Sonntag, Fandomtag. Dank Nicole können wir euch in unserer Fanfiction-Sektion eine weitere Geschichte präsentieren, wie schon letzte Woche im inzwischen bewährten PDF-Format.
Den dazu nötigen Acrobat Reader könnt ihr euch hier kostenlos herunterladen.
Und hier ein Vorgeschmack auf die Geschichte "Der letzte Schüler":
Zwielichtige Schatten lauerten in den Ecken des Jedi-Archivs. Die schmalen Datenaufzeichnungen schimmerten bläulich in den Regalen. Die Luft war kühl und trocken, um die wertvollen Bestände im Inneren des Archivs zu schonen. Die Bewahrerin dieses größten bekannten Archivs der Galaxie, Jedi-Meisterin Jocasta Nu hatte die Anlage verlassen. Sie war zusammen mit Meister Cin Dralling und seinen Schülern bei dem Versuch, den Tempel gegen die Angreifer zu verteidigen, gestorben. Todesstille lag in der Luft, nur hin und wieder hörte man die monotonen Schritte der Klonkrieger, die die Aufzeichnungen der Datenbanken mit den getöteten Tempelbewohnern abglichen. Die Jünglinge hatten sich tapfer gewehrt, aber gegen die Übermacht der Klone unter der Führung Lord Vaders hatten sie keine Chance gehabt.
Der Jedi Tempel brannte an Stellen an denen Raketengeschosse ihn getroffen hatten. In der Macht hallten die Wogen der Tragödie, die sich in dieser Nacht ereignete, wider. Alle Jedi bis auf einen erlitten einen schnellen Tod durch Blasterschüsse der Klonsoldaten oder einen Lichtschwerthieb.
Allein, geschockt und unbewaffnet hatte sich ein Jüngling vor den Klonen im Archiv versteckt. In der hintersten Reihe des Archivs, auf einer Schwebeplattform kauernd, konnte der Junge kaum fassen, was sich abspielte.
Mace hatte das Gefühl, dass er in diesem Moment kein guter Jedi war. Sein Körper bebte vor Furcht und seine Hände zitterten. Die oberste Lehre der Jedi war es, die eigene Furcht immer unter Kontrolle zu halten. Der Jedi - Jüngling hatte dies nicht vergessen, doch hatte er noch nie solche Angst gefühlt. Er war wie gelähmt. Er hatte gefühlt wie die Angreifer in perfekter Absprache Jedi um Jedi ermordet hatten. Nicht einmal die Jüngsten des Ordens waren verschont geblieben.
Mace begann leise zu weinen. Mit jeder Träne verschwand ein Teil der Trauer und der Verwirrung in ihm.
Er war allein, doch in der Macht hallten die Echos der sterbenden Jedi wider. Er schluchzte und wischte sich Tränen an seiner weichen hellbraunen Stoffhose ab. Er empfand so als würde er schon eine Ewigkeit lang hier oben sitzen.
Im Moment konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Es musste bereits nach Mitternacht sein. An jedem anderen Tag würde Mace jetzt wahrscheinlich in seinem Bett liegen und schlafen. Wäre er nicht nach dem Abendmahl noch einmal zum Archiv geschlendert um einige Pads zurückzubringen, hätte er sich mit den anderen Jünglingen in der Ratskammer versteckt, als die Klonsoldaten den Tempel stürmten.
Mace hatte aus der Entfernung nicht erkennen können wer der Mann gewesen war, der die Klone angeführt hatte. Er hatte die dunkle Kapuze der Robe tief ins Gesicht gezogen und den Klonen mit schnellen Handbewegungen Befehle erteilt.
Mace hatte den Verräter nur durch seine Jedi-Robe und das blaue Lichtschwert aus weiter Ferne von oben herab als ehemaligen Jedi erkannt.
