Newsarama berichtet über George Takeis Einstieg in The Clone Wars:
Seine Stimme erkennt man, selbst wenn der Ort, wo man sie hört, überraschend sein mag. Mit ihrem vollen Baß und ihrer präzisen Aussprache, ist George Takeis Stimme unverkennbar. Man muß nicht einmal ein Freund von Trickproduktionen sein, um dies zu verstehen.
Denn Takei arbeitet seit über 35 Jahren an Trickprojekten, anfangen mit der Star Trek-Zeichentrickserie 1972, wo er in seine Rolle des Hikaru Sulu auf die U.S.S. Enterprise zurückkehrte. Seither hat man seinen charakteristischen Baß in Filmen wie Disneys Mulan und Trickserien wie Batman Beyond, Kim Possible und Chowder vernommen.
Von diesem Freitag an, wird er Lok Durd, einem neuen Schurken in Star Wars: The Clone Wars, seine Stimme leihen. Interessanterweise ist Takei damit bislang der erste Schauspieler, der sowohl an Star Trek, als auch an Krieg der Sterne mitgewirkt hat.
"Ich würde nicht sagen, daß ich damit zum Feind überlaufe.", meint Takei. "Die Philosophie von Star Trek beruht auf der Hinwendung zur Vielfalt des Universums, und Krieg der Sterne ist Teil dieser Vielfalt. Außerdem denke ich, daß Star Trek und Star Wars mehr miteinander gemein haben, als nur das Wort Star."
Nicht, daß er deshalb die Unterschiede ausblenden würde.
"Star Trek ist Science-Fiction.", meint Takei. "Krieg der Sterne ist Science-Fantasy. Ausgehend von den Folgen, an denen ich gearbeitet habe, glaube ich allerdings, daß sich das mit Star Wars: The Clone Wars ändert. Die Folgen nehmen sich, auf philosophischer Ebene, einigen brennenden Themen unserer Zeit an, und dies ist etwas, für das Star Trek stets bekannt war. Themen wie Krieg, Frieden, Technologie, Menschlichkeit, Opferbereitschaft und Mut. Ich fand das sehr mitreißend.
Außerdem habe ich festgestellt, daß die Arbeit an diesem Krieg der Sterne-Trickprojekt sehr viel mehr mit Schauspielerei zu tun hat, als die Arbeit an der Star Trek-Trickserie, denn ich konnte hier mit anderen Schauspielern zusammenarbeiten. Bei den Aufnahmen für The Clone Wars waren alle Schauspieler im Studio. Wir konnten aufeinander reagieren. Auf diese Weise bekommt man eine bessere Vorstellung von den anderen Figuren und ihrem Sprachrhythmus.
Als wir an der Star Trek-Zeichentrickserie arbeiteten, fanden die Aufnahmen nacheinander statt. Wir gingen also jeweils allein ins Studio. Häufig traf ich gerade ein, als Leonard [Nimoy, Mr. Spock] gerade ging. Im Studio lag dann das Drehbuch, in dem meine Zeilen unterstrichen waren, und ich sprach diese Zeilen so, wie die Szene dies verlangte. Mit Leonard direkt arbeiten, konnte ich nie. Und wenn ich ging, kam Jimmy Doohan [Scotty] herein und sprach seine Zeilen."
Mit anderen Worten zieht Takei den sogenannten "Radio-Stil" Einzelaufnahmen vor.
"Ich bin im Radiozeitalter aufgewachsen.", erklärt Takei. "In meiner Jugend war das die wichtigste Form der Unterhaltung; ich lag im Wohnzimmer auf dem Fußboden und lauschte dem Radio. Damals liebte ich die Superheldengeschichten um The Phantom und die Westernreihe Cisco Kid. Schauspieler kennenzulernen, die allein durch ihre Stimme schauspielern können, war eine wahre Freude und erinnerte mich an den Verlust des Radio-Schauspielens. Als ich Schauspieler wurde, gab es keine Rundfunkhörspiele mehr. Heutzutage machen wir Hörbücher, und das finde ich wunderbar; ich habe selbst einige gesprochen. Davon einmal abgesehen, ist das Radio-Schauspielen Vergangenheit.
