PBS hatte Gelegenheit, mit J. J. Abrams über seinen interaktiven Roman S. zu sprechen. Natürlich kam man dabei auch kurz auf Episode VII zu sprechen, auf die Filmbranche insgesamt (und die Problematik des Begriffs "Franchise") und Abrams' generelle Einstellung zum Filmemachen. Los geht es ab Minute 17:
Manchmal besteht Innovation nicht darin, weiterzugehen und Neuland zu erobern, sondern sich zurückzubewegen und sich zu fragen: Was hier ist ein wenig einfacher? Nehmen wir nur den vergangenen Sommer, als wir im Kino - und daran sind wir selbst nicht unschuldig - mit Lärm und allem möglichen Kram, Gewalt und zerstörten Städten bombardiert wurden. Ich denke, es gibt da inzwischen schon die Erkenntnis, dass das nicht unbedingt mehr als Innovation gewertet werden kann, sondern einfach nur als mehr Kram. Deshalb ist es meines Erachtens manchmal ganz gut, einen Schritt zurückzugehen.
Bei der Arbeit an Krieg der Sterne fragen wir uns daher zum Beispiel, was es ist, dass uns auf einer tieferen Ebene bewegt. Visuell mache ich mir da gar keine Sorgen, da werden wir schon zum Ziel kommen, aber wir wollen etwas zeigen, wo man sich denkt: Das gibt es noch nicht dort draußen, dieses Gefühl erlebe ich sonst nirgendwo. Und genau das versuchen wir hier umzusetzen.
[...]
Ich hoffe, dass die Leute in den Filmen und Serien, die wir bei Bad Robot produzieren, Geschichten sehen, die sich über starke Werte definieren und ein großes Herz haben. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Steven Spielbergs Filme schon als Kind mochte. Das waren zwar häufig Filme, die einem Angst machten oder sehr geheimnisvoll und gefährlich waren, aber selbst ein geschichtliches Dokument wie Schindlers Liste war mit einem tiefen Sinn für Menschlichkeit gemacht. Das ist auch für mich der wesentliche Aspekt. Ich hoffe, dass die Menschen in unseren Filmen und Serien diese Menschlichkeit entdecken, diesen Humor und letztlich auch eine große Portion Optimismus, denn gerade letzterer ist etwas, das ich an Filmen immer geliebt habe. Man sollte das Kino verlassen und sich danach besser fühlen und größer und stärker und nicht herabgesetzt.
Randbemerkung: Der Abschnitt über die Filmbranche, den wir hier mal ausgespart haben, enthält eine kurze Erwähnung Kathleen Kennedys, und da macht Abrams nicht den vom Hollywood Reporter kolportierten Eindruck, er hätte irgendwelche Probleme mit ihr als Mensch oder Chefin. Dieser Eindruck mag zwar täuschen, aber besonders unglücklich wirkt Abrams zumindest in diesem Interview nicht.
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@Wookiehunter:
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen und mich zu sehr vom Thema abzuändern, möchte ich mal auf deinen SW-LOTR-Vergleich eingehen:
"im Grunde auch nur Star Wars in Mittelerde ist"
Absolut falsch. Wenn dann ist "Star Wars" ein "Herr der Ringe" im Weltraum. Warum? Weil die Bücher bereits in den 50er Jahren erschienen sind. Über 20 Jahre vor ANH. Es geht darin um das Gute gegen das Böse und den Untergang der Welt. Ich würde es niemals auch nur wagen und die PT mit LOTR vergleichen zu wollen, denn in der PT geht es um alles, aber nicht um den Kampf zwischen Gut und Böse. Wer außer Palpatine ist wirklich "böse"? Die KUS? Das ist ein Haufen korrupter Wirtschaftsvertreter. Das ist einer meiner Hauptkritikpunkte an der PT, es ist viel zu verschwommen. Während du in der OT (wie in LOTR) ganz klar die Guten (Jedi, Rebellen) und die Bösen (Sith, Imperium) hast. Und Maul und Grievous als Beispiele für gut ausgearbeitete Schurken mit Tiefe zu wählen, ist doch wirklich sehr zweifelhaft Und wenn ein kleines unscheinbares Schmuckstück eine so große Gefahr darstellt, dass es aus ehrenhaften oder normalen Leuten Monster macht (siehe Gollum, Boromir und Bilbo teilweise), dann ist das verdammt komplex. Ja gut. Orks und Ringgeister sind vielleicht nicht sonderlich komplex. Aber das sind Kampfdroiden oder Sturmtruppen auch nicht
@Lord Galagus Darauf hab ich gewartet. Leider vergisst du bei deinen Ausführungen, dass es mir um die filmische Umsetzung ging und da hat Peter Jackson nur allzu deutlich von GL abgekupfert. Dieser hat natürlich Elemente aus der literarischen Vorlage von HdR einfliessen lassen. Wie wenn mir das nicht bewusst wäre.
Zitat Galagus
Und wenn ein kleines unscheinbares Schmuckstück eine so große Gefahr darstellt, dass es aus ehrenhaften oder normalen Leuten Monster macht (siehe Gollum, Boromir und Bilbo teilweise), dann ist das verdammt komplex.
Ui, nein wie arg komplex! Es ist ganz exakt die selbe Story, Junge zieht aus und wird von der Macht des Ringes korrumpiert, Anakin will ein Jedi werden und wird von der dunklen Seite der Macht korrumpiert.
etc.
