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Bei der Präsentation auf der UbiForward im Rahmen des Summer Game Festivals in Los Angeles wurde zum neuen Open-World-Videospiel Star Wars Outlaws endlich Gameplay gezeigt und dies wusste durchaus zu überzeugen! StarWars.com nahm dies zum Anlass, ein Interview mit dem Creative Director des Spiels beim Ubisoft Massive Entertainment, Julian Gerighty, zu führen. Wir haben für euch das Interview nachfolgend übersetzt.

StarWars.com: Die Präsentation beginnt mit Kay Vess, die ein Spiel im Spiel spielt. Ist das ein Minispiel für die Spieler:innen und gibt es in Star Wars Outlaws noch mehr zu entdecken?
Julian Gerighty: Es ist ein spielbares Spiel. Eines der Dinge, die uns am Herzen lagen, ist, dass es in der Welt viele Ablenkungen gibt, damit sie sich lebendig anfühlt - sogar die Möglichkeit, auf Fathiers zu wetten oder Sabacc-Spiele zu spielen. All diese Dinge machten für uns den Lebensstil eines Schurken bzw. einer Schurkin aus. Es war uns wichtig, den Spieler:innen viele verschiedene Arten von Erfahrungen zu bieten, die sie entdecken können.

StarWars.com: Das Hacking sah ebenfalls sehr interaktiv aussieht.
Julian Gerighty: Habt ihr Lockpicking gesehen?

StarWars.com: Ist das die Stelle, an der sie sich die Datenübertragungs-Nadel aus dem Haar zieht? Das sieht nach einer Menge Spaß aus.
Julian Gerighty: Das war ein großer Teil unserer Philosophie, Interaktionen zu schaffen, die wirklich faszinierend und auch vom Gameplay her sehr unterschiedlich sind, so dass es nicht nur eine Art Schleichen-Schießen-Durchqueren-Erfahrung ist. Es gibt viele verschiedene Varianten für jeden Geschmack.

StarWars.com: Wenn ein:e Spieler:in ein bestimmtes Element liebt, wie z.B. die Steuerung, könnte man sich dann auf dieses Element konzentrieren?
Julian Gerighty: Wir wollten den Lebensstil eines Schurken bzw. einer Schurkin nachempfinden, um ein umfassendes Erlebnis zu schaffen. Und dazu gehören so viele verschiedene Facetten, vom Steuern nicht nur des Schiffes, sondern auch des Speeders, über Handgreiflichkeiten bis hin zu Ermittlungen. Und jede einzelne Spielsitzung wird all diese Dinge mischen. Aber wenn du dich auf Schmuggel und Verträge im Weltraum konzentrieren willst, kannst du das natürlich auch tun. Aber das echte Outlaw-Gameplay entsteht, wenn man es als Ganzes betrachtet und all diese Dinge erlebt.

StarWars.com: Wir sehen, wie Kay bei ihren Abenteuern im Weltraum neue Möglichkeiten entdeckt. Kann das auch auf Planeten geschehen?
Julian Gerighty: Das gibt es auch auf Planeten. Es ist ein System, das wir entwickelt haben und das wir „Living World System“ nennen. Es sorgt dafür, dass die Welt dynamisch und interessant bleibt, ganz gleich, was man tut. Es wird immer etwas passieren und man kann sogar etwas dazu beitragen, indem man Informationen sammelt. Nehmen wir an, du bist in einer Cantina. Du kannst dich an die Theke lehnen und Gespräche belauschen und das könnte der Beginn einer Quest sein, die dich quer durch die Galaxie schickt.

StarWars.com: Wenn Kay und Nix sich auf ihrer Reise durch die Galaxis die Zeit nehmen, einen Planeten wie Tatooine zu erkunden, ist es dann möglich, dass sie auf einige Wahrzeichen stoßen? So etwas wie das Skelett eines Krayt-Drachens oder andere bekannte Star-Wars-Orte?
Julian Gerighty: Dieser Teil der Entwicklung des Spiels war ein wahr gewordener Traum für uns. Wir begannen mit Mos Eisley und bauten die Stadt mit vielen kleinen Details auf, die sehr genau den Filmen entsprechen. Das Spiel spielt zwischen Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Das ist der perfekte Zeitpunkt und wir können uns so lebhaft daran erinnern, wie diese Dinge waren. Natürlich gibt es das riesige Dünenmeer, die felsigen Canyons und das Labyrinth innerhalb dieser felsigen Canyons. Aber es gibt auch städtische Zentren, wie Mos Eisley. Und natürlich haben die Spieler:innen die Möglichkeit, sich in Jabbas Palast zu schleichen.

StarWars.com: Ihr habt Nix als Co-Protagonisten bezeichnet, was mir sehr gut gefällt. Er kann als Lockvogel fungieren oder sich in den Kampf stürzen, aber mir ist aufgefallen, dass er keine eigene Gesundheitsleiste hat. Heißt das, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, dass wir Nix auf dem Weg verlieren?
Julian Gerighty: Zu hundert Prozent.

StarWars.com:[Juhuuu!]
Julian Gerighty: Wir haben schon sehr früh beschlossen, dass wir Nix nicht verletzen werden. Er ist ein kugelsicherer Begleiter.

