Völlig leblos liegt die Schneewüste vor ihm. Müde senkt der Rebellenscout sein Fernglas. Doch just da rührt sich was am Horizont. Eine schmale, hohe Metallbox auf viermächtigen Beinen stapft heran. Ein AT-AT, das Rückgrat jeder imperialen Invasionsarmee! Neben dem ersten Ungetüm taucht ein zweites auf, ein drittes, vier, fünf. Zweibeinige Walker flankieren die Riesen. Stormtrooper schwärmen aus. Dann setzt das Stakkato der Lasersalven ein - die Schlacht um Hoth hat begonnen.
Ende der 70er drehte George Lucas die berühmte Massenschlacht für Das Imperium schlägt zurück. Soldaten der norwegischen Streitkräfte feuerten ins Leere auf später hinzugefügte Modell-Kampfmaschinen. In Force Commander können Sie dieses Gefecht nachspielen - als Zwischenhöhepunkt einer 18 Missionen umfassenden Kampagne. Sie beginnen als kleiner Zugführer auf Tatooine, wo Sie zwei flüchtige Droiden aufspüren sollen. Die ersten drei Missionen lehnen sich locker an den ersten Star Wars-Film an und dienen gleichzeitig als (nerviges, da unflexibles) Tutorial. Doch auch danach bleibt die komplizierte Kameraführung mittels elf Tasten ein Ärgernis. So springt die Kamera gerne hinter Hügel, worauf Sie nichts mehr sehen. Außerdem scrollt die Karte immer etwas zu weit. Zu diesen Interface-Tücken kommt, dass die ersten drei Levels die hässlichsten der ganzen Kampagne sind. Spieler, die nicht vom Krieg der Sterne-Virus infiziert sind, dürften die Packung noch vor Mission 5 mit Macht entsorgt haben.
Schade, denn dann beginnt Force Commander langsam, Spaß zu machen. Nach und nach entfaltet sich die Story um zwei Brüder. Diese stehen als Offiziere treu im
Dienste des Imperiums, bis sie nach der Schlacht um Hoth (Mission 9) eine düstere Entdeckung machen. Etwas später wechseln Sie zu den Rebellen und führen diese zum glorreichen Finale auf Endor. Obwohl nur die wenigsten Szenarios eine direkte Leinwand-Vorlage haben, begleiten sie die Story der ersten drei Filme logisch. Mehrere der Einsätze sind höchst spannend. So müssen Sie mit Ihrem Offizier Funkantennen quer über die Karte verteilen, um Ihre Basis mit der fernen Radarzentrale zu verbinden. Dummerweise greifen die Rebellen immer wieder gezielt die Masten an.
Ferner sollen Sie eine Gebirgsfestung stürmen, einen versprengten Oberst retten, Kraftwerke einnehmen oder mögliche Bauplätze für einen Abwehrschild um Endor erkunden. Sie kämpfen in Wüsten, Lavagebieten, Hügeln, Eisebenen und tiefen Wäldern.
Vor den Einsätzen stellen Sie im Hangar Ihres Flaggschiffs die Armee zusammen. Dabei können Sie häufig einige Überlebende des letzten Kampfs wieder einsetzen. Eine gute Idee, da alle Soldaten und Vehikel bis zu drei Erfahrungsstufen erklimmen können. Reichen die Shuttles nicht, dürfen Sie rund zehn Einheiten im Schiff lagern.
Das Arsenal der Imperialen kennt man aus den Filmen: Stormtrooper, AT-ATs, Walker, Droiden und so weiter geben sich ein Stelldichein. Sogar TIE Fighter und TIE Bomber können Sie in die Schlacht schicken. Bei den Rebellen mussten die Designer kreativer sein, hier fahren vor allem Panzer ins Gefecht. Der Basisbau funktioniert wie bei Earth 2150: Nach dem gebührenpflichtigen Ordern wird wenig später das Gebäude - etwa Schildgenerator, Landefeld oder Technologiezentrum - auf der gewünschten Stelle abgesetzt. Bis zu 60 Einheiten und Gebäude darf jede Seite haben.
Die "Command Points" genannte Spielwährung erhalten Sie für besetzte Depots sowie vernichtete Gegner. Nur Infanterie darf Gebäude besetzen. Sind dort gegnerische Soldaten versteckt, wird kurz im Inneren (nur durch Icons dargestellt) gekämpft. Viele Truppentypen haben eine alternative Attacke. Dazu gehören die Blaster-Kanonen der AT-ATs oder das Werfen der Fangleine durch Rebellengleiter, die damit erstere wunderbar zu Fall bringen können. Auch die Helden dürfen tricksen: Darth Vader beherrscht den Todesgriff, Luke kann die Karte aufdecken, Prinzessin Leia Ewok-Krieger becircen.
Neben der Kampagne gibt es noch diverse Einzelkarten, auf denen Sie auch bis zu drei Freunde bekriegen können. Von den vier Auflösungen (640x480 bis 1280x960) sind nur die beiden höchsten zu empfehlen.
Review von: GameStar