In Star Wars und Herr der Ringe steckt gleichermassen viel Tiefe oder auch nicht. Nur weil man das Geschwafel in HdR noch ein wenig mehr garniert, wird es kaum tiefsinniger.
Und nochmal zum mitschreiben, die filmische Umsetzung von HdR ist nur allzu deutlich von Star Wars beeinflusst, sagt Jackson selbst. Einfach mal Bonusmaterial der DVDs oder Blurays checken.
Vielleicht hast du die PT nicht so richtig mitgekriegt, zumindest geht es in E3 um die Prophezeiung, Obi wan sagt ja selber, er dachte nicht, dass er sich dem Bösen anschliesst sondern hilft es zu vernichten, etc. und noch viel mehr Blabla.
Und ob jetzt da Gandalf und dort Obi Wan und Yoda klugscheissern, im Kern ist es exakt dasselbe.
Nicht überzeugt, ok: Hier mal so ein paar Beobachtungen von mir:
Gandalf und Obi Wan, beide sind Mentoren und finden in ihrem ersten Auftritt schon den Tod, wenn man so will, auferstehen aber wieder, Gandalf als der Weisse und Obi Wan als Machtgeist.
Stich, das Schwert von Frodo, wird feierlich überreicht, es leuchtet blau bei Orksgefahr, Anakins Lichtschwert wird Luke feierlich überreicht, es leuchtet blau (achtung Rambo Hint)
Christopher Lee spielt einen Verräter am Orden der Jedi.der mit Palpatine paktiert. Christopher Lee spielt einen verräterischen Zauber, der mit Sauron paktiert.
C3PO und R2D2 nerven sich gegenseitig, sind aber ein Paar, dass sich perfekt ergänzt, Legolas und Ghimli nerven sich gegenseitig, sind aber ein Paar, dass sich perfekt ergänzt.
Die Gefahr für Luke liegt darin, von der dunklen Seite der Macht verführt zu werden. Die Gefahr für Frodo liegt darin von der Macht des Ringes verführt zu werden.
Palpatine hat immer ein Auge auf die Helden. Sauron ist immer ein Auge auf die Helden.
Es gibt zwei Türme, gigantische Festungen, von denen Gefahr ausgeht. Es gibt zwei Todessterne, gigantische Festungen, von denen Gefahr ausgeht.
Eine Armee wird geklont und bildet die neue militärische Elite des Imperators. Die Urukhai werden geschaffen und sind die Elite in der Armee Saurons.
Gandalf opfert sich, damit die Helden fliehen können vor Balrog (nicht der aus Streetfighter), Obi Wan opfert sich, damit die Helden fliehen können vor Vader.
Wookiehunter
Hier noch der Rest, der keinen Platz mehr hatte.
Es gibt neben Vader und Palpatine andere bedrohliche Sithlords. Es gibt neben Sauron und Saruman noch die bedrohlichen Ringgeister (eine wirkliche Phantom Menace).
Der ursprüngliche Hoffnungsträger Anakin verfällt der Macht und wird grausam entstellt. Der ursprüngliche Ringträger Gollum, verfällt der Macht und wird grausam entstellt.
Saruman schleudert seinen Gegner herum. Count Dooku schleudert seine Gegner herum.
Die Reiter von Rohan die Rohirim. Die Jediritter.
Gandalf weiss mehr, als er den Helden eröffnet. Obi Wan weiss mehr, als er den Helden eröffnet.
Obi Wan kommt in den Prequels vor. Gandalf kommt in den Prequels vor.
Es gibt tapfere kleinwüchsige Krieger, die helfen, Ewoks. Es gibt tapfere kleinwüchsige Krieger, die helfen, Zwerge.
Am Ende gibt es eine gigantische Schlacht, wo auf mehreren Fronten gegen Saurons Armee gekämpft wird. Am Ende gibt es eine gigantische Schlacht, wo auf mehreren Fronten gegen Palpatines Armee gekämpft wird.
Luke entkommt am Ende mit einem Fluggefährt aus dem Todesstern. Frodo entkommt am Ende mit einem Vogel.
Luke wird am Ende provoziert und kämpft dagegen an, nicht von der dunklen Seite verführt zu werden. Frodo kämpft am Ende gegen die Versuchung der Macht des Ringes an.
Frodos Freund Samweis kommt ihm am Ende zu Hilfe, als alle Hoffnung verloren scheint. Lukes Vater kommt ihm am Ende zu Hilfe, als alle Hoffnung verloren scheint.
Gollum stirbt in der Lava. Vader wird am Ende verbrannt.
Die Hauptgeschichte wird in 3 Teilen erzählt. Das Prequel ebenfalls.
Sir Alec Guiness spielt Obi Wan, Sir Ian McKellen spielt Gandalf.
Sarlacc Pit. Kankra. Rancor. Balrog.
Jaja, sind nicht alles Vergleiche mit der PT, aber viele Elemente wiederholen sich sowieso immer wieder in allen Mythologien, seien es die alten Griechen, Summerer, Ägypter oder wer auch immer.
(zuletzt geändert am 02.11.2013 um 02:07 Uhr)
Wookiehunter
Und den kleinen Ring kannst du meinetwegen mit dem Versprechen gleichsetzen nach der Unsterblichkeit, das Palpatine Anakin macht. Im Wesentlichen lässt sich Frodo am Ende dank Samweis doch nicht korrumpieren, Anakin jedoch schon, viel mehr Unterschied gibts nicht.
