"Furcht ist euer Feind. Gebt ihr nicht nach. Seid hart wie Fels! Seid Jedi!"
Lucien Draay

Lucien Draay war ein Jedi-Meister, der seinem Orden in den Tagen der Mandalorianischen Kriege diente und zudem dem Jedi-Geheimbund gegen die Sith angehörte. 3964 Jahre vor der Schlacht von Yavin war er auf der Außenwelt Taris stationiert und gemeinsam mit den Jedi-Meistern Q'Anilia, Raana Tey, Xamar und Feln mit der Ausbildung von Jedi-Schülern in der örtlichen Akademie betraut. Dort wurde er zu einer treibenden Kraft hinter dem Padawan-Massaker und nach der erfolgreichen Flucht seines Schülers Zayne Carrick nach Coruscant zurückberufen.
Lucien war ein Schüler des Sithkriegsveterans Haazen und zählte zu den Jedi-Waffenmeistern des Ordens. Lucien entstammte einer reichen und einflussreichen Familie. Sein Vater war Barrison Draay, ein legendärer Jedi-Krieger, der dem Großen Sithkrieg zum Opfer fiel. Luciens Mutter war die mächtige Jedi-Seherin Krynda Draay, die nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Schwester den Jedi-Geheimbund ins Leben rief, um die Galaxis gegen das Böse der Dunklen Seite und eine mögliche Rückkehr der Sith zu verteidigen.

In den Augen seiner Mutter war Lucien gleichermaßen eine Enttäuschung wie eine schmerzhafte Erinnerung an ihren toten Ehemann. Der junge Lucien hatte viel von seinem Vater in sich, auch er war ein meisterhafter Kämpfer, doch fehlte ihm, wie seinem Vater, die Gabe der Vorhersehung. So konzentrierte sich seine Mutter mehr auf ihre Suche nach talentierten Sehern als auf ihren Sohn, der seine Kindheit in der Obhut des Droiden 9-BD verlebte.

Als seine Mutter mit der Ausbildung künftiger Jedi-Gesandter für ihren Geheimbund begann, Lucien jedoch nicht ausbilden wollte, trug dies weiter zur Verschlechterung der Beziehung zwischen Mutter und Sohn bei. Widerwillig wurde Lucien der Schüler des Kriegsveteranen - und wie Lucien ihn nannte: des gescheiterten Padawanschülers - Haazen, eines Gefolgsmanns seiner Mutter.

Unter Haazens Anleitung wurde Lucien mit den Jahren zu einem großen Krieger, der selbst die Fähigkeiten seines Vaters in den Schatten stellte. Um seiner Mutter seine Fähigkeiten zu demonstrieren, besiegte er ihre vier Seher im Kampf. Sein Sieg hatte den gewünschten Erfolg: zwar lehnte seine Mutter ihn auch weiterhin ab, doch nahm sie ihn als Verteidiger ihrer Jedi-Seher in ihren Geheimbund auf. Gleichzeitig verhalf sie ihm zur probeweisen Aufnahme in den Orden der Jedi, als Schüler Meister Vandar Tokares.

Während die Mandalorianer die Grenzmarken der Republik heimsuchten und ein offener Krieg nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien, übernahmen die Geheimbundangehörigen die Ausbildungsstätte der Jedi auf der Trutzwelt Taris. Böse Vorahnungen beherrschten die Gemüter der fünf Jedi-Meister, ein drohender Schatten verdunkelte die Zukunft. Bei einer Exkursion auf den Mond der Welt wurde den Sehern Q'Anilia, Raana Tey, Xamar und Feln eine Vision zuteil: einer ihrer Schüler, so schien es, würde Tod und Finsternis über die Galaxis bringen.

Die Jedi-Meister nahmen umgehend Kontakt mit Krynda Draay auf und beschlossen, die Padawane nach Coruscant zu bringen, um sie eingehender zu untersuchen. Lucien aber sah die Dinge anders: er zog eine drastischere Lösung vor. Gemeinsam mit den anderen Meistern ermordete er die Padawane von Taris, alle bis auf einen: seinen eigenen Padawan Zayne Carrick, den eigentlich schwächsten Schüler der Gruppe.

Dass ausgerechnet Carrick entkommen war, überraschte und beunruhigte Lucien. Eifrig machte er sich daran, seinen Schüler zu fangen und bezichtigte ihn öffentlich, den Tod seiner Mitschüler verantwortet zu haben. Doch Carrick erwies sich als einfallsreicher als erwartet. Er entkam zunächst in die Unterstadt und brachte es dann fertig, Taris mithilfe des Kleinkriminellen Marn "Gryph" Hierogryph, des Mechanikers Camper und dessen Beschützerin Jarael an Bord von deren Schiff, der Letzten Zuflucht, zu verlassen.

Lucien vertraute auf die Seherqualitäten der Miraluka Q'Anilia und folgte Carricks Spuren. In der Unterstadt fanden die Jedi-Meister jedoch nur ein Rudel Rakghouls. Erst der Kopfgeldjäger Valius Ying konnte Carrick in Gewahrsam nehmen und ihn dem Jedi-Rat von Taris ausliefern. Bei dieser Gelegenheit enthüllte Lucien seinem ehemaligen Schüler die Ursachen des Massakers und hätte ihn wie Ying getötet, wenn Carrick nicht in letzter Sekunde seine Freunde von der Letzten Zuflucht zur Hilfe gekommen wären.

Carricks Flucht wirkte sich katastrophal auf die ohnehin schon schwierige Lage auf Taris aus. Unruhen erschütterten die Welt, die Furcht vor den Mandalorianern und die Zweifel an den Jedi entluden sich in Chaos und Zerstörung. In dieser Situation wurden die Ratsmitglieder von Taris nach Coruscant zurückbeordert, um vor dem Hohen Rat ihres Ordens Zeugnis über ihr Tun und ihr Versagen abzulegen. Kurz zuvor erreichte sie aber noch eine Nachricht des flüchtigen Carrick, der ihnen gelobte, sie einen nach dem anderen aufzuspüren und zu einem Geständnis über ihre Bluttat zu zwingen, um so seinen Namen reinzuwaschen.

Vor dem Hohen Rat erklärte sich Lucien stellvertetend für den Rat von Taris schuldig am Padawan-Massaker, weil sie Carricks Tat nicht hätten verhindern können. Seine Bitte, gemeinsam mit den anderen Meistern von Taris nach dem Flüchtling zu suchen, wurde seitens des Meisters Vrook Lamar jedoch abgelehnt, der die Verteilung der Geheimbundangehörigen auf verschiedene Posten vorschlug.
Auch Luciens Versuch, mit seiner Mutter Verbindung aufzunehmen, schlug fehl. Zunächst hatten die Geheimbündler nur den Droiden 9-BD im Haus der Draays vorgefunden, später trafen sie dort Haazen an, der Lucien vorwarf, den Geheimbund in Gefahr gebracht zu haben. Wo Luciens Mutter war, wollte Haazen ihm jedoch nicht enthüllen...

Letztes Update: 09.07.2008
Autor des Eintrags: Chris Skywalker
zuletzt bearbeitet von: Blue Max / Kay Katarn
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Kategorie: Person