Indiana Jones 5 wurde vor inzwischen über 4 Jahren angekündigt und scheint seiner Umsetzung seither nicht allzuviel näher gekommen sein. Drehbuchautor David Koepp war zeitweise mit dem Projekt betraut, dann wieder nicht und dann, im vergangenen September, kurzzeitig doch wieder. Damals sagte er:
Ich arbeite wieder daran. Wir versuchen es nach wie vor. Und ich denke, diesmal haben wir eine gute Idee. Wir werden sehen.
Seither ist Steven Spielberg als Regisseur ausgeschieden und James Mangold hat übernommen. Via Den of Geek meldete sich Koepp nun ein weiteres Mal mit einer Einschätzung der Projektentwicklung zu Wort:
Ich habe mit Steven einige Versionen ausprobiert, und alle trugen gute Elemente in sich, aber eben auch Elemente, die nicht funktioniert haben. So etwas passiert. Aber es war sehr schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, also Steven, Harrison [Ford], das Drehbuch und Disney. Das ist letztlich nie geschehen.
Als James Mangold dazukam und Steven ausschied, war das für mich ein idealer Moment, ebenfalls zu gehen. Es machte die Sache einfacher, denn das Letzte, was ein neuer Regisseur will, ist den Autor des alten am Tisch sitzen zu haben. Ich meine, das ist einfach ein Hindernis. Man hat sonst diesen Typ im Raum, der dasitzt und sagt: Aber Steven hätte dies oder jenes getan.
Ich hatte ein nettes Gespräch mit ihm, und ich bin mir sicher, dass er dann ohnehin in eine neue Richtung gehen wollte. Aber alle sind sehr höflich miteinander umgegangen, fand ich.
Wer genau aktuell das Drehbuch schreibt, ist unklar, auch wenn alles auf Mangold hindeutet, der für Logan immerhin eine Oscarnominierung eingefahren hat. Momentan ist der Kinostart von Indy 5 für Juli 2022 vorgesehen, aber wir hatten schon ähnliche Termine für 2019, 2020 und 2021. Es bleibt also abzuwarten, ob es dabei bleibt. Unverrücklich ist an Indy 5 eigentlich nur eines: Harrison Ford wird 2022 80 Jahre alt.
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Ich meine Ford ist das kleinste Problem für den Film. Mir sind hier zu viele Leute abgesprungen, als das noch was werden würde. Man darf nicht vergessen, dass Filme das Werk vieler Leute ist. Wer von damals außer Ford ist noch an Board?
Auch wenn Mangold gute FIlme gemacht hat, Namen alleine machen keine guten Filme.
Sieht irgendwie schlecht aus. Allein Lucas' erstes Fehlen bei einem Indy Film hätte große Auswirkungen gehabt. Nun aber auch Spielberg. Mich würde mal interessieren warum dieser raus ist? Hatte er doch nicht so Lust oder wie?
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 09:56 Uhr)
Kyle07
@ hangunjon:
Einen rätsellastigen Indy will doch keiner sehen. Indy ist Action und Stunts. Wenn das geändert wird, wars das für das Franchise.
Ich denke nicht, dass es bei Disney/Lucasfilm ein Problem mit der Einschränkung der Kreativität der Filmemacher gibt. Die gab es ja z.B. bei SOLO und dann war das Ergebnis nicht gewollt.
Das Problem ist die fehlende Kreativität bei Disney und Lucasfilm, bzw. Kathleen Kennedy.
Kennedy, die eigentlich die Richtung vorgeben sollte, weiss nicht was sie will und kann noch nicht einmal eine ungefähre Richtung vorgeben. Disney selbst hat wohl auch keinerlei Plan wohin das alles gehen soll. Deshalb kauft Disney/Lucasfilm grosse Namen ein und drückt denen die Aufgabe ein Drehbuch zu erstellen aufs Auge. Am Ende geht es dann aber immer gleich aus: Das Drehbuch gefällt Disney/Kennedy nicht und der Filmemacher sagt "leckt mich!" und steigt aus.
