Im Forum von NJOE wurde ein Auszug aus der 90. Ausgabe des Insiders veröffentlicht. Darin erzählt Autor Troy Denning von seiner Arbeit an Tempest, dem dritten Band der Legacy of the Force-Reihe:
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Es ist nur angemessen, daß zentrale Teile von Tempest aus Han und Leias Sicht erzählt werden, denn die Galaxis bricht auseinander: auf der einen Seite steht Hans Heimatplanet Corellia, auf der anderen die galaktische Regierung, an deren Spitze Leia einst stand, und in der Mitte dringt ihr Sohn Jacen immer tiefer in die Dunkle Seite der Macht ein.
Für Denning war es eine Herausforderung, die Ehe der Solos nach den erschütternden Ereignissen in Star by Star weiterzuspinnen. Aus seiner Sicht, so erklärt er, habe die Ehe Hans und Leias die ultimative Prüfung be- und überstanden und sei dadurch eine "unerschöpfbare Quelle der Kraft geworden, die an Widerständen nur noch wachsen kann. Anakins Tod in Star by Star hat die Solos nur noch enger miteinander verbunden, sodaß sie sich gegenseitig durch das moralische Dilemma der Dark Nest-Reihe hindurchhelfen konnten. Und was nun Legacy of the Force angeht... nun, da werdet ihr abwarten müssen, aber im Grunde schreibe ich so die beiden Solos: als perfektes Ehepaar."
Tempest beschäftigt sich mit den Vorgängen auf Corellia, Coruscant und im Hapes-Sternhaufen. Im Lauf der Handlung finden sich Han und Leia in den corellianischen Streitkräften wieder. Sie werden als Attentäter verfolgt, landen inmitten einer gewaltigen Raumschlacht und werden von ihrem eigenen Sohn , der an der Spitze der Geheimpolizei der Galaktischen Allianz steht, als Kriminelle gejagt.
Wer sich nun Sorgen macht, daß die übrigen Figuren zu kurz kommen könnten, kann erleichtert aufatmen. Luke und Mara machen sich um das Verhältnis ihres Sohns Ben zu Jacen Sorgen, und wer auf ein erneutes Aufeinandertreffen von Luke Skywalker und der Sith Lumiya gewartet hat, kann nun damit aufhören. Die zur Königin gewordene Jedi Tenel Ka muß sich ihren Weg durch die Ränke am hapanischen Hof bahnen, die nun auch Allana, die Tochter Tenel Kas und Jacen Solos zu verschlingen drohen. Und wer glaubt, daß Allana nur deshalb hilflos ist, weil sie noch ein kleines Kind ist, hat die Rechnung ohne die Jedi und die Hapaner gemacht.
Und dann ist da selbstverständlich Jacen, der sich tiefer und tiefer in die Dunkle Seite verstrickt, ohne dabei zum Klischee eines Schurken zu verkommen. Als Leser werden wir Zeuge seiner Gedanken, während er zunehmend beunruhigende Entscheidungen trifft. Jacen beschäftigen, so erklärt Denning, mehr und mehr die moralischen Unvollkommenheiten und Ungerechtigkeiten, welche die Gesellschaft durchdringen. "Er fühlt, daß er etwas tun muß, um die Dinge in Ordnung zu bringen. Das macht ihn zu einer mythischen Figur, und genau so behandle ich ihn. Ich schreibe Jacen als tragischen Helden, der vom Schicksal gezwungen wird, unerträgliche und undenkbare Entscheidungen zu fällen. Und er scheut nie davor zurück."
Denning erklärt, daß es eine Ausnahme gäbe: Jacens Tochter. "Für Jacen ist sie ein Symbol all dessen, was es an Gutem in der Galaxis gibt. Sie ist das einzige, was er niemals opfern wird.", meint Denning. "Seine Liebe zu Allana kann man als Jacens tragische Schwäche ansehen, seinen wunden Punkt, der ihn für das blind macht, was er tut und zu dem er wird."
Und Denning fügt hinzu: "Ich fühle mich in Jacens Kopf recht wohl, was ein wenig beängstigend ist. So ist das eben mit Fanatikern. Es ist sehr leicht, sowohl auf der Gefühls-, als auch auf der Geistesebene, zu glauben, daß man recht hat, und daß alle, die eine andere Meinung vertreten im Unrecht sind. Große Gewissensfragen gibt es nicht zu stellen, eine Sache ist entweder gut und richtig oder schlecht und falsch. Man muß nur entscheiden, welche Seite die richtige ist."
Und wo es um Gewissensfragen geht: viele Leser sehen Parallelen zwischen der Terroristenpolitik Coruscants und aktuellen Ereignissen. Denning erklärt, es sei nicht sein Ziel gewesen, einen politischen Roman zu verfassen. Universelle Themen erweckten eine Geschichte jedoch zum Leben. Eine der universellsten Fragen ist die nach der Beziehung eines Volkes zu seiner Regierung. Dieses Thema, erklärt Denning, sei "das Herz der Legacy of the Force-Reihe" und außerdem "besonders wichtig für unsere heutige Zeit".
"Keine Frage: einige meiner Meinungen über die Gefahr für unsere verfassungsmäßigen Freiheiten haben ihren Weg in Tempest gefunden.", meint Denning, "doch sie sind nicht das zentrale Thema des Romans. Es wäre falsch zu sagen, daß Tempest ein politischer Kommentar über die aktuelle Lage ist. Eine Betrachtung vielleicht, aber kein Kommentar."
Tempest wäre kein richtiger Krieg der Sterne-Roman, wenn es keine Enthüllungen über die Jedi und die Sith gäbe, und er wäre keine phantastische Weltraumerzählung ohne einige aufsehenerregende Rückkehrer. Berichte über den Tod eines der Feinde der Jedi erweisen sich als stark übertrieben, und für eine kurze Zeit schließen Han und Leia ein kurzlebiges Bündnis mit einer dunklen Figur aus der Vergangenheit.
[Spoiler-Ende]
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