Unter der kräuselnden Oberfläche des Ungewissen Ozeans der Zukunft regt sich wieder etwas in Bezug auf den angekündigten Star Wars-Film von Obaid-Chinoy, welcher unter anderem mit Daisy Ridley als Rey Skywalker in einer 15 Jahre nach Episode IX angesiedelten Geschichte auffahren soll.
Zunächst einmal müssen wir hier an dieser Stelle nachreichen, dass der Hollywood Reporter vor etwa anderthalb Wochen berichtete, dass sich für den Film als neuer Autor nun George Nolfi verpflichtet hat, nachdem Steven Knight das Projekt Oktober 2024 verlassen hatte.
Nolfi ist seit ca. der Jahrtausendwende in Hollywood tätig und hat unter anderem die Drehbücher zur Heist-Komödie Ocean’s Twelve und zum Agententhriller Das Bourne-Ultimatum verfasst; im Jahr 2011 gab er mit The Adjustment Bureau auch sein Regiedebüt.
Laut dem Autor vom Hollywood Reporter sei Nolfi vor allem dafür bekannt, „anspruchsvolle Thriller in verschiedenen Genres zu schreiben und eine enge Beziehung zu seinen Schauspielern aufzubauen“.
Nun hat sich das britische Magazin Film Stories mit Nolfi exklusiv unterhalten. An sich sollte es in diesem Interview um Nolfis neuen Film Elevation gehen, doch konnte man sich nicht verkneifen, den Herrn auf seinen neuen Auftrag bezüglich der weit, weit entfernten Galaxis anzusprechen, über den vor kurzem berichtet worden war.
Die erste Frage an Nolfi, wie er an das Schreiben des neuen Films herangehen und seine Interessen und seine Persönlichkeit einbringen wolle, beantwortete der Autor mit folgenden Worten:
Ich gehe so vor, dass ich mir anschaue, was vor mir da war, und dass ich mir anschaue, was sie im Großen und Ganzen machen wollen. Das bedeutet: Lucasfilm, Disney, Sharmeen [Obaid-Chinoy], die Regisseurin, und dann tut man das, was ein Autor tut, und versucht, die einzelnen Teile einer Geschichte zusammenzufügen. Man versucht, sich Charaktere vorzustellen, und dann präsentiert man das Ganze in dem Bewusstsein, dass es natürlich eine lange, unglaubliche Tradition ehren muss.
Weiterhin kommt Nolfi auf Großmeister Lucas zu sprechen und scheint dabei vermitteln zu wollen, dass er mit diesem nicht nur denselben Vornamen teilt, sondern auch gewisse konzeptionelle Ambitionen.
Wenn man an George Lucas denkt, an die sechs Filme, die er gemacht hat, und an das Universum, das er erschaffen hat, dann ist es tatsächlich von weitreichenden Konzepten der Politik durchdrungen. Es geht nicht um die heutige Zeit an sich, aber es gibt den Nazismus des Imperiums und des Römischen Reiches. Die Demokratie des Römischen Reiches, die zusammenbricht und zu einem Imperium wird, und die immerwährende Geschichte von Menschen, die sich selbst organisieren und gegen das Chaos ankämpfen, und dann werden die Werkzeuge, die menschlichen Gesellschaften dabei helfen, das Chaos einzudämmen, zu Unterdrückung.
Das ist der Kern dessen, worüber George Lucas meiner Meinung nach sprechen wollte. Und eines der wunderbaren Dinge an Science Fiction und Star Wars – was ja eher Science Fantasy oder einer Weltraum-Oper gleichkommt – ist, dass man die tiefsten Themen ansprechen kann, ohne dass es sich anfühlt wie eine Philosophiestunde oder ein Kurs in Politikwissenschaften oder etwas, worüber ich heute in der Zeitung gelesen habe ...
Es kann um echte Themen gehen, um tiefgreifende Dinge.
(Quelle: FilmStories.co.uk)
Dann warten wir mal ab, mit was für echten, tiefgehenden Dingen Nolfi aufwarten wird, und ob er sie auch ins Ziel bzw. vor die Kameralinse bringen kann.
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„ dass man die tiefsten Themen ansprechen kann, ohne dass es sich anfühlt wie eine Philosophiestunde oder ein Kurs in Politikwissenschaften oder etwas, worüber ich heute in der Zeitung gelesen habe .“
Ja sehr gerne so ein globales bzw. galaxiesweites Problem etablieren.
„ und dann präsentiert man das Ganze in dem Bewusstsein, dass es natürlich eine lange, unglaubliche Tradition ehren muss.“
Ich rieche Fanservice
An sich ist Fanservice in StarWars ultra wichtig. Aber bei einer Story die 15 weitere Jahre in der Zukunft spielt sollten die Aufhänger die Macht, Lichtschwerter, bekannte Planeten und Aliens sein. Star Wars braucht keine Story zur Wiedererkennung in der wieder alle irgendwie miteinander verwandt sind.
