LucasArts macht von sich reden - nicht nur in Sachen The Force Unleashed. Zunächst einmal wurde vor einigen Tagen bekanntgegeben, das LucasArts aus der ESA (Entertainment Software Association) ausgetreten ist. Das jedoch war kein Alleingang, auch Activision und Vivendi beendeten ihre Mitgliedschaft bei der ESA. Nach der Ankündigung der ESA im Jahr 2006, wonach die E3 (eine bedeutende Spiele-Messe) künftig in deutlich kleineren Maßstäben durchgeführt werde, haben viele Spieleschmieden angekündigt, auch an der E3 nicht mehr teilzunehmen - und das bereits in diesem Jahr. LucasArts wird allerdings an der diesjährigen E3 noch teilnehmen. Weitere Informationen findet Ihr hier bei Gamestar.de.
Soweit die TFU-fremden Meldungen in aller Kürze. Auch The Force Unleashed macht weiterhin von sich reden. Immer mehr Seiten und Magazine haben Interviews mit LucasArts-Verantwortlichen online. Zu viele, als dass wir über alle ausgiebig berichten können, aber es folgt eine Auswahl. Matthias Grimm von Gamona.de informierte uns, dass auch sie die Gelegenheit hatten, Cameron Suey einige Fragen zu stellen. Wir berichteten bereits über einige andere Interviews mit ihm. Es folgt ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview:
gamona: The Force Unleashed wird inhouse bei LucasArts entwickelt. Noch vor wenigen Jahren schien es so, als wolltet ihr die Spieleentwicklung komplett “outsourcen”. Die Jedi Knight-Serie wurde beispielsweise von Raven Software entwickelt, KotOR von Bioware – kann man nun sagen: „LucasArts is back!“
LucasArts persönlich arbeitet an The Force Unleashed.Cameron Suey: Nun ja, eigentlich waren wir nie so richtig weg. Republic Commando etwa oder auch Gladius haben wir auch „inhouse“ gemacht. Aber es stimmt schon, dass wir in den letzten Jahren verstärkt mit externen Entwicklern zusammen gearbeitet haben, auf deren Techniken und Erfahrungen wir so zurückgreifen konnten und die wir als ideal für unsere Spiele erachteten. Dadurch haben wir viel gelernt, und es hat sich vieles verändert. Wir haben nun ein tolles Team aufgebaut, das wir noch weiter vergrößern wollen, um wieder mehr selber zu machen.
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gamona: Gibt es ein Feature oder Story-Element, das du streichen musstest, weil LucasArts gesagt hat: „Nein, so geht das nicht!“?
Cameron Suey: Oh mein Gott, jede Menge! (lacht) Es gibt zahlreiche Sachen, die wir uns ausgedacht haben und die wir cool fanden, die aber dann nicht so ganz zu Star Wars gepasst haben. Z.B. Fähigkeiten, über die Jedi eben nach dem offiziellen Kanon nicht verfügen können. Wir mussten uns auch immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass wir uns in der Mitte einer bereits erzählten und bekannten Geschichte befinden. Wir wissen, wie die Star Wars-Saga beginnt und wie sie endet. Wir erzählen den bisher unbekannten Mittelteil dazu, der aber zum Rest nicht im Widerspruch stehen darf.
Auch der Rancor hat einen Auftritt in the Force Unleashed.Meine liebste gestrichen Szene spielt während des Boss-Kampfes mit dem Rancor-Bullen, was du ja auch gespielt hast. Ich wollte ursprünglich, dass der Rancor den Spieler zum Schluss verschlingt, sodass man sich plötzlich in dessen Magen befindet und sich mit dem Lichtschwert in einer großen, blutigen Explosion daraus wieder befreit. Aber das war natürlich viel zu viel „Gore“ für ein Star Wars-Spiel.
gamona: Du hast es eben angesprochen: The Force Unleashed bildet gewissermaßen den Mittelteil der Star Wars-Saga: Es spielt zwischen den Episoden 3 und 4 – genau wie die Star Wars TV-Serie, die derzeit in Arbeit ist. Wird es Bezüge zwischen Spiel und Serie geben?
