Auf seiner Pressetour zum neuen Thor-Film war Taika Waititi bei Rolling Stone zu Gast, wo er unter anderem über seine erste Begegnung mit Natalie Portman sprach und – unabhängig davon – auch über Star Wars:
Wie verlief Ihr erstes Gespräch zu Thor: Love and Thunder mit Natalie Portman?
Im Grunde genommen dachte ich mir: Viele Fans vermissen Jane Foster, und sie wollen sie wiedersehen. Es schien einfach die perfekte Gelegenheit zu sein, denn die Figur war in Jason Aarons Thor-Serie so großartig. Kevin [Feige] meinte, er wolle versuchen, einen Weg zu finden, um Mighty Thor in diesen Film und Natalie zurückzubringen. Es brauchte nicht viel Überzeugungsarbeit. Sie hatte noch nie von dieser Comicreihe gehört, also habe ich ihr einfach ein paar Comics vorbeigebracht. Ich meine, was soll ich zu Fragen wie 'wie haben wir diesen oder jenen Schauspieler überzeugt' sagen? Wir haben ihnen Millionen von Dollar geboten und sie haben ja gesagt! [Lacht]
Natalie fragte mich dann, was ich als nächstes machen werde, und ich antwortete: 'Ich versuche, an einer Star-Wars-Sache zu arbeiten. Wolltest Du eigentlich jemals in einem Star-Wars-Film mitspielen?' Sie sagte: 'Ich habe in Star-Wars-Filmen mitgespielt.' Die hatte ich ganz vergessen. [Lacht]
[…]
Sie haben über Ihren Star-Wars-Film gesagt, es werde nicht um Chewbaccas Großmutter gehen, also nicht um die Hintergrundgeschichte von Figuren, die wir schon kennen?
Auf Twitter hat jemand geschrieben: Ich würde wirklich gerne einen Film über Chewbaccas Großmutter sehen. Und ich dachte mir, oh, dann hätte ich das nicht sagen sollen, denn ja, das ist großartig! Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich es den Fans nie recht machen kann.
Ich möchte nicht an etwas herumpfuschen, das so wertvoll ist wie etabliertes Star Wars. Und ich habe das Gefühl, dass man dafür eine Menge recherchieren müsste, und dafür habe ich keine Zeit. [lacht] Ich meine, es gibt Tausende von Büchern, die geschrieben wurden, diese endlosen Bände über Star Wars mit all diesen Figuren. Ich habe einfach keine Zeit, sie zu lesen. Ich kann also nicht mit Sicherheit sagen, dass ich in der Lage wäre, etwas zu machen, das dem, was jeder kennt, sehr nahe kommt. Ich verspreche allerdings auch nicht, dass ich so etwas nicht tun werde. Ich sage nur: Es wäre einfacher für mich, das nicht zu tun. Würden Sie denn gerne einen Jar-Jar-Binks-Film sehen?
Ehrlich gesagt, ja. Jemand schrieb, wenn man sich zu weit von allem entfernt, was wir kennen, warum ist es dann überhaupt noch Star Wars? Warum nicht einfach einen neuen Science-Fiction-Film machen?
Wissen Sie, was? Derjenige, der das gesagt hat, hat wahrscheinlich sogar recht. Jetzt, wo ich darüber nachdenke... Als Sie das gesagt haben, dachte ich: Klar, wenn man das ganze Star-Wars-Zeug wegnimmt, ist es nicht mehr Star Wars. Also ziehe ich meine Aussage von vor ein paar Wochen zurück!
Die moderne Geschichte von Star Wars ist jedenfalls voll von Projekten, die mittendrin aufgegeben, bzw. nie umgesetzt wurden. Wie gehen Sie mit diesem Wissen um, wenn Sie mit der Arbeit an diesem Film beginnen?
Dass das mir auch passieren könnte! Und ich glaube, der Taika [von] vor 10 Jahren würde bei der Aussicht auf so etwas in Panik geraten und nervös werden. Aber wenn es nicht richtig ist, ist es nicht richtig. Wenn es nicht fertig ist, ist es nicht fertig. Bei Star Wars will ich nichts überstürzen. Das ist etwas, in das ich nicht einfach hineinspringen möchte, ohne das Gefühl zu haben, dass es einzigartig ist, dass es mein Film ist und dass er Sinn ergibt. Denn die Alternative wäre eine Katastrophe.
