CBR hatte Gelegenheit, mit John Ostrander über seine neue Comicreihe Agent of the Empire/em> zu plaudern:
Auf der Chicago Comic & Entertainment Expo haben Sie und Ihre Dark-Horse-Kollegen Agent of the Empire in seinen Grundzügen vorgestellt, aber können Sie uns noch etwas mehr darüber verraten, was wir von der neuen Reihe erwarten dürfen?
Krieg der Sterne ist für mich ein Prisma: Dreht man das Prisma, eröffnen sich neue Blickwinkel. Mit Agent of the Empire tun wir genau das. Wir sehen uns die Ereignisse vor Neue Hoffnung aus einem etwas anderen Blickwinkel an und schauen, wie die Figuren und Ereignisse aus dieser neuen Blickrichtung aussehen. Die grundsätzliche Frage lautet: Kann man für ein so abgrundtief böses Konstrukt wie das Imperium arbeiten, ohne selbst dem Bösen zu verfallen?
Die Schwarz-Weiß-Antwort lautet natürlich: 'Nein!' Persönlich bin ich mir aber nicht so sicher. Unser Protagonist kann gnadenlos sein, glaubt aber auch an das Imperium; die Gründe dafür werden wir im Laufe unserer Geschichten offenlegen. Darüberhinaus werde ich tun, was ich immer tue: Möglichst viel von der umstehenden Kontinuität in die Geschichten einarbeiten. Wenn der Plan aufgeht, sollte sich die Reihe vertraut, aber auch neu anfühlen.
Sie haben Agent of the Empire als eine Mischung aus Krieg der Sterne, James Bond und Jason Bourne beschrieben. Angesichts der Größe des Imperiums ist der Einsatz von derartigen Agenten natürlich sinnvoll. Wie sind Sie auf diese Idee verfallen? Sind Sie ein Fan von Bond und Bourne?
Ich habe in meiner Karriere selbst viele Spionagegeschichten geschrieben, Suicide Squad für DC Comics beispielsweise - ein Megasammelband zu der Reihe ist gerade erschienen, und ich danke für die Möglichkeit, hier die Werbetrommel dafür zu rühren. [lacht] Ich liebe Spionagegeschichten und -filme. Und ich mag erzählerische Legierungen, also die Mischung von Elementen dieses Genres mit einem ganz anderen. Meine Reihe Grimjack, die, erneut vielen Dank, ebenfalls in vielen Sammelbänden und einem Megasammelband erschienen ist, hat genau auf diese Weise operiert, als Mischung von Mittelalter- und Magiemotiven mit einem Privatdetektiv in der Tradition von Sam Spade. Einige wesentliche Merkmale von Bond, Bourne und Krieg der Sterne stimmen dabei sogar überein: Exotische Schauplätze, überlebensgroße Schurken, coole Actioneinlagen und so weiter. Als ich begann, diese Genres zu mischen, war ich erstaunt, wie gut alles zusammenpasste.
Sehr viele Geschichten im Krieg der Sterne-Universum setzt auf den klassischen Gegensatz zwischen Jedi und Sith. Für Krieg der Sterne ist das grundsolides Material, Sie selbst haben auch nicht wenige dieser Geschichten dieser Art verfasst - wieso sind Sie jetzt davon weggegangen?
Vielleicht sind diese Geschichten etwas zu grundsolide. Auch Fans können übersättigt werden. Sie wollen mit Sicherheit, dass Krieg der Sterne Krieg der Sterne bleibt, aber ich denke und hoffe, dass sie hier und da auch mal etwas Neues sehen wollen.
Der imperiale Geheimdienstagent, um den sich die Geschichte dreht, wird schätzungsweise die Person auf dem Teaserplakat sein. Wer ist er? Und, was viel wichtiger ist, was für ein Mensch ist er?
Sein Name ist Jahan Cross, und er arbeitet direkt für Armand Isard, den Leiter des imperialen Geheimdiensts. Als die Republik unterging, war er 10 - er erinnert sich also äußerst lebhaft an die Klonkriege. Für ihn gibt es nur eine Alternative zum Imperium: Blankes Chaos. Und wenn ich noch mehr verrate, dürften Sie den Raum nicht lebend verlassen.