Und der Boromir Verrat ist die komplette Anakin/Vader Storyline im Schnelldurchlauf.
(zuletzt geändert am 02.11.2013 um 02:01 Uhr)
Wookiehunter
@George Lucas
Zitat:
"Was mich dennoch optimistisch stimmt, ist seine Star Wars-Affinität einerseits und das Team aus Kreativberatern sowie die Tatsache, das George Lucas den Rahmen setzt, andererseits. Ich weiß ja nicht, ob mein Optimismus gerechtfertigt ist, aber ich sage mir immer, dass Abrams als Fan, Liebhaber und als ein in ein fähiges Team eingebetteter Regisseur mehr aus Star Wars macht, als aus Star Trek"
So sehe ich es auch!
@Neutrum
Ich glaube nicht, dass man dir weniger Aufmerksamkeit schenkt. Meine Worte waren doch auch eine Gegendarstellung zu deiner StarTrek-Meinung. Aber da du eher Aussagen bringst, denen man nicht widersprechen kann, oder Meinungen, die man gut stehen lassen kann - selbst wenn man sie nicht teilt, polarisiert das nicht so.
Und nur weil Rogan hier mal mit der großen Kelle austeilt, heißt das ja nicht gleich, dass er nach Aufmerksamkeit schreit. Und die Kritik an seiner Generations-Schelte hat er sich sicher nicht ersehnt.
Was ich sagen will: Lass dir den Spaß hier nicht verderben!
Übrigens hast du hier wahrscheinlich viel mehr Leute, die dir zustimmen würden, als du denkst. Die haben das Thema nur schon so oft durch, dass sie es sich wohl diesmal geschenkt haben. Aber User wie Sherlock, Darth Pevra, Anakin 68 u.a. teilen deine Meinung zu Abrams StarTrek durchaus.
Deine Hoffnungen bzgl. Abrams StarWars teile ich übrigens aus den gleichen Gründen.
@Wookiehunter & Lord Galagus
Komplexes Unterfangen:
Lucas hat aus der Quelle "Tolkien" geschöpft. Der wiederum hat auch aus Quellen geschöpft, von denen Lucas auch noch geborgt hat. Und natürlich hat sich Jackson bei der Umsetzung des Tolkien-Werkes von "Star Wars" beeinflussen lassen. Alles richtig.
Aber einen Punkt habe ich wohl verpasst: Wo soll uns das nun hinführen?
Darth Jorge
@Darth Jorge Die Frage nach dem Warum kann ich dir schnell erklären, mir geht es ehrlich auf den Senkel, dass man aus HdR immer so viel mehr macht, als es letztlich ist. Im Grunde genommen nimmt es sich nicht viel zur PT, über die hier vielfach immer wieder abgelästert wird. Das ist eigentlich alles, aber wie man sieht, schrecken dann gleich die HdR Fans auf, um ihren Liebling zu verteidigen. Aber wenn man erst mal die unzähligen Parallelen sieht, dann kann man sich vielleicht an Georges Drehbuchschwächen hochziehen, aber ob da HdR alles soviel besser macht, naja, das würde jetzt wirklich in Korinthenkackerei ausarten.
Sind wir doch froh, hat sich Peter Jackson von Star Wars mitinspirieren lassen, und in einem Punkt ist und bleibt Star Wars besser, da kann kommen was will.
Die Musik.
Wookiehunter
@ Wookiehunter & Lord Galagus:
Die Diskussion, ob Star Wars bei HdR abgeschaut hat oder HdR bei Star Wars, ist irreführend. Das ist in Etwa vergleichbar mit der Behauptung, der Mensch stamme vom Affen ab. Nein, so wie Menschen und Affen gemeinsame Vorfahren haben, so haben auch Star Wars und HdR einen gemeinsamen Vorfahren: Jahrtausende alte Heldenmythologien (siehe Joseph Campbells "The Hero with a Thousand Faces).
George Lucas
@Wookiehunter
Ah, verstehe...
Es speziell mit der PT zu vergleichen, fällt mir schwer, aber ich gebe dir 100%ig recht, dass "HdR" nicht "hochwertiger" als "Star Wars" ist.
Dazu muss ich allerdings sagen, dass ich bei "HdR" die Vorlage und die Filmumsetzung auch ganz extrem liebe, weshalb ich da gar keine Probleme mit habe, beide "Welten" in den Himmel zu heben...
Für mich ist "Star Wars" als Gesamtkunstwerk bedeutsamer. Aber was Tolkien mit "HdR" auf literarischer Ebene gemacht hat, ist natürlich so herausragend, dass man da nichts gegeneinander aufwiegen kann.
Muss ich aber auch gar nicht! Tja, manchmal kann das Leben auch einfach sein!!
Darth Jorge
@ Darth Jorge:
Ich finde gerade literarisch ist HdR schwach. Tolkien gelingt vieles, was ich hier nicht aufzählen muss, und ich mochte seine drei HdR-Bücher auch. Aber literarisch, das muss man festhalten, ist das keine hohe Kunst. Gerade vor diesem Hintergrund halte ich Jacksons Verfilmungen für, ja, meisterlich, weil sie die Essenz der Vorlagen destillieren, auf das Unwesentliche trotz vieler Unkenrufe verzichtet haben und - im Gegensatz zu den Büchern - zum Ende hin die Dramatik zuspitzen; und das alles bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Gesetze massenkompatibler Filme (stellenweise jedoch zu sehr, wie ich finde). Natürlich kann man über die Filme streiten, wie immer, aber ich formuliere es mal so: für mich funktionieren die Filme als Filme besser, als die Bücher als Literatur.