TFU spielt zwischen den Episoden 3 und 4.Cameron Suey: Die Arbeiten an der Serie befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium – daher weiß ich so gut wie nichts über sie und dem entsprechend wird es keinen Verweis in The Force Unleashed darauf geben. Aber diese Option halten wir uns selbstverständlich für zukünftige Projekte und Spiele offen. Derzeit konzentriert sich Lucasfilm ohnehin eher auf die Clone Wars Trickserie, die bald starten wird, und die spielt bekanntlich vor unserem Spiel.
gamona: Wird es dann vielleicht Bezüge auf diese Serie geben? Eventuell auch nachgereicht in Form von Downloadable Content, z.B. Charaktere aus der Serie für den PvP-Mehrspieler-Modus der Wii-Version?
Cameron Suey: Ich bin leider nicht befugt, irgendetwas zum Thema Download-Content zu sagen. (grinst)
Das komplette Interview findet Ihr bei Gamona.de!
Thorsten Hofmann von T-Online.de wiederum informierte uns, dass auch sie ein Interview zum Thema TFU haben. Wie er so treffend formuliert: "Ihr habt zwar schon gefühlte 2.147 Interviews zu TFU online, aber vielleicht gibt es ja in unserem noch die ein oder andere Frage, die noch keiner zu fragen gewagt hat ;-)". Na, dann schau'n mir doch mal. Das Interview wurde mit Dan Wasson geführt. Dan Wasson koordiniert die unterschiedlichen Umsetzungen, die von Konsole zu Konsole zwangsläufig zum Teil verschieden sind.
T-Online: Du koordinierst die verschiedenen Umsetzungen von Star Wars: The Force Unleashed. Werden alle "großen" Fassungen (Xbox 360, Playstation 2 + 3 und Wii) das gleiche Game- und Leveldesign bieten?
Dan Wasson: Nicht ganz. Das Leveldesign kann ziemlich verschieden ausfallen. In einer Version kämpft man gegen einen Rancor, in einer anderen gegen drei. Es gibt die gleiche Grundidee, die auch ähnlich aussieht, aber alle Entwicklungsstudios haben die Freiheit, etwas Eigenes zu machen.
T-Online: Wie kann man sich das Entstehen eines Levels vorstellen?
Dan Wasson: Ein Beispiel: die Tie-Fighter-Produktionsanlage. Wir hatten eine Idee, wie sie aussehen soll, und ein paar Konzeptzeichnungen. Bei Lucas Arts legen wir fest, wie alles ungefähr aussehen soll: die Hangar, die Gänge. Und dann hat jedes Team seine Freiheiten, einen einzigartigen Look zu erschaffen.
T-Online: Wie viel Einfluss hat George Lucas nun am Ende des Entwicklungsprozesses? Hat er überhaupt die Zeit, beim Team vorbeizuschauen?
Dan Wasson: George Lucas ist ziemlich beschäftigt, trotzdem möchte er die Fortschritte sehen. Wir zeigen sie ihm hin und wieder - und darauf besteht er.
T-Online: Wie muss man sich die Zusammenarbeit mit ihm vorstellen? Ist er eher der Kumpeltyp oder der "Big Boss"?
Dan Wasson: Er ist definitiv der Boss. Es ist nicht so, dass ich ihn jeden Tag sehe, denn er hat ja viel zu tun. Es ist aber jedes Mal eine Ehre für mich, mit ihm zusammen zu sein und die Fortschritte zu präsentieren.
T-Online: Könnte es vielleicht eine Star-Wars-Spiele-Trilogie geben?
Dan Wasson: Ja, warum nicht? Man kann noch Einiges erzählen, denn es gibt es noch viele Charaktere, in der Galaxis geht so manches ab. Da gibt es zum Beispiel noch andere Jedis. Man könnte erzählen, was mit den Charakteren aus Episode drei geschieht. Es gibt also genügend Stoff.
Auch hier gilt: das komplette Interview findet Ihr bei T-Online.de. Vielen Dank an Gamona und T-Online und natürlich alle Hinweisgeber!
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