Pünktlich zum Start ins Wochenende versorgt euch Radio Tatooine mit der neusten Folgenbesprechung zu Obi-Wan Kenobi. In der 113. Ausgabe des Podcasts besprechen Ben, Jörg, Johannes und Philipp in vier Stunden und 23 Minuten die am Mittwoch erschienene Episode 4 der Disney+ Serie.
Wir wünschen euch viel Spaß!
Episode 113 – Obi, der Nassforsche
Obi-Wan wird nass und das so richtig! Was wir von den jüngsten Abenteuern halten und welchen Kurs wir für die vorläufig letzten beiden Kapitel erwarten, erfahrt ihr hier in gewohnt kompakter Form! Viel Spaß damit!
Über eure Gedanken zu ihren Gedanken freuen sich die Tatooine-Bewohner auf Weltenfunk.de, bei Apple-Podcasts oder direkt hier untendrunter.
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Rieekan78
Was das Bernsteinzimmer angeht. Meine Interpretation war folgende, Obi ist ja auf dem Weg zum Zellentrakt, das ist der Eingang zu diesem und der Sinn ist ganz einfach dass die Gefangenen Jedi wenn sie zum Verhör geschleift werden, diese Gallerie da sehen, die ja auch noch mindestens eine Reihe nach oben geht, um ihre Psyche noch mehr anzugreifen und mehr Hoffnungslosigkeit zu erzeugen. Darüber hinaus erzeugt das Ja auch noch Mal mehr Angst wenn dir dein unmittelbares Schicksal und das von Leuten die du evtl auch gekannt hast, vor Augen geführt wird, mit dem Ziel die Jedi leichter zu brechen. Angst führt zu Hass,... Etc.
Qui gon gym
Ich hab zwar grad erst angefangen aber wegen Thema Beef:
Ich bin sehr erstaunt darüber, was die Folge im Netz so für Wellen schlägt, denn ich fand die Folge die unaufregendste Folge von allen.
Enthielt inhaltlich jetzt nichts, wo es sich lohnt zu streiten und inszenatoisch war es wie gewohnt sehr schwankend was die Qualität angeht.
Ich fand sie hatte ein paar gute Momemte zwischen Leia und Reva. Der Rest war halt so naja, wie üblich. Bei grad mal rund 30 Minuten (abzüglich der Credits) offensichtlich ne Fillerfolge.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 14:12 Uhr)
OvO
Ich liebe den Vergleich mit Mando der hier bzgl. Infiltrierung der beiden Basen angeführt wird. Oer auch mit Rogue One. Es macht so schön deutlich, was gutes und was schlechtes Erzählen ist.
Und möchte da auch nochmal entegen halten, dass Star Wars nicht nur ein eigenes Format ist, sondern es ist auch ein Format, dass die andere Formate immer mitgeprägt und weiterentwickelt hat, weil Lucas immer Dinge ausprobiert hat, für die die Industrie nicht bereit war.
Sei es nun erzählerisch oder technologisch. Das gehört zum Star Wars Format dazu. Deswegen gehen die Leute ins Kino.
Star Wars ist kein Format, dass sich aufgrund seiner Selbst auf Dauer auf den eigenen Lorbeeren ausruhen kann, indem es sich auf seine Fanbase und seine Memberberries verlässt. Es muss auch handwerklich - nicht nur überzeugen, sondern auch begeistern.
Nun erwarte ich von Star Wars nicht, dass es mit jeder Serie das Rad neu erfindet, aber wenn es sich auf Dauer halten will, muss es lernen wieder in der obersten Liga mitzuspielen. Erzählerisch, inszenatorisch, technologisch und vor allem auch musikalisch!
Ich habe Hoffnung dass Mandalorian, Andor und Acolytes diesen Weg beschreiten könnten. Aber um ehrlich zu sein habe ich diese Hoffnung immer. Und ich hatte sie ganz besonders bei Book of Boba Fett.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 16:20 Uhr)
OvO
Ich teile übrigens nicht die Meinung, dass Kenobi nicht für die breite Masse funktionieren muss und Mandalorian schon.
In dem Fall denke ich tatsächlich, dass beide Serien für die breite Masse funktionieren sollten. Aber aus unterschiedlichen Gründen.
Kenobi ist eine stark limitierte Serie. Selbst wenn wir da eine zweite Staffel bekommen, wird man da nicht viel drauf aufbauen können. ABER in dieser Serie geht es um 3 der ikonischten Figuren der Kinogeschichte. Nämlich Kenobi, Leia und Vader. Und in einer zweiten Staffel vielelicht auch Luke. Es geht um Figuren, die das Kino revolutioniert haben und Generationen von Zuschauern geprägt haben. Es sind die Figuren, die es Disney überhaupt erst ermöglicht haben, aus Star Wars noch richig Geld rauszuholen. Es ist das Prestige Projekt schlechtin. Und wenn man ein bisschen Respekt davor hat, sollte man dem auch versuchen wollen, dem gerecht zu werden. Gerade weil es auch nur sone kurze Erfahrung am Ende ist.
Mandalorian ist hingegen was neues, wo man wahrscheinlich langfristig denkt. Auch im ökonomischen Sinne.
Es gibt aber durchaus Serien, wo ich das anders sehe. Zum Beispiel Lando. Lando ist nicht diese Ikone, er ist auch kein Actionheld oder eine besonders tiefgehende Persönlichkeit. Er ist ein Händler und Spieler. Man kann viel mit Aliens machen, viel mit Untergrund und Schmuggler Geschichten. Das stell ich mir eher als Geschenk für die Fans vor.
OvO
Gazzman
@OvO : Bei den Punkten, welchen Anspruch Star Wars für sich selbst stellen muss, stimme ich dir voll zu. Ich fand die Ankündigung, dass sie für Rogue Squadron real im All drehen wollten, dazu sehr passend. Gerade vom technologischen Aspekt her. Es wäre ja eine Premiere im Filmbusiness gewesen. Mittlerweile sind da die Russen schneller, glaube ich.
