Die offizielle Seite hat sich unlängst zwei anstehende Krieg der Sterne-Publikationen eingehender betrachtet. Beginnen wir mit der Chronik Year by Year:
Die Chronologie des erweiterten Krieg der Sterne-Universums ist schon häufig umfassend dargelegt worden, doch nun ist es Zeit, die Geschichte des Krieg der Sterne-Phänomens einer ähnlichen Analyse zu unterziehen. Auf der Comic-Con sprachen die Autoren Ryder Windham, Daniel Wallace, Pablo Hidalgo und Gus Lopez über ihr in Kürze erscheinendes Werk Star Wars Year by Year: A Visual Chronicle.
Windham war der erste Autor, der für dieses ambitionierte Projekt angeworben wurde. "Vor einigen Jahren schrieb ich Star Wars: The Ultimate Visual Guide für DK Books.", erinnerte er sich. "Als ich diese Stelle bekam, dachte ich, ich sollte die fiktionale Geschichte des Kriegs der Sterne aufschreiben und hatte dafür auch bereits ein Konzept in der Tasche. Jonathan Rinzler, mein Herausgeber bei Lucasbooks, hatte allerdings die nicht-fiktionale Geschichte von Krieg der Sterne vor Auge, und so enthielt das Buch am Ende ein kurzes Kapitel darüber, das eine etwa vierseitige Übersicht enthielt. Jonathan wollte aber unbedingt eine sachliche Darstellung des Phänomens Krieg der Sterne haben, und so wurde ich vor etwa zwei Jahren von DK über das aktuelle Buchprojekt unterrichtet."
Windham entwickelte in der Folge ein Konzept für Year by Year und erhielt bereits kurz darauf Unterstützung von den anderen drei Autoren. Windham übernahm alles Material für die Zeit vor 1983, Wallace die Zeit zwischen 1984 und 1996, Hidalgo die Prequels und die Zeit danach von 1997 bis 2010 und Lopez diverse Exkurse über Fanartikel und Promoaktionen. "Außerdem haben wir uns alle das gesamte Buch angesehen, das heißt auch die Sektionen unserer Kollegen, und damit haben wir alle an der gesamten Chronologie mitgewirkt.", erklärte Hidalgo.
Jenseits der Saga enthält Year by Year auch Meilensteine für die Mitarbeiter der Saga, sowie ILM, Lucasfilm und LucasArts. "DK wollte, dass wir uns nicht auf Krieg der Sterne beschränken, sondern auch weitergehende Informationen zu historischen Ereignissen einfließen lassen, um die Saga in einem Gesamtkontext darzustellen.", berichtete Windham. "Es gibt also auch viele Informationen zu Filmen, an denen Schauspieler mitgewirkt haben, welche zuvor mit Lucas gearbeitet hatten, und es gibt Luft- und Raumfahrtinformationen. Man kann also sehen, wie Krieg der Sterne in diese Gesamtentwicklung hineinpasst."
Das Buch stellt aber nicht nur bereits bekannte Informationen auf neue Weise zusammen, sondern enthüllt auch brandneue Fakten, wobei es insbesondere so manche falsche Vorstellung hinsichtlich der Veröffentlichung von Werken des frühen Erweiterten Universums richtigstellt. Wer bisher beispielsweise geglaubt hat, dass Boba Fett erst 1984 aus der Sarlaccgrube entkam, nur weil dieses Datum auf dem Titel des Marvelcomics 81 "Jawas of Doom" steht, hat nämlich schon falsch gedacht.
"Nur um das klarzustellen: Die Daten, die auf dem Titelblatt von Comicheften stehen, haben nichts damit zu tun, wann der Comic veröffentlicht wurde.", erklärte Windham. "Sie sind einzig für die Comichändler bestimmt, damit die wissen, ab wann ein Heft nicht mehr in den Regalen liegen soll. Auf dem ersten Marvelheft findet sich so beispielsweise das Datum 'Juli 1977', aber das erste Heft erschien in Wahrheit zwei Monate vor dem Kinostart des ersten Films. DK hatte zuvor bereits ein Buch mit dem Titel The Marvel Chronicle herausgebracht, und in seiner Einführung zu diesem Buch stellt Roy Thomas fest, dass die Chronologie im Buch in Wahrheit falsch ist, weil die Titeldaten mit den Versanddaten nichts zu tun hätten, man aber trotzdem damit arbeiten musste, weil es so schwierig war, die wirklichen Veröffentlichungsdaten zu finden."
