Mit ihrem hirnlosen und unnachgiebigen Eifer zählten die Imperialen Lausch-Droiden den Mark IV zu den berüchtigtsten Modellen der Imperialen Hardware. Das lag in erster Linie daran, dass man nie vor ihnen sicher war. Ganz gleich, wo man dieser kleinen Maschine begegnete, egal, was man gerade tat: Der Lausch-Droide würde einen genau beobachten und dann sofort alles melden.
Im Prinzip handelte es sich beim Lausch-Droiden um fliegende Spione mit Repulsorlift-Antrieb, mit dem sie bis zu 10 m hoch schweben konnten. Hinzu kamen hoch entwickelte Sensoren vorn, hinten und oben. Jeder Droide hatte nicht nur Scanner mit hoher Auflösung, er sah auch im Infrarotspektrum, spürte elektromagnetische Störungen auf und machte mit seinen winzigen Makrofernlinsen Holo-Aufzeichnungen von drei Stunden Dauer. Die Bordinstrumente waren über ein Breitband-Kommunikationssystem mit der Basis verbunden, und zwar exklusiv codiert über die Alarmfrequenzen des Imperialen Sicherheitsdienstes. Ältere Lausch-Droiden vermochten nicht so selbstständig zu operieren wie der Mark IV, dessen Speicher ihnen in jeder Hinsicht überlegen war.
Der Mark IV verfügte über einen Datenbank mit dem kompletten Text des Imperialen Gesetzbuches sowie allen Daten zur Geschichte des Gerichtswesens nach Imperialem Standard. Wenn dem Mark IV ein bestimmtes Revier zugeteilt wurde, erhielt er detaillierte Karten (die er durch eigene Beobachtungen ergänzte) und dazu genaue Angaben über örtliche Gesetze und Zölle. In seltenen Fällen waren die Droiden auch mit Betäubungs-Blastern ausgestattet. Man erzählte sich – natürlich außer Hörweite der Mark IV –, dass ihr problematischer Charakter aus den historischen Daten resultierte, die sie in sich trugen.
Laut einer Theorie kamen die Droiden zu der Schlussfolgerung, dass jedes Verbrechen gleich schlimm sei. Folglich griff der Lausch-Droide unabhängig von der Schwere der Tat stets mit aller Härte durch – bei Kleinkriminellen wie bei Schwerverbrechern. Einmal wurde ein Fünfjähriger von einer Eliteeinheit der Sturmtruppen und einem selbstgefälligen Mark IV umzingelt, nur weil er eine Verpackung hatte fallen lassen.
Dem Mark IV entging aber auch nicht, wenn jemand bei den Verbrechen eines Hutten ein Auge zudrückte, um Informationen über Aktivitäten der Rebellen zu erhalten. Wurde dann versucht, dieses Komplott zu rechtfertigen, löste er einen systemweiten Alarm gegen den korrupten Beamten aus. Die Probleme, die der Mark IV verursachen konnte, zeigten sich auf Tatooine bei der Suche nach zwei flüchtigen Droiden. Ein Team von ASP-7 Arbeits-Droiden sollte Verstärker in das örtliche Kommunikationsnetz einbauen. Doch ein Lausch-Droide, überall auf Mos Eisley als „Face“ bekannt, hielt den Test der neuen Geräte für einen Missbrauch der Imperialen Frequenzen. Also löste er Alarm aus. Der starrsinnige Mark IV störte darüber hinaus die einfältigen ASPs, die der Anweisung folgten, keinesfalls mit der Arbeit aufzuhören. Ein ASP schlug nach dem Mark IV wie nach einer Fliege, wenn „Face“ auch nur in seine Nähe kam.