Ich bin gerade am Schreiben. Ich werde also mein Bestes tun, um eine Idee zu entwickeln, die allen gefällt.
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"Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich es den Fans nie recht machen kann."
Oh, wieviel Wahrheit steckt doch in diesem Satz. Denn wie wir zuletzt (auch an dieser Stelle) lesen durften, wünschen diverse Leute ja jetzt bereits sowohl Waititi als auch seinem Film Pest, Cholera und Krätze an den Hals.
Ich persönlich wünsche ihm nur das Beste, und dass er einen epischen Film abliefert, der selbst Christopher Nolan und Peter Jackson vor Neid erblassen lässt. Und seinen tollen Humor, den ich schon in "Thor - Ragnarok" großartig fand, darf er sehr gerne beibehalten.
JediSlaughterer
@JediSlaughterer
Wie wahr. Der Satz ist soooo wahr. Erinnert mich ein wenig an den Satz von DarthYoda neulich der meinte, dass der Anspruch sein muss, dass ein Star Wars Film jedem SW Fan gefallen muss. Denke das alles skizziert das Problem der Fans, die sehr festgefahrene Vorstellungen von Star Wars haben und im Grunde das eigentliche Problem von Star Wars sind. Es ist absolut unmöglich einen Star Wars Film zu machen der allen gefällt, selbst einer großen Mehrheit nicht. So ist das eben und ist auch okay.
Ich habe eine große Vorfreude auf den Film und denke, dass man sich davon durchaus viel versprechen kann. Wenn er dann doch nichts für mich sein sollte, dann ist das auch absolut okay. Akzeptieren was einem nicht gefällt und sich allgemein an dem Guten erfreuen.
BorleiasVisitor
@ BorleiasVisitor
Sehr gute Sichtweise. Und ich weiß beim besten Willen nicht, was es einem persönlich bringen soll, alles und jeden schon im Vorfeld in den Dreck zu ziehen. Noch bevor das erste Wort im Drehbuch steht, bzw. der erste Meter Film durch die Kamera gerollt ist. Aber manche Leute... naja...
JediSlaughterer
Puh…großes Aufatmen, es geht nicht um Chewbaccas Großmutter.
Mein Tipp an TW bzw Lucasfilm: Keine Releasedaten kommunizieren! Macht einfach einen wunderschönen Star Wars, der ins Kino kommt wenn er fertig ist.
Offensichtlich ist SW in einer Identitätskrise: Was ist Star Wars und was nicht? Ich denke, diese Frage bekommen wir erst beantwortet, wenn ein „Projekt“ auf dem Markt kommt, welches weder inhaltlich noch charakteren-technisch, in direkten Zusammenhang mit bekannten Inhalten bzw. Figuren steht.
ionenfeuer
OvO
JediSlaughterer
OvO
Ich gehöre eigentlich zu den Fans, die sich einfach nur freuen wenn Star Wars drauf steht. TBB, Mando, BoBF und Kenobi haben mir immer gefallen und Spaß gemacht.
Wenn ich aber schon wieder das Interview von Waitit lese und wieviel Klamauk in seinen Antworten steckt, stellen sich mir alle Nackenhaare auf. Kennt dieser Mann die Bedeutung des Wortes Ernst überhaupt? In einem anderen Interview, hat er sogar aus "Spaß" angekündigt, er wolle Star Wars ruinieren. Und ihm traue ich das auch zu.
Wer glaubt das die Darktimes Ära, etwas mit dem Imperium zu tun hat, der weis was ich bei diesem Typen darunter verstehe.....
Möge die Macht uns gnädig sein und der Film wird niemals erscheinen.
(zuletzt geändert am 06.07.2022 um 22:48 Uhr)
Tauron
OvO
@OvO
»Der Satz ist mittlerweile zu einem Meme verkommen. Bedauerlicherweise aber auch als Totschlagargument gegen Kritik.«
Wie recht du doch hast. Sicherlich ist unserer Gesellschaft in den letzten 10 Jahren nochmal deutlich aggressiver geworden, was die Polemik angeht. Oft stehen hinter diesen Extremfällen aber auch nur kleinere Gruppen die in ihren Blasen zu laut blubbern. Bedauerlicherweise wird das natürlich immer öfter mit Clickbait Überschriften aufgegriffen und so rollt der Kotball den diese „Fans“ anstoßen immer weiter durchs digitale Dorf. Ich nehm mich da gar nicht aus.
