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Dieses Stück ist unbestritten zusammen mit Across The Stars der Höhepunkt des Soundtracks. Es ist eine Collage aus bekannten und neuen Themen.
Die Eröffnung ist mächtig und von Posaunen vorgetragen. Es folgt eine ruhigere Kontrastsektion, dann eine kurze Choralpartie, um dann einer Unisono-Partie beinahe des kompletten Orchesters Platz zu machen.
Im Anschluss ist das dieser Bereits im Vorfeld bekannt gewordene beinahe mystische Sopran, der eine ganz wundervolle bedrohliche Atmosphäre aufbaut.
Es folgt eine beinahe erneut dissonante Partie mit dezenter Instrumentierung, bis sich unverkennbar und mächtig der imperiale Marsch erhebt.
Der imperiale Marsch wird hier so richtig ausgekostet, er erscheint nicht in Fragmenten, sondern breitet sich über das ganze Orchester aus. Doch für die Rebellen unter uns, die an das Gute glauben, ist noch nichts verloren. Wie ein Lichtstrahl erhebt sich einmal mehr das Liebesthema Across The Stars und bringt Ruhe und Harmonie in den Titel. Das Liebesthema ist kraftvoll und leidenschaftlich. Die Nuancen des Themas werden so richtig ausgekostet. Wenn das kein Oscar ist, dann weiß ich es auch nicht :) In einem sanften Crescendo mit Ritardandopartien leitet das Liebesthema in das für End Credits traditionelle Star Wars Thema über, das gewohnt souverän dargeboten wird. Es klingt lebhaft, mächtig und kraftvoll wie eh und je. Es ist das Stück, das mir als Laienmusiker noch immer einen riesen Spaß macht, wenn ich es selbst einmal spielen darf.
Es schließt sich einmal mehr das Liebesthema Across The Stars an. Dieser Titel ist einfach eine Collage, ein Best Of des Soundtracks. Es ist ein Gassenhauer. Es ist eine Offenbarung!
Doch auch in diesen gigantischen End Credits fehlen die düsteren Passagen nicht. Die dunklen Motive dieses Soundtracks werden natürlich auch aufgegriffen, aber sie setzen natürlich nicht den Schlusspunkt. Die Liebe ist stärker - und weil es so schön war: Noch einmal ertönt dieses seinesgleichen suchende Liebesthema.
Doch ein weiteres Mal wechselt die Freude in die Düsternis, das Liebesthema bleibt aber bestehen und wird nun fast ganz allein von der Harfe vorgetragen. Anakins Thema aus Episode I fehlt hier auch nicht, es kommt im Wechsel mit dem Liebesthema. Gleichzeitig mit dem Liebesthema kommt dezent unterlegt das imperiale Thema, es ertönt zweimal, einmal sehr unauffällig, man muss schon genau hinhören. Beim zweiten Mal ist es aber nicht zu überhören, obwohl es leise von den Celli und den Kontrabässen ins Leben gerufen wird. Es endet nicht gut, die Gefahr ist noch da. Es kommt noch was... Ganz klar: Episode III.
Übrigens: Die letzten 40 Sekunden dieses Titels fassen die komplette Geschichte des Anakin über alle sechs Teile in Noten: Zunächst sind auch die Motive zu hören, welche auch in Episode I für den jungen Anakin zu hören waren und welche die Kindheit symbolisieren, dann folgt das Liebesthema, das Anakins Jugend oder frühes Erwachsensein charakterisiert. Dieses Thema wird aber schon dezent vom dunklen imperialen Thema durchbrochen. Und schließlich folgt unüberhörbar ganz allein das imperiale Thema mit den bereits genannten dunklen Streichern. Einfach nur genial - man kann es nur immer wiederholen - wie Williams eine komplette und komplexe Story hier in Noten fasst.
Selbst wenn nur dieser Titel auf der CD wäre: Er allein wäre ein Grund, sie zu kaufen. Er hat alles, was einen Schlusstitel ausmacht.
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