StarWars.com setzt die Berichterstattung zur Produktion von The Clone Wars fort. Wir bieten Euch hier den Artikel in der kompletten Übersetzung:
Eine globale Produktion
Ihr mögt Euch noch erinnern, als vor einigen Jahren Lucasfilm bekanntgab, dass sie ein neues Animation Studio in Singapur eröffnen würden. Zugegeben waren sich womöglich viele Personen nicht sicher, was genau das bedeuten sollte, denn Lucasfilm behielt zumindest einen Teil von LAL (Lucasfilm Animated Limited) in den Staaten in Marin, wo sie ihren Sitz in der Big Rock Ranch, direkt neben der Skywalker Ranch haben.
Also, wie werden sich diese Studios unterscheiden und viel wichtiger, was würde das für Clone Wars in Sachen Handlung, Stil und Durchführung bedeuten?
Es scheint auf der Hand zu liegen, dass Herz und Seele von Clone Wars, die Handlung, das Drehbuch, die Kunstrichtung, das Design und die allgemeine Vision der Serie hier in der Nähe in Nordkalifornien liegen. Aber eine Serie mit den Ausmaßen von Clone Wars zu produzieren, wo es passieren kann, dass 18 Episoden gleichzeitig durch die Produktionspipeline laufen, machen es erforderlich, dass Lucasfilm Animation aus dem enormen Pool von Talenten schöpft, die sich außerhalb der USA finden lassen, besonders in Asien.
Laut Produzentin Catherine Winder bekommt die Clone Wars Familie, das bisher aus den Teams in Nordkalifornien und Singapur besteht, ein drittes Mitglied aus Taiwan.
Aber wartet! Lasst uns zusammenzufassen versuchen, was jedes dieser Studios in die Produktion mit einbringt und wie sich ihre Bemühungen im fertigen Produkt wiederfinden werden.
Das Studio von Lucasfilm Animation auf der Big Rock Ranch ist der kreative Knotenpunkt und das geistige Zentrum von Clone Wars. Hier wird die Handlung festgelegt, hier werden Drehbücher geschrieben und auseinandergenommen, die Charaktere werden gestaltet, die Kunstrichtung festgelegt, eine 3D-Handlung erstellt und mit einer Stimmentonspur zusammengeschnitten. Und die ganze Arbeit wird vom Produktionsteam koordiniert. Hier finden sich die Teams der Rigger, Modeller, Texturen-Künstler und Farbkünstler, die die Materialien der Show erschaffen - das sind vorgefertigte Charaktere, Fahrzeuge, Umgebungen usw. Diese Materialien und die 3D-Story werden dann zusammen mit detaillierten richtungsgebenden Notizen entweder nach Singapur oder Taiwan gesendet, wo sie animiert und beleuchtet und mit ein wenig Magie versehen werden.
Singapur und Taiwan
Lucasfilm Animation Singapur ist ein Studio, das zur gleichen Zeit gegründet wurde wie Lucasfilm Animation in Marin. Hier stellen sie sich der Aufgabe, die Folgen der Clone-Wars-Serie zu animieren und zu beleuchten. Da The Clone Wars ein so großes Projekt ist, wurde ein weiteres Studio in Taiwan mit in den Workflow eingebunden. Das Studio in Taiwan, das schon länger existiert, erschafft auch die Mehrheit ihres Aufgabenbereichs selbst (Modelle, Texturen, Rigging usw.), natürlich auf Basis der hochauflösend gerenderten Informationen, die ihnen von Lucasfilm Animation zugeschickt wurden.
Wie man erwarten mag, hat jedes dieser Studios eigene Stärken, die sie in den Animationsprozess mit einbringen. Im Fall von Singapur ist es die Weichheit der Bewegung, die detailgetreue Lippensynchronisation und ein Verständnis für westliche Gesten und Bedeutungen. Dave Filoni, der leitende Regisseur mag beispielsweise das Beispiel des "Guy Nod" (dt. etwa "das kerlshafte Nicken"), Ihr wisst schon, dieses scharfe Anheben des Kinns, das die amerikanische Geste für "Wassup" (dt. "Was liegt an?") ist, wenn es darum zu erklären geht, wie die Künstler in Singapur solch subtile Dinge und Ausdrucksweisen auf den Punkt treffen, der letztendlich ihre Animation bestimmt.
Von der Ästhetik her einer der bedeutendsten Beiträge aus Taiwan - das natürlich auch ein tolles Animation-Team hat - ist ihr Lichtrendering. Der Produzentin Catherine Winder zufolge haben ihre Techniken in Sachen Beleuchtung wirklich sehr geholfen, der Serie ihr einzigartiges Aussehen zu geben und sie haben die Crew in Marin und Singapur inspiriert.
Mit einem solch breitem Spektrum an Talenten, die mitarbeiten, hat Catherine Winder sehr oft die Studios gegenseitig befruchtet, indem sie Künstler aus Singapur nach Taiwan und umgekehrt geschickt hat, so dass der eine von dem anderen lernt. Da bestimmte Episoden entweder nach Singapur oder nach Taiwan geschickt wurden, um animiert zu werden, mag das geschulte Auge zu unterscheiden in der Lage sein, welches Studio welche Folge gemacht hat - zumindest bei den frühen Folgen. Im Laufe der Zeit werden die Unterschiede jedoch geringer und weniger ausgeprägt, wenn sich jedes Studio immer mehr in die komplette Produktion eingefunden hat.
Wenn die beiden Studios in Singapur und Taiwan ihr animiertes Material fertig haben, geht es zurück nach Marin und wird geprüft. Jede Aufnahme geht durch eine ausgiebige Rezensionssitzung, um zu gewährleisten, dass ein konstanter Qualitätsstandard erreicht wird. Zusätzlich zur Animation muss auch die Beleuchtung geprüft und genehmigt werden, bevor es an den Schnitt für das fertige Bild geht. Schließlich kommt die Musik dazu, die in L.A. komponiert wird, die nach Marins Skywalker Sound gesendet wird und in der Postproduktionsphase in den endgültigen Mix eingearbeitet wird.
Während sich Singapur und Taiwan immer im freundlichen Wettbewerb befinden, über dem jeweils anderen Studio zu glänzen, sagt Winder, dass das Verhältnis zwischen den beiden Studios und dem Studio in Marin ein ganz besonderes ist. Typischerweise würde eine Produktion, die mehrere Studios umfasst, dazu führen, dass jeder versucht, Arbeit vom anderen abzuziehen, um sich selbst in der Industrie zu beweisen. Aber die Clone-Wars-Produktion ist anders. Die Studios arbeiten zusammen als eine große, globale Familie und tauschen Informationen und Kreativität frei miteinander aus, um ein einheitliches Ziel zu erreichen: eine herausragende computergenerierte Zeichentrickserie zu produzieren, wie keine, die wir je gesehen haben.
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