Dennoch sollte sachliche Kritik immer auch gehört werden. Und da sage ich weiterhin, dass sich STAR WARS unter Disney zu einer Marke entwickelt hat, die ich so nicht mehr erkenne. Kaum ein Kino Film, vor allem aber die ST hat mir gefallen. Alle TV Serien insbesondere Boba und jetzt Kenobi sind für mich nur produziert worden, weil man eben Content auf der Disney+ Plattform brauchte. Dabei aber völlig vergessen hat eine wirklich Geschichte zu erzählen. Kino und STAR WARS scheint auch nicht mehr gewollt zu sein. Da sind zwar dieser X-Wing Film und Waititis Film in der Entstehung. Aber so richtig dran glauben, das scheint ja nicht mal Disney. Zumindest fehlt es mir da aktuell an einer genaueren Vision was das angeht.
Ein Problem was ich immer sehe, ist auch das viele SW am Ende des Tages ja doch mit Imperium und Rebellen gleichsetzt. Klar viele eingefleischte Fans und dazu zähle ich hier alle, die wenigstens ab und an was schreiben, wissen das dieses Universum viel größer ist. Aber Oma Koschmidder und co. die verirren sich doch nicht hier. Bei denen sitzt am Ende aber die Kohle. Und daher tritt SW mit Disney aktuell auch auf der Stelle. Eigentlich bin ich an den Punkt angelangt, wo ich gar keine neuen Sachen mehr brauche. Sie gefallen mir eh nicht und sind oft auch gar nicht für mich gemacht. Mal schauen also, was bei diesem Film sofern er den kommt, herauskommt.
DomiWan Kenobi
"Ein Problem was ich immer sehe, ist auch das viele SW am Ende des Tages ja doch mit Imperium und Rebellen gleichsetzt. Klar viele eingefleischte Fans und dazu zähle ich hier alle, die wenigstens ab und an was schreiben, wissen das dieses Universum viel größer ist."
Naja, aber das ist doch klar bei einem Franchise oder?
Was würde wohl passieren wenn die, sagen wir nächsten 10, Marvelfilme alle komplett auf sämtliche ikonischen Helden verzichten würden und sich ausschließlich mit Randfiguren und Minihelden aus Nischen Comics befassen?
Genauso gehören eben das Imperium und die Rebellen, oder die Jedi und die Sith zu Star Wars.
Palpatine
OvO
Hm, also ich gehöre zu denjenigen, die Waititi bisher überhaupt nicht kannten und hoffe daher, mich nicht zur Gruppe der Hater/Shooter zählen lassen zu müssen. Aber wenn ich dieses Interview lese (und ich annehmen muss, dass Waititi nicht durchgängig ironisch ist), wird mir doch etwas mulmig. Ich bin auf jeden Fall dafür, Star Wars so vielfältig wie möglich zu begreifen und hätte auch Freude an einem Werk, dass jenseits der Saga, jenseits von Jedi und Sith spielt. Beispiel: Der EU-Roman Dawn Of The Jedi hat mir sehr gut gefallen, obwohl der kaum Verbindungen zum restlichen damaligen Kanon hatte. Aber wenn ein Regisseur jetzt davon spricht, die Prequels ab und zu zu vergessen und sogar relativ offensiv sagt, er habe keine Zeit, sich in Star Wars einzulesen, dann stimmt micht das schon sehr nachdenklich, denn eine grundsätzliche Einbettung ist letztlich schon essentiell. So wirklich glücklich bin ich mit seiner Attitüde nicht.
CC 09002
"Nee, seh ich nicht so. Ich denke Star Wars würde im Kino auch ohne Imperium, Rebellen, Jedi und Sith funktionieren."
Das es gar nicht funktionieren kann sagt ja keiner. Aber ein Film ist etwas anderes als eine ganze Serie über X Staffeln, oder eine ganze Trilogie. Insofern ist halt immer die Frage was man macht.
