Vom ersten Augenblick an waren die Radioadaptionen für George Lucas etwas ganz Besonderes. Zu einer Zeit, als die Krieg der Sterne-Rechte praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken darstellten und es von vielen Seiten kommerzielles Interesse an den Radioverwertungsrechten gab, überließ Lucas sein Kleinod KUSC-FM, der öffentlich-rechtlichen Radiostation seiner Alma Mater, der Universität von Südkalifornien, für nur einen Dollar. "Es war ein überwältigendes Beispiel für Lucas' Großzügigkeit", erklärte Autor Brian Daley, "und die Adaption sollte dieser Großzügigkeit und der ebenso überwältigenden Filmvorlage gerecht werden."
Brian Daley wurde als Autor der Adaptionen ausgewählt, weil seine Han-Solo-Romane Carol Titleman, der für die Adaptionen verantwortlichen Produzentin bei Lucasfilm, gut gefallen hatten. Daley schrieb das Dialogbuch der Adaption von Episode IV in der Zeit von Dezember 1979 bis Mitte März 1980 in Los Angeles. Alle paar Tage traf er sich mit seinen Kollegen bei Lucasfilm, um neue Episoden abzuliefern oder frühere zu besprechen. Eine der ersten Entscheidungen, die Daley und Titleman trafen, war auch eine der für das Projekt prägendsten: statt langer Erzähler-Passagen, sollte die Handlung primär durch Toneffekte, Musik und Dialoge vorangetrieben werden. Die fertige Adaption wurde dadurch aufregender und war für den Zuhörer interessanter.
Daleys selbstgesetzte Frist war die Parade zum Saint-Patricks-Day, zu der er unbedingt wieder daheim in New York sein wollte. Und tatsächlich schaffte er es, Dank der guten Zusammenarbeit mit Carol Titleman, dieses Abgabedatum einzuhalten.
Die Vorstellung einer Radio-Umsetzung sorgte für Aufregung - selbst beim Dreh von Das Imperium schlägt zurück, in den britischen Elstree-Studios. Am 15. Juni 1979 hielt Alan Arnold, Lucasfilms Autor des Drehberichts, eine Unterhaltung zwischen den Hauptdarstellern fest:
"Beim Mittagessen zeigten sich sowohl Mark [Hamill], als auch Harrison [Ford] heute besorgt darüber, daß die Figuren, die sie geschaffen hatten, im Radio von anderen Schauspielern dargestellt werden könnten. ‚Bis so etwas passiert, weiß man gar nicht, daß man derart väterliche Gefühle für diese Figuren entwickelt hat. Man will sie nicht hergeben.', meinte Ford.
‚Ich will die Rolle in der Radioversion sprechen.', erklärte Hamill Produzent Gary Kurtz. ‚Und sei es nur zum Spaß an der Freude. Ich will nicht, daß irgend jemand sonst Luke spricht.'"
Neben Mark Hamill zeigte auch Anthony Daniels (C-3PO) Interesse an der Übernahme seiner Rolle in der Radio-Adaption. Da 3PO nicht atmet, mußten seine Sätze allerdings entsprechend kurz gehalten, längere Teile in kurze Fragmente aufgespaltet werden, die dann einzeln aufgenommen und erst später zusammengeschnitten wurden.
Die Ersetzung Harrison Fords, der gerade einen Archäologen namens Indiana Jones zum Leben erweckte, durch Perry King und Carrie Fishers durch Ann Sachs war zunächst als mögliches Problem gesehen worden. Am Ende jedoch gab es kaum Reaktionen. "Die meisten Zuhörer schalteten ein, stellten fest, ‚oh, das ist nicht Carrie Fisher', und genossen dann einfach die Handlung.", erinnerte sich Brian Daley später.
Da auch James Earl Jones nicht zur Verfügung stand, um Darth Vader zu sprechen, stellte sich nun das Problem, einen würdigen Ersatz für die einprägsame Stimme des Dunklen Lords der Sith zu finden. Mel Sahr, die für die Besetzung der Adaption zuständig war, hatte zunächst große Sorge, jemanden zu finden, um in die sehr großen Stimm-Fußstapfen von Jones zu treten. Dann jedoch stieß sie auf Brock Peters, rief ihn an, und als sie die dunkle Stimme durch das Telefon hörte, war die Sache für sie gelaufen: "Ich dachte nur, ‚hier ist mein Darth.' Die Suche war vorbei.", erzählte sie später.
Brock Peters' denkwürdigste und eindrücklichste Szene war das Verhör von Prinzessin Leia, eine Szene, die im Film nur eingeleitet, aber nicht gezeigt wurde. Daley sah seine Chance gekommen, Vader als wahres Ungeheuer zu zeigen: "Ich wollte Vader und Leia in einer albtraumhaften Konfrontation der Willenskraft aufeinander hetzen und handelte uns damit den einzigen kritischen Leserbrief ein. Da wir ansonsten aber mit Lob überschüttet wurden, kann ich ganz gut damit leben."
Die Rolle des großen Alec Guinness übernahm Bernard Behrens, ein kanadischer Schauspieler, der am Old-Vic-Theater in London und auf zahlreichen großen Bühnen der Welt gearbeitet hatte.
Für den Posten des Regisseurs gewann man John Madden, der als Regisseur am Nationaltheater in London und an Radio-Hörspielen für die BBC gearbeitet hatte, und heute als Filmregisseur (unter anderem: Shakespeare in Love) bekannt ist. Madden wurde angeheuert, nachdem er zusammen mit Tom Voegeli für die Inszenierung von Arthur Kopits Stück Wings den Prix Italia gewonnen hatte. Eine seiner Hauptaufgaben wurde es, die Dialogbücher schauspielerfreundlich zu machen.
Auf Madden ist auch die Idee zurückzuführen, Schauspieler sich gegenseitig unterbrechen zu lassen. Daley mußte dafür regelmäßig einige weitere Worte in Sätze einfügen.
26.04.1953 - geb.: Andrew Secombe (Watto)
26.04.1958 - geb.: Giancarlo Esposito (Moff Gideon)
27.04.1964 - geb.: Rob Coleman (ILM)
29.04.1923 - geb.: Irvin Kershner (Regisseur, gest. 2010)