werde Luke auf Vader treffen lassen.' - eine ziemlich große Sache – fühlen Sie sich dann beklommen? Oder denken Sie: 'Ich pack's einfach an und erzähle die beste Story, die ich auf die Reihe bekomme?'
Klar wollten wir ein wenig beflügelt werden und aus verschiedenen Gründen [wollte ich] zeigen, dass dies keine kleinen, nebensächlichen Abenteuer sein werden, die irgendwann zwischen den Filmen spielen. Ich wollte zeigen, dass wir storytechnisch alle möglichen Register ziehen, die wir können. Ich wollte, dass sich dieser Comic wichtig und wie der nächste Teil der übergreifenden Geschichte anfühlt. Wir haben immer über das Aussehen, den Ton und das Feeling dieses Buchs gesprochen. Wir wollten, dass es wie eine Szene aus dem Jahre 1977 wirkt: Man geht aus dem Ursprungsfilm raus, kriegen diesen Comic in die Hand gedrückt und es fühlt sich so an, als wäre es das nächste Kapitel dessen, was man gerade gesehen hat. Also, ja, Luke und Vader von Angesicht zu Angesicht am Ende von Band #1 hatte einen großen Anteil daran. Einfach zu zeigen, dass es da draußen mehrere große Ereignisse gibt, die zwischen Episode IV und V stattfinden und, dass wir nach so vielen davon greifen, wie wir in die Finger kriegen können.
Sie zeigten Boba Fett in einigen intensiven Actionszenen – ebenso dabei, wie er Luke jagt und bekämpft. Wie war es, über ihn zu schreiben? Er spricht in den Filmen nicht gerade viel.
Hat Spaß gemacht. In der Tat, es war eine Herausforderung, da haben Sie schon Recht, denn es handelt sich um eine Figur, mit der wir alle aufgewachsen sind und die wir alle lieben, auch wenn er nicht wirklich viel macht oder viel in diesen originalen Filmen sagt. Es ist eine Herausforderung, ihn in die Handlung zu werfen, ihn ruhig zu halten und nicht zu einem Labersack zu machen – und dennoch herbeizuführen, dass er in der Story funktioniert. Natürlich war es auch eine Herausforderung, ihn mit weiten Teilen unserer Besetzung interagieren zu lassen, denn Luke erkennt ihn nicht in Episode V.
Da kommt die Blendegranate ins Spiel.
Richtig. Wenn Luke geblendet wird, erlaubt uns das, uns durchzuschlängeln: Luke bekämpft ihn, ohne ihn überhaupt zu sehen und das ist eine nette Reminiszenz an Lukes Training mit Obi-Wan. Dabei handelt es sich um das einzige echte bisschen echtes Jedi-Training, das wir sehen, wenn Obi-Wan ihn auf dem Falken unterweist, während er den Schutzhelm trägt.
Boba Fett hatten wir als Figur von Anfang an auf der Liste. Ich wusste, dass ich einen großen Kampf zwischen Boba Fett und jemand anderem haben will. Aber wer außer Han könnte dies sein – was wir schon gesehen haben? Mir gefiel es, seinen Weg mit dem Lukes in dieser Lage überschneiden zu lassen.
Eine der großen Enthüllungen in Band #6 ist Lukes Entdeckung von Obi-Wans Tagebücher entdeckt. Was bedeutet dies für den weiteren Verlauf der Reihe?
In der nächsten Ausgabe, Band #7, erhalten wir unsere erste Geschichte aus diesen Tagebüchern. Dass Luke dieses Buch findet, erfüllt einige Sachen. Erstens wollte ich zeigen, dass Ben schon etwas hinterlassen hat. Ben, wissen Sie, hat Tatooine wahrscheinlich in dem Wissen verlassen, dass er niemals wiederkehren würde. Er wollte Luke irgendetwas hinterlassen, was ihm dabei helfen würde, seine Weg zu finden, sollte dieser Fall eintreten. Aus irgendwelchen Gründen sagt er ihm das nicht: 'Seite 1 – Darth Vader ist dein Vater.' 'Seite 2 – begib dich nach Dagobah und suche Yoda.'. Aus ungewissen Gründen gibt er ihm diese Weisungen nicht. Es ist eher eine Karte, die Luke eigeninitiativ ergründen muss.
Das hat seinen Anteil. Der andere Anteil ist, dass ich nach einem Weg suchte, einige Geschichten über Ben Kenobi zu erzählen. Ich liebe den alten Obi-Wan Kenobi. Den Ben Kenobi, der auf Tatooine gelebt hatte und sich verbirgt. Ich denke, es gibt da eine Menge cooler Geschichten, die man über ihn berichten könnte. Ältere Actionhelden ziehen mich stets an, ich liebe es also, Ben Kenobi als eine Art ergrauten Revolverhelden auf einer rückständigen Welt darzustellen. Zwischen den Geschichten werden wir also immer mal wieder einen Break einlegen und eine Geschichte aus Bens Tagebüchern erzählen.
Vielleicht ein Crossover zwischen dem Old Man Kenobi und dem Old Man Logan.
[Lacht] Boah, ja. Würde ich schreiben, logo.
Vader liegt wie ein großer Schatten über der Reihe und ich bin neugierig darauf, wie Sie ihn wahrnehmen. An diesem Punkt in der Zeittafel ist er im Wesentlichen böse. Doch als er Lukes Lichtschwert sieht und auch an anderen Punkten scheint es so, als ob in ihm noch andere Dinge vorgehen.