Als Gesamtkunstwerk finde ich nicht, dass Star Wars HdR in irgendeiner Weise nachsteht. Aber Jacksons Filme sind schon besser als die PT, da gibt es für mich keinen Zweifel, und zwar in fast allen Belangen: technisch, schauspielerisch, musikalisch (auch wenn mich für den letzten Punkt viele lynchen werden)...
George Lucas
@George Lucas
Deine literarische Bewertung Tolkiens teile ich nicht, aber ich widerspreche dir in keinem deiner angeführten Punkte!
Jetzt runzelst du die Stirn, oder?
Das liegt einfach daran, dass wir beide etwas anderes meinen.
Dramaturgisch sind die HdR-Bücher schwach - allein dass der Ausklang nach dem Höhepunkt derart lang verläuft, spricht schon eine deutliche Sprache. Wie in diesem Teil dann mit der Figur Saruman verfahren wird, ist schon im schlimmen Ausmaß profanierend. Aber nicht nur das Ende ist problematisch: Auch zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, die einfach nur geschwätzig sind oder aus anderen Gründen ungeschickt komponiert erscheinen.
Jackson hat das Wesentliche der Handlung wahrlich meisterlich zusammengedampft. Auch für mich ist die HdR-Story besser in den Filmen umgesetzt - als in den Büchern!
Du hast diesbezüglich geschrieben:
"(...) für mich funktionieren die Filme als Filme besser, als die Bücher als Literatur."
Ich würde dies wie folgt variieren:
Die Filme funktionieren als Filme besser, als die Bücher als Romane.
DENN:
Die literarische Meisterleistung von Tolkien besteht darin, dass er eine Geschichte ersonnen hat, die in einer geschaffenen Welt erzählt wird, die unübertroffen konsistent ist. Nicht nur, dass er als erster so etwas in diesem Ausmaß überhaupt gemacht hat; nie wieder hat jemand diese Tiefe an sich überlagernden Evolutionsstufen von Erzählungen meistern können. Und das liegt neben der entsprechenden Vorbildung Tolkiens natürlich daran, dass seine Mittelerde-Texte und auch die entsprechenden Sprachen in der Tat über Jahrzehnte (!) von ihm entwickelt wurden. Nicht, wie man es vielleicht sinnigerweise machen würde, dass man den Text nach und nach verfeinert, sondern in der Weise, dass man ihn immer wieder von neuem beginnt(!), so dass die jeweils aktuelle Erzählung vom "Hören" bzw. dem Erinnern einer früheren inspiriert ist. Die Erzählung hat sich insbesondere durch diesen Tradierungsprozess weiterentwickelt. So entstand in einigen Passagen eine Dichte, die man sonst wirklich nur in "echten" Mythen finden kann. HdR wirkt an seinen besten Stellen dadurch wie eine wahre Mythenerzählung und nicht wie eine moderne Nachahmung. Dies entfaltet sich nur beim Lesen und ist das einzige, was man nicht in der Verfilmung finden kann, da es sich auch einfach nicht auf dieses Medium übertragen lässt.
Deshalb ist Tolkiens Werk literarisch überragend und einzigartig!
Darth Jorge
@George Lucas Nochmals, der Vergleich sollte nicht ein, wer hat bei wem abgeschaut, werden, sondern lediglich aufzeigen, dass HdR sich halt einfach wirklich fast wie ein Ei dem anderen gleichen.
Meine Aussage dazu:
"im Grunde auch nur Star Wars in Mittelerde ist"
Ich finde beide Reihen gleichermassen sehenswert. Jetzt kann man natürlich dann bald mal einen noch besseren Quervergleich ziehen, nämlich wenn der Hobbit komplett ist. Viele sagen vom Hobbit ja auch, dass er nicht an die HdR Filme heranreicht, ähnlich wie viele auch immer die PT gegen die OT abstinken sehen.
Geht mir wirklich nicht darum, ob Star Wars oder Herr der Ringe, aber wenn man immer wieder anfängt mit Worten wie Meisterwerke und so um sich zu werfen und wieviel Tiefsinn in einer Geschichte steckt, dann ist das für mich in dem Fall einfach eine leidige Fanboy-Diskussion. Eine Tatsache, die Storys von Star Wars und HdR lassen sich wirklich sehr kompakt abhandeln, aber das trifft auf über 99,9% aller Filme zu.
Und so sehr mir Jacksons Filme gefallen haben, so würde ich doch zahlreiche Mängel bei den Filmen finden, die durchaus vorhanden sind, inszenatorisch wie inhaltlich.
Ein kleines Beispiel, wie konnte man auf die äusserst doofe Idee kommen, Saruman, einen der Hauptwidersacher, einfach so mir nichts dir nichts zu verheizen am Anfang von HdR3, und das auch nur in der Extended Edition. War es nötig, da literarisch korrekt zu bleiben, wo man doch sowieso Anpassungen vornahm aus dramaturgischer Sicht?
