StarWars.com steuert so ganz langsam auf The Clone Wars zu. In der vergangenen Nacht gab es quasi eine Art-Grundlagenlexikon der Begrifflichkeiten in Sachen computergenerierte Animation. Der Artikel stammt von Pete Vilmur.
In einem Versuch, mich in den Prozess und die Kultur der CG-Animation hineinzuversetzen, dachte ich, es könnte eine gute Idee sein, die Kenntnisse über die Begrifflichkeiten ein wenig aufzufrischen, die von den Künstlern und Talenten verwendet werden, denen ich in den nächsten Monaten in dieser Blog-Serie begegnen werde. Glücklicherweise habe ich so ziemlich das Leitwerk über dieses Thema ausgehändigt bekommen, als ich mich mit der Produzentin Catherine Winder vor einiger Zeit traf und ein Buch angeboten bekam, das sie als Co-Autorin begleitet hat (Producing Animation) und das quasi den gesamten Prozess erklärt, wie animierte Zeichentrickserien heutzutage so gemacht werden.
Wenn es Euch so geht wie mir, ist Clone Wars Euer erster wirklicher Kontakt mit dem Entstehungsprozess einer CG-animierten Serie. Um mit der Materie warm zu werden, lasst uns unser sprachliches Wissen erweitern, um einige Terminologien mit einzubringen, die von der Crew benutzt werden, welche die Star Wars Saga beerben und in die nächste Generation führen werden.
Die meisten von uns kennen wahrscheinlich Begriffe wie Bluescreen, Stop Motion, Matte Painting und Motion Control. Nun, es ist an der Zeit, dass wir diese Worte ausrangieren (die mittlerweile sowieso ziemlich aus der Mode gekommen sind) und die neue Sprache von Star Wars lernen - CG Animation.
Das Nachstehende soll ein Grobraster von Begrifflichkeiten sein, denen Ihr in den kommenden Monaten begegnen könntet und auf das Ihr zurückgreifen könnt, wenn ich - was passieren wird - den Punkt verfehle oder mich nicht klar genug ausdrücke. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich schwer aus dem Wortschatz in Winders Buch kopiert habe, von dem ich weiß, dass ich auf ihn immer und immer wieder treffen werde, wenn ich durch diese fremde neue Welt einer besonders modernen Kunstform wandern werde.
Lasst uns mit einigen wenigen Begriffen starten, mit denen die meisten von uns bereits bekannt sind. Da wir bereits den Entstehungsprozess von sechs Star-Wars-Filmen kennen, sollten wir die ersten drei Begriffe bereits kennen:
Modeling
Die meisten von uns kennen zumindest grob das Modeling, denn es beruht ein wenig auf den Spezialeffekten der alten Schule: ein Modell bauen, es beleuchten, es filmen und dann in eine Szene einfügen. Die CG-Animations-Definition des Modeling ist beinahe identisch, mit der Ausnahme, dass das Modell virtuell im Computer entsteht statt körperlich aus Holz und Harz. Eine Herangehensweise ist es, ein flaches 2D-Design zu digitalisieren, dem der Computer dann Volumen und Dimension geben kann. Eine andere Herangehensweise ist es, Software zu verwenden, die grundlegende 3D-Formen mit sich bringt, die "Primitives" (dt. etwa "Elementarformen") genannt werden und für die Modellerstellung zusammengefügt werden können, um ein Modell zu schaffen. Die letzte Variante ist, dass eine modellierte Skulptur oder ein körperliches Modell in den Computer gescannt und in ein Gitternetz-Modell transferiert wird.Beleuchtung
In der CG-Animation funktioniert die Beleuchtung so ziemlich genauso wie bei "körperlichen" Dreharbeiten. Lichtquellen werden im Computer errichtet, um ein virtuelles Set zu beleuchten. Der Vorteil der CG-Beleuchtung ist aber, dass sie verwendet werden kann, ohne mit physikalischen Begebenheiten kämpfen zu müssen. Schatten können hinzugefügt oder entfernt werden und die Qualität des Lichts kann frei gestaltet werden.Effekte
Traditionellerweise sind es die Effektkünstler, die in Filmen dafür sorgen, dass Raumschiffe fliegen und Lichtschwerter gezündet werden - in der CG-Animation geht das noch einen Schritt weiter. Der CG-Effekt-Animationskünstler ist verantwortlich dafür, jede nicht charakterbasierte Animation zu gestalten, zu programmieren und zu schaffen - von Möbeln über Fahrzeuge bis hin zu Schatten, Dunst, Nebel, Wind und Feuer.... und nun auf in das neue Territorium ...
