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Ganz nebenbei wird die freundschaftliche Beziehung zwischen Anakin und dem wohl gleichaltrigen Kitster weiter ausgebaut.
Ebenso werden hier erstmals R2-D2 und C-3PO so richtig als Gespann gezeigt.
Was mir aber schon immer beim Betrachten dieser Sequenz auffiel, war der sehr steif klingende und gespielte Dialog zwischen Padmé und Anakin. Dazu kam die auf mich leicht verwirrt wirkende Mimik Padmés, ihre verkrampfte Gangart, zum Ende der Szene hin, als Anakin nach Hause läuft und sie den Schauplatz verläßt.
Auf mich wirkte es, als ob Padmé irgend etwas an Anakins Verhalten sonderbar fand. Doch in der Szene war nichts dergleichen zu finden.
Nervte sie der Bengel etwa, mochte sie keine Kinder?
Oder war es nur noch einmal ein Zeichen, wie sehr ihr das dem Jungen entgegengebrachte Vertrauen Qui-Gons mißviel?
Egal wie ich es betrachtete, entweder hatten Darstellerin und Regisseur einen unkonzentrierten Moment oder die gesamte Szene war unausgegoren ins Drehbuch übernommen, gedreht und verworfen worden.
ODER….es fehlte etwas!
Ja, es fehlte womöglich etwas in dieser jetzt veröffentlichten, aber nicht verwendeten Sequenz.
Und tatsächlich, im original Drehbuch zu EPISODE 1 ("THE PHANTOM MENACE - Illustrated Screenplay", Del Rey Books, 1999) ist noch der Teil erhalten, der nicht in der veröffentlichten Version dieser Sequenz enthalten ist:
Padmé geht zu Anakin hinüber. Im Schlaf schaut er sehr verwundbar aus. Sie betrachtet ihn, dann berührt sie ihn an der Wange.
Anakin wacht auf, gähnt, schaut sie leicht verwirrt an.
Anakin: "Du warst in meinem Traum…du hast eine riesige Armee in die Schlacht geführt."
Padmé: "Ich hoffe nicht; ich hasse kämpfen. Deine Mutter möchte, dass du rein gehst und aufräumst. Wir müssen bald aufbrechen."
Jetzt erklärt sich, zumindest für mich, Padmés steife Art und ihr verwirrter Ausdruck im Gesicht, nachdem Anakin sich aufgemacht hat, nach Hause zu laufen:
Sie hat Anakins Bemerkungen über seinen Traum noch einmal Revue passieren lassen und sieht sich mit wenigstens zwei befremdlichen Aussagen konfrontiert.
Erstens, wie kommt der Junge darauf, sie - so friedlich und unschuldig wie sie ist - in der Rolle einer Schlachtenlenkerin zu sehen? Gewalt ist ihr doch fremd.
Zweitens, bis zu diesem Zeitpunkt und noch viel später weiß niemand, weder Anakin noch die Jedi, daß sie in Wirklichkeit die Königin von Naboo ist, eben kein Dienstmädchen. Daß sie also wirklich in der Position und in der Lage wäre, eine Armee in die Schlacht zu führen.
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