Gazzman
OvO
Dass die Besprechung der vierten Episode wieder einiges an Unterhaltungswert bieten wird, war mir schon beim Sehen der Folge klar. Sie liefert nämlich wieder jede Menge Zündstoff für einen Schlagabtausch unterschiedlicher Philosophien bzgl. der Rezeption von Star Wars in der Gegenwart und Zukunft.
Noch wichtiger für mich war aber, dass ich dieses mal wieder sehr viele Infos, Gedanken und Anregungen mitnehmen konnte. Die zähle ich zunächst mal auf:
- Das Kenobi-Thema von John Williams kam mir von Anfang an bekannt vor. Bei der Erwähnung von Spiderman (PS4) viel es mir wie Schmalz aus den Ohren. Die Ähnlichkeit wird nicht jeder bestätigen und sie ist selbstverständlich nur Zufall aber für mich ein witziger Zufall.
- Die Saga-Struktur, die scheinbar tatsächlich über den sechs Episoden der Serie liegt, wäre mir erst mal nicht aufgefallen. Bis einschließlich Episode 3 wäre mir das auch zu wage gewesen aber die ANH-Anleihen in 4 waren nun doch sehr offensichtlich. Da mir die Proto-Rebellion in der Serie sehr wenig gibt, wünsche ich mir nun nicht ein Hoth-Pendant in der fünften Folge. Lieber ein Teaching von Yoda oder endlich den großen Reveal bzgl. Revas Vergangenheit. Gerne alles zusammen.
- Ein toller Begriff für mich als Fan des EU: Interkonnektivität. Ich liebe es auch, wenn Bücher und Comics auch mal sehr relevante Dinge erzählen dürfen. Revas Vorgeschichte also gerne auslagern, vorausgesetzt es passiert zeitnah und nicht erst in 1-2 Jahren.
- Ansonsten gab es wieder viel angenehmes Rein-Nerden wie die lange Diskussion über Bacta-Tanks bis hin zu Vergleichen auf die nicht jeder sofort kommt (Obi-Wan überquert quasi den Fluss Styx usw.).
- Das Beste zum Schluss: „Die Serie ist im Kleinen groß und im Großen klein“ (kam glaube ich andernorts von Christoph). Merke ich mir und trifft exakt mein persönliches Gefühl.
Jacob Sunrider
Nun zur Kenobi-Folge an sich:
Ich bereue schon beinahe, mich nach den ersten beiden Folgen so weit aus dem Fenster gelehnt zu haben mit meiner Behauptung, es könne mich bei Star Wars fast nichts aus der Immersion herausreißen. Denn Folge 4 ist eine noch größere Herausforderung an mein sonstiges Talent in Sachen Suspension of Disbelief als es Folge 3 (am Ende) bereits war. Umso erfreuter war ich, dass die Besprechung sich zwar grob in zwei Lager geteilt hat aber nicht in Kritiker und Verteidiger (nach dem Motto: Wieso? Das ist doch alles total logisch und realistisch! ). Nein, es ging wieder darum, was für Star Wars funktioniert und was nicht. Die harten Fronten wurden wohl schon im Vorfeld geklärt, das war glaube ich gut für die Besprechung danach.
Persönlich bewege ich mich dieses Mal ziemlich in der Mitte. Dass scheinbar viele Zuschauer außerhalb des Fandoms diese Folge hart kritisieren, macht mich schon betroffen, vor allem weil ich beim Sehen in der Tat einige Momente des Schämens und Kopfschüttelns hatte (Obi-Wan mit Leia unterm Mantel, um nur ein Beispiel zu nennen). Wir sind hier an einem Punkt angelangt, wo die Argumentation: Das gab es auch in ANH, Rebels etc. für mich nicht mehr greift, einfach aufgrund der immensen Fülle solcher Situationen und Klischees. Ein wichtiger Hinweis kam dann, mit Verweis auf das Beispiel „Mace Windu in AotC“, dass man teilweise sogar besser gefahren wäre, hätte man nicht alles gezeigt. Einfach ein Cut, und schon befindet sich ein Charakter eine ganze Etappe weiter, ohne dass wir Zeuge des eigentlich zum Scheitern verurteilten Prozesses werden. Bei dieser Serie kommt dann erschwerend hinzu, dass ich oft den Verdacht habe, es ging vor allem um das Kosten sparen. Hierbei bleibt das Feuer in Folge 3 aber weiterhin das prägnanteste Beispiel.
Was für mich uneingeschränkt dennoch funktioniert ist die Spannung. Der Erfolg dieser Befreiungs-Mission war ja nicht sicher. Eine Gefangennahme von Obi-Wan oder der Tod von Tala waren ja durchaus denkbar. Auch dass Leia tatsächlich zumindest kurz gefoltert wird usw.
Und wie schon oben zitiert ( „Im Kleinen groß“ ) waren Charakter-Momente, hier vor allem zwischen Reva und Leia wieder hervorragend. Auch Obi-Wans Zärtlichkeit am Ende, unfassbar schön und ergreifend. Wir sehen wirklich ganz große Momente in teils sehr dürftigen Settings. Ein Gefühl, an dass ich mich einfach nicht so recht gewöhnen kann. Mal sehen, was die letzten beiden Folgen hierzu noch zu sagen haben. Hoffentlich genauso starke Momente aber innerhalb eines episch inszenierten Rahmens.