Nachher füllt man die Lücke mit Hokuspokusgestalten ohne jeglichem Profil, wie eben dem Orkanführer und dem Hexenmeister, die einfach wie die böse Deus Ex Machina wirken, um doch noch ein paar Schurken fürs Finale zu haben, das dann eben genau darum äusserst schwach ausfällt. Da fand ich ehrlich den Schlussakt von E3 um Längen besser, alleine das Aufeinandertreffen von Yoda und Sidious erzeugte ein wohliges Kribbeln.
Diese Hürde hätte Jackson cleverer umschiffen können, wenn die Vorlage diesbezüglich schwächelt, dann passt mans eben an, sollte man bei Buchverfilmungen immer tun, wenn möglich.
Und das ist jetzt wie gesagt nur ein Punkt von vielen, den ich anführen könnte.
Aber ich räume ein, eine Diskussion wird kaum möglich sein zu dem Thema, weil die Beteiligten ihre Rosabrillen solange wienern werden, bis sogar Glitter von und mit Mariah Carey, ein Meisterwerk würde.
Lassen wir das Thema also lieber.
Hüben wie drüben wird nur mit Wasser gekocht.
(zuletzt geändert am 02.11.2013 um 09:20 Uhr)
Wookiehunter
@ Rogan:
Also, wie man über J.J. Abrams Werke herziehen kann und dann gleichzeitig Sachen wie dass A-Team oder Star Trek 1, 5, 9 in den Himmel lobt, ist mir schleierhaft.
Star Trek Into Darkness ist flach? Erstens sehe ich das nicht so. Ich finde dass der Film viele emotionale Momente hat, wie sie alle Werke von Abrams haben, wie auch der erste Star Trek, Super 8 oder Lost. Und zweitens haben Abrams Star Trek Filme mehr Tiefgang als vieles andere aus dem Star Trek Universum. Ich mag auch die alten Werke von Star Trek, aber die sind ja wohl, abgesehen von wenigen Ausnahmen wie der "Der Zorn des Khan", die personifizierte Flachheit.
@ Wookiehunter:
Ich verstehe die Diskussion nicht. Star Wars und Der Herr der Ringe sind Meisterwerke, die ihres gleichen suchen. Ich finde, man sollte nicht immer krampfhaft nach Sachen suchen die schlecht sein könnten. Ich beurteile Filme danach was ich an ihnen gut finde. Und Star Wars und Der Herr der Ringe haben unendlich viele coole Momente bei denen ich auch beim 30. mal gucken immer noch Gänsehaut bekomme und die neutralisieren die paar nicht so gelungenen Sachen um ein vielfaches.
Wer sich unbedingt ärgern will oder meckern will, soll das weiterhin tun, aber in der Zwischenzeit werde ich mich auf Episode VII freuen, weil uns J.J. Abrams einen grandiosen Film abliefern wird und noch viele Male Star Wars und Der Herr der Ringe gucken und Freude daran haben.
Billy Dee
Der Zusammenhang zwischen SW und HdR, der tatsächlich vorhanden ist, birgt im Grunde genommen eine gewisse Ironie in sich: Peter Jackson hat in der Doku "The Force is with them" frei weg zugegeben, dass ihn SW sehr bei der Charakter- und Story-Entwicklung inspiriert hat und deshalb eine auffällige Analogie zwischen den beiden Sagas vorliegen würde. Lucas hat hingegen verschwiegen, dass er sich bei SW von Tolkien inspirieren ließ, obwohl die Rollenverteilung der Protagonisten geradezu offensichtlich und beinahe schon austauschbar ist (Sauron/Imperator: Das Böse), (Saruman/Vader: Handlanger des Bösen), (Gandalf/Yoda: Der weise Ratgeber), (Frodo/Luke: Der Auserwählte), etc.
Lucas` Beteuerung, er habe sich im Wesentlichen an Joseph Campbell gehalten, trifft nur teilweise zu, da "A Hero with a thousand faces" im Wesentlichen das Motiv der "Heldenreise" beschreibt, wonach ein Held 12 Etappen durchlaufen müsse, um überhaupt als ein solcher anerkannt zu werden. Die Wesenhaftigkeit der Charaktere schaute sich Lucas hingegen von C.G. Jungs Theorie der Archetypen ab. Kurzum: Geklaut und inspiriert wurde auf allen Seiten, nur Jackson hat es offen zugegeben.
DerAlteBen
@Wookiehunter
Zitat:
"Ein kleines Beispiel, wie konnte man auf die äusserst doofe Idee kommen, Saruman, einen der Hauptwidersacher, einfach so mir nichts dir nichts zu verheizen am Anfang von HdR3, und das auch nur in der Extended Edition. War es nötig, da literarisch korrekt zu bleiben, wo man doch sowieso Anpassungen vornahm aus dramaturgischer Sicht?"
Bzgl. Saruman hat man sich doch literarisch gar nicht korrekt verhalten. Im Buch findet die letzte Konfrontation mit ihm erst nach der Zerstörung des Rings statt. Und glaub mir: Das ist nicht besser!
Ich persönlich erwarte mir bei der Adaption eines Buches folgende Vorgehensweise: So nah an der Vorlage wie möglich - aber so frei wie für das Medium Film nötig. Ich vermute nun, dass du die Vorlage nicht gelesen hast. Meiner Meinung nach hätte es Jackson bei HdR kaum besser machen können. "Der Hobbit" ist wieder ein ganz anderes Thema...
