Seid gegrüßt, liebe Ungeduldige, die ihr noch 3 weitere Tage ausharren müßt, bis sich auf für euch endlich der Schleier des Nichtwissens um Episode II lüftet. Als einer der Glücklichen, die Episode II heute Nacht sehen durften (das mit heute Nacht ist kein Schreibfehler: die „Mitternachtspremiere“ in München begann pünktlich ungefähr um 1 Uhr ;-)) möchte auch ich euch nun kurz meine Gedanken zum neuesten Werk der Star Wars Saga kundtun:
Eins vorneweg, ich halte von Vergleichen solcher Art nicht viel, wie sie in den vergangenen Tagen und Wochen von verschiedener Seite gekommen sind. Episode II als „Das Imperium schlägt zurück“ der Prequels zu bezeichnen, ist für mich eine ziemlich unbrauchbare Irreführung. Während Episode I für mich Vergleiche mit anderen Star Wars Filmen zuließ, so hat Episode II einen so völlig anderen Stil, als alle Star Wars Filme vorher, daß es wirklich schwer ist, den Film in Worte, oder Vergleiche zu fassen, ohne ihm einen Teil seiner Einzigartigkeit zu nehmen.Ich will trotzdem versuchen, das Besondere von AOTC zu beschreiben.
Der wichtigste Punkt ist für mich der Erzählstil. Während alle anderen Star Wars Filme einen sehr märchenhaften Charakter besitzen – wenn dieser in Episode I auch hauptsächlich durch die Kulissen und die Kostüme getragen wird, und nicht, wie noch in den alten Filmen durch die zauberhafte Geschichte des ausziehenden Helden, der seinem Schicksal folgt – so ist Episode II sehr viel dokumentarischer angelegt. Aufwendige Kamerafahrten sucht man vergeblich, statt dessen hatte ich vielmehr das Gefühl, als würde ich einem Pressedroiden über die Schulter sehen.
Keine Sorge, ein Gefühl der „Gefühlskälte“ entsteht dadurch nicht. Ganz im Gegenteil, durch den erhöhten Realismus und durch das stets präsente Gefühl, Teil der ablaufenden Ereignisse zu sein, ist man fast von Anfang an eng mit beinahe allen auftauchenden Figuren eng verbunden. Dennoch ist der Stil definitiv gewöhnungsbedürftig, und ich habe mindestens eine halbe Stunde gebraucht, um damit klarzukommen.
Danach nahm allerdings die Geschichte überhand, so daß die neue Erzählweise in den Hintergrund der Aufmerksamkeit rückte, ohne mich dabei aber vergessen zu lassen, daß diese Figuren auf der Leinwand lebendige, reale, leidende Personen waren, deren Gefühle so wundervoll nachzuvollziehen waren, daß ich fast selbst die Qualen zu spüren glaubte, die Anakin im Laufe seiner Wanderung durch die dunklen Grüfte seiner Seele durchleiden muß.Wenn ihr nun eine Tragödie erwartet, dann irrt ihr euch nicht: in den letzten Wochen hieß es einmal, Episode II wäre ein ernster Film, der sich selbst ernst nimmt. Diese Beschreibung trifft es sehr gut. Wenn in Episode II etwas tragisches geschieht, so wird dieser Moment nicht gleich von einem Bündel an visuellen Effekten zerstört, sondern so durchgehalten, daß er den Zuschauer wirklich erreichen kann.
