Wie nicht anders zu erwarten, ist gestern ein weiterer Trailer zur klassischen Trilogie (wieder)veröffentlicht worden. Ebenfalls völlig erwartungsgemäß stand diesmal wieder Das Imperium schlägt zurück im Mittelpunkt des Geschehens:
In Episode-VII-Land gibt es inzwischen immerhin mal wieder ein (relativ) handfestes Lebenszeichen: Das Branchenmagazin Production Weekly tweetete, J. J. Abrams habe das Produktionsbüro von Episode VII in den Pinewood Studios eröffnet. So schlecht kann es um das Drehbuch insofern nicht stehen, wenn der Drehplan offensichtlich ganz normal voranschreitet.
Auch aus dem Besetzungsbereich gibt es heute Neues: Gegenüber The Playlist erklärte Saoirse Ronan, nicht mehr im Rennen um eine Krieg-der-Sterne-Rolle zu sein:
Ich habe die Rolle nicht. Ich hätte einfach nichts darüber sagen sollen. Ich habe nur dafür vorgesprochen, genau wie jeder andere auch.
Und das letzte Episode-VII-Häppchen: Episode-IV- und -V-Produzent Gary Kurtz hat sich im Guardian über den Sinn und Zweck von offenen Vorsprechen geäußert.
Als wir die Besetzung des ersten Films zusammengestellten, waren unsere drei Hauptdarsteller weitestgehend unbekannt. [...] Wir riefen deshalb zu einem offenen Vorsprechen auf und schickten diesen Aufruf an jeden Agenten und jede Schauspielschule, die wir kannten.
Luke Skywalker beschrieben wir als einen 18jährigen, bäuerlichen Typen. Nicht unbedingt besonders welterfahren und etwas naiv. Han Solo sollte etwa 25 Jahre alt und eine Art Cowboy-Typ sein und eine völlig lässige Einstellung der Marke "komme, was da wolle" haben, ähnlich wie James Dean in seinen frühen Filmen. Prinzessin Leia sollte 16 sein, aber aufgrund der Altersproblematik bei jungen Schauspielern musste die Darstellerin 18 sein, um die langen Arbeitstage mitmachen zu können. Sie beschrieben wir als temperamentvoll, stark und unabhängig und jemanden mit einem Sinn für Ironie und Humor.
Bei einem offenen Vorsprechen trifft man Hunderte Menschen. Wir saßen damals drei Wochen lang in den Samuel-Goldwyn-Studios in Hollywood. Das erste offene Vorsprechen gab es im September 1975, un dann gab es im Dezember 1975 drei Tage mit weiteren Vorsprechen, die auf Video aufgezeichnet wurden. Danach haben wir dann die Entscheidungen gefällt, sodass wir im März 1976 drehen konnten. Das waren lange Tage, die um 7:30 Uhr morgens begannen und um halb neun abends endeten. Mit jedem Schauspieler unterhält man sich vielleicht 2 oder 3 Minuten lang, am Ende hat man jeden Tag 200 oder 300 Leute getroffen. Die erste Runde drehte sich nur darum, uns selbst klarzuwerden, wen wir suchen. Jeden fragten wir einige Fragen, um die Reaktionen abzuwarten. Alle, die wir mit 6 oder mehr Punkten bewerteten, wurden dann zur zweiten Runde mit den Videoaufnahmen eingeladen.
[...]
Ich schätze einmal, die Produzenten und Besetzungsverantwortlichen von Episode VII werden aus den gleichen Gründen zu offenen Vorsprechen aufrufen wie wir damals. Es ist immer schwer, sich einen Schauspieler in einer Rolle vorzustellen, bis man ihn tatsächlich einmal in Aktion erlebt. Wenn es auch nur ansatzweise so läuft wie bei uns damals, wird es ihnen zunächst um die rein körperliche Präsenz gehen und danach um die Persönlichkeit der vorsprechenden Schauspieler. Sie werden das danach wohl auf etwa 10 Leute pro Rolle zusammenstreichen oder manchmal vielleicht auch nur auf fünf. Wenn sie die Reihe einem echten Neustart unterziehen wollen, werden sie auch planen, all diese Leute für mehr als einen Film anzuwerben. Und dann brauchen sie ein Ensemble, bei dem die Chemie stimmt.
Diese offenen Vorsprechen erscheinen mir sinnvoll. In letzter Zeit wurden häufiger bekannte Stars besetzt. Ich glaube nicht, dass sie die mit anderen Leuten ausprobiert haben, und manchmal sieht man das auch auf der Leinwand: Dann fehlt einfach die Chemie.
