Mit der Ankunft eines weiteren feindlichen Schlachtschiffs im Orbit von Taris, regneten heute weitere Kilotonnen mandalorianischer Bomben auf den Planeten hernieder. Mehrere bislang noch nicht in Mitleidenschaft gezogene Sektoren der Mittelstadt liegen nach dem schwersten Bombardement seit Wochen in Schutt und Asche.
Betroffen ist unter anderem die alte Fabrik der Lhosan-Maschinenwerke nahe Werksdorf, die unter Rennfans als "Geburtsstätte des Gleiterrads" bekannt ist. Nachdem die Fabrik von ihrem Besitzer bereits im Vorfeld der Belagerung aufgegeben worden war, hatten zahlreiche Bewohner von Taris Zuflucht in den riesigen Werkshallen gesucht. Von hohen Opferzahlen ist auszugehen.
Die ganze Nacht hindurch unternahmen Jäger der planetaren Verteidigungsstreitmacht Feindflüge, die jedoch alle an der mandalorianischen Blockade scheiterten. Informationen aus der Heimatgarde legen nahe, dass demnächst Einsatzfahrzeuge des Sicherheitsdiensts für die planetare Verteidigung eingesetzt werden müssen. Militärvertreter der Republik dementierten diesen Bericht.
Unterdessen kam Catronus Steffans, ein Beamter der Verteidigungsbehörden der Republik, während seiner Pressekonferenz zur Serroco-Tragödie auch kurz auf Taris zu sprechen: "Stets leuchtet der wahre Geist unseres Volkes dann am hellsten, wenn wir uns den schwerstmöglichen Prüfungen stellen, ob nun als Reaktion auf das schreckliche Verbrechen von Serroco, oder bei der Verteidigung unserer Heime und Familien auf Taris."
Die Geschichte ist jedem, der sie erlebt hat, inzwischen nur zu bekannt: Vor drei Jahren begannen die Mandalorianer die Nachbarwelten von Taris zu bedrohen - Vanquo, Tarnith, Suurja und Jebble -, und urplötzlich änderte die Republik ihre politischen Grundsätze und bot einer Welt im Äußeren Rand Schutz und Hilfe an.
Was bedeutete es schon, dass für einen derartigen Schutz mehr Schiffe nötig waren, als die Republik aufzubieten hatte? Geld regierte auch hier wieder die Welt. Die Lhosan-Maschinenwerke überzeugten die Republik, unsere kleine Insel in einem fernen Sternenmeer in ihre Gemeinschaft aufzunehmen, und der damalige Lhosan-Unterhändler Gorravus wurde zum Lohn für seine Mühen unser erster Senator. "Lohn" - Früher wäre uns dieser Begriff nicht so einfach über die Lippen gekommen, doch heute spielt es wohl keine Rolle mehr, nachdem nun tagtäglich die Bomben der Mandalorianer fallen.
Jene Bomben, welche die überdehnte Flotte der Republik nicht aufhalten konnte. Oder die wohlmeinenden Jedi wie der Revanchistenführer, die zu spät bewiesen, dass die Bedrohung, welcher wir uns gegenübersahen, echt war. Oder Jervo, der Vorsitzende von Lhosan, dem einst so viel an unserer Welt zu liegen schien, nur um dann seine Zelte hier abzubrechen, bevor die Mandies auch nur an unserem Himmel auftauchten. Oder Senator Gorravus, der ein wahrer Vertreter unserer Sache zu werden schien, bloß um zu verschwinden, als die Schießerei begann...
Gestern blitzte in der allgemeinen Finsternis ein kleines Licht auf, wie Beobachter eines komischen Zwischenfalls in der Mittelstadt berichten.
Ein städtischer Überwachungsdroide, dessen Logikschaltkreise nicht imstande waren, die jüngeren Ereignisse mit seinen Routinepflichten in Einklang zu bringen, versuchte, einem mandalorianischen Blindgänger einen Strafzettel auszustellen.
Bei der folgenden Explosion soll niemand zu Schaden gekommen sein, ganz im Gegenteil: Überarbeitete Rettungskräfte, die Zeuge des Schauspiels wurden, genossen den Zwischenfall sogar. "Ich wünschte, ich hätte das schon tausend Mal gesehen.", erklärte einer von ihnen, der es allerdings vorzog, anonym zu bleiben.