Jacob Sunrider
Abschließend zu ein paar grundlegenden Diskussionspunkten:
Ja, Star Wars muss sich weiter entwickeln und für das große Publikum, dass mit HBO-Serien usw. aufwächst, interessant bleiben. Aber nicht zu dem Preis, dass sich der Charme der Originale (Samstag-Vormittag Space Opera uvm.) dabei verliert. Dinge, die aber immer schon Grund für Kritik waren (z.B. wirklich, also WIRKLICH stark auffällige Logik-Löcher) zähle ich aber nicht zu diesem „Charme“.
Alles ist EU, außer die Lucas-Filme und TCW.
Zu dieser Einstellung komme ich auch zunehmend. Die Kenobi-Serie ist der erste Bewegtbild-Content, der sich für mich auch teilweise nach EU anfühlt und das ist nicht despektierlich gemeint. Man hat hier eine Lücke zwischen Filmen, in denen sich eine Geschichte total anbietet (Obi-Wan trifft auf Vader, erlebt ein Abenteuer mit einer jungen Leia usw. ). Solche Chancen nutzt man im EU schon seit jeher und es stört niemanden, wenn dann z.B. Luke auch Vader zwischen den OT-Filmen mehrfach begegnet, weil so lange man das Comic liest, macht das total Spaß, legt man es weg, bleiben nur noch die persönlich lohnendsten Elemente im Head-Kanon hängen. ( Für mich sind die in „Bernstein“ gegossenen Jedi z.B. ganz selbstverständlich ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zu Palpatine in TROS. )
Dies ist ein gesunder und sinnvoller Umgang auch mit den Serien und auch mit der ST. Diese Einstellung nimmt viel Druck und lindert im Zweifel auch den Frust. Dennoch, die Serie wurde von besseren Autoren geschrieben als das in der Regel für Romane und Comics gilt und sie darf mehr machen. Diesen Unterschied merkt man dann ja auch. Win-win würde ich dazu sagen. Kein Kanon-Zwang und trotzdem weit überdurchschnittlich verglichen mit sonstigem EU-Content.
Bin fertig bzw. „das …. ist gelutscht.“
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 16:32 Uhr)
Jacob Sunrider
@Darth Jorge & Anspruch an Star Wars:
Zu den Punkt den du ansprichst bzgl. wann hat sich unser Anspruch an Star Wars verändert. Den Punkt finde ich sehr interessant.
Denn der Anspruch an einer dunklen, erwachseneren, anspruchsvollen, dramatischeren Geschichte, den haben ja wirklich sehr viele Fans, vor allem in meinem Alter zumindest (so etwa Mitte 30).
Und in meiner Wahrnehmung ist dieser Anspruch mit Empire strikes back aufgekommen. Denn der Film bricht an vielen Stellen mit der leichten Space Opera Familienerzählung.
Der Film ist viel düsterer, härter, dramatischer und spannender als ANH. Deswegen ist er für viele heute auch der beste SW Film.
ROTJ hat diesen Stil eigentlich weitestgehend weiterverfolgt, bis auf die Ewoks. Aber da die Thronsaalszenen und die Schlacht von Endor so gut inszeniert sind, nimmt man das einfach in Kauf.
Danach folgten dann Spiele wie Jedi Knight, KOTOR, Shadows Of the Empire, Force Unleashed usw usf. die diesen düsteren, erwachsenen Ton und eine durchgängige Grundqualität einfach weitergeführt haben.
Sowie Buchreihen wie Thrawn und Konsorten.
Und dann kam die PT. Die mit Episode 1 und 2 in eine ganz andere Kerbe geschlagen ist. Während sich Episode 3 wieder daran orientiert hat. Weshalb er heute als der beste PT Film gilt.
Wie der Anspruch der Fans sich entwickelt hat, ist daran also ganz gut ablesbar. ESB und die Welle, die er später auslöste, war sowohl quantitativ als auch qualitativ viel prägender für viele von uns als ANH.
Und deswegen wirkt es ziemlich antiquitiert, wenn man argumentiert, dass dies und das in ANH auch schon so war.
Ja, Star Wars kann das sein. Aber man sollte sich wenigstens überlegen wann und wo. Wenn es um Figuren wie Kenobi und Vader oder von mir aus auch Boba Fett geht, dann suche ich nach ESB oder ROTS und nicht nach ANH, was die allgemeine erzählerische und inszenatorische Qualität betrift. Weil diese Figuren dieses Potential bereits in sich tragen und weil die Schauspieler in der Lage wären, dieses Potential auch zur Entfaltung zu bringen, wenn sie ein entsprechendes Script und einen entsprechenden Regisseur haben.
ANH ist deswegen natürlich nicht schlecht. Weil auch dieser Film gewisse Sachen einfach schon etabliert. Die abgefackelten Leichen von Lars und Beru. Der abgeschlagene Arm in der Cantina Bar. Und die Kameraarbeit und Musik dazu. Die Erzählungen von Kenobi über Anakin. Deswegen fand ich den Tattooine Part auch immer besser als den Todessternpart. Da wird der dramatische Teil viel besser inszeniert.
Edit
Achso. Und Mandalorian schlägt natürlich auch in den ESB Stil. Deswegen kommt sie im Vergleich zu anderen Serien wesentlich besser weg. Für die zweite Hälfte TCW gilt dasselbe.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 18:26 Uhr)
OvO
Gazzman
@OvO »[…] aber wenn es sich auf Dauer halten will, muss es lernen wieder in der obersten Liga mitzuspielen. Erzählerisch, inszenatorisch, technologisch und vor allem auch musikalisch!«
Und hier bin ich mittlerweile sehr skeptisch was die ganze Sache mit Disney Star Wars angeht. Schaut man sich das Marvel Zeug an, ist dass wie ein Blick für SW in die nahe Zukunft
DomiWan Kenobi
@Nochmal Anspruch an Star Wars Teil 1:
Nochmal ne Ergänzung dazu, weil Darth Jorge die Müllschacht-Sache angesprochen hat und um das mit ANH auch nochmal im Vergleich zu Kenobi gerade zu rücken. Es wurde am Ende auch noch gesagt. Aber ich möchte hier nochmal betonen, dass es bei all dem garnicht so sehr um Logik geht sondern es geht tatsächlich um die Dramaturgie.
