PBS hatte Gelegenheit, mit J. J. Abrams über seinen interaktiven Roman S. zu sprechen. Natürlich kam man dabei auch kurz auf Episode VII zu sprechen, auf die Filmbranche insgesamt (und die Problematik des Begriffs "Franchise") und Abrams' generelle Einstellung zum Filmemachen. Los geht es ab Minute 17:
Manchmal besteht Innovation nicht darin, weiterzugehen und Neuland zu erobern, sondern sich zurückzubewegen und sich zu fragen: Was hier ist ein wenig einfacher? Nehmen wir nur den vergangenen Sommer, als wir im Kino - und daran sind wir selbst nicht unschuldig - mit Lärm und allem möglichen Kram, Gewalt und zerstörten Städten bombardiert wurden. Ich denke, es gibt da inzwischen schon die Erkenntnis, dass das nicht unbedingt mehr als Innovation gewertet werden kann, sondern einfach nur als mehr Kram. Deshalb ist es meines Erachtens manchmal ganz gut, einen Schritt zurückzugehen.
Bei der Arbeit an Krieg der Sterne fragen wir uns daher zum Beispiel, was es ist, dass uns auf einer tieferen Ebene bewegt. Visuell mache ich mir da gar keine Sorgen, da werden wir schon zum Ziel kommen, aber wir wollen etwas zeigen, wo man sich denkt: Das gibt es noch nicht dort draußen, dieses Gefühl erlebe ich sonst nirgendwo. Und genau das versuchen wir hier umzusetzen.
[...]
Ich hoffe, dass die Leute in den Filmen und Serien, die wir bei Bad Robot produzieren, Geschichten sehen, die sich über starke Werte definieren und ein großes Herz haben. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Steven Spielbergs Filme schon als Kind mochte. Das waren zwar häufig Filme, die einem Angst machten oder sehr geheimnisvoll und gefährlich waren, aber selbst ein geschichtliches Dokument wie Schindlers Liste war mit einem tiefen Sinn für Menschlichkeit gemacht. Das ist auch für mich der wesentliche Aspekt. Ich hoffe, dass die Menschen in unseren Filmen und Serien diese Menschlichkeit entdecken, diesen Humor und letztlich auch eine große Portion Optimismus, denn gerade letzterer ist etwas, das ich an Filmen immer geliebt habe. Man sollte das Kino verlassen und sich danach besser fühlen und größer und stärker und nicht herabgesetzt.
Randbemerkung: Der Abschnitt über die Filmbranche, den wir hier mal ausgespart haben, enthält eine kurze Erwähnung Kathleen Kennedys, und da macht Abrams nicht den vom Hollywood Reporter kolportierten Eindruck, er hätte irgendwelche Probleme mit ihr als Mensch oder Chefin. Dieser Eindruck mag zwar täuschen, aber besonders unglücklich wirkt Abrams zumindest in diesem Interview nicht.
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