Auf dem Plakat ist außerdem ein Droide zu sehen, eine Art mechanische femme fatale, die einen Blaster abfeuert. Wer ist das?
Das ist IN-GA 44, Cross' Assistentin. Sie ist mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, die sich als nützlich erweisen werden. Und wenn ich mehr verrate, würde sie mich umbringen müssen.
Bleibt die letzte Figur auf dem Plakat: Darth Vader. Welche Rolle spielt er in der Reihe?
Technisch gesehen ist unsere Reihe eine Aneinanderreihung von Minireihen. Vader ist auf dem Plakat zu sehen, um einerseits klarzumachen, in welcher Zeit wir uns bewegen, und andererseits, um zu zeigen, wie wir die Figuren dieser Epoche des Kriegs der Sterne darstellen werden. Welche Figuren dann am Ende in welcher Geschichte auftauchen, wird von der jeweiligen Teilerzählung abhängig sein. Ich werde keine Geschichte erzählen, nur um auf Teufel komm raus eine Filmfigur in die Reihe zu holen. Auf der anderen Seite wäre es natürlich sinnlos, eine Geschichte in dieser Zeit anzusiedeln, wenn man sich dann diese legendären Figuren nicht zunutze macht. Vor allem Vader.
Ist Vader der Hauptantagonist in Agent of the Empire oder gibt es einen anderen? Generell heißt es ja, es gäbe immer zwei...
Es gibt keinen Hauptantagonisten für die gesamte Reihe. Was es gibt, ist ein Erzählstrang, der sich durch die gesamte Geschichte zieht, aber jede einzelne Minireihe wird in sich abgeschlossen sein. Das heißt aber nicht, dass Vader nicht wichtig wäre oder gar kein Antagonist. Er fände meinen Mangel an Glauben ansonsten wohl beklagenswert.
Vaders Auftritt grenzt die mögliche Handlungszeit ein, aber in welchem Jahr spielt die Reihe denn nun genau?
Momentan lautet der Plan, die Geschichten in etwa zwischen 3 und 0 vor der Schlacht von Yavin spielen zu lassen. Werden wir die Geschichte jenseits der 0 ausbauen? Möglich ist es, aber es hängt von unseren Lesern ab.
Werden wir weiteren Personen aus der klassischen Trilogie begegnen? In Chicago haben Sie meines Wissens angedeutet, dass wir Han Solo, Leia oder Leias Freundin Winter sehen könnten?
Das hängt wiederum von der Geschichte ab, aber ja, ich habe etwas in der Richtung vor, angefangen mit der ersten Teilgeschichte. Letztlich ist es eine Frage der Kontinuität. Luke, Yoda oder Obi-Wan auftreten zu lassen, wäre deshalb schwierig, andere Figuren warten aber praktisch auf einen Auftritt. Abwarten.
In der Vergangenheit haben Sie praktisch bei all Ihren Krieg der Sterne-Geschichten mit Jan Duursema zusammengearbeitet. Wird das auch hier wieder der Fall sein?
Jan und ich arbeiten an einer neuen Reihe, die alle Fans umhauen wird, sobald sie auch nur den Titel hören, aber es handelt sich dabei nicht um Agent of the Empire. An dieser Reihe arbeite ich mit dem französischen Comiczeichner Stéphane Roux zusammen, der unlängst nach Milwaukee gezogen ist. Er hat schon für mehrere Krieg der Sterne-Comics die Titelbilder gezeichnet und ist ein herausragender Künstler. Er freut sich schon auf die Serie und hat bereits eine Reihe wunderbarer Figurenstudien erstellt.
Können Sie über Ihre andere Reihe schon etwas erzählen? Oder uns sagen, wann wir mehr erfahren werden?
Jan und ich arbeiten daran, und Dark Horse und Lucasfilm werden dann entscheiden, wann wir damit an die Öffentlichkeit gehen. Und mehr darf ich nicht sagen, weil Jahan Cross mich sonst töten würde. Oder wenn nicht er, dann mein Verleger Randy Stradley.
