Wer ab und an des Nachts CNBC Europe einschaltet, wird ihn kennen, Conan O'Brien den quirligen Iren mit stets perfekter Haartolle, der neben Jay Leno, David Letterman, Stephen Colbert und Jon Stewart zu den großen Late-Nightern der Vereinigten Staaten zählt. Gestern war George Lucas zu Gast in seiner Sendung, und StarWars.com hat es sich nicht nehmen lassen, anläßlich des Auftritts ein Gespräch über Conans Star-Wars-Wissen zu führen und ihn bei seinem Besuch bei ILM mit der Kamera zu begleiten.
Prädikat: leider nur eingeschränkt lesens- und sehenswert. Conan ohne seine Show ist in etwa so lustig wie Harald Schmidt ohne Sat1...
Daneben gibt es eine weitere Meldung aus der wunderbaren Welt des amerikanischen Fernsehens zu verzeichnen. Der History Channel hat eine zweistündige Sondersendung mit dem Titel "Star Wars: The Legacy Revealed" produziert, in der sich neben Größen aus der US-Politik, -Presse und -Wissenschaft auch Filmemacher und Kritiker zur Frage zu Wort melden, wieso die Saga noch immer populär ist, welche Bedeutung sie für uns - bzw. die Amerikaner - heute hat und warum sie noch immer so bombig unterhaltend ist.
Mit dabei sind neben dem früheren Parlamentspräsidenten Newt Gingrich - dessen Vornamen George Lucas für Nute Gunray adaptierte - und der aktuellen Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi unter anderem Regisseur Peter Jackson, der frühere Sprecher der CBS-Abendnachrichten Dan Rather, die Sozialkritikerin Camille Paglia, NBC-Nachrichtensprecher Tom Brokaw, Autor Carl Silvio und die Athropologin und Universitätsprofessorin Joan Breton Connelly. Als Produktionsleiter fungierte Ken Burns, den Fans durch seine Dokumentation "Empire of Dreams" kennen dürften.
In den Vereinigten Staaten wird die Sendung erstmals am 28. Mai ausgestrahlt, ob und wann die Produktion im deutschen History Channel oder allgemeiner gesagt im deutschsprachigen Fernsehen zu sehen sein wird, ist uns nicht bekannt.
Allzuviel Neues dürfte allerdings sowieso nicht von dieser Sendung zu erwarten sein, nur das übliche salbungsvolle Geschwafel mehr oder minder bekannter Persönlichkeiten, unterlegt mit den üblichen Filmszenen, das zumindest legen die bislang veröffentlichten Zitate nahe:
Der Republikaner Newt Gringrich sieht in Star Wars Amerika: "Der Gedanke, daß der Kleine, der auf der richtigen Seite steht, den Großen, der auf der falschen Seite steht, bezwingt, ist ein uramerikanische Geschichte." Und seine demokratische Amtsnachfolgerin erklärt: "Das Vermächtnis von George Lucas steht in einer Reihe mit den großen Klassikern aller Zeiten, ob alt oder neu."
Für Tom Brokaw ist Star Wars ein Denkanstoß: "Die andauernde Anziehungskraft von Krieg der Sterne liegt darin begründet, daß es sich bei dem Film um ein unglaublich unterhaltendes Stück Kino handelt, das einem gleichzeitig das Gefühl vermittelt, daß es da draußen etwas geben könnte, über das wir nachdenken sollten: Gut und Böse, Recht und Unrecht [...]. Kommende Generationen wird dieser Film genauso fesseln, wie uns die Geschichte von Robin Hood, König Artus oder eines beliebigen Shakespeare-Stücks."
In diese Scharte schlagen auch Peter Jackson - "Man muß gar nicht fragen, ob [die Popularität] andauern wird. Sie hat es getan und wird es weiter tun." - und Joan Connelly: "In hundert Jahren werden hier Menschen sitzen und über die Bedeutung von Krieg der Sterne diskutieren, und sie werden Dinge in dem Film sehen, die wir heute nicht sehen, genau wie wir das in unseren Homer-Seminaren tun."
Kurz gesagt: Star Wars ist super. Wenn ihr euch das 50-mal vorsagt und dazu die Filme seht, dürftet ihr in etwa auf einer Höhe mit "The Legacy Revealed" sein, es sei denn Ken Burn schafft es, der Sendung doch noch einen Aha-Effekt zu verleihen.
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