Bereits vor einigen Tagen hatte TF.N Gelegenheit, mit The Clone Wars-Chefregisseur Dave Filoni zu plaudern. Hier die Krieg der Sterne-Partien des Interviews:
Herr Filoni, zunächst einmal Glückwunsch zur zweiten Staffel von The Clone Wars! Die Zuschauer scheinen generell begeistert zu sein. Gab es für Sie unerwartete Reaktionen?
Vielen Dank. Alle Mitarbeiter von Lucasfilm Animation haben für die Fans ihr Bestes gegeben, und die Leute scheinen das anzuerkennen. Gab es unerwartete Reaktionen? Das ist schwer zu sagen. Die Fanreaktionen auf Satine haben mich etwas überrascht. Ich hatte erwartet, dass sie positiv ausfallen würden, aber nicht so positiv. Ich führe das auf Anna Graves' hervorragende Darstellerleistung zurück, und darauf, dass die Chemie zwischen ihr und James Arnold Taylor als Obi-Wan gestimmt hat.
Als Sie mit der Produktion der zweiten Staffel angefangen haben, gab es da etwas, das Sie ganz bewusst anders machen wollten als in Staffel 1?
Wir wollten die Animationen verbessern, die Beleuchtung, die 3D-Modelle, die Geschichten, alles! Das soll nicht heißen, dass uns Staffel 1 enttäuscht hätte, aber jeder bei Lucasfilm wollte das, was wir geschaffen hatten, verbessern. Wir haben verschiedene Möglichkeiten gesehen, um die Serie besser zu machen, und genau wie George [Lucas] versucht hat, mit jedem Krieg der Sterne-Film noch eine Schippe draufzulegen, wollen auch wir uns ständig steigern.
Was würden Sie sagen ist die größte Herausforderung, vor die Sie die zweite Staffel gestellt hat? Welche Herausforderungen erwarten Sie von Staffel 3?
Die größte Herausforderung auf dem Weg hinein in die dritte Staffel, ist wohl die wachsende Komplexität der Folgen. Die Geschichten sind wirklich spannend und fascettenreich geworden, aber wir haben trotzdem nicht mehr Zeit sie zu erzählen. Selbst einige Minuten könnten da einen großen Unterschied machen, aber das ist die Herausforderung: Wie erzählen wir kinoreife Krieg der Sterne-Geschichten in 22 Minuten?
Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Ich gehe etwa um 8 Uhr morgens zur Arbeit. Bis 9:30 Uhr arbeite ich an verschiedenen Projekten, die mit The Clone Wars in Verbindung stehen, zukünftige Konzepte, Drehbuchüberarbeitungen, Szenendrehs. Um halb zehn beginnt dann der eigentliche Arbeitstag: Es kommen die Konzepte des Tages herein, danach sehe ich mir vielleicht die Rohfassung einer Folge an, dann eine bereits kolorierte Folge, dann überarbeitete Szenen, Animationen, die Farbgebung und die Beleuchtung, die Farbkorrektur und die Musik. Das hängt immer davon ab, wo eine Folge gerade steht und was davon gerade fertiggeworden ist. Und es gibt jeden Tag natürlich Probleme zu lösen: Wie gehen wir damit um, wenn wir viele Figuren haben, deren Kleidung animiert werden muss, welche Sprache, bzw. Schrift verwenden wir auf einer bestimmten Anzeigetafel, etc. Es gibt keinen typischen Tag, nichts wiederholt sich.
Wie sieht Ihre Zielsetzung für The Clone Wars aus? Wie glauben Sie passt die Serie in den Mythos und das Vermächtnis der Saga?
Ich will in The Clone Wars George Lucas' Vision dieses Zeitabschnitts so genau wie möglich auf den Fernsehschirm bringen. Dabei muss die Serie in den Mythos der Filme passen, und sie muss als Reihe von Einzelfolgen funktionieren, in denen der komplexe Krieg, der zwischen Episode II und III der Filme tobt, erklärt und seine Verbindung zum Untergang der Jedi und der Republik aufgezeigt werden.
[...]
Wenn Sie sich die ursprünglichen Konzeptzeichnungen zur Serie ansehen, die in The Art of Star Wars: The Clone Wars zu sehen sind, wie weit hat sich die Serie dann aus Ihrer Sicht aus dem Blickpunkt der Anfangskonzeption entwickelt?