Er vermutete, dass der verhüllte Jedi ihn nicht gefunden hatte, weil er nur den am Eingang gelegenen Teil des Archivs selbst durchsucht hatte und anschließend den Klonsoldaten den Befehl gab das übrige Datenarchiv zu inspizieren.
Mace hatte sich auf der regulierbaren schwebenden Plattform über den Köpfen der Klone versteckt Die Beharrlichkeit der Klone, die Furcht, der Schock und die Verwirrung hatten sich mit jeder Minute, die er auf der Plattform gelegen hatte, mehr durch den harten Panzer seiner Jedi-Ausbildung gefressen. Nun fühlte er sich wie sich jedes andere Kind in seiner Situation gefühlt hätte: in Angst und Unsicherheit gefangen.
Trotz allem verstand er, dass er den Jedi Tempel verlassen musste. Mace konnte seinen Brüdern und Schwestern nicht mehr helfen. Mace war nur ein Jüngling, gegen die Übermacht der Klone hätte er keine Chance gehabt. Er war klug genug und konnte seine Fähigkeiten einschätzen. Selbst der Jedi- Schwertmeister Dralling war getötet worden. Wenn er jetzt ein Lichtschwert gehabt hätte und begonnen hätte, die Klonsoldaten aus dem Hinterhalt auszuschalten, wäre er wahrscheinlich schon nach einigen Attacken von den kampferfahrenen Soldaten geschnappt worden. Mace wäre so keine Hilfe, sondern nur ein weiteres Opfer gewesen. Er musste sich vor den Klontruppen und dem dunklen Mann verstecken, und wenn ihre Aufmerksamkeit nachließ, falls dies bei geklonten, perfekten Soldaten jemals geschah, würde er aus dem Tempel fliehen. Er wollte die Öffentlichkeit darüber informieren, was im Heiligtum der Jedi geschehen war.
Der Junge spürte, dass die Furcht zu schwinden begann. Mace begann zu überlegen.
Er hatte den dunklen Jedi nicht gesehen. Er hatte ihn nur gehört und sich so tief in das Archiv zurückgezogen, bis er geglaubte in Sicherheit zu sein. Er hatte sich getäuscht. Mace hatte die Dunkelheit und den Zorn des anderen gespürt, als dieser, mit einer schwarzen Robe verhüllte Jedi, hinter ihm her war. Er hatte seine Stimme nicht erkannt, als er den Klontruppen befohlen hatte, ihn einzufangen und zu töten.
Das Training hatte ihm geholfen Ruhe bewahren. Es hatte ihm geholfen seinen Verfolgern zu entgehen und zu überleben. Und doch – er hörte gleichmäßige Schritte auf dem Steinboden – wünschte er sich trotzdem auch er wäre mit seiner Familie gestorben.
Aber es war nicht der Wille der Macht gewesen, dass er starb und Mace hatte gelernt, dass er auf ihren Willen hören musste. Es war für Mace unheimlich zu wissen, dass sein Schicksal ein anderes war. Der neunjährige blickte nach unten und sah die Klontruppen hoch aufgerichtet vorbei marschieren. Mace wunderte sich nicht darüber, dass sie nicht mehr darauf achteten nicht gesehen zu werden.
Er rutschte näher zur Kante der Schwebeplattform. Die Soldaten schienen nicht mehr nach ihm zu suchen. Mace konzentrierte sich auf seine Atmung und verlangsamte seinen Puls. Er hoffte, dass die Soldaten keine wärmeempfindlichen Sensoren in ihren Helmen eingebaut hatten. Er lag flach auf den glatten Durastahlboden gedrückt auf der Plattform und konzentrierte sich auf die Macht, die ihn durchströmte.
Er hatte sein gesamtes Leben lang eine starke Bindung zur Macht gehabt. Manche Außenstehende hatten in ihm einen zweiten Anakin Skywalker gesehen, aber das stimmte nicht. Er hatte nicht annähernd so große Fähigkeiten wie der Auserwählte. Mace war sein ganzes Leben lang Jedi gewesen. Er kannte nichts anderes als die Hallen des Tempels. Er war nicht wie die meisten machtbegabten Kinder in seinen ersten Lebensjahren in den Tempel aufgenommen worden, sondern bereits einige Wochen nach seiner Geburt.
