Trotz der mittlerweile knapp 5 Jahren, die das Lucas Arts Spiel Jedi Knight und das Addon auf dem Buckel haben (glücklicherweise erscheint der großartig scheinende Naschfolger in nicht allzu langer Zeit), wird es noch immer auf vielen Servern dieser Welt gespielt. Wie kommt es zu solch einer Langlebigkeit? Die nächsten Zeilen werden der Sache auf den Grund gehen.
In Jedi Knight spielt man den Alter Ego des Rebellenagenten Kyle Katarn, welcher einigen vielleicht durch den Diebstahl der Pläne des 1. Todessterns bekannt sein wird. Auf eine nicht bekannte Weise ist der Hitzkopf an einen Datensatz mit vertraulichen Informationen gelangt, welcher früher seinem Vater, einem weisen und mächtigen Jedi-Ritter gehörte. Doch dieses Datapad enhält scheinbar so wichtige Informationen, dass wenig später Nar Shadaa, den Schauplatz der ersten Level, von unzähligen Kopfgeldjägern, Schmugglern und sonstigen dunklen Gestalten bedroht wird.
Schließlich bekommt der zwielichtige Droide 8t88 den Datensatz in die metallischen Hände und schon beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn wenige Level später kommt heraus, dass die größte Bedrohung der Galaxis ein dunkler Jedi namens Jerec ist, welcher noch 6 andere Abtrünnige um sich geschart hat. Denn er ist kurz davor, einen Ort von unglaublicher Macht zu entdecken: das Tal der Jedi...
Jedi Knight ist eigentlich ein typischer Egoshooter; im Laufe des Spieles sammelt der Spieler immer stärkere Waffen auf (es sind insgesamt 10 vorhanden), vom normalen DL 44 Blaster, bis zum Raketenwerfer ist alles dabei, was man zum Überleben in der Galaxis braucht. Doch eines ist neu: Das sagenumwobene Lichtschwert, die Waffe der Jedi Ritter, ist praktisch gegen jeden Gegner effektiv. Und es ist auch ratsam, es schnellstens zu benutzen. Denn auch wenn man anfangs mit den Rodianern und Co. noch leicht fertig wird, müssen sie etwa nach einem Drittel des Spieles merken, dass imperiale Sturmtruppen schon eine etwas härtere Nuss sind. Denn natürlich darf in keinem Star Wars Spiel die Beteiligung dieser bösen Buben fehlen.
Wenn man sich jetzt fragt, wie denn ein normaler galaktischer Otto-Normal Verbraucher an ein Lichtschwert herankommt; dieses hat er von seinem Vater geerbt, dem eben erwähnten Jedi. Und da in Kyle das gleiche Blut fließt, müssten ja eigentlich nur die Midi-chlorianer in Herrn Katarn etwas trainiert werden, um selber die Macht einsetzen zu können. Dieses Szenario ist einer der Hauptspielaspekte. Denn man schießt nicht nur plump auf die Gegner, nach jedem Level kann man so genannte "Force points" auf verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Macht verteilen, zB. den berühmten Würgegriff Darth Vaders oder die blauen Todesblitze des Imperators.
Außerdem wird man in der Mitte des Spieles entweder zu dunklen oder hellen Seite der Macht geführt. Dies hängt davon ab, welche Taten man in den vorigen Levels vollbracht hat. Zivilisten abzuschlachten ist logischerweise ein praktisch sicherer Weg zur dunklen Seite. So "züchtet" man Kyle bis zum Showdown, welcher in einem riesigen geheimen Jeditempel stattfindet, zum Jedi Ritter. In diesen Katakomben sind übrigens die einzigen echten Rätseleinlagen des Spiels zu finden, alle jedoch logisch und nicht besonders schwer.
Die Steuerung ist genretypisch eingeteilt, "Schiessen auf der linken Maustaste, springen auf Space..." -like. Das (englische) Menü ist wie zu erwarten übersichtlich aufgebaut und führt sie durch alle gängigen Optionen ohne Schwierigkeiten.
Eine der größten Herausforderungen, das Kreisen des Lichtschwertes, ist praktisch perfekt gelungen; während sie mit den 2 Maustasten 2 verschiedene Schwungarten ausüben, schickt die KI Lasersalven Jedi gerecht zurück an den Absender, je besser die Machtkenntnisse Kyle, desto genauer. Die vielen Machtkunststücke kann der Spieler auf Hotkeys verteilen. Dies ist auch dringend notwendig, da man sosnt im Kampf sonst erst in ein "Macht - Untermenü" schalten muss und dann per Ziffer die Anwendungsart auswählen muss - bis dahin ist man aber im normalen Fall längst gegrillt.
Natürlich merkt man der 5 Jahre alten Grafikengine das Alter an: die Umgebung hat unzählige Ecken und Kanten, dekorationsartige Objekte gibt es praktisch nicht. Eine Stärke ist ihr jedoch geblieben: Die Darstellung riesiger Außenareale. Gewaltige imperiale Festungen oder Täler sind für die Engine kein Problem. Auch riesige imperiale Walker wie der AT-ST sind so darstellbar. Die Figuren im Spiel sind zwar gut texturiert, aber insgesamt zu klobig modelliert. Trotz der vorigen Schwächen ist natürlich noch ein Pluspunkt zu verzeichnen, nämlich der Vorteil, dass es dann auch auf älteren PC's ohne Ruckeln läuft. Eine 3D-karte benötigt man ebenfalls nicht, sie ist optional, verbessert die Qualität aber enorm.
Review von: Obiwanknobi