Ab dem 20. September 2004, wenn Star Wars Fans Eine Neue Hoffnung, Das Imperium Schlägt Zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter auf DVD zum ersten Mal in ihren Player legen, werden sie eine Bildqualität erleben, die noch kein Star Wars-Publikum je gesehen hat... nicht einmal diejenigen Zuschauer, die bei der ersten Vorführung im Mai 1977 dabei waren.
Die wachsende Beliebtheit von Filmen aus alten Zeiten auf DVD hat dazu beigetragen, ein wachsendes Problem mit einigen der wertvollsten Schätze der Filmindustrie zu beseitigen -- sie existieren lediglich auf physikalischem Filmband, und dieses Filmband ist empfindlich und sein Zustand verschlechtert sich schnell.
Als Lucasfilm die Trilogie auf eine digitale Veröffentlichung vorbereitete, holte man sich Hilfe von John Lowry und Lowry Digital Images, die das Projekt retten sollten. In den vergangenen vier Jahren wurde Lowry Digital eingestellt, um mit ihrem patentierten Software-Prozeß hunderte von Filmen digital zu reinigen und wiederherzustellen. Darunter befanden sich Filme wie Schneewittchen, Citizen Kane und das Indiana Jones-Trilogie-DVD-Set.
Im Betrieb von Lowry Digital Images arbeiteten über 600 Macintosh Dual-Prozessor G5 Computer, welche mit über 2400 Gigabyte RAM und 478 Terrabyte (über 478 Millionen Megabyte) Festplattenkapazität ausgestattet sind, über 30 Tage lang an jedem der klassischen Star Wars-Filme, um jene beeindruckenden neuen Versionen zu schaffen, welche die Fans nun im Star Wars-Trilogie-DVD-Set sehen können.
"Es gibt drei Schlüsselfaktoren, die dazu beitragen, daß Filmmaterial sich verschlechtert," erklärt Lowry. "Schmutz, die Zeit und chemische Schäden durch herkömmliche Restaurierungssprozesse."
Wenn man ein Duplikat eines zerkratzen Originals erstellt, benutzt man für gewöhnlich einen Wet-Gate-Kopierer. Die Masterkopie wird durch eine bestimmte Flüssigkeit gezogen, die für kurze Zeit alle Kratzer oder Löcher im Original füllt. Laut Lowry ist dieser Vorgang physikalisch sehr schroff und fügt den Bildern tatsächlich weitere Körnchen hinzu und läßt sie weicher aussehen. Geeignete Lagerung des empfindlichen Films ist ebenfalls ein Problem der Industrie. "Lagerungsprobleme haben in der Vergangenheit zu Flackern, Farbschäden oder Farbflimmern geführt," sagt Lowry.
Doch die größte Herausforderung an der Star Wars-Trilogie war der Schaden, der durch Schmutz entstanden ist. Je öfter ein Film verwendet wird, desto mehr Schmutz sammelt sich auf ihn an. Der unerwartete Erfolg von Eine Neue Hoffnung hatte einen speziellen Preis, da jede Kopie des Films weitaus öfter gespielt wurde, als es normal ist, sogar soweit, daß die Masteroriginale der Fox Studios sich abnutzten.
Wir haben in Sachen Schmutz noch nie etwas so schlimmes gesehen," sagt Lowry. "Ab einem bestimmten Punkt wird der Schmutz Teil des Bildes und läßt sich nur noch sehr schwer entfernen."
Über die Jahre haben Lowry Digitals Computeralgorithmen entwickelt, welche in der Lage sind, von der automatischen Entfernung hunderter Schmutzteilchen in einer gewöhnlichen Szene über die Bearbeitung der 100.000 Schmutzteilchen in der Indiana Jones-Trilogie bis zur Star Wars-Trilogie, in der es nötig wurde, bis zu eine Millionen Schmutzteilchen in einzelnen Szenen benötigte, wie z.B. bei R2-D2s und C-3POs Ankunft auf Tatooine in Eine Neue Hoffnung.
Der Star Wars Restaurierungsprozeß begann mit einem hochauflösenden 10-bit RGB Scan der original Negative. Diese Daten wurden dann von einem Team von Lucasfilm und Industrial Light & Magic dafür verwendet, mit George Lucas einige signifikante Farbkorrekturen an den Filmen vorzunehmen. Diese Farbdaten wurden dann auf die Lowry Digital Festplatten transferiert, um mit dem umfangreichen Säuberungsverfahren zu beginnen.
Die meisten Effekte der Klassischen Trilogie wurden, zumindest teilweise, mit Hilfe des optischen Drucks erzielt -- ein Prozeß, in dem ein Teil eines Films mehrere Male durch einen Drucker gejagt wird, einmal für jedes Effektelement. Mit jeder optischen Effektschicht, konnten sich Körnchen einschleichen und die ursprüngliche Klarheit des Bildes reduzieren. "Jedes Mal, wenn ein Lichtschwert im Bild war, war es durch die Optischen extrem körnig," erinnert sich Lowry.
Manchmal waren die Kratzer sehr schlimm," sagt Lowry, "an einer Stelle in Die Rückkehr der Jedi-Ritter gab es wortwörtlich einen blauen Regen an Kratzern, auf etwa zwei-, oder dreitausend Bildern. Wir waren in der Lage, diese Kratzer zu entfernen. Computer sind sehr mächtig, und wenn man sechshundert von ihnen hat, kann man einige atemberaubende Sachen mit ihnen anstellen."
"Mit digitaler Restaurierung kann man das Bild fast so gut hinkriegen, wie es der Regisseur und der Kameramann gesehen haben, als sie den Film gedreht haben. Wenn man es auf dieses Level zurückkriegt, dann denke ich, haben wir gewonnen," fügt Lowry hinzu.
"Star Wars war ein sehr erfreulicher Prozeß, da das Ergebnis ziemlich gut wurde."