In dieser Woche findet in San Diego die berühmteste Comicmesse der Welt statt. Natürlich hat auch Dark Horse diesen Anlass nicht verschlafen, sondern ihn vielmehr genutzt, um eine neue Comicreihe vorzustellen, die sich im Wesentlichen wohl an die Fans richtet, die irgendwann zwischen Special Edition und The Clone Wars ihre Lichtschwerter in den Keller geräumt haben:
Was unterscheidet Ihre neue Reihe Star Wars von früheren Geschichten aus dem Erweiterten Universum? Und wieso starten Sie die Reihe ausgerechnet jetzt?
Bei Dark Horse und Lucasbooks waren wir der Meinung, dass die Zeit für eine Rückkehr zu den Hauptfiguren der klassischen Trilogie reif war. Es ist schon einige Jahre her, dass überhaupt Comics in der Zeit der klassischen Trilogie spielten, und entsprechend schien der Moment ideal zu sein. Sowohl wir bei Dark Horse, als auch die Kollegen von Lucasfilm hatten hierbei Ideen, wie diese Rückkehr zu den klassischen Figuren aussehen sollte. Insgesamt hat es etwa ein Jahr gedauert, um einen Plan zu entwickeln, mit dem alle Seiten zufrieden waren.
Was den Unterschied der Reihe zu früheren Geschichten aus jener Zeit angeht, so besteht der wohl darin, dass wir alles brandneu aussehen lassen wollen, als ob Krieg der Sterne gerade erst aus den Kinos verschwunden wäre. Die Reihe richtet sich an jeden, der die Filme liebt, aber noch nie Begleit-Comics oder -Romane gelesen hat. Hier gibt es keine große Kontinuität, über die ein Leser Bescheid wissen muss, sondern nur Neue Hoffnung. Dies ist der Auftakt der Abenteuer von Luke, Leia, Han und Chewie.
Sie gehen also zurück zu den Wurzeln der klassischen Trilogie?
In gewisser Hinsicht ja, weil wir an den Anfang zurückgehen, aber unser Autor Brian Wood sieht sich auch Aspekte der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander an, die in der Vergangenheit zugunsten actionreicher Geschichten vernachlässigt wurden. Was nicht heißt, dass es in der Reihe keine Action gäbe, aber was es gibt, ist ein Resultat aus den Reaktionen der Figuren auf die Ereignisse in Neue Hoffnung. Man darf nicht vergessen, dass Luke buchstäblich ein Bauernjunge ist, der nun in einem galaktischen Krieg mitkämpft. Gut, er hat den Todesstern in die Luft gejagt, aber das heißt nicht, dass er nun auf seine neue Lage vorbereitet wäre. Und Leia hatte so viel mit der Rebellion zu tun, dass sie vielleicht noch nicht eine Minute hatte, um an ihre Familie oder ihre Heimatwelt zu denken. Was bewirkt das in einem Menschen, wenn man seine Emotionen so in sich hineinfrisst? Brian nutzt nun all das, um seine Geschichte zu erzählen, und das macht das Gesamtpaket wesentlich interessanter, als wenn es nur reihenweise Raumschlachten gäbe.
Können Sie uns schon etwas über die beteiligten Figuren und Geschichten erzählen?
Ich will da nur ungern etwas enthüllen, weil die Reihe erst im Januar anlaufen wird. Um es also kurz zu machen: Vader erhält einen Sonderauftrag, die Rebellen glauben, dass sich ein Verräter unter ihnen befindet, und dann ist da noch etwas... ein Tarngeschwader...
Welche neue Perspektive bringt Brian Wood ins Erweiterte Universum?
Brian ist der Typ Autor, den ich mir für Krieg der Sterne immer wünsche: Er ist schon lange ein Fan der Filme, hält sich aber nicht zu sehr mit Kontinuitäts- oder Detailfragen auf. Er hat keine Angst davor, zu recherchieren, ist aber auch nicht davon besessen, zwischen allem und jedem Verbindungslinien zu ziehen. Eine solche Herangehensweise führt in meinen Augen nämlich immer dazu, dass ein undurchdringliches Kontinuitätsnetz gespannt wird, das neue Leser in Todesangst versetzt. Brian will hingegen einfach nur gute Geschichten erzählen.
Welche Reaktionen kamen zu diesem Projekt aus dem Lucaslager?
Wie bei jedem Projekt, werden unsere Geschichten, Dialoge und Zeichnungen auch hier von Herausgebern und Kontinuitätsexperten bei Lucasfilm überprüft und abgesegnet, um sicherzustellen, dass wir bereits bekannten Ereinignissen oder Entwicklungen nicht ins Gehege kommen. Aber ich arbeite jetzt seit über 10 Jahren am Krieg der Sterne-Programm von Dark Horse, also weiß ich ziemlich genau, welche Punkte es zu vermeiden gilt. Außerdem hilft es, dass es Brian wirklich mehr darum geht, gutes Material abzuliefern, als sich überall im Krieg der Sterne zu verewigen.
Zwei Illustrationen aus der Reihe aus dem Pinsel von Carlos D'Anda (u.a. verantwortlich für das Figurendesign von Arkham Asylum und Arkham City) findet ihr bei io9.
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