Letzte Frage, bevor jemand das Zeitliche segnet: In Ihrer aktuellen Reihe Legacy - War ist alles auf ein spektakuläres letztes Zusammentreffen von Cade Skywalker und Darth Krayt ausgerichtet. Darf man annehmen, dass nur einer der beiden die Reihe überleben wird?
Man darf noch nicht einmal annehmen, dass einer dieser beiden großen Krieger das letzte Heft überleben wird.
Auch Romanautor Paul Kemp hat sich interviewen lassen und gegenüber Press and Guide erklärt, ein Solo/Skywalker-Roman sei seine Sache nicht:
Autoren bringen als Handwerker bestimmte Dinge mit. Einige sind gut darin, sich Geschichten auszudenken, andere zeichnen sich durch ihren sprachlichen Stil aus. Ich sehe meine Stärken in der Entwicklung interessanter Figuren mit inneren Konflikten. Um das aber leisten zu können, brauche ich viel Freiraum. Es ist schwer, das Gleiche aus Figuren herauszuholen, die bereits eine so weitreichende Geschichte hinter sich haben. Die Art Geschichte, wie ich sie gerne erzähle, könnte ich mit Luke, Han, Lando, Leia und ihren Kindern in der Hauptrolle nur sehr schwer umsetzen.
Weniger Konkurrenz also für Matthew Stovers Traum, das letzte Abenteuer der großen Drei zu schreiben. ;-)
Letzte Meldung: Random House listet ein Hörbuch mit dem Titel Heir to the Empire: Behind the Scenes - An Expanded Universe is Born, das am gleichen Tag erscheinen soll wie die Jubiläumsausgabe des Romans und, so mutmaßen die Kolleginnen von Club Jade, ein Interview mit Timothy Zahn und der ursprünglichen Herausgeberin des Romans Betsy Mitchell über die längerfristigen Einflüsse des Erweiterten Universums enthalten könnte.
Ebenfalls im Random-House-Katalog ist inzwischen eine ungekürzte Hörbuchausgabe des Romans gelistet, was all diejenigen freuen dürfte, die bislang nur das gekürzte Originalhörbuch kannten, das im Gegensatz zur Neufassung allerdings von Wedge-Darsteller (und Obi-Wan-Onkel ;-)) Denis Lawson gelesen wurde.
Hörbuch, Jubiläumsausgabe und Making-of-Hörbuch erscheinen wie gehabt am 28. Juni.
Seite 1
ZITAT DER NEW:
"Jan und ich arbeiten an einer neuen Reihe, die alle Fans umhauen wird, sobald sie auch nur den Titel hören, aber es handelt sich dabei nicht um Agent of the Empire."
Eine neue Reihe, die uns umhauen soll... da bin ich jetzt aber gespannt!
Mal sehen, wie es um diesen SW-007 steht, könnte sicher was werden... hoffentlich kommt dann auch noch eine SW-Geheimorganisation ala´ SPECTRE bzw. PHANTOM!
Ich hör schon Blofelds Stimme:
"Mein lieber Imperator! 2 Todesstern-Superlaser-Energiezellen vom Typ SWU-1138 sind jetzt im Besitz von Phantom! Wir fordern 500 Millionen Credits für diese Zellen! Sollten sie sich weigern, werden wir einen Planeten des Imperiums zerstören..."
(Wem das nichts sagt: "Feuerball" anschauen!)
Und dann noch der Isard:
"Miss Masterpoodou, wo ist Agent 327?"
Na, mal sehen...
(zuletzt geändert am 03.05.2011 um 11:12 Uhr)
STARKILLER 1138
Redakteur
Kenobi91
"Vielleicht sind diese Geschichten (Jedi vs. Sith) etwas zu grundsolide. Auch Fans können übersättigt werden. Sie wollen mit Sicherheit, dass Krieg der Sterne Krieg der Sterne bleibt, aber ich denke und hoffe, dass sie hier und da auch mal etwas Neues sehen wollen."
Der gute Mann ist gerade hoch in meiner Gunst gestiegen. Nun, eigentlich habe ich gar nichts anderes erwartet von Ostrander.
Die Retro-Gestaltung von Cross' Droiden (und den Namen Johan Cross selbst) vermitteln dieses unvergleichliche Gefühl nach einem alten Bond. Vertrauensvorschuss von mir.