Dauerhaft ist es schwer auf die Kernelemente zu verzichten.
Eine Serie die die nächsten 5 Jahre in 5 Staffeln so ganz ohne Imperium/Rebellen/Jedi/Sith etc. auskommt wäre doch schwer konfrontiert mit der Frage warum da Star Wars drauf steht und nicht SciFi Serie XY.
Liefe aber z. B. eine neue Trilogie und daneben kommt ein Standalone Movie in dem die Dinge mal so ganz anders gemacht werden und auf all das verzichtet wird wäre das Problem wohl so nicht da.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 09:43 Uhr)
Palpatine
@Palpatine:
"Das es gar nicht funktionieren kann sagt ja keiner. Aber ein Film ist etwas anderes als eine ganze Serie über X Staffeln, oder eine ganze Trilogie."
Wenn wir von den Kernelementen sprechen, sehe ich das in dem Fall nicht so. Die Kernelemente müssen immer einiergmaßen stimmen.
Die Frage ist eher, was man als Kernelemente betrachtet und ob man solche nicht in abgewandelter Form wieder einführen kann.
Die Kernelemente für Star Wars sehe ich erstmal in ner bestimmten Form der Inszenierung und des Writings.
Dann ein paar grundsätzliche Elemente: Der Kampf Gut gegen Böse der sowohl auf spiritueller Ebene als auch durch Schlachten im Weltraum dargestellt wird. Dazu ne ausgefallene Vielfalt an Aliens, Droiden, Raumschiffen und Planeten.
Hast du schonmal den Film "Chronicle – Wozu bist Du fähig?" gesehen? Der Film fühlt sich wirklich sehr nach Star Wars an. Was ihm fehlt sind die Welten, Aliens und Raumschiffe. Aber ansonsten würde er als Star Wars Film gut durchgehen.
Könnte man vllt sogar als eine Art Forceuser Origin Film bezeichnen.
Der Film wurde übrigens von Josh Trank gemacht, der mal einen SW Film machen sollte, aber nach seinem Fanta4 Misserfolg leider abgesprungen ist.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 10:41 Uhr)
OvO
Kyle07
@OvO
Ja, wenn wir hier darüber reden was Star Wars ist, dann können wir natürlich lange darüber philosophieren und werden dann ganz viele verschiedene Dinge sehen.
Ich würde z. B. sagen vor allem ist/war Star Wars ein klassisches Märchen.
Aber für Erfolg oder Misserfolg ist eben die Masse an Zuschauern von außerhalb der Fandoms entscheidend. Für diese Masse ist Star Wars Krieg in den Sternen, Rebellen gegen das Imperium, gute Jedi böse Jedi, Lichtschwerter und, äh, Lichtschwerter
Palpatine
@Palpatine:
"Ich würde z. B. sagen vor allem ist/war Star Wars ein klassisches Märchen."
Auch da würde ich widersprechen. Die klassischen Märchen waren mit Sicherheit eine Inspirationsquelle und vieles davon steckt auch in Star Wars drin. Aber Star Wars ist viel mehr als das, weshalb es ja auch so revolutionär war. Und heute sowieso.
"Für diese Masse ist Star Wars Krieg in den Sternen, Rebellen gegen das Imperium, gute Jedi böse Jedi, Lichtschwerter und, äh, Lichtschwerter"
Genau das glaube ich nämlich ich eben nicht. Sehr wahrscheinlich würde der Mainstream das antworten, wenn man sie fragt, weil sie sich selbst nicht soviel Gedanken darum machen. Und deswegen denken die Fans auch über den Mainstream so. Aber wenn es darum geht, ob einem etwas gefällt oder nicht, geht es um subtilere Dinge. Beziehungsweise mehr um handwerkliche Stilistik.
Mandalorian ist da eigentlich ein gutes Beispiel für. Man hat zwar hier und da mal ein Lichtschwert und ein Jedi eingebaut. Aber das ist nicht das wofür die Serie in der Öffentlichkeit steht. Wenn man an Mando denkt, dann denkt man erstmal an einen coolen Schützen in einer lasersicheren Rüstung.