Das habe ich festgestellt, als ich allein im Studio stand, anstatt mit anderen Schauspielern. Die Star Trek-Zeichentrickserie entstand in den frühen 1970ern, und ich fand das damals offengestanden sehr unbefriedigend. Ich wußte nicht, wie Leonard seine Zeilen gesprochen hatte, alles, was ich hatte, waren einige Anweisungen des Regisseurs. Sachen wie 'Sprich es etwas lauter', 'sprich es etwas leiser', 'mach es intensiver'. Und gleichzeitig versuchte ich, im Kopf Leonards Zeilen zu hören. Bei Krieg der Sterne konnte ich mit den anderen Schauspielern zusammenarbeiten.", fährt Takei fort. "Wir waren alle im gleichen Studio, und ja, es gab Glasfenster dazwischen und auf der anderen Seite die technischen Mitarbeiter, aber sich mit anderen Schauspielern die Bälle zuzuspielen, ist einfach wunderbar, gerade angesichts dieser Star Trek-Erfahrung und diesem komplett abgesonderten Schauspielen, bei dem einem der Regisseur per Kopfhörer Anweisungen gab. Das hat überhaupt keinen Spaß gemacht."
Und, nur fürs Protokoll, Takei hat es wirklich genossen, mit Ashley Eckstein (Ahsoka Tano), Matt Lanter (Anakin Skywalker) und Dee Bradley Baker (Klonsoldaten) zusammenzuarbeiten.
"Sie alle sind äußerst begabte Schauspieler.", erzählt Takei. "Die Schauspieler, welche die Lurmen spielten, hatten einen fabelhaften irischen Akzent. Und dann sprachen wir zwischen den Aufnahmen miteinander, und plötzlich redeten sie wieder normales American English. Es war kaum zu glauben, wie gut sie es verstanden, Charaktere einzig durch ihre Stimme zum Leben zu erwecken."
Man hat außerdem das Gefühl, daß Takei es genossen hat, seine Figur zu sprechen, einen riesigen, schneckenartigen und äußerst angeberischen Schurken.
"Sie scheinen zu glauben, daß sich meine Stimme 'dick' anhört, daß sie 'fettleibig' klingt. Ungeheuer fettleibig, um genau zu sein.", erzählt Takei lachend. "Sie zeigten mir eine Zeichnung meiner Figur, und ich dachte zunächst bloß, 'oh nein, nicht schon wieder', nachdem ich in Disneys Mulan den Ersten Ahnen gesprociehn hatte, der ebenfalls unglaublich riesig und dick war. Lok Durd ist da genauso.
Aber als ich das Endprodukt sah, mußte ich einsehen, daß es alles hervorragend zusammenpaßte. Er ist einfach unglaublich schwabbelig, womit ich mir die Frage stellte, wieso ich eigentlich ständig Sit-ups und Liegestützen mache, wenn ihnen bei meiner Stimme dann doch nur solche Figuren einfallen. Ich meine, wenn sich Lok Durd bewegt, sieht man, wie sein Bauch, seine Arme und seine Beine, sein ganzer Körper herumschwabbelt. Die Trickanimation ist einfach hervorragend. Doch ach weh, die Eitelkeiten eines Schauspielers!"
Angesichts der Vorstellung, wie es wäre, in einem Realprojekt in Durds Rolle zu schlüpfen, zieht Takei dann aber doch die Trickfassung vor.
"Wenn ich nur daran denke, wie heiß und ungemütlich es in einem Fatsuit wird..."
Allerdings machte Dave Filoni, der Leitende Regisseur von Star Wars: The Clone Wars, Takei bereits lange vor den Aufnahmen eine klare Vorstellung von seiner Rolle.
"Sie zeigten mir, wie die Figur aussehen würde.", erzählt Takei. "Ich wußte dann sehr schnell, wie ich Durd anlegen wollte. Außerdem gaben sie mir eine Übersicht über die Figur und ihre Entstehung. Und ich habe im Internet Material über ihn gefunden. Als ich im Studio ankam, habe ich die anderen Schauspieler kennengelernt und habe mich dann einfach mitten ins Geschehen geworfen."