@DerAlteBen
Da tust du Lucas unrecht! Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er aus zahllosen Quellen geschöpft hat. Und auch HdR hat er benannt. Die wichtigste Inspiration waren natürlich zunächst einmal Sachen wie "Flash Gordon", "John Carter" etc.
Die Ähnlichkeit gewisser Figuren ist auch eher auf ihre popkulturelle Tradierung zurückzuführen. Ich persönlich glaube nicht, dass Lucas den ganzen HdR überhaupt gelesen hat. Und den Imperator mit dem körperlosen Sauron zu vergleichen ist schon kühn. Da würde ich eher Bezüge zu Ming oder zu Karloffs Darstellung des Fu Man Chu sehen. Ernsthaft: Die böse Hexe aus Disneys "Dornröschen" könnte eher als Vorlage für den Imperator herhalten als Sauron...
Und zu dem von mir sehr verehrten Jackson: Sich zu "Star Wars" zu bekennen, fällt natürlich leicht. Dass er sich aber bzgl. der eigenen Inszenierung auch bei Bakshis HdR-Verfilmung bediente, hat er nie eingestanden; obwohl das bei einiger Szenen nicht von der Hand zu weisen ist.
Darth Jorge
@DerAlteBen Komisch, ich war mir sicher, dass Lucas das mal irgendwo gesagt hat, allerdings wer weiss schon alles, was Lucas jemals gesagt hat. Aber die Parallelen sind auch ohne Lucas Meinung dazu offensichtlich. Von vielem lässt man sich ja auch unbewusst inspirieren und weniger mit Vorsatz. Ich denke ja auch nicht, dass Jackson an die Sache rangegangen ist, jetzt machen wir mal Star Wars in Mittelerde. Die Filmemacher schauen ja auch selber Filme, von daher wird immer irgendwo Beeinflussung stattfinden. Ist nur komisch, dass es eben soviele Gemeinskamkeiten auch gibt, die nichts mit der Geschichte an sich zu tun haben.
@Billy Dee Dass du die Diskussion nicht verstanden hast, merkt man eigentlich an deiner Reaktion. Gibt nämlich eigentlich gar keine. Ich glaube Galagus hat mich wahrscheinlich schon falsch verstanden und dachte ich wollte einen rein qualitativen Vergleich zu HdR bemühen. Was aber eigentlich nicht der Fall ist. Ging mehr um Formales und Inhaltliches, als direkt um die Quali.
Und ob Abrams einen tollen Film hinkriegt, muss er erst noch beweisen, bei mir geniesst er in dem Sinn keinen Kredit oder Vorschusslorbeeren, da ich sein Werk eher etwas durchwachsen finde, sowohl inhaltlich, wie inszenatorisch.
Wookiehunter
Juuhuu, noch mehr Abrams-Bashing. Dass es in Into Darkness darum geht, wie ein junger Mann Verantwortungsbewusstsein und ein moralisches Rückgrat entwickelt, ist wohl für einige völlig untergegangen - oder sie wollten es einfach nicht sehen. Es ist ja einfacher, alles zu ignorieren, was der eigenen vorgefassten Meinung widerspricht.
@Darth Jorge:
"Und auch HdR hat er benannt."
Kannst du mir eine Quelle dazu nennen?
"Und den Imperator mit dem körperlosen Sauron zu vergleichen ist schon kühn."
Sauron war nicht immer körperlos (siehe Eröffnungssequenz in Die Gefährten). Gerade durch den Ring der Macht versucht er, abermals physische Gestalt anzunehmen. Ich rechne übrigens in Episode VII mit einem ähnlichen Motiv, was die Rückkehr des Bösen anbelangt.
DerAlteBen
@Darth Jorge Nein, ich kenne die Vorlage nicht, aber dann kann ich die Entscheidung noch viel weniger verstehen. Aber interessant, fragt man die meisten nach einer Reihenfolge bei den HdR Filmen, dann ist meistens die Antwort, dieselbe:
Die Gefährten
Die Rückkehr des Königs
Die Zwei Türme
Ist auch meine Reihenfolge und in anderen Foren war es mehrheitlich auch so. Wobei ich es wahrscheinlich schon an genau diesen Schwächen gelegen haben mag. Die Zwei Türme bot einfach einen Haufen Massenschlachten, aber dazu kriegt man eben kaum eine emotionale Bindung hin, finde ich mit das Langweiligste in Blockbustern. Am interessantesten und auch dramatischsten sind die direkten One on One Duelle, die bleiben in Erinnerung, das bringt mit die meiste Spannung rein. Da gehören die beiden Kämpfe Luke Vader mMn immer noch zum Besten, nicht choreografisch, da sind sie eher mau, aber von der Dramatik her zudem noch flankiert von der besten Musik aller Zeiten. Das wollen die Leute sehen.
Ist eigentlich bei anderen Genres auch so. Was finden die Leute wohl interessanter, wenn die Kavallerie gegen die Indianer ausreitet, oder wenn es zum High Noon Duell kommt.
Die Massenszenen sind zwar nett, aber übertreibt man es damit, geht der emotionale Bezug verloren und die Dramatik flacht merklich ab. Meine Vermutung, deshalb hat die Zwei Türme nicht ganz soviele Anhänger wie eben die Gefährten und auch Rückkehr des Königs, der aber eben auch bei diesem Punkt etwas schwächelt. Allerdings reissen es dort, die Gollum, Frodo, Samweis Szenen es wieder heraus.