Eines Abends hatte ihn eine verhüllte Twi’lek-Frau an der Pforte des Tempels abgegeben. Sie hatte kein Basic gesprochen und war danach sofort in der Nacht verschwunden. Jurokk, der Torwächter des Tempels, hätte die Frau mit seinen Jedifähigkeiten leicht verfolgen und zur Rede stellen können, doch auch der Wächter hatte die Macht in dem Säugling gespürt und erahnt, dass er ein Waise oder ein Kinde aus einer armen Familie war. Später war das Kind geprüft worden. Er hatte ohne Schwierigkeiten bestanden und auch einen Namen erhalten. Er war nach Meister Windu benannt worden. Der Jedi-Meister Mace Windu, wahrscheinlich der zweitmächtigste Jedi nach Meister Yoda, war ebenso Waise. Üblicherweise hatten die Jedi versucht in Erfahrung zu bringen, wer die Eltern des Babys waren, doch obgleich die Jedi Einfluss und Informationsquellen hatten, war es ihnen nicht gelungen aufzudecken von wem der Knabe abstammte.
Inzwischen war Mace einer der besten Jedi Schüler in seinem Jahrgang geworden. Mace hatte dem so genannten Bären-Clan angehört und war mit mehr als einem dutzend anderer Padawane von Meister Yoda ausgebildet worden.
Jetzt war er einer der wenigen, die vielleicht noch lebten.
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Vielen Dank, Nicole!
Weitere Einsendungen nehmen wir gerne entgegen. Alle Einzelheiten dazu gibt es hier.
Nachtrag
Von unserer lieben Freundin Dairyû haben wir eine weitere, diesmal recht kurze Geschichte erhalten: Sithamorphosis
Der Schüler erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Seltsame Träume hatten ihn heimgesucht, angefüllt von Lauten, die seine Ohren zuvor noch nie vernommen und nebelhaften, vermummten Gestalten, die sich seinem Blick entzogen hatten, wann immer er unter ihre Kapuzen zu spähen versuchte hatte. Sie waren wie die Schatten einer Vergangenheit gewesen, an die er sich nur vage erinnern konnte, denn sein Dasein bestand lange schon nur aus Schmerz und Müdigkeit, dem bitteren Wissen, gehorchen zu müssen und durch Qualen den Weg zum einem Ziel zu beschreiten, für das er sich längst würdig wähnte.
Über ihm zogen die Sterne ihre Bahn, unberührt von Wünschen und Ängsten, fernes Funkeln am samtschwarzen Himmel des namenlosen Planeten, auf dessen harter Erde er lag. Sie war kalt und karg, von rauen Winden geglättet und leblos. Es gab nichts, was die sterbende Sonne, die der Planet seit Äonen umkreiste, des Tags mit ihren kraftlosen Strahlen hätte erwärmen können.
Sie schien auf längst verlassene Ruinen, errichtet von einer untergegangenen Rasse, die ein Denkmal für die Ewigkeit hatte setzen wollen und doch vergessen worden war.
Der Schüler erhob sich, mit Kälte in seinen Gliedern und einem Knoten aus Angst und Unbehagen in seinen Eingeweiden. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war, er hatte alles gelernt, alles erduldet, alles getan – allein die Furcht vor dem letzten Schritt galt es noch zu besiegen. Der Schritt in die Freiheit und zur allumfassenden Macht.
Ein einziges Hindernis lag noch vor ihm und er sammelte seinen Hass aus jeder Demütigung, jedem Tadel, jedem Schlag und jedem Schmerz, der ihm zugefügt worden war in den Jahren der Knechtschaft als Sklave eines anderen, der allein über ihm stand. Nein – gestanden hatte!
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Vielen Dank, Dairyû!
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