Ein Beispiel soll hier die Szene in der Garage der Larsfarm sein, in der Anakin Padmé eine schreckliche Tat beichtet. Spoilerleser mögen sich an einige Drehbuchauszüge von dieser Szene erinnern, allen anderen sei gesagt, daß im Drehbuch an dieser Stelle Sätze standen, die auf dem Papier fast lächerlich wirkten. Im Film sind sie packend, traurig, durchdringend.Damit lande ich fast unweigerlich bei dem Schauspieler, der diesen fast banalen Worten so eine Glut entlocken kann: Hayden Christensen. Es gab und gibt einige, die ihn als „Milchbubi“ bezeichnet haben, und auf gewisse Weise ist diese Beschreibung zutreffend. Doch spricht dies nicht gegen ihn, wie man meinen könnte, sondern legt vielmehr Zeugnis von seinen unglaublichen schauspielerischen Talenten ab. Im einen Moment ist er der Junge aus Episode I, der nichts mehr wollte, als nach Abenteuern zu suchen. Er ist verantwortungslos, ungestüm, aber immer noch ein Kind. Im nächsten Augenblick scheint sich etwas in ihm zu öffnen, und während man fast meint, Vaders Maske im fahlen Licht glänzen zu sehen, wird aus dem kleinen Jungen ein Rächer, dessen Haß sich gleichermaßen gegen seine Opfer, wie gegen seine eigenen Taten richtet. „Einst werde ich der mächtigste Jedi aller Zeiten sein.“ Ein langweiliger Satz, ohne Inhalt, wenn man ihn liest. Im Film überkommt einen hier ein eisiger Schauer. Hayden Christensen IST Anakin Skywalker, und wird ohne Zweifel eines Tages ein würdiger Darth Vader sein. Der Film steht und fällt mit ihm, und Hayden hat es geschafft, aus vielleicht aussagelosen Platitüden sprachliche Waffen zu schmieden. „There is something about this boy.“
Wo wir bei einem Schauspieler sind, gehen wir weiter zu den anderen. Obi-Wan Frisur war grauenvoll, wirklich. Sein Bart sieht aus, als wäre er entweder zu kurz gewachsen, oder als hätte ein übereifriger Effekt-Techniker zuviel retuschiert. Glücklicherweise tut dies Ewan McGregors Darbietung keinen Abbruch. Er ist, das muß man einfach zugeben, noch immer meilenweit von der Macht eines Alec Guinness entfernt, doch scheint er seine Rolle inzwischen mit all ihren Plagen hingenommen zu haben. Wenn er in den Nachtclub geht, und Anakin aufträgt, den Attentäter zu finden, während er sich selbst einen Drink holen geht, dann tut er dies mit einer Lässigkeit, die ihn mit jedem Zoll zum Jedi prädestinieren. Auch seine Rolle als Freund des Barbesitzers Dexter Jettster und als Jedi-Botschafter, Ritter und Ermittler füllt Ewan McGregors Obi-Wan voll aus. Ich kann es kaum erwarten, ihn als gebrochenen Mann voller verlorener Ideale und Trauer in Episode III zu sehen.
Kommen wir zu Natalie Portman. Ihre Darbietung war deutlich ungezwungener, als in Episode I, was ihr die Natürlichkeit gibt, die sie braucht, um glaubhaft zu sein. Ihr wachsendes Interesse an Anakin vermag sie gut zu vermitteln, und ihre Rolle als Senatorin nimmt man ihr ebenfalls problemlos ab.
An dieser Stelle etwas über die „Chemie“ zwischen den Figuren.
Anakin und Obi-Wan sind zusammen eine wahre Freude. Es wird schon zu Anfang des Film sehr schnell deutlich, daß Obi-Wan Anakin nicht im Griff hat, doch der gegenseitige Respekt füreinander ist immer präsent. Allerdings bröckelt er durch Anakins wachsende Zuneigung zu – oder eher gesagt Abhängigkeit von - Padmé, so daß die Entwicklung zu einer völligen Wende gegen seinen Meister der nächste logische Schritt zu sein scheint.Anakin und Padmé haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Es wurde teilweise kritisiert, daß die Liebesgeschichte sich zu schnell entwickele, um glaubhaft zu sein, aber die Tatsache, daß Anakin seit 10 Jahren nach Padmé schmachtet und daß Padmé ihn gewissermaßen als neues Projekt zu sehen scheint, dem sie sich nach ihrem Abzug von Coruscant voll widmen kann, haben in mir nie das Gefühl aufkommen lassen, etwas ginge zu schnell. Allerdings werde ich am Ende noch einmal auf den Punkt „Schnelligkeit“ zurückkommen.
In der Szene in der Garage sind Padmés Sorge um Anakin und ihr stillschweigender Trost für die junge Seele eine großartige Erweiterung von Hayden Christensens bereits weiter oben gerühmter Darbietung. Es gibt nur eine Stelle, an der ich mir mehr versprochen hatte, und das ist der letzte, große Kuß am Ende des Films. Für das, was er eigentlich ausdrücken soll, wirkte er irgendwie von beiden Seiten etwas schüchtern. In Anbetracht meiner Meinung, daß Padmé Anakin nicht wirklich liebt, sondern ihn, wie bereits erwähnt, mehr als Projekt ansieht, könnte das allerdings auch ein Zeichen wahrhaften Figurenverständnisses seitens der Darsteller sein. Ich denke, da überlasse ich die Wahl ganz euch.So, nun zu einigen weiteren Figuren und Darstellern, die ich ganz kurz abhandeln will. Boba Fett ist eine wahre Freude. Seine Beziehung zu dem ebenfalls überzeugenden Jango ist von Stolz und Verständnis geprägt, das Ende dieser Beziehung wird damit durchaus glaubhaft zu einem wahren Schock.