Wookiehunter
Was ein Opfer-Gesabbel hier manchmal... Wer Into Darkness mochte, muß also ein Kiddie sein oder kein Fan oder unter Schwachsinn leiden? Nun, ich schaue seit über 30 Jahren TV mittlerweile und habe alle ST-Serien gesehen... ich gab mir sogar einst die Blöße, in Uniform zu einer Filmnacht zu watscheln... Serien und Filme habe dutzendfach gesehen und geliebt. Und oohhh, ich finde Into Darkness saugeil!! Und jetzt?
Manche nuckeln jier scheinbar zu oft Nonsensbrei.
Dünnsith
Wookiehunter
@DerAlteBen
Aus dem Interview das Lucas dem "Rolling Stone" noch 1977 gab:
"I didn't want to make a 2001, I wanted to make a space fantasy that was more in the genre of Edgar Rice Burroughs; that whole other end of space fantasy that was there before science took it over in the Fifties. Once the atomic bomb came, everybody got into monsters and science and what would happen with this and what would happen with that. I think speculative fiction is very valid but they forgot the fairy tales and the dragons and Tolkien and all the real heroes."
Ebenfalls in einem '77er-Interview in "Ecran" sagte er:
"Dune und Lord Of The Rings are constructed using this model; they create an entirely new world. But when you try to transpose this world visually, it´s much more difficult."
Dass er sich nicht deutlicher dazu bekannte, liegt imho daran, dass er tatsächlich nicht "direkt" von diesen Werken beeinflusst wurde. Die Tolkienschen Muster und Motive hatten längst Eingang in die Populärkultur gefunden und Lucas' bedeutenderen Quellen waren Comics und Space-Fantasy-Novels.
Dass er zumindest den Anfang vom "Hobbit" gelesen hat, ist allerdings unbestreitbar, da er in einer frühen Drehbuchfassung für Star Wars die Passage, in der Bilbo und Gandalf aufeinandertreffen (Wünscht du mir einen Morgen, der gut ist? Etc.), fast 1 zu 1 übernommen hat...
@Darth Pevra
Eine löbliche Intention macht noch lange kein filmisches Meisterwerk...
Außerdem betreibe ich kein Abrams-Bashing. Ich habe meine Meinung immer fundiert begründet. Insbesondere in den vergangenen Diskussionen mit dir zu diesem Thema. Natürlich kann man trotzdem anderer Meinung sein...
Mal abgesehen davon, dass ich bei "Into The Darkness" eher das Skript kritisiere. Und, obwohl ich ihn als Regisseur (nach meinen Maßstäben) auch noch nicht herausragend erlebt habe, so glaube ich dennoch, dass er genau der richtige Mann für Ep.7 sein kann. Von Bashing kann da ja wohl keine Rede sein.
@Wookiehunter
Für mich hat "Die Rückkehr des Königs" die stärksten Schwächen. Aber gerade diese Filme bilden für mich nun wirklich ein Ganzes. Tolkien hat die Geschichte nie als Trilogie gesehen und auch die Produktion der Filme war ja durchgehend. Und da ich selbst die "schwachen" Stellen nicht wirklich arg finde, kann ich über HdR gar nicht weiter lästern.
Zitat:
"Am interessantesten und auch dramatischsten sind die direkten One on One Duelle, die bleiben in Erinnerung, das bringt mit die meiste Spannung rein. Da gehören die beiden Kämpfe Luke Vader mMn immer noch zum Besten, (...) zudem noch flankiert von der besten Musik aller Zeiten.
100%ige Zustimmung!
@Dünnsith
Zitat:
"Nun, ich schaue seit über 30 Jahren TV"
Ganz ernsthaft: Mach die Glotze auch mal aus! Das weicht auf Dauer das Hirn auf. Ich meine es nur gut mit dir...
Darth Jorge
@ Rogan:
Sorry wegen des späten Feedbacks jetzt... Ich bin ein SEHR junger
Padawan, TOTAL ... Werde im Januar nur 45, aber "Latte"!
Ich habe jeden(!!!) Star Wars- u. Star Trek-Kinofilm wenigstens in seiner
Eröffnungswoche, wenn nicht gar am "Release Day" im Kino gesehen.
EP IV sogar in den USA bei Verwandten vor Deutschland-Premiere...
Eins musst Du - oder viele andere User auch - bitte akzeptieren:
Bevor irgendein Studio hier nochmal grünes Licht für ein "Battle im
Mutara Nebel" in dieser wunderschönen Machart und Choreographie
mit ECHTEN Modellen durchwinkt... Vergehen noch 2 Jahrzehnte!
Aber: Es wird geschehen ! Da bin ich zuversichtlich...
Bis dahin... Müssen wir mit dem leben, was wir haben / bekommen!
Und nicht alles davon ist sooo schlecht, dass man zum Pauschal-Hater
mutieren muss. Natürlich kann "Into..." dem originalen "Zorn" NIEMALS
das Wasser reichen. Dennoch ist der 2te ST-Flic von J.J. ein guter Film.
Da gibts anderen "Müll" im Angebot...
Ich hätte gerne mal mein "Space 1999"-Kino-Reboot ! Mit PUPPEN !