/FMT
Fragger MT
"Man darf noch nicht einmal annehmen, dass einer dieser beiden großen Krieger das letzte Heft überleben wird. "
Keine allzugroße Überraschung, mit Krayts Tod rechne ich, seit ich seine "gelungene" Wiederauferstehung gelesen habe, hundertprozentig.
Die restlichen Sith, also Nihl, Talon und Maladi - alle anderen mehr oder minder bekannten Sith sind schon weg - dürften auch übers Messer springen, lediglich bei Wyyrloks Tochter bin ich mir nicht sicher, sie könnte überleben, um in möglichen zukünftigen Minireihen mitzumischen.
Cades Tod wäre einerseits sehr passend, andererseits jedoch schade, da die Skywalker-Linie dann größtenteils unterbrochen wäre (bei Nats Kindern weiß ich nicht mehr, ob es seine leiblichen waren). Roan fel könnte noch sterben, ebenso der ein oder andere Jedi, imeriale Ritter und Angehöriger der galakt. Allianz.
Lord Sidious
Hm, komisch...
Habe gerade im Internet gelesen, dass die frühere Reihe, die Ostrander für DC Comics gemacht hat, tatsächlich "SPECTRE" hieß...
Was für ein Zufall...
Vermutlich wird dieser Agent eher wie der Daniel Craig-Bond ohne Gadgets auskommen... denn was für uns ein Gadget ist, ist im SW-Universum wohl schon Alltagskram...
STARKILLER 1138
Redakteur
Master Talon
Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung von Agent of the Empire, vor allem interessiert mich die eigentliche Geschichte der Reihe. Die Abenteuer des Agenten erleben, zusammen mit der äußerst überzeugenden Gehilfin, das hat Potenzial.
Aber ich hoffe des Kanons zur Liebe, dass die Comicreihe möglichst nicht nach Episode 4 spielen wird. Zwar scheint John Ostrader die Kontinuität im falle eines solchen Falles im Auge zu behalten und gut darauf zu achten, jedoch kann man sich in dieser Hinsicht nicht allzu sicher sein.
Trotzdem finde ich es sehr gut, dass Darth Vader in den Comics auftreten wird. Jener wird wohl als Auftraggeber agieren, zumindest anfangs diese Rolle einehmen und sie dann einer anderen Person übertragen.
Wie es aber leider scheint, wird der Dunkle Lord vielleicht aber auch nur in einer Comicminiserie eine Rolle spielen, warten wir es ab
Was das wohl für eine geheimnisvolle Comicreihe sein wird, an der John Ostrander gerade arbeitet?
Seinen Worten zufolge kann man ja richtig gespannt sein und große Vorfreude entwickeln
Bei den Zeichnungen handelt es sich doch nur um erste Figurendarstellungen, oder?
Hoffe ich doch mal ganz stark
Marvin1995
Das klingt alles sehr vielversprechend, und auch so, als gäbe es ausnahmsweise mal keine fade Redemption-Geschichte und wir erleben tatsächlich mal einen Impi als Protagonist, der an der Imperium glaubt. Wenn hin und wieder Leute wie die Organas, Tarkin oder Vader auftauchen würde mich das auch glücklich machen.
Aber was sollten denn die ganzen Anspielungen im Interview? Muahaha, ich rede über Star Wars?
"John Ostrander spricht über Agent of the Empire"
Angenommen, ich würde nicht JEDE News hier lesen, sondern als Otto-Normal-User nur ausgewählte Themen anklicken, dann hätte ich alles, was unter "Letzte Meldung" steht, verpasst.
Wäre es nicht möglich, sowas in Zukunft als "Kurznews des Tages" oder so extra aufzuführen?
Zum Topic:
- Man darf gespannt sein, was uns da noch für eine neue Serie erwarten wird, die uns angeblich so dermaßen aus den Socken haut.
- Gibt es nicht schon ein ungekürztes Hörbuch zur Thrawn-Reihe (englisch)? Aus der Blindenbibliothek? korrigiert mich, wenn ich mich täusche...
loener
Redakteur
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