20. August 2004
Vader war nicht das einzige Problem, das gelöst werden musste. Auch der Imperator verlangte nach Elseys geschickter Hand, um die Lücke zwischen Revenge of the Sith und Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu füllen.
Wir haben den Imperator nie ohne seine Kapuze gesehen, und für Episode III sehen wir jetzt, wie er darunter aussieht.", sagt Elsey. "Genau wie bei Vader, gibt es nicht gerade viele Bilder von ihm."
Nachdem Elsey und seine Mitarbeiter genügend nützliche Referenzfotos gefunden hatten, machten sie sich an die schwierige Aufgabe, Gipsabdrücke der Schauspieler herzustellen.
"Die Gipsabdrücke müssen sehr, sehr detailgetreu sein. Für das, was wir vorhaben, muss jede Pore der Haut am richtigen Platz sein.", erklärt Elsey. Der Grund dafür liegt darin, dass die Abdrücke als Grundlage der modellierten Latexstücke dienen, die später auf dem Schauspieler befestigt werden. Das Gips wird zum Ersatzmann für den Schauspieler, während seine Maske entwickelt wird. "Danach modellieren wir die Maske und formen alle Teile aus. Und wenn wir die Schauspieler das nächste Mal treffen, haben wir alle Latexteile beisammen. Dann setzen wir uns hin und machen die erste Maskenprobe."
Als Schauspieler Ian McDiarmid für seine erste Probe dieser Art erschien, stellte Elsey sicher, dass der altgediente Krieg-der-Sterne-Hauptdarsteller seinem fertigen Aussehen seinen Segen gab.
"Als wir Ian die Imperatormaske anlegten, war das wirklich das erste Mal, dass alles perfekt aufeinander abgestimmt war - die Kontaktlinsen, die Zähne und alles andere.", erinnert sich Elsey. "Das ist gut für ihn, weil er auf seinem Stuhl sitzt und sieht, wie sich alles vor seinen Augen entwickelt. Er erlebt wirklich jeden einzelnen Schritt, ganz von Anfang an, weil er bis zu diesem Moment nicht weiß, was auf ihn zukommen wird. Es ist schön, zu sehen, wie er geschminkt wird. Es ist so viele Jahre her, seit er diese Maske getragen hat. Neben George [Lucas] ist er wirklich der beste Test für uns, ob wir alles richtig machen oder nicht."
Jedesmal, wenn die aufgetragenen Maskenprothesen wiederverwendet werden sollen, müssen sie praktisch neu hergestellt werden. Die Einzelteile werden am Ende eines Drehtages zerstört, wenn die Maske abgenommen wird und müssen dann beim nächsten Mal wieder neu angelegt und überschminkt werden. "Jedes einzelne Mal, wenn wir einem Schauspieler die Latexteile und die Schminke auftragen, ist wirklich einmalig. Die Einzelteile sind so empfindlich.", erklärt Elsey. "Die Prothesen werden aus Latexschaum hergestellt, einem sehr weichen, schwammigen Material. Die Kanten sind so dünn, wie wir sie nur machen können, damit wir sie in der Haut verbergen können. Wenn diese Latexmaske am Ende eines Tages entfernt wird, wird sie vollends zerstört. Jedes einzelne Stück, das wir pedantisch hergestellt und angelegt haben, inklusive der richtigen Licht- und Schattenverhältnisse, wird zerstört."
Um mögliche Nachschubschwierigkeiten zu verhindern, erstellten Elsey und seine Leute Ersatzprothesen für die Schauspieler.
"Wir halten 10 vollständige Gesichter für einen Schauspieler bereit, die alle exakt gleichaussehen.", sagt Elsey. "Jede Hautpore, jeder Leberfleck, jedes zerstörte Blutgefäß, einfach alles ist in jeder einzelnen Fassung perfekt aufgetragen. Wenn wir diese Maske anlegen, wissen wir mit Sicherheit, dass sie jeden Tag gleichaussehen wird. Kontinuität ist eine Angelegenheit von entscheidender Bedeutung. Bei echten Menschen ist es leicht, sie zu wahren, weil sich ihre Gesichter nicht verändern. Ihre Nase bleibt, wo sie ist, die Farbe ihrer Haut bleibt zumindest in etwa gleich.
Wir machen eigentlich genau das Gegenteil von dem, was die meisten Maskenbildner tun.", fährt Elsey fort. "Die meisten Maskenbildner verwenden all ihre Zeit darauf, all die Gefäßfehler und die Röte und die sichtbaren Adern zu verbergen, damit alles perfekt aussieht. Aber weil wir die Leute davon zu überzeugen versuchen, dass all das wirklich Teil des Gesichts des Schauspielers ist, legen wir all diese Elemente an, wie ein Maler ein Ölgemälde malen würde. Und da man durch Haut hindurchsehen kann, durch Latexschaum hingegen nicht, muss man die Kamera dahingehend betrügen, dass sie all das Blut unter der Hautoberfläche sehen kann, und all die Adern, Sommersprossen und so weiter. Für das bloße Auge sieht das etwas seltsam aus, für die Kamera ist es perfekt."