Sie werden erst im Frühjahr drehen, also haben sie alle Zeit der Welt, um die Kandidaten durchzusehen. Soweit ich weiß, steht das Drehbuch noch nicht, aber sie werden schon ziemlich genau wissen, in welche Richtung sich die Geschichte bewegt.
Ich halte J. J. Abrams für eine wirklich gute Wahl. Soweit ich das überblicke, liebt er Krieg der Sterne und die alten Filme. Er ist ein guter Filmemacher und weiß, wie man Geschichten präsentiert. Dass sie nun eine neue Trilogie und eine Reihe von Origin-Filmen drehen, bedeutet, dass sie die Gelegenheit haben, verschiedene auzuprobieren. Das könnte letztlich zuviel des Guten sein, aber all diese Figuren scheinen für die Marvel-Filme kein Problem zu sein. Und Disney hat die zu einer echten Erfolgsgeschichte gemacht.
Seite 1
Wookiehunter
@Wookiehunter:
Du glaubst sie ist deswegen nicht dabei? Wenn es so ist, dann ist sie selber schuld.
Das Bild von Abrams im oben verlinkten Artikel zu Saoirse Ronan macht mir Angst
Kurtz kommt mir, bei allen Verdiensten rund um Star Wars, so vor, als ob er sich wieder mittels Episode VII ins Rampenlicht reden will.
Zitat: "Some of the more recent films they cast star names. I think they never bothered to test them with other people and sometimes when you do that there doesn't seem to be a lot of chemistry on the screen."
Spielt Kurtz hier auf die Prequels an?
@Aaron:
Zitat: "Das Branchenmagazin Production Weekly tweetete..."
Das mag zwar kleinlich rüberkommen, aber "tweetete" ist echt nicht schön und eigentlich unnötig.
(zuletzt geändert am 07.11.2013 um 09:31 Uhr)
Kaero
Yensid
Rebel247
Vielleicht hat man sie auch einfach nicht als geeignet für die Rolle empfunden. Ein Schauspieler kann noch so begabt und mit Preisen ausgezeichnet sein, das muss nicht heißen, das er oder sie automatisch jede Rolle kriegt, für die er/ sie vorspricht, da die Casting-Beauftragten vermutlich schon eine Vorstellung davon haben, wer zu welcher Rolle passt und wer nicht, unabhängig vom Ruf.
STARKILLER 1138
Redakteur
@kaero Muss nicht, aber kann. Ich weiss ja nicht, wenn man schon weiss, wie absolut restriktiv die Infopolitik ist, und zwar in jeglicher Hinsicht, dann wird man sicher auch ein Formular unterschrieben haben, dass eben zur Geheimhaltung verpflichtet. Nicht dass sie irgendwelchen Details ausgeplaudert hätte, oder gar dafür belangt würde, aber wenn man seinem zukünftigen Brötchengeber natürlich ans Beinchen strullern will, dann sollte man halt ruhig ausplaudern, dass man beim Casting war, braucht sich aber nicht zu wundern, wenn man ausgesiebt wird. Ist doch eigentlich ziemlich einfach, holt man sich erst mal eine solche Plaudertasche, die redet bevor sie denkt ins Nest, dann wird sie bei fortschreitender Dauer zu einem Risiko, mitten während der Dreharbeiten künden is dann nich.
Hab ich als Castingdirector mehrere gleichwertige Schauspieler, dann spielen natürlich Vorliebe und Vertrauen eine massgebliche Rolle und mit einem solchen Verhalten unterminiert man sich eben selbst.
Wookiehunter
Spiderman180875
Yensid
LinQ
11 4D
@Rebel247:
Warum sollte man einen Eigennamen wie "Production Weekly" übersetzen? Das wär doch albern. Aber englische Verben der dt. Konjugation anzupassen ist unnötig und unschön.
ich tweete, du tweetest, er/sie/es tweetet....
Aber jeder kann ja für sich selber choisiren...
(zuletzt geändert am 07.11.2013 um 13:31 Uhr)
Kaero
Kaero
@Kaero
Verstehe. Ich interessiere mich durchaus auch für Sprache und hab da so mit einigem Probleme, aber "tweeten" macht für mich trotzdem Sinn und fällt in die Kategorie: Kreativer Umgang mit Sprache.
Schlimmer finde ich, dass sich englische Sprichwörter bei uns "wörtlich" eingebürgert haben. Z.B. "Am Ende des Tages..."
Darth Jorge
Kaero
Darth Duster
Administrator
Seite 1
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