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 10:51 Uhr)
Dark Yoda FDS
@Vahsoka:
"Logan funktioniert deshalb weils einfach ein geiler, knallharter, kompromissloser Film ist welcher die Tiefe seines Charakters würdig umzusetzen weiß und nichts weichspült. So ein Kaliber wird Indy niemals sein, allein schon weil er diese Tiefe und Härte niemals haben wird. Indy mit Logan zu vergleichen ist daher so als würde man jetzt The Raid mit James Bond vergleichen."
Widerspricht ja nicht wirklich meiner Aussage. Sind einfach zwei Punkte, die sich ergänzen. Wäre Hugh Jackman ebenfalls 80, dann hätten die Action-Szenen vermutlich nicht mehr so glaubwürdig funktioniert wie mit einem fitten Jackman in seinen 40ern. Gleichzeitig nimmt man einem Mutanten solche Kräfte im hohen Alter noch eher ab als einem normalen Mann wie Dr. Jones. Der Kern meiner Aussage war ja auch, dass man die Filme eben deshalb nicht vergleichen soll. Da bin ich ganz bei dir. Es kommt nur immer schnell das Argument, dass Indy 5 schon gut werden wird, weil Mangold ja bereits mit Logan bewiesen hat, wie man einen gealterten Actionhelden gut inszenieren kann. Sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Was die Tiefe und Härte angeht, steht und fällt das alles mit dem Skript und der Inszenierung. Natürlich kann auch ein Indy 5 ziemlich tiefgründig und hart sein. Warum nicht? Wolverine war auch nie tiefgründiger und härter als in LOGAN. Man denke hier nur mal an X-MEN ORIGINS: WOLVERINE und auch in der X-MEN TRILOGIE hatte er zwar ein paar Facetten, aber ein wirklich tiefgründiger Charakter war er da auch nicht. Logan hatte immer das Potential einer tiefgründigen Figur, aber voll ausgeschöpft hat das erst der letzte Film. Der krasse Tonwechsel funktioniert aber auch, weil die X-Men Filme ohnehin nie so richtig konsistent in ihrer Tonlage waren. Selbiges könnte man auch aus Indy machen. Ich erinnere nur an TEMPLE OF DOOM, der zwischenzeitlich extrem hart und düster und keine leichte Abenteuergeschichte war.
Am Ende steht und fällt alles mit Ford. Solange er sich noch fit fühlt und Bock hat, wird das Projekt vermutlich auch mit einem 100jährigen Indiana Jones gemacht werden. Ford alleine kann den Film aber nicht tragen. Was am Ende zählt, ist ein gutes Drehbuch und ein gutes Team hinter Ford. Aktuell verliere ich aber immer mehr das Vertrauen in ebendieses.
@hangunjon:
"Aber egal was kommt, ich werde mir alles ansehen ... sondern spätestens wenn es in meinem online-Streaming-Abo gestreamt wird."
Das scheint das erste Problem zu sein. Ich möchte dich nicht beleidigen, da ich dich nicht kenne, aber du scheinst ein reiner Konsument zu sein: Mund auf und happa happa machen, egal was da kommt. Leider ist das der Grund, warum die Kinolandschaft so wenig Perlen zu bieten hat. Ob der Film dir gefällt oder nicht: du hast dann bereits für ihn bezahlt, auf welche Art auch immer. Das genügt Disney.
"... alles eine Frage der Kreativität und des Budgets, wobei Zweiteres unter Disney auch eher zweitrangig ist - Die Herausforderung ist somit bei Disney den Machern genügend kreative Freiheiten zu geben."
Und das ist das zweite Problem: "kreativ" ist für Disney ein Fremdwort. Kunst oder Innovation ist denen nicht wichtig. Wichtig sind Einnahmen. "Kreativ" ist ein zu hoher Risikofaktor. Marktanalysen sind sicher.
Renton
@ Lord Galagus:
Offenbar hast du das mit meinen Altersvergleichen irgendwie völlig falsch verstanden, aber das klären wir jetzt ganz kultiviert !
Ich wollte nicht meine 52,75 Lebensjahre mit Fords möglichen 80 Lenzen bei Drehbeginn vergleichen... Ich vergleiche mich mit meinen BMX-Mitstreitern und -Schülern, deren Alter so in der Kerngruppe zwischen 18 und 28 liegt. Deren Leistung würde ich natürlich im Schnitt schon in der Spitze um 10 bis 15% über der meinigen einordnen - was aber durch ein reines Motivationsding in direkter Kombination mit einer gewissen "psychischen Jugendlichkeit" bedingt ist.
