Nun aber wieder weg vom Produkt Rollenspiel zum eigentlichen Erlebnis. Das schwierigste am Rollenspiel ist es sicherlich sich die Geschichten auszudenken. Das fängt beim Hintergrund eines Charakters an. Man möchte keine leeren Hüllen spielen, die austauschbar sind. Spannung kommt erst auf, wenn die Figuren auch wirklich interessant und lebendig sind.
Dies kann mit einem guten Hintergrund gelingen. Als erster Ansatz reicht dafür ein kurzes Konzept, wie "draufgängerischer Pilot" und von dort aus, kann man sich dann weiterhangeln. Wo hat der Charakter das Fliegen gelernt? Warum ist er ein Draufgänger, versucht er etwas wieder gut zu machen?
Überspielt er einfach nur seine Angst? Eins ergibt das andere und schnell hat man eine einzigartige Figur erschaffen.
Aber selbst wenn man dann gute Charaktere hat - eine Geschichte ist damit noch nicht erdacht. Ideen und Hinweise kann man aber in allen möglichen Medien finden. Manchmal reicht eine einfache Szene aus einer Fernsehserie oder einem Film, um einem eine Idee zu geben. Oder ein Bild, Musik, eine einfache Stimmung - all das sind Inspirationsquellen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man manch eine Abenteueridee lange mit sich herumträgt und dann schließlich fällt irgendwann alles wie Puzzleteile zusammen und heraus kommt eine spannende Story. Die Übung hilft da natürlich auch dabei.
Natürlich ist es gerade bei einem epischen Märchen wie Star Wars verführerisch einfach perfekte Helden zu spielen, aber das ist nicht immer unbedingt lohnend. Interessant und sympathisch wirken Charaktere vor allem dann, wenn sie selbst Macken und Kanten haben. Man kann sich dadurch auch besser in sie hinein versetzen, denn sie wirken realistischer. Das soll nicht heißen, dass jede Figur deswegen ein Waise sein soll, der alle Reichen hasst, weil er auf der Straße aufgewachsen ist und deswegen auch schon früh drogenabhängig wurde und daher selbst Auftragsmorde annimmt.
Eine kleine Schwäche wie Höhenangst oder der Hang immer das letzte Wort haben zu müssen, auch wenn es gerade nicht passt, können da schon Wunder bewirken und reicht völlig aus.
Die meisten Quellenbücher sind entweder versteckt oder ganz offen ebenfalls mit Abenteuerideen gespickt. Eine Figurenbeschreibung z.B. von einem Verbrecherlord kann da schnell Aufhänger für eine ganze Kampagne werden. Beim Entwerfen der Kampagne sollte man auch immer auf die Spieler Rücksicht nehmen. Schließlich soll das Spiel Spaß machen und die Geschichte zusammen erzählt werden und so wird das Erzählen schnell ein Miteinander. Die Wünsche und Ideen der Spieler
können selbst Aufhänger für Abenteuer sein.
Wenn aber alles nichts hilft und die Muse euch einfach nicht küsst - tja, dann hat es nicht sein sollen und ihr müsst einfach aufhören Rollenspiel zu spielen... Nee auch nicht.
Glücklicherweise gibt es das Spiel nun seit 20 Jahren und daher gibt es auch eine Fülle von Abenteuern. Erst einmal sind vor allem von West End Games unzählige Abenteuerbände erschienen. Wem das nicht reicht, der kann sich auf der offiziellen Seite von Wizards of the Coast kostenlose - dafür oft sehr kurze - Abenteuer herunterladen, die allerdings nur in Englisch zu haben sind.
Es gibt außerdem auch einige Fanseiten, die ebenfalls Abenteuer und anderes Hintergrundmaterial zur Verfügung stellen. Da seien in erster Linie die Seiten www.swrpgnetwork.com und www.starwars-rpg.net genannt. Auf www.swagonline.com finden sich zwar keine Abenteuer, dafür aber ein Haufen an Abbildungen von Raumschiffen, Figuren, etc.
Über die entsprechenden Linksammlungen findet ihr dann auch weitere Quellen und wenn ihr erst ein paar Abenteuer gespielt habt, dann fallen Euch auch selbst die tollsten Geschichten ein.