Bei der Dramaturgie geht es ja darum, was steht gerade bei der Erzählung im Fokus und welches Gefühl erzeuge ich damit und wie fügt sich dieses Gefühl in einer Reihe von Gefühlen ein, die von einzelnen Szenerrien erzeugt werden.
Ein ganz wichtiger Punkt dabei ist, dass Dramaturgie oder das Gefühl sehr oft dafür sorgt, dass wir emotional so sehr in die Handlung eingespannt sind, dass wir Logikfehler entweder garnicht mitbekommen oder sie für uns keine relevante Rolle spielen.
Wenn man es nicht schafft, den Zuschauer derart ins Geschehen einzuspannen, dann sieht er die Logikfehler viel deutlicher. Und der gemeine Zuschauer glaubt dann oft, dass die Logikfehler das Problem sind und deswegen kritisiert er diese. In Wirklichkeit ist das Problem aber nicht der Logikfehler, sondern dass ihm der Logikfehler ins Gesicht geklatscht wird.
Eine sehr wichtige Aufgabe eines Regisseurs ist es also, solche potentiellen Probleme zu erkennen und was dagegen zutun.
Nun kann man bei der Müllschacht-Szene natürlich kritisieren, dass das Imperium nicht weiß, wo die drei sind. Aber das spielt für den Zuschauer an der Stelle überhaupt keine Rolle, weil der emotionale Fokus ein ganz anderer ist.
Der liegt erstmal darauf, dass unsere Helden sich mit der Schießerei in eine Zwickmühle gebracht haben. Und bislang waren es Kenobi, Han und Luke, die die Handlung vorangetrieben haben. Doch in diesem Moment übernimmt Leia die Führung und gibt Han plötzlich Kommandos.
Es ist zum Einen in einem positiven Sinne lustig, weil es der vorläufige Höhepunkt ihrer Kabelleien ist, die die ganze Szenerie ja erst so richtig unterhaltsam machen. Aber es kommt auch ein wenig überraschend, dass die Entführte plötzlich aus ihrem, im weitesten Sinne, Opfer-Narrativ heraustritt und diejenigen rettet, die sie eigentlich retten sollen. Das wirkt in dem Moment frisch, imponierend cool. Denn normalerweise ist die Prinzessin ja das arme Häschen und der Held regelt alles für sie.
OvO
Teil 2:
Nun befinden sie sich in dieser Müllpresse und die Spannung bleibt trotzdem da. Dass die Müllpresse sich in dem Moment aktiviert, wo sie doort drin sind, könnte man übrigens auch als Signal deuten, dass das Imperium sehr wohl weiß, dass sie da drin sind. Das heisst also, auch wenn es uns nicht direkt gesagt wird, lässt die Szene zumindest unterbewusst nicht den Schluss zu, dass das Imperium es aus unerklärbaren Gründen pltözlich nicht weiß. Und aufgrund dieser Gesamtkomposition funktioniert die Szene auch und muss hier garnicht als Legitimation für die Schwächen der Kenobi Serie herhalten.
Mal ein anderes Beispiel: Wenn wir die Szene aus ANH nehmen, wo Han, Kenobi und Luke aus Mosley flüchten, dann kann man darüber diskutieren, wie dämllch es ist, dass die Truppen immer daneben schießen. Aber emotional trifft uns das garnicht, weil die Musik hier 50% der Arbeit macht und die andeeren 50% liegen auf Han Solo bzw. Harrison Ford, der uns hier einfach ein geiles Actiongefühl verkaufen kann.
Die Kenobi Serie macht sehr wahrscheinlich schon erstmal 2 ganz große Fehler. Erstens die Musik, denn Musik spricht uns erstmal rein emotional an und das wurde hier einfach nicht genutzt, wodurch vieles "nackt" wirkt. Zweitens die Wackelkamera, die in vielen Szenen einen falschen Eindruck vermittel, wie hier ja auch angesprochen wurde. Würde man das besser machen, würden viele Szenen garnicht so schlimm wirken, wie sie es jetzt tun. Und der dritte Punkt ist dann, dass manche Szenen wirklich absolut amateurhaft dirigiert sind. Was könnte uns an der Mantel Szene wirklich stören? Es ist nicht der Mantel der das Problem ist. Das Problem ist, dass Alarm ausgelöst wurde, aber sich kein einziger Imperialer so verhält, als wenn ein Alarm ausgelöst worden wäre. Es stört auch, dass wir garnicht wissen, was Alarm in dieser Szenerie überhaupt bedeutet. Sollen die Truppen sich iwo sammeln? Oder sollen sie nach etwas Ausschau halten? Jedenfalls tun sie nichts davon.
Dieses Problem hätte man zum Beispiel ganz einfach dadurch lösen können, dass diese Snowspeeder aufkreuzen BEVOR Kenobi und co durch die Menge latschen. Weil dann die Truppen damit beschäftigt gewesen wären, die Schiffe anzugreifen. Und im Eifer eines vollkommen unerwarteten Gefechts ist es schon deutlich glaubwürdiger, dass man besseres zutun hat, als auf den Mantel einer Person zu achten. Dazu noch die richtige Musik und dann wäre der Tod einer bestimmten Figur zumindest nich ganz so spurlos an uns vorübergegangen, denn diese Mantelszene hat viele Leute ja emotional erstmal völlig rausgeworfen.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 22:18 Uhr)
OvO
Teil 3:
Ich will damit auf folgendes hinaus: Für einen Film oder eine Serie ist es schon sehr wichtig, dass inszenarotisch alles einen Sinn ergibt und funktioniert, denn je mehr und je schwerere Stoplersteine sich im Weg befinden, desto mehr leidet die Immersion und die Dramaturgie und damit auch die emotionale Identifikation.