Lassen wir uns auf ein "Game Of B.I.K.E." ein oder geht es um einen "Best Trick Contest", bin ich mit meinen sportlichen Erben da auf Augenhöhe oder sogar 5% "besser", weil es nur um einzelne Tricks/Stunts geht. Die Nase vorn hat die Jugend nur bei längeren Runs (+2 Minuten) oder Veranstaltungen, die mit Quarter- und Semi-Finals über ein ganzes Wochenende gehen.
Tatsächlich bin ich in der deutschen BMX-Szene mit meinem Alter aber ein Unikat, ähnlich fitte Ü-50-"BMXpendables" verteilen sich nur noch in einem knappen Dutzend über den Erdball. Der Rest hat mit ca. 35 bis spätestens 40 Jahren das Handtuch geworfen.
Jetzt zu Ford: Mein Dad ist exakt 2 Monate und 9 Tage älter als "Han/Indy" und mindestens ähnlich fit, er sieht sogar locker 5 Jahre jünger aus. Wir können diese fast 80jährigen nicht mehr mit dem klassischen Opa der 60er oder 70er Jahre vergleichen. Diese Herren (...und auch Damen - Jane Fonda, Iris Berben etc.,hallo???) wirken einfach teilweise wie Mitt- oder Endfünfziger vor 40 oder 50 Jahren. Connery war beim Dreh von "Goldfinger" 33 (!!!) Jahre alt. Wenn mir hier nicht jeder zustimmt, dass "Sir Sean" da DEUTLICH älter wirkt, verstehe ich die Welt nicht mehr. Da sehe ich aktuell sogar 2 oder 3 Jährchen jünger aus !
Oder noch krasser: Tom Cruise ist jetzt exakt so alt wie Connery zur Drehzeit von "Last Crusade", Ralph Macchio ist in der zweiten Season von "Cobra Kai" schon 56 oder 57...
Klingelt es allmählich, oder muss ich da jetzt noch weiter in die Tiefe/Details gehen? Hätte da aus der Filmbranche noch 3 Dutzend Beispiele ad hoc parat...
Vielleicht seid ihr ja alle eher Sean Connerys - aber ich bin da definitiv ein Tom Cruise (...obwohl ich diesen Typen rein als Mensch furchtbar finde !).
Geklärt? Besonders "in-universe"? Wenn Ford - theoretisch - jetzt oder nächstes Jahr Indy spielen würde, sähe er mit ein wenig Styling/Maske 10 Jahre jünger aus als sein Film-Daddy in "Last Crusade" vor fast 30 Jahren. Obwohl Ford dann de facto knapp 20 oder 21 Jahre älter wäre als Connery in "Indy III"...
Mit meiner Formel komme ich so exakt an DER Stelle eben auf die 30 Jahre "Look"-Differenz , O.K.?
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 14:31 Uhr)
Landspeeder
@Renton
"Das scheint das erste Problem zu sein. Ich möchte dich nicht beleidigen, da ich dich nicht kenne, aber du scheinst ein reiner Konsument zu sein: Mund auf und happa happa machen, egal was da kommt"
Dein Wording "Hapap happa" ist aber, zumindest in meiner Vorstellung eine Beleidigung.
Um etwas bewerten zu können, muss man es sehen - wenn ich denke, dass es meinen Ansprüchen nicht genügen wird, schau ich es mir nur für weniger Geld im Streaming an - mit dem Risiko, dass es besser ist als erwartet und, ich es bereue, die Gelegenheit ohne zu sehr gespamt zu sein, im Kino verpasst zu haben - und das kann auch nicht Disneys Ziel sein.
@Dark Yoda FDS
" Einen rätsellastigen Indy will doch keiner sehen."
- Doch , ich z. B. Action sollte trotzdem nicht zu kurz kommen.