Grogu trägt natürlich seinen Teil dazu bei. Aber auch nicht im Sinne eines Jedis oder weil er die Macht benutzen kann. Das tut er ja fast nie.
Dasselbe hätten sie mit Book of Boba auch hinbekommen können. Aber sie sind gescheitert. Und nicht weil da Lichtschwerter und Imperium fehlen sondern weil die Figur zum großen Teil einfach scheisse geschrieben ist. Sodass sich niemand mit ihr identifizieren will.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 11:54 Uhr)
OvO
Schaut auf D+ gerne mal in „Reservation Dogs“ rein, ich persönlich habe seit „Hunt for the Wilderpeople“ großen Spaß an allen (?) Waititi-Projekten.
Gleichzeitig finde ich so Aussagen, dass er angeblich Portmans Beteiligung an Star Wars vergessen haben will, bedauernswert. Das befeuert mMn nur unnötig seine Kritiker.
Definitiv ein Mensch, den ich gerne mal privat treffen würde, bin sehr gespannt wie er sich austoben wird
loener
Redakteur
Hab extra ist/war geschrieben, weil es sich erstens vor allem auf die OT bezieht und zweitens es natürlich auch nur eine Teilbeschreibung ist.
Über den Mainstream wird immer gelästert, aber er entscheidet über den Erfolg, zumindest bei Produktion im Blockbuster Kaliber. Das was der Mainstream standardmäßig damit verbindet ist eben die Erwartung mit der dieser dann ins Kino geht, die nicht zu bedienen heißt ein zusätzliches Risiko.
An der Stelle sind wir auch etwas unfair, denn wir erwarten natürlich Spitzenproduktionen, ein medium Budget Star Wars würden wir in Stücke reißen, andererseits erwarten wir das die typischen Mainstream Erwartungen beiseite gelassen werden sollen.
Mando hat doch alles drin. Lichtschwerter, Jedi, Macht, das Imperium. Das muss ja nicht alles immer im Vordergrund stehen, aber das solche Dinge da sind gehört eben zu der Welt dazu.
Palpatine
@loener
Ich empfehle Jo Jo Rabbit!
@JediSlaughterer & BorleiasVisitor
Japp!
@OvO: "Der Satz ist mittlerweile zu einem Meme verkommen. Bedauerlicherweise aber auch als Totschlagargument gegen Kritik."
Aber was gibt es denn bereits an TWs Film zu kritisieren?!
"Wenn er einen Film macht, der völlig für sich alleine steht und seine eigene Geschichte erzählt, kann er Star Wars nicht zerstören und auch sonst keinen Schaden anrichten."
Dieses Märchen, dass irgendwelcher Content SW zerstören könnte ist nun auch bereits zum meme geworden. Lucas hat SW angeblich schon x mal zerstört, ebenso Abrams, Johnson, Kennedey etc. SW kann nicht zerstört werden, solange es Menschen gibt, die leidenschaftlich Content produzieren und es Menschen gibt, die diesen Content konsumieren.
KyleKartan
"Das was der Mainstream standardmäßig damit verbindet ist eben die Erwartung mit der dieser dann ins Kino geht, die nicht zu bedienen heißt ein zusätzliches Risiko."
Ja, aber die Frage ist halt, ob immer das, was wir glauben, was der Mainstream erwartet, auch tatsächlich das ist, was der Mainstream erwartet. Und mit wir meine ich auch Disney / Lucasfilm. Der Mainstream muss sich entscheiden wofür er sein Geld ausgibt. Wir Fans haben es da einfacher, weil wir sowieso Fans sind. Deswegen ist es für uns ein geringeres Problem, zum xten Mal dasselbe zu sehen oder eine geringere Produktionsqualität in Kauf zu nehmen. Wir meckern zwar viel, aber wir konsumieren es am Ende trotzdem, weil es fester Bestandteil unseres Lebens ist.
Der Mainstream muss sich entscheiden: Bezahle ich das Abo für Netflix um Stranger Things, Lost Boys, Better Call Saul, Black Mirror usw ansehen zu können oder Disneyplus für Marvel und Star Wars.