Dreipeo und R2 waren wundervoll. Endlich sind die beiden zusammen unterwegs, und wenn der Humor in einigen Schlachtszenen auch etwas überzogen sein mag, so macht es einfach Spaß, die beiden zu sehen. Volle Punktzahl für die Droiden (und den Kampfdroidenkopf).
Jar Jar. In Episode I mochte ich ihn aus vollem Herzen. Er paßte perfekt in sein Umfeld: eine friedliche Zeit, eine schöne Welt, ein sorgloses Dasein, das war sein Leben. Dann wurde er aus seiner Umgebung herausgerissen und arbeitete sich tolpatschig durch eine für ihn fremde Welt. Seine Kritiker scheinen von sich selbst zu glauben, mit einer völlig fremden Umgebung perfekt umgehen zu können. Selbstüberschätzung, oder Selbstvertrauen?
Doch lassen wir Episode I und kommen wir zu seiner Rolle in Episode II: ich fand ihn fehl am Platz. Die alten Spoilerberichte, die sagten, er hätte gelernt, „normal“ zu sprechen und würde nur einige Fehler machen, fand ich sehr sympathisch. Das paßte zu Jar Jar: ständig bemüht sich anzupassen, macht er es doch niemandem recht.
Doch seine Gungan-Sprache wirkt in seiner Rolle als Botschafter und Senator einfach nur peinlich. Vielleicht lag das auch an der hier wirklich schrecklichen deutschen Umsetzung, doch bezweifle ich dies stark.
Ich komme zu diesem Punkt weiter unten beim Thema „Schnelligkeit“ noch einmal zurück.Yoda – das Kino wurde zu einem Tollhaus, als der Kleine sein Lichtschwert zog. Und das zu recht. Vergeßt Darth Maul, vergeßt Zorro, vergeßt alle Schwertkämpfer, die ihr kennt: hier kommt DER MEISTER. Doch während er einerseits ein unglaublicher Jedi ist, hat er auf der anderen Seite in Episode II auch die Chance, einige seiner humorvolleren Seiten zu zeigen. Sein erster Kampfauftritt ist so unglaublich lächerlich, daß man einfach lauthals loslachen möchte. Seine Aktionen danach lassen einem das Lachen zwar vergehen, aber köstlich bleibt dieser Moment nichtsdestotrotz. Und wenn er sich darüber ausläßt, wie ärgerlich es doch sein kann, einen Planeten zu verlieren, bleibt auch kein Auge trocken. 10 Daumen hoch für Yoda!
Palpatine. Ihr wißt, ich vergöttere ihn. Leider hatte er in Episode II nicht so viel zu tun, wie ich gehofft hatte (ihr habt’s erraten, das kommt im Thema „Schnelligkeit“ noch einmal), aber in den Szenen, in denen er zu sehen war, war er wundervoll. Sein bester Spruch: „Ich liebe die Demokratie!“
Zu den Action-Szenen: es gab viele, und sie waren hervorragend umgesetzt. Die Jagdsequenz auf Coruscant war packend und dramatisch, das Regenduell kurz, aber energiegeladen und die Schlacht... ach ja, die Schlacht... Sagen wir’s mal so, die Schlacht von Hoth war ein Geplänkel dagegen.
Mit der Schlacht kommt die Frage nach den Effekten. Wie gut ist ILM? Ganz ehrlich, es gab eine Menge Szenen, die mir von den Effekten her nicht gefallen haben. Da die Geschichte von Episode II allerdings so wundervoll und das Spiel der Schauspieler so perfekt ist, war mir das dann irgendwann ziemlich egal. Nur als Anakin von dem Shaak über den Haufen gerannt wird, hatte ich große Lust, den ILM-Verantwortlichen mit der Nase in die Leinwand zu drücken. Manchmal ist weniger wirklich mehr.
Die Musik: Leider, leider, leider muß ich sagen, war die Musik-Abmischung... seltsam. Wenn die Klontruppen losmarschieren kommt nicht etwa der Klonmarsch, nein, der Föderationsmarsch wird eingespielt. Wenn man später die Schiffe der Föderation am Boden stehen sieht herrscht dagegen tödliches Schweigen. Gerüchteweise heißt es – und dies sind keine Gerüchte, die auf Fakten beruhen, sondern Gerüchte, die jemand von jemandem gehört hat, der gerüchteweise ein Gerücht gehört hat – daß die in München gespielte Version mit der offiziellen Kinoversion nicht identisch sein soll. Wenn dies in Bezug auf die Musik wahr wäre, wäre das wirklich schön.