(zuletzt geändert am 02.11.2013 um 19:04 Uhr)
Comeback Kid
@Darth Jorge
"@Darth Pevra
Eine löbliche Intention macht noch lange kein filmisches Meisterwerk..."
Ich möchte hier ein Zitat von ... *Trommelwirbel* ... Dir entgegenbringen
"Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß..."
Quelle:
http://www.starwars-union.de/nachrichten/13443/Geruecht_Drehbuch_noch_lange_nicht_fertig_Disney_beharrt_auf_2015/k/30/#101181
Über diesen Zusammenhang stolperte ich eben und wollte das gern anmerken
@Alters-Diskussion:
Es freut mich, dass Rogan für diesen Rundumschlag kontra bekommen hat. Pauschal aufs Alter würde ich kein Filmgeschmack und keine Qualitätsmerkmal reduzieren. Sicher sieht die Filmlandschaft heute anders aus als vor 10, 20 oder 30 Jahren, aber die Parallen und damit die gleichen Rollen - anders besetzt - sind immer vorhanden.
Wobei ich J.J. nicht als großen oder kontroversen Filmemacher darstellen würde sondern als soliden. Jemand der abliefern kann aber bislang noch keinen Meilenstein o.ä. hervorgebracht hat.
(zuletzt geändert am 03.11.2013 um 10:51 Uhr)
TiiN
@ Jorge
Vollkommen richtig. Mein Vorwurf richtete sich auch eher an Rogan, der Abrams unterstellte, absichtlich nur Hirnaus-Kino zu produzieren.
Ich kann akzeptieren, wenn einer meint, Abrams wäre gescheitert. Aber so zu tun, als hätte er es gar nicht erst versucht, einen Anspruch einzubringen, ist schon ziemlich unfair und einfach nicht richtig. Also ja. Keiner ist gezwungen, Abrams Machwerke oder Herangehensweise zu mögen, aber ein bisserl Fairness sollte schon geboten sein.
Im Gegensatz zu Lucas spricht er sich immerhin nicht für Diktatur aus.
@ Altersdiskussion:
Hier nochmals ein "Nachschlag" zum Thema "facebook-Gen." ...
Gerade bei facebook ist doch aktuell ein extremer Trend zu allem möglichen
artsy-fartsy Retro-Zeugs absehbar. Geradezu hippie-esque besonders fast
jeder weibliche Post / jedes "Like" dort, fast schon nervig !
Der "fb-Generation" vorzuwerfen, sie fordere "Avengers vs. Transformers" ...
Das halte ich schlicht und ergreifend für VOLLKOMMEN daneben getippt!
Denke, es ist eher die "Zocker-/Daddel-Generation", die CGI-überfrachteten
Weltuntergängen so viel abgewinnen kann. Und auch dort ist der Kern der
Video-Game-Süchtigen längst nicht im Teenie-Alter (...siehe meine Wenigkeit!).
Allerdings spiele ich natürlich nur Frogger, Asteroids, Pitfall & Co. ...
Auf der klassischen 2600er "Woodgrain"-Konsole, versteht sich! Ehrensache.
(zuletzt geändert am 03.11.2013 um 12:10 Uhr)
Comeback Kid
@Comeback Kid
Ich mag behaupten, dass es nicht das eine Profil für die "Facebook Generation" (furchtbar der Begriff - allgemein das Schubladendenken ist mir nix) gibt.
Vielmehr findet man in den angesprochenenen Filmen (die ganze Hau-Drauf CGI Action von diesem Jahr) die Warnung von Spielberg und Lucas wieder, welche vor einer Implodierung des Kinos gewarnt haben.
Tolle Effekte haben mal die ganze Welt im Kino beeindruckt, anschließend haben sich die Filmemacher zu sehr darauf konzentriert. Sie geben 100-200 Mio für ein Film aus der von CGI Effekten nur so strotzt, dieser wird zusätzlich noch in 3D gedreht (oder nachbearbeitet) und schon hat man das große optische Eventkino was viel Geld bringt aber auch viel Produktionskosten ausgleichen muss. Eine gute Handlung, Motive und Hintergründe stehen da oft erst in zweiter oder dritter Reihe.
J.J. hat nun genau dieses Vorgehen kritisiert - an dem er mit seinem 2. Star Trek Film selbst einen kleinen Teil zu beigetragen hat. Vielleicht setzt nun langsam ein Umdenken bei den Filmemachern und Studios ein. Wäre zu wünschen wenn es künftig wieder mehr Fundament unter den tollen Effekten geben würde .... ich persönlich brauche nicht pausenlos dieses Effektgewitter wenn dahinter kein guter Film steckt.
TiiN
@ TiiN:
Der Begriff an sich mag furchtbar sein, aber der Einfluss von facebook
auf die Gegenwartskultur ist schon ein massives "Brett", ähnlich verhält
es sich mit YouTube & Co. (...die allesamt von facebook quasi "ernährt"
werden!).
Was ich aber eigentlich auf den Punkt bringen wollte im Bezug auf Rogans
Einstellung zur "Generation facebook" - er würde sich wahrscheinlich echt
wundern, wieviele Leutchen dort mit ihm die Fahne für den Original-"Khan"
schwingen würden. Ich tippe auf rund 80% für ST II, 15% für J.J.´s Remake
und 5% Enthaltungen im Falle eines facebook-"Volksentscheids" in der
Frage. Deswegen verstehe ich den Angriff in diese Richtung nicht so ganz...
Comeback Kid
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