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Der erste Titel ist traditionellerweise der Rahmen aller Star Wars-Filme. Er beginnt mit dem gewaltigen Star-Wars-Thema, das jedem bekannt ist und zwar auch denen, welche von Star Wars noch nie zuvor gehört haben. Das fanfarenartige Thema beginnt mit dem gigantischen Auftakt des gesamten Orchesters und kündet einen der größten Filme aller Zeiten an. Williams bedient sich hier der gigantischen Blechbläsersektion des Orchesters und sorgt so für uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Gänsehaut im Kinosaal. Begleitet von marschartigen Trommeln entfaltet sich schließlich das Thema, das von jublilierenden Trompeten daher getragen und vom Rest des Orchesters mit schnellen, fröhlichen Figuren begleitet wird, um dann durch sanftere Streicher fortgeführt zu werden. In einem eindrucksvollen Crescendo geben die Streicher das wunderbare Motiv wieder zurück an die Blechsektion des Orchesters, um schließlich das Star-Wars-Thema zum Höhepunkt zu bringen. Dann läutet ein sanftes Decrescendo wie auch in allen anderen Filmen den eigentlichen Soundtrack zu Episode II und natürlich zum Film selbst ein.
Durch düstere Kontrabass-, Cello- und Posaunenklänge wird angedeutet, dass diese Geschichte nicht unbeschwert wird. Ein lebendiges Hornmotiv begleitet von einem Crescendo auf den Kesselpauken führt in ein schnelles, wenn nicht sogar hektisches Frage- und Antwortspiel zwischen Blech- und Holzbläsern sowie Streichern. Auch dies währt nur kurz, um dann durch ein behäbigeres und leises durch die tiefen Bläser vorgetragenes Thema ersetzt zu werden, das dann wieder in das hektische Frage- und Antwortspiel wechselt, um sofort wieder langsamer und ruhiger zu werden.
Vorbereitet durch dunkle Bläser- und Streicherstimmen und untermalt durch maßvollen Einsatz der mächtigen Kesselpauken steigt wie aus dem Nichts ein beinahe dissonantes auf den Violinen vorgetragenes Glissando nach oben und wieder zurück hervor, um anschließend wieder dem dunklen Posaunenthema zu weichen.
Schließlich wird ein neues Flötenthema vorgestellt, das auch sehr düster und ein wenig hektisch ist und einen Mollcharakter besitzt.
Die dunklen Streicher lassen schließlich dieses erste Stück bedächtig und sehr ruhig aber düster ausklingen.
Soweit zur rein musikalischen Seite dieses ersten Stücks. John Williams hat mit diesem Einstieg gleich einen Volltreffer gelandet. Nach dem obligatorischen Star Wars Thema zur Einführung wird durch den dunklen Charakter der folgenden Minuten gleich ganz klargestellt, was nun kommt. Ambush on Coruscant (dt. Hinterhalt auf Coruscant) - einfach nur genial, wie Williams eine Hinterhältigkeit im wahrsten Sinne des Wortes durch schnelle Wechsel der Instrumentengruppen, durch Nichterfüllung harmonischer Auflösungen und Erwartungen und durch eine hervorragende Nutzung der Dynamik realisiert.
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