Aber, um das festzuhalten, es gibt keinen Moment, wo man vor musikalischen Grausamkeiten losweinen muß. Höchstens Across the Stars gab Grund zum Weinen, oder der Imperial March, aber das ist was anderes...
Oh, halt, einen Grund zur Kritik habe ich noch: die dunklen „Fanfarenklänge“ aus Across the Stars tauchten im Film meines Erachtens nicht auf. Sehr schadé, finde ich.Mit dem Ton und der Musik stellt sich eine letzte große Frage: wie war die Synchronisation? Ihr erinnert euch bestimmt noch an die Berichte, in denen es hieß, einige Szenen wären nur nach Standbildern nachgesprochen worden, weil die Szenen noch nicht fertig waren. Ich kann euch beruhigen: man merkt es nicht. Es gibt nur einige wenige Kritik-Punkte, die ich aber der Vollständigkeit halber noch einmal nennen möchte:
-Star Wars heißt immer noch Star Wars. Was soll das, fragt ihr euch? Nun, es gab mal den Titel „Krieg der Sterne“, und ich mochte ihn wirklich. Er ist und bleibt verschwunden. Er ruhe in Frieden.
-Count Dooku heißt Count Dooku. Seit wann ist Count ein Vorname? GRAF, meine lieben Übersetzer, G-R-A-F!
-Jar Jar: Eieiei, was hat euch denn geritten? Erinnert ihr euch noch an die neue Jar Jar Szene auf der DVD? „Voll kraß verschärft“? Der Episode II Jar Jar ist ähnlich. Sehr hassenswert. Ich warte ungeduldig auf die englische Version.
-Yoda: Nein, keine Sorge, die Stimme ist gut, wirklich. Aber warum sagt er „Obi-One“? Im Ernst, er spricht Obi-Wans Namen immer so, als schriebe der sich „O-B-1“. Ist das eine Anspielung auf die alten Gerüchte, Obi-Wan wäre Nr. 1 des Klonprojekts?
-Die Stimme einer gewissen Figur, die im Laufe des Films ihr Leben lassen wird, ist im ersten Moment sehr ungewöhnlich. Aber die Stimme ist die gleiche, wie im anderen Film, nur wirkte sie sehr seltsam auf mich.
-Angriff der Klonkrieger: Das schreckliche „Begonnen der Angriff der Klonkrieger hat“ ist immer noch da. Was habt ihr nur mit diesem Fehlgriff? Die Klonkriege sind doch nun wirklich eines DER Zentralereignisse, und ihr reitet auf dem Filmtitel rum? Tsetsetse.
So, genug Kritikpunkte. Hier das gute: Haydens deutsche Stimme ist gut. In einigen Szenen mehr als das. Obi-Wan ist gut gelungen, Jango und Dooku ebenfalls. Sidious und Palpatine teilen sich endlich eine Stimme – die Palpatine-Stimme ist der neue Standard. Cliegg, Owen und Beru sind sehr gut gelungen.
Einen Kritikpunkt zum Abschluß: Boba Fett hat für seine dunkle Erscheinung und die tiefe Stimme seines „Vaters“ eine sehr hohe Stimme, die meines Erachtens nicht gut paßt.
Aber allgemein ist die Synchronisation sehr gut gelungen, meinen besten Dank an die Verantwortlichen.Nun zum berühmten Thema Schnelligkeit: was soll dieses Thema? Nun, vorher noch kurz eine Bemerkung: ich habe den Film genossen, und als er vorbei war, war ich bedrückt und gleichzeitig sehr froh und hätte ihn am liebsten gleich noch einmal gesehen. Müßte ich ihn in die Reihe der anderen Filme einordnen, könnte ich es, offen gesagt, nicht.
Episode II ist der seltsamste Star Wars Film, den ich bisher gesehen habe. Er hat einen Tiefgang, den nicht einmal TESB erreicht, einen Humor, der sich mit der klassischen Trilogie problemlos messen kann und eine bezaubernde Liebesgeschichte. Im Hintergrund läuft gerade wieder Across the Stars, und ich habe schon beim Gedanken an Padmé und Anakin Tränen in den Augen. Episode II ist der bewegendste Film, den ich seit langem gesehen habe, und wer sich nicht dafür zu schade ist, sich dazu herabzulassen, Mitgefühl mit fiktionalen Figuren zu zeigen, wird in diesem Film Taschentücher brauchen.