Und da entscheidet man nicht danach, wer die meisten Lichtschwerter oder Imperialen hat, sondern welche Serien in Writing, Direction und Production einfach überzeugen sind. Und das kann Star Wars auch ohne Lichtschwerter.
Klar ist das Risiko potentiell höher, wenn man auf sowas verzichten würde. Aber Risiko bedeutet nicht dass es zwangsläufig schlechter ankommt. Das ist ne Sache, die man bei Star Wars mMn langsam mal verstehen muss. Der Nostalgiefaktor kann vieles abfedern, wenn andere Sachen schlecht laufen. Aber er ist nicht nötig, um erfolgreich zu sein und war er nie. Star Wars hat sich lediglich lange darauf ausgeruht und deswegen sind wir es gewohnt. Aber es geht auch anders.
"Mando hat doch alles drin. Lichtschwerter, Jedi, Macht, das Imperium. Das muss ja nicht alles immer im Vordergrund stehen, aber das solche Dinge da sind gehört eben zu der Welt dazu."
Eben. Sie stehen nicht im Vordergrund, weil die Serie für sich alleine stehen kann. Und sie würde auch ohne diese Dinge funktionieren. Ob Grogu nun machtsensitiv ist oder nicht, ist relativ egal. Er ist trotzdem süß. Und Gideon dem Imperium dient oder irgendeiner Piratengruppe wäre auch relativ egal gewesen, denn das tut zu seiner Rolle nicht viel zur Sache. Das Dunkelschwert könnte auch ein echtes Schwert aus Beskar sein, vielleicht mit einer leuchtenden hyroglyphischen Inschrift. Es ist nicht der Laser, der die Faszination entfacht. Es ist der Mythos drumherum, den Favreau schafft, sehr gut darzustellen. Vor allem mit der Waffenmeisterin.
Ein Luke Skywalker zieht natürlich viele Leute auch ausm Mainstream an. Aber die Serie würde auch ohne ihn gut laufen.
Und ja, sie gehören zur Welt dazu. Aber das macht sie nicht zu einer Pflichtveranstaltung für jedes Projekt. Und iwann werden wir auch den Moment erleben, wo Star Wars aus diesen Schuhen herauswächst. Nämlich wenn Autoren wie Waititi etwas ganz anderes machen wollen.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 13:19 Uhr)
OvO
@KyleKatarn:
"Aber was gibt es denn bereits an TWs Film zu kritisieren?!"
Das war garnicht gegen ihn gerichtet. Dieses "man kanns eh niemanden recht machen" hören wir doch schon so spätestens seit der PT immer wieder. Was ich auch verstehen kann, denn viele gehen mit ihrer Kritik zu weit und es ist dann auch iwann ermüdend. Aber ich halte es auch für kritisch, wenn diese Aussage zu einer Herangehensweise ans Filmemachen wird.
"Dieses Märchen, dass irgendwelcher Content SW zerstören könnte ist nun auch bereits zum meme geworden. Lucas hat SW angeblich schon x mal zerstört, ebenso Abrams, Johnson, Kennedey etc. SW kann nicht zerstört werden, solange es Menschen gibt, die leidenschaftlich Content produzieren und es Menschen gibt, die diesen Content konsumieren."
Star Wars als großes Ganzes natürlich nicht. Man kann anhand der ganzen Regisseur- und Drehbuchwechsel oder den Einspielergebnissen von SOLO und dessen Folgen aber schon sehen, dass man einiges zerstören kann. Oder auch den Fall von Jake Lloyd.
Das sind alles Dinge, die Star Wars schon sehr beeinflussen.
Star Wars wurde mal als zeitloses Blockbuster Kino bezeichnet. Die Kenobi Serie wurde teilweise mit "Fanfilm-Niveau" getadelt.
Das sind einfach Dinge, die man nicht ignorieren kann oder sollte und wo viele Fans auch schon lang das Handtuch geworfen haben.
Also vllt kann man Star Wars nicht zerstören. Sein Ruf hat aber schon erheblichen Schaden genommen. Und man darf sich fragen, wie tief es noch gehen kann.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 13:16 Uhr)
OvO
@OvO
"Das war garnicht gegen ihn gerichtet. Dieses "man kanns eh niemanden recht machen" hören wir doch schon so spätestens seit der PT immer wieder. Was ich auch verstehen kann, denn viele gehen mit ihrer Kritik zu weit und es ist dann auch iwann ermüdend. Aber ich halte es auch für kritisch, wenn diese Aussage zu einer Herangehensweise ans Filmemachen wird."
