Auf TheForce.net ist ein Interview mit den beiden Autoren erschienen, welche unter dem Pseudonym James S.A. Corey den Roman Honor Among Thieves geschrieben haben. Da der Roman gestern erschienen ist und somit ein brandaktueller Anlass vorliegt, haben wir euch das Interview übersetzt:
Sie hatten beide großen Erfolg mit der Trilogie The Expanse, dies allerdings ist ihr erstes Mal im Star Wars-Universum. In welcher Weise hatten Sie zuvor mit Star Wars zu tun und, spezifischer, mit den Romanen des Erweiterten Universums? War der Übergang in ein anderes Universum, insbesonders in eins mit so vielen Werken und Verweisen, für Sie schwierig?
Wir sind beide seit der Grundschule Star Wars-Fans. Ich meine, wem ging es nicht so? In Bezug auf Leseerfahrungen als Herangehensweise an das Projekt, hat Daniel wahrscheinlich immer noch sein Exemplar zu Skywalker's Rückkehr – was nicht mal zum Erweiterten Universum gehört – irgendwo in seinem Büchrregal. Die Leute vergessen, dass bereits kurz nach dem Abspann im Jahre '77 Star Wars Bücher über die Charaktere und ihre Abenteuer produzierte.
Die Beziehung dieses Romans im Speziellen zum gesamten Erweiterten Universum war schon immer interessant. Wir hatten die Leute bei Lucasfilm, die uns mit der Gesamtkontinuität geholfen haben, aber tatsächlich wollten wir diesen Roman als eine Art Einstiegsniveau. Eine Art Buch, das Leuten, welche die Filme aber nicht viel mehr gesehen haben, als Einstieg fungieren kann. Wir wollten es als Buch des Erweiterten Universums, das ins Erweiterte Universum einführt.
Wir haben Han als Angelpunkt einiger Werke aus der Ära der frühen Rebellion gesehen, sowohl vor (A.C. Crispins Han Solo-Trilogie) als auch nach (Timothy Zahns Glücksritter) den Ereignissen von Eine neue Hoffnung. War einer vor Ihnen über die Hintergrundgeschichte und die Charakterisierung von Han Solo vertraut, wie sie von anderen Autoren dargelegt worden war? War es Ihnen wichtig, Elemente des Han aufrecht zu erhalten, wie er in anderen Werken ursprünglich dargestellt wurde, oder "nach Gefühl zu gehen", also nach dem Han, der auf den Filmen basiert?
Oberste Priorität war es, Han als den Kerl erkennbar zu halten, den Sie am Ende von Eine neue Hoffnung den Gang hintergehen sehen und der am Anfang von Imperium sein Schiff repariert. Crispin und Zahn sind großartig und wir hoffen wirklich, dass Leute, die dieses Werk mögen, jene Bücher ausfindig machen, aber wir wollten uns auf nichts davon direkt beziehen, sondern uns eher an die Filme halten.
Ich liebte das Tempo des Romans und insbesondes den Dialog, den ich für wirklich gewitzt uns an vielen Szellen für witzig befand. Gleichzeitig gibt es gewichtige Themen wie die Beschaffenheit von Freiheit, die Verantwortung, welche mit Macht einher geht und den Wert von Freundschaft. Ist es Ihnen wichtig, dass sich diese Motive in solch einem Werk, und spezifisch in einem Charakter wie Han, die Waage halten?
Na ja, man kann Han sicher nicht ohne Spaß und Gewitztheit haben. Die Magie von Han Solo in den Filmen – insbesonders in Eine neue Hoffnung - liegt darin, dass er immer falsch liegt. Wenn er sagt, dass etwas sicher ist, ist dem nicht so. Wenn er sagt, dass etwas funktionieren wird, wird es das nicht. Jeder Plan, den er macht, schlägt fehl. Aber seine Improvisierungen funktionieren immer.