Einmal richtig rausgerissen, mag es möglich sein, wieder reinzukommen. Aber je öfter man rausgerissen wird, desto schwächer erlebt man letztlich auch die Höhepunkte, falls man überhaupt noch bereit ist, sich darauf einzulassen.
Und das die OT in dem Bereich nur sehr wenige Schwächen haben, ist eine Teilantwort darauf, was sie zu Klassikern macht. Sie schöpfen ihr dramaturgisches Potential fast vollkommen aus. Genauso wie die anderen Werke, die ich oben schon genannt habe.
Und das tut Kenobi eben bei weitem nicht. Wenn die Schauspieler nicht so eine gute Leistung erbringen würden und die Writer nicht so gute Ideen für ihre Dialoge gehabt hätten, dann bleibt von der Serie einfach nicht viel übrig, was sie sehenswert macht. Und das ist gerade nach Mandalorian bei diesen Figuren schon sehr enttäuschend.
PS:
Ich persönlich stör mich an der Mantelszene überhaupt nicht. Hab das nur als Beispiel aufgegriffen, weil es da so derart offensichtlich war.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 22:17 Uhr)
OvO
@DomiWan Kenobi:
"Und hier bin ich mittlerweile sehr skeptisch was die ganze Sache mit Disney Star Wars angeht. Schaut man sich das Marvel Zeug an, ist dass wie ein Blick für SW in die nahe Zukunft "
Ich bin da ehrlich gesagt noch zuversichtlich. Denn Mando war bislang ja garnicht schlecht. Es ist mit Abstand die Serie mit dem positivsten Feedback und laut einigen Berichten, will Disney die Serie auf Filmniveau bringen und hat dafür den Geldhahn ordentlich aufgedreht. Und auch Andor soll wohl sehr teuer werden.
Vielleicht lernen sie ja tatsächlich aber nur sehr langsam. Ma schaun was draus wird.
(zuletzt geändert am 10.06.2022 um 21:59 Uhr)
OvO
Ein Zwischenfazit nach vier Teilen Obi-Wan:
Egal was da noch kommt, für mich ist die Serie schon jetzt auf jeden Fall ein Gewinn. Was wohl zum Teil an meiner Erwartungshaltung liegt: ich habe mich nicht so sehr nach der Serie gesehnt und vor Allem hatte ich auch keine Idee, was da sechs Folgen lang erzählt werden könnte (Im besten Fall mehrere Stunden Wüsten-Betrachtungen auf Tatooine. Das hätte mir evtl. sogar gefallen, wenn es im Stil der zweiten BoBF-Folge gewesen wäre). Ansonsten hatte ich keine große Idee, was mich da fesseln könnte.
Wie das also gelöst wurde, finde ich schonmal super. Obwohl ich weiß, wo die Figuren am Ende stehen, bin ich jede Woche gespannt wie es weiter geht. Ebenso finde ich den Cast sehr glücklich gewählt. Ewan nochmal in seiner Rolle zu sehen ist sowieso toll, aber vor allem die Besetzung von Leia, Tala und Reva trägt sehr zu meiner Freude über die Serie bei.
Gleichzeitig hat wohl meine Enttäuschung mit vielen Stellen von Book of Boba zu der Freude über Kenobi beigetragen. Ich weiß, daß ist an sich erstmal kein echtes Lob. Trotzdem bin ich froh, dass für mich die Schnitzer, die BoBF für mich in der Gesamtheit eher als mau dastehen lassen, bei Kenobi in viel geringerer Zahl vorhanden sind und von den positiven Aspekten übertrumpft werden.
Um es im Radio Tatooine - Kosmos auszudrücken: habe ich bei den Boba-Besprechungen oft Jörg nicht nachvollziehen können und war froh über die Kritik und das ironische Liedgut von Ben, so bin ich jetzt froh, dass Jörg meine Stimmung zu Kenobi widerspiegelt.
Auch dass Jedi-Meister Jörg bei aufwallenden negativen Emotionen zur Meditation aufruft und die anderen (also Ben, so wie sich das für mich anhörte) sich darauf einlassen, finde ich lobenswert.
Einen Vergleich der Boba-Serie mit Kenobi eurerseits würde mir gefallen, falls ihr noch ein Thema für eine Aufnahme braucht.
Aber ich glaube da ist im Moment eher das Gegenteil der Fall. Womit ich überleite zu:
Verliert Star Wars den Anschluss in Sachen Qualität und Beliebtheit im Vergleich zu anderen Franchises/ Serien?
Sehe ich eher nicht so. Streaming Erfolge finde ich natürlich schwerer nachvollziehbar als Kino-Erfolge. Aber wenn ich mir zum Beispiel die Begeisterung bei der Celebration anschaue, die zahlreichen Diskussionen hier oder auch alleine in den deutschsprachigen Podcasts, dann scheint mir Star Wars doch sehr lebendig und beliebt zu sein.
Ob es im Vergleich nicht erfolgreich genug ist, vermag ich nicht konkret einzuschätzen.
Von Twitter, Facebook, Reddit etc. halte ich mich in Bezug auf Star Wars nahezu komplett fern, da langen mir die Erzählungen, die ich z. B. hier lese oder in Podcasts höre. (rosarote Brille? Ja, aber genau für dieses Wohlgefühl bin ich ja hier)
Natürlich wünsche auch ich mir dass Star Wars sich weiter verbessert, teilweise erneuert und erfolgreich bleibt.
Für mich trägt gerade der Kanon, der gefühlt zur Zeit viel kritisiert wird, dazu b
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 13:02 Uhr)
B U22
Fortsetzung :
Für mich trägt gerade der Kanon, der gefühlt zur Zeit viel kritisiert wird, dazu bei, dass nicht alles in Beliebigkeit und Austauschbarkeit abrutscht.