Aber es kann nicht das Ziel sein, es allen Recht zu machen. Das Ziel sollte sein, einen Film für SICH zu machen. Das war die Herangehensweise von Lucas: Er hat die Filme für sich gemacht, er wollte diese Geschichte erzählen. Ich lese bei dir heraus, dass der Anspruch sein sollte, so viele wie möglich zu frieden zu stellen. Diesen Anspruch KÖNNTE man haben, aber er sollte nicht vorrangig sein. Und man kann als Fan nicht den Anspruch haben, dass der Film genau so wird, wie man ihn persönlich haben will. Das funktioniert nun mal bei einem Franchise wie SW nicht. Aber SW Fans haben nach meinen Eindruck seit jeher einen besonderen Besitzanspruch.
"Star Wars als großes Ganzes natürlich nicht. Man kann anhand der ganzen Regisseur- und Drehbuchwechsel oder den Einspielergebnissen von SOLO und dessen Folgen aber schon sehen, dass man einiges zerstören kann. Oder auch den Fall von Jake Lloyd."
Die Mainstreammasse bekommt doch von all dem nichts mit. Die wissen gar nicht, wer ursprünglich SOLO oder Episode IX drehen sollte. Wenn ich meine besten Kumpel fragen, haben die da keinerlei Ahnung. Die wissen meistens nicht mal, wer den Film an Ende gemacht hat. Wieviele wissen denn schon, dass Ghostbusters Afterlife vom Sohn des Original Film Regisseurs gemacht wurde? Das wissen Filmfans und GB fans, doch aber nicht das breite Publikum.
Und was Jake Lloyd angeht: Das geht auf die Kappe der Fans, nicht der Filme. Wenn man Menschen so behandelt, wie Lucas, Best oder eben Lloyd behandelt wurden, nimmt man sowas wie das, was Jake passiert ist, billigend in Kauf.
"Star Wars wurde mal als zeitloses Blockbuster Kino bezeichnet. Die Kenobi Serie wurde teilweise mit "Fanfilm-Niveau" getadelt."
Ja, zu Unrecht in meinen Augen. Das ist einfach maßlose Übertreibung gepaart mit Unverhältnismäßigkeit für mich. Sah Kenobi aus aktuelle Blockbuster? Nein. Sah es aus, wie gerade im Hinterhof von Schmidts Haus gedreht? Sicher nicht...
"Das sind einfach Dinge, die man nicht ignorieren kann oder sollte und wo viele Fans auch schon lang das Handtuch geworfen haben.
Also vllt kann man Star Wars nicht zerstören. Sein Ruf hat aber schon erheblichen Schaden genommen. Und man darf sich fragen, wie tief es noch gehen kann."
Der Ruf hat Schaden genommen, da spielt aber das Fandom eine gewaltige Rolle und hat großen Anteil daran. Nicht umsonst wird dieses Fandom als eines der toxischsten und schlimmsten Fandoms in der Popkultur gesehen. Das geflügelte Wort "Niemand hasst SW so sehr wie SW Fans" kommt nicht von ungefähr.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 13:42 Uhr)
KyleKartan
Zur Zerstörung ... das wäre zuviel als das ein Film das schaffen könnte, wie OvO schon gesagt hat, das bezieht sich dann mehr darauf dem Franchise, zumindest für den Moment, Schaden zuzufügen worunter dann z. B. der nächste Film erst mal leidet, siehe Solo, oder andere Projekte erst mal ausgesetzt werden. Nach Battlefront 2 und dem großen Drama wurde bei EA erst mal eingestampft. Zum Glück blieb Respawn übrig.
@OvO
Es ist halt sicherer wenn man etwas probieren möchte das zumindest hintergründig in bestehende Elemente einzubetten und quasi eine Mischung aus bekanntem und neuem zu machen. Wenn das wirklich gut ankommt kann man schauen ob man etwas macht das mehr nur auf das Neue setzt. Zumindest dürfte das der Gedanke des Studios sein.