Es gehört allerdings mehr dazu, als schnell ins Studio zu springen.
"Ich arbeite viel als Sprecher.", erklärt Takei. "Gerade erst wieder heute morgen. Gestern war ich für einige Werbeaufnahmen in London, heute bekam ich den überarbeiteten Text. Also bin ich heute morgen ins Studio gefahren und habe die Änderungen aufgenommen. Ich bin es also wirklich gewohnt, mit der Stimme zu arbeiten. Bei Krieg der Sterne war nur eben wichtig, daß sie mir genug Material gaben, um mir vorher eine Vorstellung machen zu können. Ich habe vor den Aufnahmen also zuhause geübt. Das hat mir dabei geholfen, die Figur zu verinnerlichen. Natürlich war ich Vorschlägen des Regisseurs gegenüber weiter offen, aber der eigentliche Ansporn waren die anderen Schauspieler. Ihnen zuzuhören, hat mich so richtig angekurbelt.
Nach all der Vorbereitung, war der Probedurchlauf mit den anderen Schauspielern auch sehr hilfreich. Dabei kann der Regisseur einem einige Hinweise geben. Mir sagte er zum Beispiel, ich solle einigen Zeilen mehr Nachdruck verleihen und ähnliche Dinge. Danach ging es in die Aufnahmekabine."
Das Endresultat ist ein wirklich unvergeßlicher Beitrag zum Universum von Star Wars: The Clone Wars. Ein Beitrag, von dem wir vielleicht mehr hören werden, denn auch wenn Takei es nicht direkt sagt, scheint Durd eine wiederkehrende Rolle zu spielen.
Was für Takei einen weiteren interessanten Aspekt ausmacht. Wie man sich vorstellen kann, hat er, Dank seiner langen Verbundenheit zu Star Trek, eine große Anhängerschaft. Und wie jeder Comicfan weiß, spielte er danach eine feste Rolle in Heroes, was ihm wieder neue Fans einbrachte. Es sollte ihn nicht überraschen, wenn es Star Wars: The Clone Wars genauso käme.
"Jede Rolle bringt einem einen besseren Zugang zum Publikum.", erklärt Takei. "Wie Sie wissen, spiele ich in Heroes eine wiederkehrende Rolle. Wenn ich bei Conventions auftrete, kommen immer wieder Heroes-Fans mit Bildern von mir als Kaito Nakamura auf mich zu. Vielleicht kommen künftig Fans mit Bildern von Lok Durd oder ich werde sogar zu Krieg der Sterne-Conventions eingeladen. Wir werden sehen.
Letztes Jahr bin ich in der britischen Version von 'Ich bin ein Star, holt mich hier raus' aufgetreten. Zu den 12 Stars zählte eine britische Parlamentsabgeordnete, die britische Version von Barbara Walters und der Moderator einer Fernsehsendung für Kinder. Den einzigen 'Star', den ich kannte, war Martina Navrátilová, die Tennisspielerin.
Jedenfalls wurden wir alle drei Wochen lang in einen australischen Regenwald geschickt und lebten praktisch von Bohnen und Reis. Die Sendung erfreute sich enormer Beliebtheit und war in den drei Wochen die populärste Sendung überhaupt. Eines Tages lief ich also in London herum, und von überall kamen Leute auf mich zu und sagten, 'Hi George, Sie waren toll in Ich bin ein Star'.
Jede Rolle, jede Arbeit, die viele Menschen anzieht, bringt einem also neue Zuschauer. Ich glaube nicht, daß man mich auf der Straße als Lok Durd erkennen wird, aber Star Wars: The Clone Wars-Fans werden mich sicherlich ansprechen. Und ich glaube, durch die Rolle ist mein Image wieder etwas vielseitiger geworden."
Takei wird es am Freitag herausfinden. Dann gibt er sein Debüt in Star Wars: The Clone Wars - "Defenders of Peace".
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