Westfield Comics hatte unlängst Gelegenheit, mit dem Autor der neuen Star Wars-Comicreihe Brian Wood zu sprechen:
Wie sind Sie zu diesem Projekt gekommen?
Ganz einfach: Ich wurde gefragt, und in diesem Fall war es eine dieser großartigen Gelegenheiten, die man sich nie erhoffen würde, aber wenn sie dann möglich werden, sind sie das Beste, was nur passieren kann. Ich bin ein Fan von Krieg der Sterne, und ich dachte mir, wenn ich je ein Krieg der Sterne-Comicprojekt in Angriff nehme, dann dieses. Eigentlich hatte ich gar keine Zeit dafür, aber nun habe ich mir eben Zeit genommen. Dieses Projekt war mir definitiv ein paar schlaflose Nächte im Monat wert.
Was ist Ihrer Ansicht nach die große Herausforderung, wenn man mit Figuren und Inhalten arbeitet, an denen die Menschen seit so vielen Jahren hängen?
Nun, generell gibt es da die Furcht, etwas zu ruinieren, das so viele Menschen lieben, die Furcht, dieser Herausforderung nicht gewachsen zu sein und in einer so öffentlichen Weise zu versagen. Und je mehr Fans eine Welt hat, desto mehr werden natürlich nach Fehlern suchen und die Gesamtqualität begutachten. Das kann einen schon einschüchtern, und ich habe damit auch in meinem Alltag zu kämpfen, weil ich für Marvel an den X-Men areite. Im Falle von Krieg der Sterne ist es aber so, dass ich diese Welt sehr viel besser kenne als X-Men, Conan oder was ich sonst so tue. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich und nicht sonderlich besorgt. Es ist einfach ein toller Job. Und die Tatsache, dass es um derart klassische und bekannte Figuren geht, hilft mir beim Dialogschreiben. Ich finde es jedenfalls sehr leicht, mir Harrison Ford oder James Earl Jones in ihren Rollen vorzustellen, und dann kann ich zuhören, ob die Dialoge natürlich wirken.
Auf was können sich Ihre Leser im Laufe der Reihe freuen?
Es gibt viele X-Flügler-Kämpfe, viele Raumschlachten und Weltraumszenen, eine Menge Spektakel und Anspannung, aber auch immer wieder ruhige Momente. Ich finde, gerade diese Mischung macht den Krieg der Sterne aus.
Gibt es Figuren, mit denen Sie besonders gerne arbeiten?
Nun, ich stecke tief im Schreibprozess, also kann ich diese Frage leicht beantworten: Leia, Han Solo und Vader. Keine echten Überraschungen. Vader ist einfach der ultimative Bösewicht, abgrundtief böse, und nur so muss man ihn darstellen. Am Anfang war es schwierig, seine Stimme zu finden, da er in Neue Hoffnung nicht viel redet, aber das war nur eine kleinere Hürde.
Han ist immer noch der Schurke aus dem ersten Film, sarkastisch, selbstsüchtig, ein echter Bastard, aber auch jemand, der seinen Freunden treu ist, und das macht viel Spaß. Und Leia steht im Mittelpunkt... Ich schaue mir das an, was wir von Leia schon gesehen haben: Leia die Actionheldin mit ihrem Strahler, die sich aus einer schwierigen Lage herauskämpft und smarter und reifer ist, als sie rein altersmäßig sein dürfte. Das nehme ich, und damit arbeite ich.
Wird es auch neue Figuren geben?
Mehrere, ja. Ein imperialer Schurke und eine Gruppe neuer Rebellenpiloten.
Sie arbeiten mit dem Zeichner Carlos D’Anda zusammen. Wie läuft die Zusammenarbeit mit ihm?
Es gibt da eine gewisse Distanz zwischen uns, aber das ist bei Lizenzarbeiten häufig der Fall. Wir diskutieren nicht groß über das Skript oder so etwas. Was ich schreibe, geht an Lucasfilm und wird dort genehmigt, und was an Hin und Her auftritt, läuft zwischen Lucasfilm und Dark Horse ab. Die Endfassung geht dann an Carlos, und wenn er sie bekommt, sitze ich schon am nächsten Skript. Das ist keine schlechte Arbeitsweise, denn dadurch werden die Hefte auch pünktlich fertig. Aber ich kenne Carlos' Arbeit schon seit langem und wollte immer mit ihm arbeiten. Deshalb habe ich ihn für den Job vorgeschlagen. Er besitzt ein großes Talent, wenn es um Details geht, und das ist hier sehr wichtig. Und er kann Schiffe zeichnen wie kein zweiter und arbeitet seit mehr als 10 Jahren stillschweigend unter Jim Lee bei DC und beim Wildstorm-Verlag. Er besitzt enormes Talent.
Haben Sie ein Schlusswort für uns?
Mein Schlusswort ist ein Gedanke, der mir kam, als ich den Job annahm: Wenn es eine Zeit gibt, in der ein Krieg der Sterne-Comic spielen sollte, dann hier. Die klassischen Figuren sind so, wie man sie kennt, auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung, in brandneuen Abenteuern, die kein Vorwissen des Erweiterten Universums verlangen. Tolle Figuren, tolle Zeichnungen... Ich glaube, das hier könnte etwas Großes werden.
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