Was die Tiefe angeht – die Frage, ob es dasselbe ist, ein Rebell zu sein, wie ein Krimineller zu sein, die Gefahr des perfekt umsetzbaren Gesetzes – dieses Zeug kommt noch umsonst dazu. Wenn man anfänglich eine Geschichte wie diese hier betrachtet, sickert das, was der Autor glaubt, ein. Man kann es nicht ändern.
Ich kann nicht der einzige Leser gewesen sein, der sich an einige Szenen in Indiana Jones erinnert fühlte, als sich die Abschlusskapitel im K’kybak-Tempel ereigneten. War das Absicht oder einfach Zufall?
Eigentlich gab es, als wir die Grobentwürfe für die Geschichte anfertigten, eine Version, in der wir schreiben wollten, wie Han den Gerüchten eines imperialen Droidenfertigers folgt, der vielleicht mit dem Gedanken an Verrat spielte, als Han allerdings dort ankam, waren es die Droiden selbst, welche rebellierten und eine uralte Waffe nutzen wollten, welche alles organische Leben in der Galaxis töten würde. Dann könnten wir Han Solo darstellen, wie er in einem uralten Tempel Nachbildungen [Droiden?, Anm. d. Red] in den Ruhestand versetzt [zerschrottet?, Anm. d. Red]. Stellte sich als etwas putzig heraus, aber einige Bestandteile davon überlebten.
Ich muss fragen. Wessen Idee war Hunter Mass, und wie haben Sie sich für seine physischen und sozialen, ähm, Eigentümlichkeiten entschieden?
Hunter Maas ist eigentlich indirekt einem Charakter namens Pinto Vortando nachempfunden, einem Charakter in Rocky Jones, Space Ranger. Das war eine Show, mit der unser gegenseitiger Freund und Halbgott George R.R. Martin aus dem gegenwärtigen Genre Fiction aufwuchs und bei so gut wie jedem Science Fiction-Rollenspiel, welches wir mit ihm seitdem gespielt haben, hat er es irgendwie geschafft, seine Version von Pinto Vortando irgendwie hinein zu bekommen. Hunter Mass ist also unsere Interpretation von Georges Interpretation und Ted Hechts Charakter in einer SciFi-Serie aus den 1950ern.
Welche Elemente der Zeit nach Eine neue Hoffnung bzw. vor das Imperium schlägt zurück wollten Sie im Roman einfangen? Was das einschränkende Arbeit in einem so engen Zeitrahmen?
Wir wollten über den Han Solo schreiben, der noch immer halb gewinnsüchtig ist und der nicht sicher ist, warum er überhaupt mit diesen Rebellen abhängt, außer, dass es dort eine Prinzessin gibt, die er irgendwie mag. Innerhalb der originalen Trilogie gibt es da so einen Übergang, der faszinierend anzusehen ist. Bis Die Rückkehr der Jedi-Ritter ist er ein Rebellen-General, der einen Angriff auf eine imperiale Militäreinrichtung anführt. Wie kommt er vom 'ich an erster Stelle, bezahlt mich besser!'-Solo zu dem Kerl, der Soldaten anführt? Der Zeirahmen mag eng sein, aber die Charakter-Arcs darin sind breit.
Wer auch nach diesem Interview noch nicht genug von Begleitmaterial zum Roman hat, findet im Blog der offiziellen Seite einen Eintrag von James S.A. Corey selbst über die Entstehung des Romans.
Honor Among Thieves ist gestern erschienen und lässt sich bei Amazon für momentan 18,14 € bestellen.
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Der Artikel war erst gestern Abend Online. Wie ihr den schon kurz nach Mitternacht übersetzt habt, zeugt von Leidenschaft
Vielen Dank für eure schleunigen Lokalisierungen. Da können sich einige Medien eine Scheibe abschneiden.
Inhaltlich hab ich das Gefühl, die zwei haben geahnt oder gewusst, das evt. einiges aus dem Crispin/Daley Kanon verworfen wird und sich deshalb alle Freiheiten genommen.
Ob ich das jetzt so gut finde, weiß ich noch nicht. Aber die Leseprobe hat großen Spaß gemacht.
Rebel247
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