Was uns anbetrifft, klar du, ich wir gucken am Ende eh erst mal alles wo Star Wars drauf steht.
Palpatine
@Kyle
"Aber es kann nicht das Ziel sein, es allen Recht zu machen. Das Ziel sollte sein, einen Film für SICH zu machen. Das war die Herangehensweise von Lucas: Er hat die Filme für sich gemacht, er wollte diese Geschichte erzählen. Ich lese bei dir heraus, dass der Anspruch sein sollte, so viele wie möglich zu frieden zu stellen."
Das waren aber ganz andere Zeiten als heute. Und die Position die Lucas damals hatte, hat nichts mehr mit dem zutun, wie Star Wars heute gesehen wird.
Es sollte natürlich nicht nur darum gehen, soviele wie möglich zufrieden zu stellen. Aber der Künstler betritt nunmal die Bühne um gewisse Reaktionen mit seiner Kunst zu erreichen. Er ist kein Sklave des Publikums und lebt dennoch von dessen Zustimmung. Besonders zu diesen monetären Zeiten. Dieser Zwiespalt greift heute stärker als je zuvor. Davor komplett die Augen zu verschließen, bringt einen auch keinen Erfolg.
Zumal ein Franchise ja darauf aufbaut und davon lebt, dass einen gewissen Service auf Dauer bietet und Erwartungshaltungen versucht mit einzubeziehen, damit die Menschen auch entsprechend Zeit, Geld und Emotionen darin investieren. Franchise-Kino ist also ein Geben und Nehmen. Und eine gute Kommunikation kann dafür sorgen, dass auch beide Seiten einigermaßen zufrieden sind.
Und ich glaube, dass die Kommunikation zwischen SW Machern und SW Fans immer ziemlich gestört war.
"Die Mainstreammasse bekommt doch von all dem nichts mit. Die wissen gar nicht, wer ursprünglich SOLO oder Episode IX drehen sollte. Wenn ich meine besten Kumpel fragen, haben die da keinerlei Ahnung. Die wissen meistens nicht mal, wer den Film an Ende gemacht hat. Wieviele wissen denn schon, dass Ghostbusters Afterlife vom Sohn des Original Film Regisseurs gemacht wurde? Das wissen Filmfans und GB fans, doch aber nicht das breite Publikum."
Es spielt überhaupt keine Rolle, was der Mainstream davon mitbekommt oder nicht. Die Frage ist, wie es sich aufs Endergebnis auswirkt. Und wenn es qualitative Schwächen mit sich bringt, dann bekommt der Mainstream diese Schwächen in Form eines schwachen Gesamtproduktes sehr wohl mit und bewertet das Produkt entsprechend.
Die Fehleranalysen sind dann den Machern und den Fans vorbehalten. Und leider mussten wir schon öfters feststellen, dass die Analysen beider Parteien in unterschiedliche Richtungen gehen und das stimmt natürlich auch das Fandom unzufrieden.
OvO
"Ja, zu Unrecht in meinen Augen. Das ist einfach maßlose Übertreibung gepaart mit Unverhältnismäßigkeit für mich. Sah Kenobi aus aktuelle Blockbuster? Nein. Sah es aus, wie gerade im Hinterhof von Schmidts Haus gedreht? Sicher nicht..."
Ach doch.. also das Kiesgrubenduell sah wirklich nach nem Hinterhof mit guten Cosplay Kostümen aus. Und nochn paar andere Sachen
"Der Ruf hat Schaden genommen, da spielt aber das Fandom eine gewaltige Rolle und hat großen Anteil daran. Nicht umsonst wird dieses Fandom als eines der toxischsten und schlimmsten Fandoms in der Popkultur gesehen. Das geflügelte Wort "Niemand hasst SW so sehr wie SW Fans" kommt nicht von ungefähr."
Das ist schon richtig. Aber dieses Fandom ist auch Teil der Star Wars Welt. Also muss man da auch iwie mit klarkommen. Auch wenn es schöner wäre, wenn das Fandom beginnen würde, vernünftiger zu werden, wird das wohl nicht einfach so von alleine passieren.
(zuletzt geändert am 07.07.2022 um 14:14 Uhr)
OvO
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