Ich hoffe dass das Konzept noch möglichst lange beibehalten wird. Und dass es irgendwann vielleicht auch wieder in höherer Qualität die Länge wächst und nicht nur in die Breite.
Marvel zum Beispiel unterhält mich zwar oft ganz gut, aber letztlich ist es mir egal ob es damit weitergeht und wie oft eine Geschichte neu variiert wird.
Das ist bei Star Wars für mich ganz anders und ich hoffe dass es noch lange so bleibt.
Die Enttäuschung bei manchen, für die es nicht funktioniert kann ich daher gut nachvollziehen.
Trotzdem sehe ich zuversichtlich in die Star Wars Zukunft.
B U22
Ich bin gestern Abend noch auf dieses Video gestoßen: https://youtu.be/eygWDj6THw8
Und da hatte ich direkt Darth Jorge im Ohr, wie er uns immer wieder erzählt, dass das Zitieren von älteren Filmen oder Bezüge zu historischen Ereignissen an sich für ihn schon einen Mehrwert darstellt.
Für mich kommt es ganz darauf an, aus welchen Motiven man es macht und wie man damit umgeht.
Denn zu zitieren bedeutet nicht gleichzeitig auch zu huldigen. Es kann auch bedeuten, dass man es sich in diesem Moment einfach machen will oder gar finanzielle Motive verfolgt. Und versucht dies mit diesem nostalgisch-emotionalen Wert zu kaschieren.
Dieser Eindruck kommt bei mir immer dann zu Stande, wenn etwas zitiert wird, aber die Umsetzung insgesamt eher stört als aufwertet oder passend ist. Und man es dann vor allem auch daran festmachen kann, dass der Regisseur oder Writer keine oder zu wenig Gedanken darüber gemacht hat, wie es in der Gesamtkomposition wirkt.
Und genau diesen Unterschied macht uns diese Mantelszene sehr deutlich. Allerdings bietet Lucas - mit der Entscheidung Ewoks statt Wookies zu verwenden - auch ein gutes Beispiel hiefür.
- Die Niederlage des Imperiums wäre wesentlich glaubhafter rüberkommen, weil die Wookies körperlich wesentlich überlegen sind.
- Man hätte den Bogen zu Chewbaccas Familie spannen können, wodurch auch die Verluste für den Zuschauer sich hätten dramatischer anfühlen können.
- Hätte es die Dramatik der Thronsaal und Raumschlacht Dramatik nicht torpediert sondern aufgewertet.
- Hätte es trotzdem noch dem Narrativ des Vietnam Krieges entsprochen, weil die Wookies quantitativ, strategisch und technologisch eigentlich extrem unterlegen hätten sein müssen.
Trotzdem hat sich Lucas für Ewoks entschieden, weil sie sich wahrscheinlich besser für Kinder und Merch eignen oder so.
Ein anderes Beispiel ist die Theorie der Ringstuktur der Lucas Filme, von der ich auch glaube, dass sie da ist. Wären die PT insgesamt wirklich gute Filme geworden, würde die Ringstruktur Lucas Gesamtwerk in der Rückschau defintiiv nochmal extra aufwerten. Weil man sich diese perfekte Gesamtpaket einfach besser vorstellen kann.
Da die PT diesen Anspruch als Filme - die handwerklich qualitativ wenigstens annähernd gleichwertig mit der OT stehen - aber nicht erfüllt, ist die Ringstruktur bestenfalls eine Randnotiz. Schlimmstenfalls ein Vorwurf des lazy writings.
Und das sehe ich bei all diesen Fällen so. Das Ergebnis ist entscheident für die Bewertung. Nicht die Idee. Die Idee ist maximal ein Minus oder Plus als Anhängsel (wie man das auch von unseren Schulnoten kennt).
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 11:31 Uhr)
OvO
@B U 22 Mit dem Fernhalten von den von dir angesprochenen Plattformen fährst du auch ganz gut. Bestimme Reddit Diskussionen, Podcasts und SWU sorgen auch für mein Wohlfühlfühl. Ausserhalb dieser Plattformen kommt mit oft vor als hätten die Leute eine völlig andere Serie gesehen. Damit meine ich gar nicht objektive und teils berechtigte Kritik an bestimmten Dingen, da ist es oft nur blanker Hass und Stimmungsmache gegen die Serie. Als ob es wirklich spezialisierte Trollfarmen gibt, die das Netz zumüllen.
@RT Bin nun endlich durch mit der Folge und sie war topp. Ihr habt mich bestens unterhalten und mir auch viele Denkanstöße gegeben, Details, die mir so noch nicht aufgefallen sind etc
Ihr wart diesmal fast schon stellenweise philosophisch 🤣
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 11:48 Uhr)
Gazzman
@BU22:
"Marvel zum Beispiel unterhält mich zwar oft ganz gut, aber letztlich ist es mir egal ob es damit weitergeht und wie oft eine Geschichte neu variiert wird."
Mich leider überhaupt nicht. Und das liegt garnicht mal an der CGI Action sondern dann teils wirklich platten Dialogen, die mir dieses Gefühl geben, dass mein IQ gerade wirklich am Sinken ist. Manche kennen das vielleicht auch wenn sie RTL 2 einschalten.
Und LEIDER... leider leider leider muss ich da zugeben, dass ich Logan - als ich den zum ersten Mal gesehen habe - da ist mir das noch garnicht so sehr aufgefallen, weil ich erstmal wirklich Fan dieses Settings war und die Schauspieler machen natürlich auch einen tollen Job. Aber schon beim zweiten Mal ist diese Wirkung leider eben auch diesem Marvel Gefühl an sehr vielen Stellen gewichen.