Ich habe nie erwartet, dass wir die Dinge tun würden, die wir aktuell in der Serie verwirklichen können. Alles ist viel komplexer geworden, und für eine Fernsehtrickserie arbeitet The Clone Wars in einem enorm großen Maßstab. Als wir die ersten Konzepte für die Serie entwickelten, waren wie sehr vorsichtig, vielleicht zu vorsichtig, weil wir nicht wussten, wie all die verschiedenen Elemente auf dem Fernsehschirm wirken würden. Wir hatten außerdem nur wenig Zeit, alles auszuprobieren und brauchbare Ergebnisse zu bekommen. Ich hatte eine Theorie zu den Formen der Figuren und dem Aussehen der Texturen und dem Zusammenspiel der beiden, aber es war eben nur eine Theorie.
Als wir die ersten Renderaufnahmen bekamen, konnten wir daran arbeiten, was uns gefiel und was nicht. Seltsamerweise mussten wir die meisten Umrüstungsarbeiten während der Produktionszeit vornehmen und nicht schon in der Vorproduktion. Deshalb steckt eine Menge Entwicklungsarbeit in der ersten Staffel, und das sieht man auch auf dem Fernsehschirm. Jetzt sind wir an dem Punkt angelangt, wo die Serie aussieht, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte, aber um diesen Look hinzubekommen und ihn auf Ebenen zu bringen, die wir anfangs für unerreichbar gehalten haben, hat den kreativen Talenten hier bei Lucasfilm viel harte Arbeit abverlangt.
Sie sind mit den verschiedenen Aussagen zur Kontinuität und zum Erweiterten Universum immer sehr diplomatisch verfahren. Gefallen Ihnen die verschiedenen Begleitproduktionen zu The Clone Wars (die Romane, die Comics, die Spiele, etc.)?
Ich kann die Leidenschaft der Fans nachvollziehen und respektiere die Tatsache, dass sie viel Zeit ins Studium des EU investiert haben und ihnen viele seiner Figuren ans Herz gewachsen sind. Unterm Strich ist dies aber Georges Universum: Er hat es geschaffen, er hat das Recht, die Dinge so darzustellen, wie er sie sieht. Als jemand, der im Krieg der Sterne-Universum arbeitet, hatte ich unglaublich viel Zugang zu und Zeit mit George, um sicherzustellen, dass die Serie so in sein Universum hineinpasst, wie er es will. Es ist genauso wie wenn er einen Krieg der Sterne-Film dreht und produziert, so direkt steckt er in The Clone Wars drin.
Ich tue mein Bestes, George auf das bereits bestehende EU-Material aufmerksam zu machen, wenn ich weiß, dass wir uns in ein Gebiet hineinwagen, das bereits bearbeitet worden ist wie bei den Mandalorianern. Wir diskutieren dann, was davon bestehenbleiben kann und wie die Sachen zusammenpassen können, aber was wir auf kreativer Ebene leisten, darf nie wegen bestehenden EU-Materials eingeschränkt werden.
Ich bekomme viel von dem mit, was nebenbei zu The Clone Wars produziert wird, aber auch wenn es im Vergleich zu anderen Bereichen von Krieg der Sterne nicht viel ist, ist es fast unmöglich, damit Schritt zu halten. Es hat allerdings keinen wirklichen Einfluss auf unsere Arbeit an der Serie, weil unsere Produktionszeiten so unterschiedlich ist. Wenn es eine Figur gibt, die wir gerne mögen, bringen wir sie in die Serie hinein, vielleicht irgendwo im Hintergrund wie Aayla in Angriff der Klonkrieger
Gesetzt den Fall, The Clone Wars liefe immer weiter und weiter, würden Sie dann dauerhaft bei Lucasfilm bleiben wollen?
Ich arbeite sehr gerne bei Lucasfilm und könnte mir keine besseren Kollegen vorstellen. Aber was meine Zukunft angeht, so bin ich mir nicht sicher. Ich habe eine Reihe eigener Geschichten, die ich entwickelt habe und die nichts mit Krieg der Sterne zu tun haben. Ich hoffe, ich kann diese Geschichten irgendwann einmal zum Leben erwecken. Wenn das bei Lucasfilm passiert, wäre das toll, aber im Moment konzentriere ich mich ganz und gar auf The Clone Wars.
[...]
Können Sie uns, eingedenk der Tatsache, dass es sicher alle möglichen Schweigeklauseln gibt, einige extrem vage Hinweise auf den Rest der zweiten und vielleicht sogar die dritte Staffel geben?
Hinweise... Hmm, Anspielungen sind nie leicht. Versuchen wir es damit:
Ihr werdet eines der komplexesten 3D-Figurenmodelle zu sehen bekommen, das wir bisher angefertigt haben. Wieso ist es so komplex? Nun, Größe bedeutet manchmal eben doch etwas, um es mal so zu formulieren.
Die Kopfgeldjäger kommen in großem Stil zurück.
Manche Leute haben das Glück nicht gepachtet.
[...]
Den Rest des Interviews findet ihr auf TF.N.
Seite 1
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare