Am 26. Dezember erscheint der zweite Darth-Bane-Roman unter dem Titel Rule of Two in den Vereinigten Staaten. Zum Verkaufsstart führte die offizielle Seite ein Interview mit Autor Drew Karpyshyn:
In Schöpfer der Dunkelheit zeichnete Drew Karpyshyn das bewegende Charakterporträt eines jungen Mannes und seiner Entwicklung zum Bösen. Dieser Mann war Darth Bane, ein diabolisches Genie, dessen eiserner Wille, grausame Entschlossenheit und Stärke in der Dunklen Seite der Macht ihn zu seinem geborenen Anführer der Sith werden ließen - bis ihn seine radikale Hingabe zu einer fast vergessenen Weisheit dazu trieb, seinen eigenen Orden zu vernichten... und aus seiner Asche einen neuen zu schaffen. Als letzter Sith, hat Bane nun eine brutale neue Leitlinie ausgegeben: die Regel der Zwei.
Was als nächstes geschah ist Thema des neuen Bane-Romans Darth Bane: Rule of Two, der am 26. Dezember bei Del Rey erscheint. Bane ist bereit, sein Dogma in die Tat umzusetzen und glaubt, den Schlüssel für seinen Erfolg gefunden zu haben: einen Schüler, den er in den Wegen der Dunklen Seite unterweisen kann. Und obwohl sie jung ist, besitzt Zannah eine instinktive Verbindung zur Dunklen Seite, die Banes in nichts nachsteht. Unter seiner Anleitung wird sie zu einem wichtigen Instrument seiner Plans werden, die Jedi zu vernichten und die Galaxis zu beherrschen.
Doch es gibt jemanden, der entschlossen ist, Bane aufzuhalten: Johun Othone, der Padawan des Jedi-Meisters Lord Hoth, der im letzten großen Sith-Krieg von Banes Hand fiel. Unter allen Jedi glaubt allein Johun, daß ein Sith überlebt haben könnte.
Es folgt ein Interview mit Autor Drew Karpyshyn:
Rule of Two ist der zweite Roman, in dem Darth Bane die Hauptrolle übernimmt. Am bekanntesten ist Bane dafür, daß er das Dogma einführte, welches in der Folge die Geschichte der Sith maßgeblich bestimmte: "Zwei sollte es geben, nicht mehr und nicht weniger. Einen, um Macht zu verkörpern, den anderen um danach zu streben." Ist dies nur eine dunkle Variante der Jedi-Padawan-Beziehung oder steckt mehr dahinter?
Es gibt ohne Zweifel Parallelen zwischen der Meister-Schüler- und der Jedi-Padawan-Beziehung. In beiden Fällen gibt ein Mentor sein Wissen an einen Schüler weiter. Die Jedi nutzen diese Beziehung allerdings dazu, ihre Jugend für ein Leben im Dienst der Allgemeinheit vorzubereiten, indem sie ihr beibringen, sich einer höheren Macht zu unterwerfen, ob das nun ihre Meister, der Rat der Jedi oder die Macht ist. Die Sith sehen die Meister-Schüler-Beziehung als ersten Schritt auf einer Reise, auf der ein Individuum jede Unterwerfung aufgibt. Das höchste Ziel der Regel der Zwei besteht darin, daß der Schüler den Lehrer übertrifft und ersetzt... und das ist etwas, das die Jedi auf keinen Fall gutheißen würden.
Sie haben die Figur Darth Bane seit ihrem Erstauftritt in den Jedi vs. Sith-Comics enorm erweitert und vertieft. Wie hat sich Ihre Einstellung zu Bane während des Schreibprozesses verändert?
Wie viele, die Bane erstmals in den Comics kennenlernten, sah ich ihn anfangs als überlebensgroße Figur. Auf gewisse Weise schien er die Verkörperung der Dunklen Seite schlechthin zu sein, ein Ungeheuer, das das reine Böse symbolisierte. Als ich dann mit den Romanen begann, fragte ich mich, wie ein solches Wesen entstehen konnte. Er wurde zweifelsohne nicht als Ungeheuer geboren, und als ich begann, seine Vergangenheit zu entwickeln, stellte ich fest, daß Bane - auf mehreren Ebenen - eine Figur sein konnte, mit der sich die Leser identifizieren konnten. Er tut einfach nur das, was er für sein Überleben für notwendig hält, und das gibt dem Gegensatz zwischen heller und dunkler Seite eine interessante moralische Perspektive.
Sie haben einmal gesagt, daß Sie die Philosophie der Dunklen Seite nicht per se für böse halten. Wenn das der Fall ist, wieso führt die Dunkle Seite immer zu Verrat und Mord, wie nun auch wieder in Rule of Two? Wieso korrumpiert sie Menschen von Bane über Vader bis Darth Caedus?
Die Dunkle Seite ist eine Philosophie, welche die Macht des Individuums zelebriert, was an sich keine schlechte Sache ist. Zum Problem wird diese Philosophie, wenn sie ins Extrem geführt wird. An diesem Punkt verliert sie den Respekt vor den Rechten und dem Leben anderer. Zumindest in Banes Zeitalter haben Anhänger der Dunklen Seite allerdings gar keine andere Wahl, als extrem zu handeln. Die Jedi sind auf einem Kreuzzug und versuchen fanatisch, die Anhänger der Dunklen Seite auszurotten. Den Sith bleibt damit nichts anderes übrig, als mit dem gleichen Grad an Fanatismus zurückzuschlagen. Würden die Jedi toleranter mit den Anhängern der Dunklen Seite umgehen, hätte sich Bane ganz anders entwickeln können... allerdings würde das nicht unbedingt eine interessante Geschichte abgeben.
Einer der Haupthandlungsfäden in Rule of Two betrifft Banes Suche nach einem Schüler: in seinem Fall nach einer Schülerin, dem Mädchen Zannah, das sich selbst zu seiner faszinierenden Figur entwickeln, die vielleicht noch erschreckender ist als Bane selbst. Erzählen Sie uns von ihr.
Zannah tauchte als junges Mädchen in der gleichen Comicreihe auf, die Darth Bane vorstellte. Sie ist eine interessante Figur, weil sie zwar unglaublich stark in der Macht ist, sich ihre Macht aber ganz anders äußert als die ihres Meisters. Es fehlt ihr an seiner körperlichen Stärke, also muß sie sich mehr auf ihren Verstand verlassen. Wie Bane, wollte sie anfangs nicht böse werden. Ihr Leben verlief alles andere als gut, also tut sie, was sie tut, um zu überleben. Das wird insbesondere in der zweiten Hälfte des Romans wichtig, als sie sich entscheiden muß, welchem Pfad sie folgen will, und ich hoffe, daß meine Leser sich mit ihrem inneren Konflikt identifzieren können.
Wie kamen Sie auf die Idee für die Orbalisken, die symbiotischen Parasiten, die Bane einsetzt, um seine körperlichen und machtbezogenen Fähigkeiten zu erweitern?
Die Orbalisken entstammen den Geschichten, die es bereits zu Bane gab. Als ich mir die ansah, fand ich eine interessante Parallele zwischen ihrer Beziehung zu Bane und Banes Beziehung zu Zannah. Die Orbalisken vergrößern Banes Macht und schützen ihn vor Lichtschwertern und anderen Waffen, aber sie zwingen ihn auch dazu, in ständigem Schmerz zu leben und könnten eines Tages seinen Untergang herbeiführen. Für Zannah gilt das gleiche hinsichtlich ihres Meisters: er macht sie stark, doch verursacht er ihr auch Leid und Schmerz, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie eines Tages seinetwegen zu Tode kommen wird... zumindest, sofern sie nicht stark genug ist, ihn zuerst zu töten.
Wie unterscheiden sich die Jedi und Sith aus Banes Tagen von denen aus Vaders Zeit?
Ich denke, die Jedi aus Banes Zeit sind müde und erschöpft. Sie haben so lange gegen die Sith gekämpft, daß sie den Kampf einfach nur beendet sehen wollen. Es ist schwer für sie zu akzeptieren, daß die Sith die Schlachten von Ruusan überlebt haben könnten. Sie sind des Kampfes einfach müde, und das macht sie äußerst verwundbar. Zur Zeit der Filme wird diese Verwundbarkeit, diese Trägheit, zu einer wahren Krankheit geworden sein, welche die Jedi am Ende dahinraffen wird. Im Gegensatz dazu befinden sich die Sith zu Banes Zeit in einem Stadium der Selbstfindung und Selbsterneuerung. Sie konzentrieren ihre Macht und sammeln Kraft, um ihre Feinde zu besiegen. In den Filmen sieht man den Erfolg dieses Prozesses.
Sie sind nicht nur Romanautor, sondern haben auch als Spieleentwickler gearbeitet. Glauben Sie, daß diese beiden Medien langfristig miteinander verschmelzen werden? Werden wir jemals ein Spiel erleben, das an die Komplexität eines Romans heranreicht? Oder einen Roman mit den Möglichkeiten eines Spiels? Wenn ja, wie bald wird es dazu kommen?
Ich glaube, daß Romane und Spiele zwei ganz unterschiedliche Erfahrungen bieten, und ich sehe keinen Grund, die beiden zusammenzubringen. Spiele drehen sich darum, dem Spieler die Möglichkeit zu geben, aktiv in die Handlung einzugreifen, während Romane dem Leser die Rolle eines Augenzeugen zuweisen. Keine dieser beiden Rollen ist von sich aus besser oder schlechter, beide ermöglichen dem Rezipienten ein einzigartiges Erlebnis. Es ist wie der Unterschied zwischen dem aktiven Betreiben eines Sports und seiner passiven Betrachung mittels des Fernsehens. Es kann großen Spaß machen, sich Fußball im Fernsehen anzusehen und genausogroßen Spaß, mit seinen Freunden zu spielen, aber die Erfahrung ist jeweils einzigartig.
Trotzdem wird es eine Entwicklung in der Erzählkultur von Spielen geben. Bücher gibt es seit Jahrhunderten, und Autoren haben eine Vielzahl von Techniken entwickelt, um eine großartige Geschichte mittels eines Romans zu erzählen. Spiele gibt es erst seit einigen Jahrzehnten, und wir fangen gerade erst an, ihnen die Komplexität und den Tiefgang zu geben, den man aus anderen Kunstformen wie Büchern, Filmen oder dem Fernsehen kennt.
Welche Bedeutung haben Holokrone und wieso ist es für Darth Bane so wichtig, eines zu entwickeln?
Sowohl die Jedi, als auch die Sith nutzen Holokrone, um nicht nur das Wissen, sondern auch die Persönlichkeit eines Wesens für zukünftige Generationen aufzuzeichnen. Bane weiß, daß es für die künftigen Sith wichtig ist, seine Gedanken und Ideen aufzuzeichnen, doch ist das nichts verglichen mit der Schaffung eines Holokrons. Jemandem Fakten und Wissen einzuhämmern ist einfach, Weisheit und wahres Verständnis zu vermitteln, ist hingegen sehr viel schwieriger. Man kann mehr von einem guten Lehrer lernen, als aus einem Lehrbuch. Die Holokron-Technologie erlauben es Bane, auch nach seinem Tod noch als Lehrer tätig zu sein.
Was steht für die Sith als nächstes auf dem Programm?
Das kann ich noch nicht sagen, ich hoffe aber, daß das Faninteresse so hoch bleibt, daß Lucasfilm sich auch den Sith-Generationen nach Bane bis hin zu Sidious und Vader zuwendet.
An welchen anderen Projekten arbeiten Sie im Moment?
Ich entwickele laufend mehrere Projekte gleichzeitig. Aktuell haben wir gerade das Xbox-360-Spiel Mass Effect fertiggestellt und ich habe mit der Arbeit an den Figuren, Dialogen und der Geschichte von Mass Effect 2 begonnen. Außerdem arbeite ich an einem zweiten Mass Effect-Roman, der im Frühjahr 2008 erscheinen wird. Der Roman wird ein Begleitwerk für Mass Effect: Revelation sein, das letztes Jahr erschienen ist. Dann habe ich noch eine eigene Fantasy-Trilogie, die ich beenden muß, um danach einen Herausgeber dafür zu finden. Und wie die meisten Autoren habe ich einige Drehbücher, die ich an den Mann zu bringen versuche.
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