Windham ging allerdings davon aus, dass es einfacher sein müsste, die Veröffentlichungsdaten für 10 Jahre Marvelcomics für das Krieg der Sterne-Buch zu finden, als Informationen aus 75 Jahren für die Marvel Chronicle und wollte deshalb unbedingt die wirklichen Versanddaten ausfindig machen. "Glücklicherweise hatte [Krieg der Sterne-Sammler Bob Miller {TOS-Profil}] diese Daten festgehalten, und wir konnten dann damit arbeiten."
Die größte Herausforderung für Wallace bestand darin, mit dem Mangel an Krieg der Sterne-Projekten aus den "dunklen Jahren" zwischen den beiden Kinotrilogien fertigzuwerden. "Es war wirklich schwierig, diese Lücke zu füllen.", berichtete er. "Vor allem die Jahre 1987, 1988 und 1989, denn auch da gab es zwar einige Projekte - Star Tours, West End Games und die Eistanzshow The Ewoks and the Magic Sunberries -, aber das war es dann auch. Und ich hatte absolut nichts, über das ich hätte schreiben können, weshalb ich mir dann das George Lucas Super Live Adventure vorgenommen habe."
Hidalgo konnte sich wie er meinte, bei seinem Abschnitt nicht über einen Mangel an Material beschweren, denn er hatte es mit dem Wiederaufstieg von Krieg der Sterne Ende der 1990er Jahre zu tun. "Das Buch deckt die Saga bis 2010 ab, und je näher wir dem Veröffentlichungsdatum kamen, desto mehr Sorgen machte ich mir, weil sich das Schlussteil immer wieder änderte.", erzählte er. "Mich würde es nicht überraschen, wenn sich auch unsere heutige Präsentation noch im Buch wiederfinden würde."
Auch Lopez hatte genug Fanartikel, um seine Exkurse zu schreiben, aber echte Fakten zu finden, war keine kleine Aufgabe. "Für viele Fanartikel haben wir zahllose Informationen zur Entwicklung und Produktion, aber das Verkaufsdatum zu finden, war wirklich schwierig. Wann hat Kenner den AT-AT herausgebracht? Niemand wusste es mit Sicherheit, also haben wir viel Zeit darauf verwand, Verkaufsdaten zahlreicher Fanartikel zu recherchieren. Und wir haben viel Material gefunden, es analysiert und Fotos davon gemacht, aber der Platz war begrenzt. Die wirklich interessanten, witzigen und wirklich denkwürdigen Sachen sind aber allesamt im Buch enthalten."
Weitere Informationen zu Year by Year findet ihr in unserer Literatursektion. Die deutsche Ausgabe Die offizielle Geschichte erscheint Ende September und damit nur etwas mehr als einen Monat nach der Originalausgabe.
Kommen wir damit zur Vorschau auf die Rebel Edition der Star Wars Blueprints:
Die Zeichner Chris Reiff und Chris Trevas sind zurück, um in der jüngsten Ausgabe der Star Wars Blueprints weitere klassische Krieg der Sterne-Schiffe zu durchleuchten und mit Blaupausen zu versehen. Auf der Comic-Con sprachen Reiff, Trevas und Autor Ryder Windham über das Projekt und berichteten von ihrer Arbeit. Anders als die erste Ausgabe, enthält die Rebel Edition 32 Seiten, sowie fünf zusätzliche entnehmbare Pläne in Plakatgröße.
"Ich schreibe zwar offiziell den Text, aber im Grunde stelle ich lediglich frühere Texte neu zusammen, weil so viel über diese Fahrzeuge geschrieben worden ist.", erklärte Windham. "Es geht also mehr darum, die relevanten Informationen zu sammeln, sie zusammenzustellen und passfertig einzufügen. Jetzt weiß ich mehr über Hyperantriebssysteme, als ich es mir je hätte träumen lassen."
