In einem Interview für den Del-Rey-Blog sprach Aaron Allston unlängst über sein Krieg der Sterne-Traumprojekt, seine Arbeit an Fate of the Jedi und seinen anstehenden Roman über die weiteren Abenteuer der Gespensterstaffel:
Herr Allston, wenn Sie eine perfekte Gruppe von Autoren zusammenstellen dürften, um eine neue Geschichte im Krieg der Sterne-Universum zu erzählen, welche Autoren wären das und was für eine Art Roman würden Sie schreiben?
Die Frage ist nicht ganz fair, weil keine Kriterien enthalten sind. Würde diese perfekte Gruppe von Autoren aus Leuten bestehen, mit denen ich bereits gearbeitet habe, womit ich weiß, wozu sie fähig sind und wie ich mit ihnen klarkomme, oder wäre das Perfekte an dieser Gruppe, dass Leute dabei wären, mit denen ich schon immer gerne arbeiten wollte? Und kann ich auch tote Autoren auswählen? (Auch unabhängig von einem neuen Romanprojekt, wäre ich gern dazu in der Lage, Tote ins Leben zurückzurufen...) Außerdem ist da natürlich noch die Frage, ob ich Autoren auswählen soll, weil sie nicht ins Raster passen, womit sie in der wirklichen Welt vermutlich sowieso nicht zur Veröffentlichung freigegeben würden oder ob ich jemanden benennen soll, der ins bereits bestehende Programm passt.
Wenn wir von Leuten sprechen, mit denen ich nie zusammengearbeitet habe, generell alles drin ist, von der Totengeschichte mal abgesehen, würde ich mit Elizabeth Moon und Joe R. Lansdale zusammenarbeiten. Die Reihe würde in einem einzigen Sonnensystem spielen und sich über mehrere Jahre erstrecken, wobei sie die Auswirkungen der Kriege im Universum auf ein großes Ensemble von Figuren - die meisten davon Neuschöpfungen - darstellen würde. Ich würde dabei eine Welt auswählen, die für den Kampf zwischen Imperium und Rebellenallianz entscheidend ist und dann die Zeit zwischen, sagen wir, 4 vor bis 18 nach Yavin abdecken. Mehrere Generationen, Figurenneuschöpfungen, damit niemand auch nur im Ansatz sicher ist, abwechselnd ergreifend, hoffnungsvoll, tragisch und grotesk - James Michener trifft Alex Raymond.
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Abeloth aus der Fate of the Jedi-Reihe scheint eine Art übernatürliches Böse darzustellen, ähnlich den außerirdischen Göttern im Werk von H. P. Lovecraft. Außerdem ähnelt Abeloths Name dem eines Volkes Lovecrafts Göttern ähnlichen Wesen, den Abolethen in Dungeons & Dragons. Was für ein Wesen ist Abeloth, und von welchen Vorbildern wurde es inspiriert?
Über ihre Vorbilder kann ich nichts sagen, denn in der Anfangsphase habe ich Abeloths anstehenden Auftritt nur durch ihren Gedankenkontakt zu Allana auf Kessel angedeutet. Auch von dem, was ich über sie weiß, kann ich nicht viel sagen. Anders als andere Ungeheuer, weist Abeloth mehrere Enthüllungsstufen auf. Was Horrorelemente allgemein betrifft, taugt H.P. Lovecraft ohne Zweifel als Inspirationsquelle für eine furchterregende, Science-Fiction-kompatible Horroratmosphäre, hat er doch als einer der ersten Autoren die Idee eines Pantheons voller außerirdischer Wesen aufgeworfen, die über unglaublich viel Macht und über mindestens so wenig Achtung für intelligentes, sterbliches Leben verfügen, sodass wir meist als bloße Insekten oder altes Kaugummi an ihren Fußsohlen kleben bleiben.
An diesem Punkt in der Saga werden die Jedi von vielen Bewohnern der Galaxis als gefährliche Abtrünnige bewertet. Wie, denken Sie, würden die Jedi in unserer Welt bewertet werden?
Gehen wir davon aus, dass sie sich verhalten würden, wie meistens in ihrer Geschichte, dann wären sie ein besonderer, ein wenig von der Außenwelt abgeschotteter Orden von Philosophen, der über eine größere militärische Schlagkraft verfügen würde als die meisten Spezialeinheiten und als Untersuchungs- oder Elitevollzugszweig der Vereinten Nationen im Einsatz wäre. Eine Mischung aus den Shaolin, den Ninja und der Screen Actors Guild im Dienste der V.N. Ich vermute, sie wären auf der Welt allgemein recht beliebt, stünden aber seitens der V.N.-Mitgliedsstaaten ständig in der Kritik, die der Meinung wären, nicht genug von der Arbeit der Jedi-Ritter zu haben. Außerdem würden die Jedi zum Ziel von Terroristen werden, womit sie auch abseits ihrer Einsätze Verluste erleiden würden. Und es gäbe Filme, Fernsehserien, Comicsund Romane über die Jedi-Ritter, und über die Verkaufserlöse aus dem Geschäft mit Actionfiguren müssen wir gar nicht erst reden.
Moment, jetzt sind wir doch wieder in der wirklichen Welt gelandet.
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Sprechen wir über Ihren neuen Roman über die Gespensterstaffel. Das Buch wird zwar erst 2012 erscheinen, aber können Sie uns bereits etwas darüber erzählen?
Sicher. Die Haupthandlung spielt ungefähr zur gleichen Zeit wie Fate of the Jedi, aber einige entscheidende Kapitel behandeln die Geschichte der Gespenster seit der Zeit, als sie zu einer Geheimdienst-Truppe wurden. In der Haupthandlung kommen einige Gespensterveteranen wieder zusammen, werden neue vorgestellt und tauchen sogar einige Kinder von Originalgespenstern auf.
Nicht jede Nebenhandlung der Fate of the Jedi-Bücher wird am Ende der Reihe abgeschlossen sein, weshalb sich die Gespenster mit dem großen Chaos danach befassen müssen. Und mehr will ich aktuell gar nicht sagen.
Was ich noch sagen möchte ist, dass ich den 60ern aufgewachsen bin, dem goldenen Zeitalter der Film- und Fernsehspione: Solo für O.N.C.E.L., James Bond, Kobra, übernehmen Sie, Derek Flint schickt seine Leiche, Verrückter wilder Westen und zahllose andere. Sie begleiten mich noch immer und haben sich in einem psychotischen Teil meines Hirns eingenistet. Wenn Ihr beim Lesen des neuen Gespensterromans nicht einige der alten Titelmelodien hört, habe ich etwas falsch gemacht.
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