Rigging (dt. wörtlich übersetzt: Takelung)
Jetzt betreten wir den exklusiven Boden der CG-Animation. Rigging ist ein Begriff, den ich häufig höre, wenn ich Big Rock besuche. Das deutet darauf hin, dass es eine ziemlich wichtige Rolle im Produktionsprozess bedeutet. Einfach gesagt, fügt Rigging einem Modell ein Skelett hinzu, so dass die Körperteile miteinander verbunden sind und durch einen Animationskünstler bewegt werden können. Für Fans der alten Schule mag das ein wenig nach den Künstlern klingen, die die Metallarmaturen herstellen, die in einem Stop-Motion-Latex-Modell untergebracht werden, wie bei den Tauntauns, den Holo-Schachfiguren des Falcon und den Sumpfvögeln Dagobahs. Das Rigging wird die Bewegungsreichweite eines Modells im Animationsprozess entscheidend bestimmen.Texturierung und Farbe
Alle Oberflächen in der CG-Animation, seien es Requisiten, Kleidung, Haut oder Schuppen benötigen Texturen und Farbe. Ebenso wie das Rigging ist die Texturierung eine Fertigkeit, die komplett in der CG-Animation beheimatet ist. Die Aufgabe sowohl der Texturierungskünstler als auch der Farbdesigner ist es zu bestimmen, wie Licht und Farbe auf einer Oberfläche kombiniert werden, um das gewünschte Aussehen zu bekommen. Ohne Texturen und Farbe würden alle Formen in einer CG-Umgebung als modellierte Tonklumpen erscheinen, die sich in einem Set bewegen, das mit einem grauen Grundanstrich versehen ist.Prävisualisierung
Der Prävisualisierungs-Künstler ist verantwortlich für das Gerüst einer Aufnahme. Charakterbewegungen innerhalb des Sets werden gesetzt und und Kamerawinkel, Positionen und Bewegungen werden geplant. Um traditionelle Begrifflichkeiten von Filmemachern zu verwenden: diese Aufgabe ähnelt jenen Personen, welche die Sets konstruieren und Objekte auf den Sets platzieren.Rendering
Rendering ist ein Wort, das man in einem CG-Animations-Studio häufig zu hören bekommt, wahrscheinlich weil es in so vielen Stufen der Produktion auftaucht. Der Begriff Rendering bezieht sich auf die Fähigkeit des Computers, verschiedene Teile eines Bildes herzustellen - die Texturen, die Farben, Bewegungen, Hintergründe, die Beleuchtung, Effekte usw. - und ein kombiniertes Bild aller Einzelteile als Ganzes zu kombinieren. Das können einfache Rendering-Tests sein, um auszutesten, wie eine Bewegung mit einer Umgebung interagiert oder wie sich ein Schatten auf eine Textur auswirkt oder endgültige Renderings, um die Gesamtheit aller Teile zu sehen, wie sie miteinander zusammenarbeiten. In Abhängigkeit von der Komplexität einer Szene kann ein Computer Stunden oder sogar Tage benötigen, um eine fertiggestellte Aufnahme zu rendern.Animation
Natürlich! Was wäre eine CG-animierte Serie ohne die Bewegung von Charakteren? Nachdem alle Komponenten eines Charakters vorbereitet wurden - das Design, das Modeling, Rigging, die Texturierung und die Farbe - ist es Sache des Animationskünstlers, ihm Leben einzuhauchen. Zusätzlich zu den weiträumigen Strichen, um die Hauptbewegung auszuarbeiten, müssen Animationskünstler die Darstellung mit Raffinesse versehen, um Gesichtsausdrücke und subtile Bewegungen mit einzubringen, die den Betrachter erfolgreich von der Persönlichkeit eines Charakters überzeugen - und natürlich von der beabsichtigen Emotion und den Handlungspunkten einer Szene.Da wären wir! Und ich werde mir nichts vormachen, dass das hier auch nur annähernd eine allumfassende Liste von Komponenten ist, aus denen eine CG-animierte Serie besteht (wir haben Sound-Design, Stimmen-Schauspieler, Drehbuch, Handlung usw. nicht einmal erwähnt). Diese Details werden in den Interviews und Geschichten ausgegraben werden müssen, die in zukünftigen Clone-Wars-Blogeinträgen vorkommen - also bleibt dran...
Die Bilder sind leider nur in Mini-Größe. Offensichtlich wollte man möglichst wenig von der Handlung preisgeben.
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