Das Buch enthält Blaupausen des X-Flügel-Jägers, des Y-Flügel-Jägers, des Hoth-Stützpunkts, von Rebellenwaffen und des Blockadebrechers Tantive IV. Letzteres Schiff erwies sich als größte Herausforderung, da es mehr Räumlichkeiten enthalten sollte als logisch in ihm unterzubringen waren.
"Wir haben versucht, das Schiff von Grund auf neu zu durchdenken und die Dinge klarer zu umreißen, um viele der Kontinuitätsfehler auszuräumen, die über die Jahre zusammengekommen sind. Wir wollten alles akkurater gestalter als zuvor und die Feinheiten des Schiffes stärker berücksichtigen.", erklärte Reiff.
Trevas wollte unbedingt den Y-Flügel-Jäger in das Buch aufnehmen. "Als Fans fanden wir es großartig, dass wir das Schiff durch seine The Clone Wars-Verbindung mit den aktuellen Entwicklungen verknüpfen konnten. Als wir uns die Serie ansahen, stellten wir fest, dass das Schiff in The Clone Wars verglichen mit den Kinofilmen riesig aussieht. Wir mussten daher zunächst die eigentliche Größe des Schiffes festlegen."
Eines der wichtigsten Rebellenschiffe, dem im Buch ein ganzes Plakat gewidmet wurde, ist der X-Flügel-Jäger. Reiff zeigte anhand des Schiffes seine Arbeitsweise.
"Hier sieht man einige unserer Referenzfotos und wie wir damit umgehen.", erklärte Reiff. "Die Fotos auf der linken Seite sind Referenzfotos von Lucasfilm, wobei die Vorderseite des Schiffes jeweils darübergelegt wurde. Das liegt an der Bauweise der Modelle für die Filme, bei denen die Vorderseite immer von Hand gemalt wurde und deshalb von Schiff zu Schiff unterschiedlich ist. Wir haben versucht, eine idealisierte Fassung des X-Flüglers zu finden, die zu Rot Fünf passen sollte. Die Fotos auf der rechten Seite zeigen das eFX-Modell in meinem Büro. Die Firma war so freundlich, mir ein Modell zukommen zu lassen, weil sie bereits mit vielen der Probleme zu kämpfen hatten, mit denen auch wir zu tun hatten, also aus den verschiedenen Bildern einen perfekten X-Flügler zu erstellen."
Die Rebel Edition der Star Wars Blueprints erscheint am 2. August und kann bei Interesse bei Amazon.de bereits vorbestellt werden.
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Diese "Year by Year" Chronik hört sich interessant an. Als Teil der Prequel-Generation interessiert es mich zu erfahren, wie es damals zugegangen ist - aus der Sicht der SW-Entwickler wie auch aus der der Fans. Eine Chronik die auch den Zeitgeist mit einfließen lässt ist da genau das Richtige.
Genauso spannend ist die Entwicklung von SW über die Jahrzehnte - übersichtlich in einem Buch dargelegt ist das eine tolle Sache. Ich werde die Chronik weiter im Auge behalten.
Darth Revan Lord der Sith
Am Rande angemerkt: Bei dem "Year by Year" dürfte diesmal für viele, denk ich, auch der Preis ein gutes Argument für die deutsche Ausgabe ( "Die offizielle Geschichte" ) sein. Denn abgesehen davon, dass das Buch in Deutschland recht schnell - nur gut einen Monat nach der US-Ausgabe - erscheinen wird, ist es auch deutlich günstiger. Die US-Ausgabe erscheint nämlich im Schuber und kostet daher $50,00 (aktuell bei Amazon €37,10), während man bei der deutschen darauf verzichtet und sie hier als "normales" Hardcover (ohne Schuber) kommt, dafür aber auch nur €24,95 kosten wird.
(zuletzt geändert am 27.07.2010 um 19:28 Uhr)
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