Ich würde gerne mal sowas sehen wie in den Legacy Comics, dass die Trooper mal wieder auf der Seite der Guten stehen. Auch die Clone waren ja Gut. Mir wird unter Disney zu sehr darauf gesetzt, dass Trooper immer zu den Bösen gehören.
botrooper
"Wenn man an George Lucas denkt, an die sechs Filme, die er gemacht hat, und an das Universum, das er erschaffen hat, dann ist es tatsächlich von weitreichenden Konzepten der Politik durchdrungen. [...] Das ist der Kern dessen, worüber George Lucas meiner Meinung nach sprechen wollte. Und eines der wunderbaren Dinge an Science Fiction und Star Wars – was ja eher Science Fantasy oder einer Weltraum-Oper gleichkommt – ist, dass man die tiefsten Themen ansprechen kann, ohne dass es sich anfühlt wie eine Philosophiestunde oder ein Kurs in Politikwissenschaften oder etwas, worüber ich heute in der Zeitung gelesen habe."
Das klingt ja erstmal wirklich gut. Ich würde mich sehr freuen, wenn ein SW-Film sich wieder etwas mehr trauen würde, auch eine eigene Aussage zu haben oder Stellung zu beziehen und etwas über die reale Welt zu sagen zu haben (wie die OT und PT auch), um wieder eine gesellschaftliche Relevanz zu bekommen. Ich hoffe wirklich, dass sie diesen Weg weiterverfolgen werden, statt sich nur mit Fanservice und der eigenen Nostalgie um sich selbst zu drehen, wie es teilweise im Mandoverse der Fall ist. Trotzdem hätte ich mir sehr gewünscht, dass Lindelof der Autor des Films geblieben wäre. Er hat ja schon gezeigt, dass er wunderbar Politik, reales Zeitgeschehen und Unterhaltung (z.B. in seiner Watchmen-Serie) unter einen Hut bringen kann. Ich glaube er hätte dem Franchise wirklich gut getan. Aber ich lasse mich gerne von Nolfi positiv überraschen.
CmdrAntilles
Ah noch ein Punkt viel mir ein. Lichtschwertkämpfe unter GL hatten alle einen krassen Finishermove. GL hat mMn genau die Balance gefunden, sowas zu inszenieren dass es für Kids/Jugendliche und für Erwachsene stark wirkt, ich kann da mittlerweile aus Erfahrung sprechen
Das hat mir in der ST gefehlt. Lediglich der Rey/Solo ist nachhaltig in Erinnerung geblieben. Aber der Moment ist eben auch ultra wuchtig.
Dagegen hat GL große Duelle und kleinere Kämpfe stark enden lassen die mir alle in Erinnerung blieben.
(zuletzt geändert am 06.02.2025 um 18:03 Uhr)
botrooper
Kyle07
OvO
"Ich gehe so vor, dass ich mir anschaue, was vor mir da war, und dass ich mir anschaue, was sie im Großen und Ganzen machen wollen. [...] Man versucht, sich Charaktere vorzustellen, und dann präsentiert man das Ganze in dem Bewusstsein, dass es natürlich eine lange, unglaubliche Tradition ehren muss."
"Wenn man an George Lucas denkt, an die sechs Filme, die er gemacht hat, und an das Universum, das er erschaffen hat, dann ist es tatsächlich von weitreichenden Konzepten der Politik durchdrungen. [...]."
Gerade die Sequels haben wesentlich offensichtlicher als die OT die Politik als Thema sichtbar gemacht. In den OT war die Politik unsichtbar, aber als handlungsleitendes Element (Widerstand gegen ein fachistisches Imperium). Ich erinnere mich, dass der On-Screen Teil der Politik seinerzeit sehr kritisiert wurde. Ich fand es eigentlich immer ganz spannend und hoffe, dass man zukünftig diesen Aspekt nicht so sehr vergisst, wie in den ST. Debatten im Senat der Neuen Republik müssen es nicht sein, aber man sollte das Gefühl haben, dass es gewisse galaxisweite Komplexität gibt. Und bitte nicht wieder den Holzhammer, die Waffenlobby verdient an "Gut" und "Böse".
@Ovo:
Haha, das war offiziell dein bester Kommentar hier
Also was Nolfi sagt klingt alles nachvollziehbar und nicht nach dem immer gleichen Geschwurbel. An seiner Stelle hätte ich aber null Bock in so ein Chaos-Projekt einzusteigen und schon gar nicht unter der Fuchtel dieser unsympathischen Aktivisten-Regisseurin und olle KK...
Lord Driemo
Meine Güte noch eins …
Habe den unnötigen persönlichen Grabenkrieg-Murks entfernt.
Und empfehle allen Beteiligten bei fortwährendem Interesse an der puren Möglichkeit sich hier äußern zu können, etwas mehr Selbstreflexion zu betreiben und zu hinterfragen, ob jeder noch so verlockend zw. den Synapsen aufblitzende Kommentar wirklich so förderlich für die Konversation wäre oder sich auch gerne mal gespart werden darf.
Schaden würde es weiß Gott nicht.
Gilt übrigens nicht nur für die direkt Betroffenen hier.
STARKILLER 1138
Redakteur
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