Auch verschiedene - vielleicht auch seriösere - Forschungsteams berichten von Experimenten, die man als reproduktives Klonen betrachten kann.
Am Reproductive Genetics Institute im Illinois Masonic Medical Center in Chicago haben zum Beispiel Forscher unter der Leitung von Yuri Verlinsky eine Mikrochirurgie-Technik präsentiert, welche sie an menschlichen Embryonen testeten. Eigentlich dient diese Technik der sogenannten Präimplatationsdiagnostik. Auch wenn jedem klar ist was das heißt, füge ich erklärend hinzu, dass damit Embryonen auf einen genetischen Defekt untersucht werden können. Das Forscher-Team entnahm einem mehrzelligen Embryo die Zellkerne und transferierte diese - Achtung! - in entkernte Mauseizellen und ließen diese verschmelzen. Die Chromosomen dieser Mensch-Maus-Interspezies wurden danach weiter genetisch untersucht. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse wurden von 295 Embryonen 82 ausgelesen und transferiert, woraus 5 Schwangerschaften entstanden. Zwei davon brachen spontan ab, zwei waren zur Zeit der Publikation dieses Experimentes noch nicht beendet und eine führte zu einer Gesunden Geburt. Die Forscher vermieden es zwar Begriffe wie "human" oder "healthy baby" zu gebrauchen. Aber die Beschreibung der Ereignisse legt nahe, dass es sich um menschliche Embryonen handelte, die auf diese Weise untersucht wurden. Wenn es sich um Versuche mit Tieren gehandelt hätte, hätte man darauf mit Sicherheit hingewiesen. Auch würde es keinen Sinn ergeben von "ongoing pregnancies" zu sprechen, da die Tragzeit bei Mäusen äußerst kurz ist. Auf diese Art konnten die Forscher in Fachkreisen ihre Arbeit verbreiten und dem Laien blieb die Brisanz dieses Experimentes verschlossen.
So wie ich das verstehe, bedeutet das, dass offenbar menschliche Embryonen als Mäuse geklont werden, um festzustellen, ob ein gesundes Kind zur Welt kommen wird. Ich muss nebenbei zugeben, dass mir beim Schreiben dieser Zeilen gerade mein sonst so üppiger Appetit vergangen ist.
Was bedeutet das alles für die Klonarmee? Nun, man denkt immer, dass Klone ihren Vorbildern bis ins Detail gleichen. Klar, bei Dolly sehen wir auch keinen unterschied, da Schafe für uns wie Schafe aussehen. Bei den Tierversuchen sind die Unterschiede von Klon und Original erheblich größer als bei eineiigen Zwillingen, obwohl diese aus ein und dem selben Embryo entstanden sind. Und selbst eineiige Zwillinge haben nicht die gleichen Fingerabdrücke. Das heißt, dass Klon und Original sich ähnlich wären, aber nicht identisch. Eine größtmögliche Identität kann nur erreicht werden, indem das Original sowohl Eizelle als auch Zellkern zur Verfügung stellt und selbst dann bleibt das Problem der hohen Rate an Fehlgeburten.
Bleibt noch das Problem des beschleunigten Lernens. Zwar können genetische Änderungen an Embryonen vorgenommen werden, aber das Lernen lässt sich noch nicht beschleunigen. Also bleibt es wohl vorerst bei 12 bzw. 13 Jahren Schule.
Um den moralischen Aspekt anzusprechen: das muss wohl jeder mit sich ausmachen, aber ich persönlich würde es ziemlich daneben finden, nur der Klon von jemandem zu sein... von menschlichen Ersatzteillagern ganz zu schweigen.
Das Aufstellen einer Klonarmee, die es mit der aus Episode II aufnehmen kann, scheitert also erstens am Klonen selbst, an der Ähnlichkeit und am beschleunigten Lernen der Klone.
Aber nicht umsonst ist das Klonen die Kunst der Kaminoaner!
Artikel von Darth Yoda