Und ganz besonders schade finde ich, dass das kleine Mädchen - die schauspielerisch der kleinen Leia wirklich in nichts nachsteht - dass die halt mit Logan überhaupt nicht verbal kommunizieren kann.
Jetzt werden sicherlich viele sagen, dass diese Sprachbarriere gerade dieses i-Tüpfelchen ist, dass die Spannung zwischen den beiden nochmal hervorhebt, aber für mich funktioniert das leider überhaupt nicht.
Für mich sind Schauspielkunst, Dialoge und Musik sozusagen die 3 Musketiere des Geschichtenerzählens. Wenn iwas davon hakt, wirds für mich echt schwierig.
Und das ist für mich (abgesehen von der Musik) hier auch der Punkt, der Kenobi echt noch gut über die Ziellinie rettet. Wo ich sagen kann, dass macht durchgehend echt Spaß zu sehen und da könnte man drauf aufbauen, wenn die Musik und die Inszenierung beim nächsten Mal wirklich besser durchdacht sind.
Das kann in Form einer weiteren Kenobi Staffel sein, das kann in Form einer Inquistoren Serie sein. Das kann aber auch in Form einer Leia Staffel Serie in 5 Jahren sein. Und wo ich auch zuversichtlich bin, dass sie mit Luke einen ähnlich guten Job machen würden.
Insofern - und auch im Hinblick auf Mandalorian und was sie aus dem Ende von Book Of Boba noch machen können - bin ich da durchaus auch noch zuversichtlich.
Aber ich kann diesen bitteren Beigeschmack auch nicht ignorieren, dass ich mich fragen muss, ob das Lucasfilm Team diese Probleme einfach nicht sieht oder ob sie garnicht erst den Anspruch haben da dann auch einzugreifen, wenn sie diese Probleme sehen. Und das macht mir für die Zukunft schon auch Sorgen. Denn das ist halt nicht wo und vor allem auch WIE ich Star War sehen und behandelt sehen will. Und wo ich davon überzeugt bin, dass es auch vielen anderen so geht.
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 11:55 Uhr)
OvO
OvO:
Tolle Analyse der Müllschacht Szene, hervorragend beobachtet.
Die Dynamik der Drei ist da einfach nur Gold wert, dass Leia direkt die Führung übernimmt und
Han lächerlich macht ist einfach nur super geschrieben.
Und ja, wenn man vom Geschehen gefesselt ist, übersieht man Logikfehler. (Und da die Müllpresse aktiviert wird, kann man sogar davon ausgehen, dass das ein Befehl war.)
@Jörg:
Ich mag die Argumentationsschiene eigentlich nicht, dass es in der OT oder PT auch Logikfehler oder Schwachstellen gibt und dass das die Rechtfertigung ist, es heute auch noch so zu tun, bzw. dass das unter anderem Star Wars ausmacht. Star Wars darf in seiner Evolution auch anspruchsvoller werden.
Andor wird, ähnlich Rogue One, diesen Weg gehen.
Gewisse Handlungskniffe sind schon fürchterlich abgenutzt, z.B. mittels einer imperialen Uniform in eine Basis einzudringen (oder einem gestohlenen Schiff), Peilsender sind auch so eine Sache...da erwarte ich heute mehr. (Es müssen ja nicht gleich Ingmar Bergmann Film werden)
@Ewoks:
Ich mag die menschenfressenden Teddybären.
Dass ein kleines David-Naturvolk mit primitiven Waffen, das große Goliath-Imperium schlägt, ist eine große Bereicherung für die Saga und sprüht vor Kreativität.
Leider bringt die Schlachtwende mal wieder das kapern eines imperialen Gefährts (AT-ST) und dass Han sich eine imperiale Uniform (AT-ST Helm) überzieht.(da haben wir es schon wieder)
Die Wookies sind sehr groß und sehr stark und auch schon ganz gut technisiert, da wäre der Unterschied nicht so stark hervorgetreten.
Klar, die Optik der Ewoks hätte auch weniger Teddybär-like sein dürfen aber das Worldbuilding ist mir eins der liebsten.
Rieekan78
@Rieekan:
"Die Wookies sind sehr groß und sehr stark und auch schon ganz gut technisiert, da wäre der Unterschied nicht so stark hervorgetreten."
Ich weiß nicht, ob das im EU so ist. Aber zum Zeitpunkt der Filmproduktion hätte man das ja nicht so schreiben müssen. Also das ganze primitive Setting der Ewoks hätte für Wookies ja genauso funktioniert.
Und ich mag die Ewoks auch. Ich finde besonders die Szene, wo 3PO ihnen die Geschichte erzählt richtig geil gemacht.
Man kann das natürlich auch so empfinden, dass die tonale Auflockerung, die mit den Ewoks einhergeht, dem Film gut tut. Ich glaube, dass würde gerade der Mainstream auch so sehen und das könnte Lucas auch so gewollt haben. Und im Gegensatz zur PT oder zu Johnson war es hier ja wirklich noch in einem gewissen Rahmen, der nicht zu sehr zur Albernheit verkommen ist sondern uns auch traurige, rührende und ikonische Momente bescherrt hat.
Es kommt vielleicht wirklich drauf an, ob man die Auflockerung lieber mag oder ob man es lieber mag, wenn man so tief in diese dramaturgische Ernsthaftigkeit reingeht, wie nur irgend möglich.
Mein Geschmack ist in solchen Dingen dann schon ziemlich radikal.
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 12:15 Uhr)
OvO
@OvO
Ich verstehe dieses Mal RT nicht, wieso die Müllpreise als Beispiel herangezogen wird?
Ich habe diese Szene immer so gesehen, dass die Helden sich irgendwie über den Müllschacht retten und das Imperium daraufhin alle Pressen aktiviert. Die Szene ist dann auch ziemlich dramatisch, denn unsere Helden werden fast erdrückt und im letzten Moment kann R2 alle Pressen deaktivieren. Demenstrechend fällt ja auch der Jubbel in der Gruppe aus.