Der erwähnte Dokumentar-Stil und die neue Duell-Aufnahme-Technik, die in langen Sequenzen nur die Köpfe der Kontrahenten und die sich verändernden Lichtverhältnisse zeigt, machen deutlich, daß Episode II sich wirklich, ohne sich dafür zu schämen, auf die Figuren und ihre Entwicklung konzentriert. Doch gerade diese neue Art des Star Wars Films macht seine Einordnung schwierig. Gebt mir ein paar weitere Kinobesuche, dann weiß ich vielleicht, wo ich Episode II einordnen kann.Doch zurück zu dem Thema, unter dem ich das hier schreiben will: Schnelligkeit. Wir alle wissen, daß George Lucas Filme, die länger als 2 Stunden sind, aus persönlichen, vor allem aber aus finanziellen Gründen scheut. Lange Filme bedeuten weniger Vorstellungen, und das heißt weniger Geld.
Doch hier, bei diesem Star Wars Film wünsche ich zum ersten Mal aus tiefstem Herzen, George hätte ihn drei Stunden oder länger gemacht. Wer das Drehbuch kennt, dem fällt im Film auf, wie viele gute Szenen dem Schneidetisch zum Opfer fielen. Szenen, die die Figuren von Jar Jar, Dooku, Mace, Yoda und Padmé näher hätten beleuchten können, sind sang- und klanglos verschwunden.Besonders der Szene, in der Jar Jar sich bereit erklärt, für Palpatine die Notstandsvollmachten einzufordern, trauere ich nach. Dort hätte man wirklich sehen können, wie Jar Jar sich klarmacht, daß die Republik in Gefahr ist, und wie er sogar bereit ist, sich für die Rettung der Republik zu opfern, ohne dabei zu wissen, daß seine Rettungsmaßnahmen eine neue, dunklere Ordnung schaffen werden.
Eine weitere verlorene Szene umfaßte die Aktionen einer kleinen Jedi-Eingreiftruppe unter Führung von Ki-Adi-Mundi und Plo Koon, die versucht, die Kampfdroiden der Separatisten auszuschalten... und scheitert. Diese Szene war nicht wirklich wichtig, wäre aber eine schöne Homage an Qui-Gons und Obi-Wans Kämpfe im Flaggschiff am Anfang von Episode I gewesen und hätte eine Erklärung dafür geliefert, wieso Ki und Plo erst später als Gefangene zu den anderen Jedi in die Arena gebracht werden.
Schließlich gab es da noch eine legendäre Szene im Jedi-Archiv, in der Jocasta Nu Obi-Wan über die „Verlorenen Zwanzig“ und Graf Dooku aufklärt, und diverse Dinge über Qui-Gon erzählt. Ich mochte diese Szene im Drehbuch, und bedaure sehr, daß sie fast völlig verschwunden ist, weil man durch sie wenigstens schon ansatzweise einen Eindruck von Dooku erhält, bevor er als machtvoller Separatist in Erscheinung tritt.
Doch ändern läßt sich dies wohl nur noch durch die DVD. Ich kann offen sagen, ich bin durch Episode II fürs Erste von sämtlichen Star Wars Zweifeln befreit worden.
Ganz am Ende dieses kleinen Berichts noch ein Tip, wie ihr euch eine unvergeßliche Episode II Erfahrung sichern könnt:
1. Stellt euch solange mit allen Klamotten in den Regen, bis ihr vollkommen durchnäßt seid.2. Bestellt eine große Portion Pasta und eßt sie auf.
3. Rennt durch den Regen zum Kino und stellt euch verfroren und mit Magendrücken davor.
4. Wartet 2 Stunden.
5. Geht ins Kino, am besten in einen verqualmten, auf 30 Grad C erhitzten Raum und wartet 2 Stunden. Das ganze, wie alles andere (außer dem Essen) natürlich stehend, und am besten inmitten einer völlig fanatischen Gruppe von Gleichgesinnten.
6. Drängelt euch in den Saal, erkämpft euch eure Plätze.
7. Fühlt ihr die Erschöpfung, die totale Lustlosigkeit, das Desinteresse an allem, was nun kommen mag? (Wenn nicht, Punkte 1 bis 6 mehrfach wiederholen)
8. Erlebt Episode II – ohne Vorerwartungen, ohne Vorurteile und mit vielen Freunden.
In diesem Sinne, möge die Macht mit euch sein!
Ich wünsche euch viele tränenreiche, emotionale und zum Jubeln motivierende Momente.
Und natürlich VIEL SPASS!!!
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