Die offizielle Seite beharrt weiter auf ihrem Glauben, die nächste The Clone Wars-Folge wäre neu (April, April?) und berichtet über den Synchronsprecher von Hondo Ohnaka:
In einer ländlichen, abgelegenen Ecke von Felucia schließen Anakin, Obi-Wan und Ahsoka ein instabiles Bündnis mit vier tödlichen Kopfgeldjägern, um ein kleines Dorf vor Hondo Ohnaka und seinen Piraten zu beschützen. Doch Hondo hat in der neuen The Clone Wars-Folge Bounty Hunters - ganz der Opportunist und nie bereit, fair zu spielen - seine ganz eigenen Pläne.
Doch auch wenn Hondo prinzipienlos, korrupt, egoistisch und betrügerisch daherkommen mag, so stellt er trotzdem eine Rückkehr zu den klassischen Krieg der Sterne-Archetypen dar, darunter Schurken und Gauner wie Han Solo und Lando Calrissian. Diese intergalaktischen Ikonen haben sich ihren Ruf - in der weit, weit entfernten Galaxis genau wie unter den Fans - vor allem dadurch erworben, dass sie nur ihren eigenen Regeln folgen und das Gut/Böse-Schema regelmäßig durcheinandergebracht haben.
"Die Menschen wollen vom rechten Weg abgebracht werden. Sie lieben Gauner. Sie lieben Piraten. Na ja, zumindest solange die nicht plündern und morden.", meint Jim Cummings, der Hondo in The Clone Wars seine Stimme leiht. "Von Schurken geht eine gewisse Faszination aus, von Bikern, Piraten, Gaunern und all den Robin Hoods dieser Erde. Und Hondo ist toll, ich finde ihn einfach klasse. Er ist kein Superschurke, aber einen Heiligenschein wird er sich so schnell auch nicht zulegen. Er ist der typische liebenswerte Gauner, der nette Spitzbube von nebenan. Man lädt ihn ab und zu gerne mal zum Essen ein und weiß gleichzeitig, dass man hinterher besser das Familiensilber zählen sollte."
Denn auch wenn Hondo den Jedi-Rittern und den Helden der Republik regelmäßig Probleme bereitet, ist er doch ein relativ sympathischer Bösewicht, trotz seiner Neigung zu Betrügereien, Verrat, Hinterhältigkeit und Boshaftigkeit. Und überhaupt macht all das eben seine Persönlichkeit aus.
"Hondo ist ein Schausteller. Er hat ein wenig etwas von Charles Bronson oder von Harry Mudd aus Raumschiff Enterprise: Er begrüßt einen mit unglaublicher Freundlichkeit, und als nächstes merkt man: Huch, die Uhr ist weg. Er ist ein Trickbetrüger und ein guter Taktiker. Wenn es etwas zu erledigen gibt, kriegt er es geregelt. Und wenn es mal etwas schwieriger wird, was soll's. Wobei er dann wohl eher auf sein Köpfchen setzt als auf bloße Feuerkraft. Und wenn es am Ende ans Abrechnen geht, wird er mit Sicherheit ein klein wenig mehr vom Kuchen abbekommen haben als alle anderen, ohne dass die das auch nur merken. Und natürlich ist er ein Opportunist: Er sieht sich die Risiken an, wägt Gewinne und Verluste gegeneinander ab, und wenn er merkt, dass sich die Lage zu seinen Ungunsten verändert, heißt es für ihn: Ab durch die Mitte."
Cummings hat als Synchronsprecher die ganze Palette durchlaufen, von Winnie Puh (und Tigger) über Robot Chicken bis zu Comic-Superhelden. Die Arbeit an The Clone Wars hat er in vollen Zügen genossen, weil es ihm der Produktionsprozess ermöglicht, eine andernfalls kleinere Nebenrolle in der Welt des Kriegs der Sterne in voller Bandbreite darzustellen, sie zu erweitern und voll anzureichern.
"Der Produktionsprozess bei The Clone Wars ist toll, ich bin wirklich begeistert, weil es nicht viele Produktionen gibt, bei denen alle Schauspieler gleichzeitig in einem Studio arbeiten. Das ist wirklich sehr selten geworden. Manchmal kann man mit einem Assistenten arbeiten, aber die meiste Zeit liest man allein seine Dialoge vom Blatt, und das ist die reinste Roboterarbeit. Aber wenn andere Schauspieler mit dabei sind und man wirklich zusammenarbeitet, kann man sich gegenseitig die Bälle zuspielen. Das macht die Arbeit zu dem, was sie sein sollte, einem lebendigen, organischen Prozess. Und wenn einem eine Idee kommt, wie sich die Geschichte vielleicht verbessern ließe, werden diese Anregungen mit offenen Armen aufgenommen. Das ist wie ein Eintopf, in den jeder eine Zutat geben darf. Ich persönlich komme aus der Theaterwelt und habe an einer guten Millionen Stücke mitgewirkt, und es wäre ja nun wirklich auch relativ schwierig, Rodgers' und Hammersteins Oklahoma! mit nur einem Schauspieler auf der Bühne zu bringen. Die The Clone Wars-Methode ist da einfach viel bereichernder."
Um Hondos unverkennbare Stimme zu finden - eine kühle, selbstbewusste Mischung aus einem aalglatten Verkäufer und einem harten Söldner -, ließ sich Cummings von den Helden seiner Kindheit inspirieren.
"Es gibt Akzente, die gleichsam vertraut, aber auf gewisse Weise auch fremdartig klingen, so wie bei römischen Zenturionen, die in Gladiatorenfilmen meist mit britischem Akzent sprechen. Solche Standards machen es möglich, das Publikum wissen zu lassen, dass diese Person ein 'Anderer' ist, mit dem jedoch gleichzeitig noch eine Identifizierung möglich ist. Man hat einen Bezug zu dieser Person.", mein Cummings. "Bei Hondo habe ich mich an dem Schauspieler orientiert, der mich schon immer fasiniert hat, an Yul Brynner. Als Kind dachte ich noch, 'woher zum Geier kommt dieser Kerl?' Trotzdem war er sowohl als König von Siam glaubhaft wie als Cowboy in Die glorreichen Sieben oder als Roboter in Westworld. Ich kann Yul Brynner nicht gut imitieren, aber wenn man jemanden schlecht imitiert, wird daraus eine neue Stimme, eine neue Figur. Also habe ich meine schlechte Yul-Brynner-Imitation etwas angerauht, und das Ergebnis ist Hondo. Aber ich versuche, nicht zu sehr darüber nachzudenken. Aus meiner Sicht sollte man seinen Instinkten immer vertrauen.
Soweit also die seltsam zeitversetzte offizielle Berichterstattung. Bounty Hunters läuft dann letzte Woche in England...
Wer bessere Krieg der Sterne-Aprilscherze als diese offizielle Zeitverzerrung sehen will, dem sei die Ankündigung weiterer Traviss-Romane, eine neue Spielerklasse in The Old Republic und der längst überfällige Start einer Jar-Jar-Detektivserie empfohlen.
Alles, was SWU heute berichtet, ist - anderslautenden Leserreaktionen zum Trotz ;-) - hingegen selbstredend völlig korrekt...
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