Das dann nicht jeder Imp weiß wo welcher Schacht hinführt ist auch klar. Ich weiß auch nicht bei mir wo welches Kabel/Leitung hinführt / geschweige denn liegt und muss im Zweifelsfall auf einen Plan gucken. So ergeht es dem Sicherheitsdienst in der Situation sicher auch so, da bestimmt auch mehr als eine Presse im Todesstern existierte. Das alles war für mich schon immer plausibel.
Und zu den Evoks. Ich persönlich vergleiche die gerne mit Malaienbären. Diese sind ausgewachsen auch nicht viel größer. Und ich bezweifle, dass ein Duel gegen 1-2 oder 3 von denen für mich gut ausgehen würde. Wenn diese Bären jetzt noch intelligent wären und mit Waffen kämpfen würden und Fallen bauen würden. Für mich passt das, dass ein Stormtrooper erschlagen wird, wenn ihm so ein Bär einen Kürbisgroßen Stein gegen den Kopf schleudert, Helm hin oder her...
Und ich kann in dem Fall die Ersthaftigkeit und Bedrohung die von einem Evok ausgeht erkennen, auch wenn diese natürlich schnell als Kuschelbären abgestempelt werden. Ich muss aber auch sagen, dass ich dies erst mit der Zeit so wahrgenommen habe. Und mittlerweile sind Evoks der perfekte Mix aus Auflockerung und Ernsthaftigkeit. Denn obwohl die Evoks auch tapsig und neugierig sind und dadurch extrem "süß" sind, müssen viele von denen am Ende dran glauben
(zuletzt geändert am 11.06.2022 um 12:50 Uhr)
botrooper
Ja, wie sie auf das Beispiel gekommen sind, war mir auch schleierhaft. Deswegen hab ich das oft genannte Beispiel mit den Sturmtruppen die immer daneben schießen gleich hinterher geworfen. Und ich hab mir auch über einige andere Szenen Gedanken gemacht.
Mir würden noch mehr Beispiele einfallen, wo man sagen könnte, logisch betrachtet ergibt es wenig Sinn, aber kleine Details in der Inszenierung macht die Schwäche unkenntlich und zwar oft sogar so unterschwellig, dass man es garnicht mitbekommt, wenn man nicht intensiv über die Detailarbeit nachdenkt.
Die drei Filme sind Meisterwerke wenn es darum geht, sich voller Leichtigkeit von einer Baumkrone zur anderen zu schwingen, ohne auch nur den Gedanken aufkeimen zu lassen, dass man in die Tiefe fallen könnte. Das muss man schon sagen.
OvO
:-D
Ich habe die Folge heute zum zweiten Mal geguckt. Leider wird es nicht besser.
Mir stellst sich jetzt noch die Frage, warum Leis sagt, dass Sie nie verraten wird, wo sie sind? Ich meine die weiß doch gar nichts über den Pfad und deren Verstecke?
Dann ist es schon sehr Grenzwertig, wie wenig die Fenster dieser Station aushalten. Dort laufen Wachen und droiden mit scharfer Munition rum. Ist es das Konzept, beim ersten Blastergefecht die Gänge zu fluten?
Bei der erst Sichtung habe ich mit dem Alarm automatisch Hektik verbunden, sodass dieser Manteltrick klappt. Aber es herrscht überhaupt gar keine Hektik. Ohne Ton sieht die Szene so aus wie am Anfang. Eigentlich müssten Ties starten und alle etwas schneller in Position gehen. In einer Einstellung laufen sogar paar Truppen genau hinter denen und bemerken nichts.
Das ist schon ziemlich schwach.
botrooper
Immer wieder schön, wie ihr euren Bildungsauftrag erfüllt. Kibbelinge kannte ich bisher noch nicht.
Zitat: „Da wo ich herkomme nennt man das Backen.“ Da wo ich herkomme auch.
Bezüglich dem „staring contest“ zwischen Reva und Leia sowie ihre Machtbegabung: Prinzipiell habe ich nichts gegen Jörgs Beschreibung, dass jeder die „Macht“ in sich trägt und ein starker Wille ausreichen kann Revas Beeinflussung zu widerstehen. Das kennen wir auch aus Episode 1, wo Anakin trotz außerordentlicher Midi-Clorianwerte noch getestet wurde, ob er von diesen „empfangen wurde“. Im Legends-Kanon gab es auch Individuen, die zwar keine Machtfähigkeiten hatten, aber trotzdem eine starke Machtpräsenz. Beispiele sind Han Solo, Wedge Antilles und natürlich Jagged Fel. Dennoch müssen meiner Meinung nach aus diesem Verhör Konsequenzen gezogen werden. Leia zeigt zumindest eine starke Widerstandskraft gegen die Macht und das sollte bei Reva fragen aufwerfen. Dass sie niemandem davon erzählt ist OK, aber auch dafür müsste es einen Grund geben. Wenn man aber so eine Szene einbaut, müsste man auch was daraus machen.
Interessant ist auch die Theorie, dass Reva die Jedi als Kindesentführer sieht. Den Gedanken hatte ich auch schon, dass ihr Antrieb und ihre Motivation in dem Zeitpunkt wurzeln, als sie zu den Jedi kam. Möglicherweise liegt hier auch der Ursprung für ihre Fokussierung auf Obi-Wan. Ihn zur Strecke zu bringen würde zwar auch ihrer Reputation helfen, aber ich werde das Gefühl nicht los ihr geht es noch um etwas Anderes. Wenn Kenobi derjenige war, der sie zu den Jedi brachte wäre er aus ihrer Sicht ihr Entführer und möglicherweise bezieht sie sich mit den Dingen, die ihr genommen wurden, genau darauf.
chaavla
Rieekan78
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