Wissen Sie, ich tauche nicht allzu tief in Vaders Kopf ein. Er hat seine eigene Reihe, in der Kieron Gillen großartige Arbeit geleistet hat, zu zeigen, was Vader eigeninitiativ unternimmt. Für mich bestand der Spaß darin, ihn als eine Art Naturgewalt zu zeigen und ihn in Situationen zu versetzen, wo wir ihn entfessekt sehen. Dazu sind wir meines Erachtens in den ersten drei Bänden recht gut gekommen; zu sehen, wie er aus eigener Kraft einen imperialen Walker zu Fall bringt, hat Spaß gemacht.
Es gibt da diese kleinen Momente, in denen Sie sagen können, dass er nicht Frankensteins Monster oder ein völlig seelenlosen Ungetüm ist, sondern, dass da unter der Oberfläche etwas brodelt und sich etwas bewegt. Indem wir schon ganz zu Beginn ihn und Luke zusammengebracht haben, hat sie das in eine interessante Position gebracht, da sie einander verfolgen ohne sich dessen bewusst zu sein. Und von dieser Verfolgung haben wir lediglich den Anfang gesehen.
Erzählen Sie mir von der Finalszene von Band #6, in der Vader den Namen des Rebellenpilots erfährt, der den Todesstern vernichtet hat: 'Skywalker'. Wir kam diese Darstellungsweise mit den stillen Panels und dem geborstenen Glas zustande?
Das ist wieder einer dieser Donnerschläge, die zwischen den Filmen stattfinden. Das hier haben wir alle zusammen geschrieben, als wir unser ersten Treffen mit der Story Group von Lucasfilm abhielten. Alle, die wir an den Comics arbeiteten, gingen nach San Francisco, um alle zu treffen. Da waren ich, Kieron Gillen, John Cassaday und Jordan White, unser Herausgeber. Nach einer Tour der Archive auf der Ranch sind wir alle in der Bar abgehangen. Wir hatten unsere Drinks und sprachen über all die verschiedenen Dinge, die wir machen wollten und diese Szene haben wir alle zusammen geschrieben. Wir wussten also, dass der erste Handlungsbogen dieses Buchs damit enden würde: Vader, der diesen Namen – Skywalker – zum ersten Mal hört.
Was geht Vader durch den Kopf? Ist er sauer? Begreift er, dass der Imperator ihn angelogen hat? Nimmt er an, dass Padmé überlebt hat?
Da gehen ihm haufenweise Fragen durch den Kopf, oder? Einfach eine Explosion an Emotionen und Fragen? Erneut, alles was er hörte, war ein Wort. Nur Skywalker. Er verbleibt wahrscheinlich mit massenhaft Fragen, die er dringend beantwortet haben möchte und ich denke, wir sehen, wie er nach diesen Antworten sucht in dieser Ausgabe und in Kieron Gillens Darth Vader.
Ich sagte schon, dass wir einerseits von Anfang an wollten, dass sich das wie der Originalfilm anfühlt – doch wir wollten die Spielzeuge auch ein bisschen durcheinander bringen. Man sieht also Speederbikes und imperiale Walker, man sieht Vader von Angesicht zu Angesicht mit Jabba dem Hutten und man bekommt eine direkte Konfrontation zwischen Luke und Boba Fett. Im Laufe der kommenden Geschichten will ich das fortführen. Ich will, dass sich der Ton uns allen vertraut wirkt, ebenso will ich, dass er dem gleicht, worin wir uns zuerst verliebt haben – doch wir wollen auch weiterhin die Elemente und Figuren durcheinander bringen. Nicht nur im Rahmen der drei originalen Filme, sondern auch mit dem Zeugs der Prequels, von The Clone Wars und den neuen Dingen, die da noch kommen.
Nun, da Sie einen Handlungsbogen auf dem Kerbholz haben, ist es einfacher, Star Wars zu schreiben? Oder lernen Sie noch immer?
Ich habe in diesem Zuge immer noch den Eindruck, dass ich lerne. Da gibt es so viele Sachen. Wie ich immer schon gesagt habe, bin ich als großer Star Wars-Fan aufgewachsen, da ich das ideale Alter hatte. Auch wenn wir nun einen neuen Kanon begonnen haben, gibt es da draußen noch so viele Sachen, die genutzt und angewandt werden können. Also ja, ich habe immer noch den Eindruck, dass ich eine Menge lerne und alle Möglichkeiten ergründe. Die Story Group von Lucasfilm war eine große Hilfe dabei, Treffen mit ihnen waren immer wild, denn bei Marvel haben wir diese abgeschotteten Treffen, wo wir herumsitzen und in kurzer Manier über Marvel-Figuren sprechen, denn genau das machen wir: Wir schreiben stetig an diesem Figuren. Die Storygroup von Lucasfilm hat dieselbe Art Sprache im Rahmen von Star Wars. Sie kennen diese Figuren, die Geschichte und die gesamte Zeittafel wie ihre Westentasche. Es ist immer gut zu wissen, dass sie immer ein Augen auf allem haben, was wir fabrizieren und es dabei immer eine helfende Hand reichen.
Zum Schluss: Wie fühlt sich das für Sie an, wenn Sie den Teaser zu Episode VII sehen, Han sagt: 'Chewie, wir sind zu Hause.' und Sie dann sagen können: 'Oh, über den Typen schreibe ich.'
[Lacht]: Immer noch ziemlich schräg. Aber ich bin auch nur ein Fan. Ich bin ebenso gespannt darauf wie alle anderen, welche Richtung diese Filme einschlagen.
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McSpain
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