StarWars.com: ND-5 ist ein weiterer Charakter, der bereits die Herzen der Star Wars-Fans erobert hat. Was denkst du, was hat es mit ihm auf sich, dass sich die Spieler bereits in ihn verliebt haben?
Julian Gerighty: Ich denke, dass die Optik einen großen Teil der Arbeit erledigt: die Kampfnarben, der Mantel, die leicht geknickte, aber immer noch sehr harte Pose. Ich denke, es ist auch die Stimme und die Einstellung und die Tatsache, dass dies nicht die Art von Droiden ist, die wir sehr oft gesehen haben. Das ist ein harter Droide, der schon Schlachten und Kriege erlebt hat und der eine Menge auf den Schultern hat. Das ist ganz anders und ziemlich überzeugend.

StarWars.com: Er ist ein Kommando-Droide aus den Klonkriegen und natürlich gibt es auch Anspielungen auf die Original-Trilogie und neuere Filme. War das eine bewusste Entscheidung, aus allen Epochen zu schöpfen, oder hat sich das einfach so ergeben?
Julian Gerighty: Es ist ein bisschen von beidem, denn wenn man sich den von uns gewählten Ausschnitt der Star-Wars-Ära und den Archetyp des Schurken bzw. der Schurkin ansieht, gibt es so viele überzeugende Charaktere. Auch bei den Verbrechersyndikaten gibt es viele überzeugende Charaktere und wenn man diese Dinge miteinander verwebt, passt auch alles zusammen. Aber es ist uns wichtig, nicht zu viele von ihnen zu zeigen, damit die Galaxie nicht zu klein wirkt. Es muss sich natürlich anfühlen und wie die richtige Zeit und der richtige Ort, um diese unglaublich berühmten Charaktere im Rahmen der Serie zu treffen.

StarWars.com: Die meisten unserer Lieblingsschurk:innen und Geächteten in Star Wars haben ein Herz aus Gold. Würdest du das auch von Kay Vess behaupten?
Julian Gerighty:(Lange Pause.) Ich zögere, denn es fällt mir leicht, zu sagen: „Natürlich!“ Aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube nicht, dass es bei diesem Spiel darum geht, dass sie viel Altruismus an den Tag legt. Dies ist eine Überlebensgeschichte. Es ist eine Geschichte, in der es darum geht, aus Schwierigkeiten herauszukommen. Es bleibt abzuwarten, ob sie ein Herz aus Gold hat, würde ich sagen.

StarWars.com: Sie klingt wie Han Solo zu Beginn von Eine neue Hoffnung, der sich hauptsächlich um sich selbst sorgt. Was unterscheidet Kay deiner Meinung nach von anderen Star-Wars-Protagonist:innen, die wir im Laufe der Jahre kennengelernt haben?
Julian Gerighty: Für uns war es sehr wichtig, dass sie heraussticht. Wenn wir Han Solo zum ersten Mal treffen, ist er die coolste Figur in der Galaxie. Harrison Fords Interpretation ist alles, was man sich von einem Weltraum-Cowboy wünscht. Er ist die Verkörperung von Coolness. Kay Vess kämpft ums Überleben. Sie ist chaotisch. Sie stolpert in Schwierigkeiten. Sie ist weit davon entfernt, perfekt zu sein. Sie ist kein unglaublicher Revolverheld, wenn wir sie finden. Sie ist keine Pilotin. All diese Dinge passieren, weil sie sich in Probleme stürzt; sie stürzt sich in sie hinein. Sie ist ein bisschen rücksichtslos. Das war für mich superwichtig, weil es so glaubwürdig ist. Wir sollten Videospielcharaktere und Charaktere in Büchern und Filmen haben, die absolut nicht perfekt sind, die mit ihren guten Eigenschaften leben, aber auch mit ihren Fehlern und ihrem Handeln.

StarWars.com: Was macht deiner Meinung nach eine Star-Wars-Geschichte zu einer Star-Wars-Geschichte? Glaubst du, dass deine Antwort heute anders ausfällt als zu Beginn deiner Arbeit an dem Spiel?
Julian Gerighty: Das ist eine tolle Frage, denn als Fan glaubt man, Star Wars zu kennen, aber wenn man anfängt, mit Lucasfilm Games zusammenzuarbeiten und wirklich zu verstehen, was Star Wars ausmacht, dann sieht man die vielen Schichten harter Arbeit, das wirklich intelligente Design und die wunderschöne Ästhetik, die dahintersteckt. All diese Dinge zusammen machen eine Star-Wars-Geschichte aus. Als ich noch viel jünger war als heute, waren es vor allem die Schauplätze, die mich in ihren Bann zogen: erstaunlich, ziemlich vertraut, aber mit einem Hauch von Alien. Aber heute sind es vor allem die Charaktere, die Menschlichkeit und Sympathie dieser Figuren und die einfachen, aber emotional liebenswerten Geschichten, die sie erzählen können. Ich glaube, dass die Charaktere wirklich die Grundlage für alles sind, was Star Wars ausmacht. Deshalb sind wir besonders stolz darauf, Kay, Nix und ND-5 in dieser Serie zum Leben zu erwecken.

Star Wars Outlaws erscheint am 30. August für PC, Playstation 5 und XBox X/S und kann beispielsweise hier vorbestellt werden.