"Ich denke nicht, dass es bei Disney/Lucasfilm ein Problem mit der Einschränkung der Kreativität der Filmemacher gibt. Die gab es ja z.B. bei SOLO und dann war das Ergebnis nicht gewollt."
-Auf Grundlage der Informationen die zu den Solo-Dreharbeiten vorliegen, war meinem Gefühl nach, die erste Solo-Fassung nicht kreativ, sondern eher albern!
Alberne Kinder finden sich auch lustig - Alberne Künstler glauben sie sind kreativ.
Und Kreativität und Albernheit sind nach meinem Verständnis zwei völlig verschiedene Welten.
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 15:10 Uhr)
hangunjon
Zitat:
"Oder noch krasser: Tom Cruise ist jetzt exakt so alt wie Connery zur Drehzeit von "Last Crusade" "
DAS ist wirklich unglaublich, aber die Perspektiven haben sich im Laufe meiner unbedeutenden Existenz ohnehin um mindestens 10 Jahre verschoben. (50 ist das neue 40 usw)
Abgesehen davon, hat die Genetik schon immer eine Rolle gespielt, z.B. bezüglich nachlassenden Haarwachstums, wie bei Connery im Vergleich zu einem Cruise.
Ich finde Connery wirkte schon immer etwas älter als er war und Cruise schon immer etwas jünger.
Harrison Ford liegt da genau in der Mitte.
Es gibt ja diese verblüffend lange jugendlich wirkenden Menschen, mit dem Jürgen Drews Syndrom.
...ohne großartig über mich selbst zu reden, ich musste lange beim Lottospielen oder Fußballwetten meinen Personalausweis vorlegen
....hat sich aber mittlerweile etwas gelegt
IONENFEUER
Mittlerweile ist Harrison Ford ja auch in einem Alter, wo der letzte Kreuzzug eher bedeutet, dass es ihm im Kreuz zieht. Und statt einen verlorenen Schatz zu jagen, sucht er eher die verlegte Lesebrille.
Indiana Jones und das Hörgerät des Todes?
Wer auch immer wie auch immer Indiana Jones fortsetzt, der Staffelstab sollte langsam übergeben werden. Und bitte kein Reboot, nicht Nazis reloaded.
Dann lieber Indiana Jones und der Zombie im Weißen Haus
Xmode
Antony Ingruber ranholen...
Disney hätte dem die letzten 4 Jahre locker Schauspielunterricht bis zum geht nicht mehr finanzieren können...
Was ich damit sagen will: Ich möchte keinen 80-Jährigen Indiana Jones sehen... wirklich nicht. Ich habe es bei meinen Eltern gesehen, wie schnell die ab 70 abgebaut haben.
Ford ist noch erheblich fitter als meine Eltern es waren... aber mit 80?!
Leute... fragt euer Ich von damals als ihr das erste Mal die Indy-Filme gesehen habt... hätte dieses Ich einen 80-jährigen Indy sehen wollen?
Die meisten werden, wenn sie ganz ehrlich mit sich sind, nein sagen.
Holt Ingruber oder einen anderen Schauspieler der irgendwie wie Ford ist und dreht einfach wieder ein Abenteuer in den 30ern oder 40ern.
Hey, mit Ingruber könnte man sogar Fate of Atlantis verfilmen.
MARVEL
Spielberg und Koepp wollten einen fünften Indy Film drehen, hatteb aber keine klaren Vorstellungen wo es hingehen soll. So ein Problem hat man in den letzten Jahren leider bei vielen, bestes Beispiel ist die Sequel Trilogie.
Gut, dass beide das Projekt verlassen haben und nun mit James Mangold jemand da ist, der offenbar eine genaue Vorstellung hat, was er erzählen möchte.
Ob nun 2022 oder 2023, ich freue mich drauf.
TiiN
Ich glaube auch nicht mehr so recht an den Film.
Was Fords Alter betrifft: In "Ruf der Wildnis" (übrigens ein toller altmodischer Abenteuerfilm) hat mich Ford überzeugt. Und mit Stuntmen, CGI usw. kann man schon nachhelfen für Indy 5.
Falls Indy nicht mit Ford auf der großen Leinwand weitergeht, erwähne ich wieder mal meinen Vorschlag einer Indy-Animationsserie."Jurassic World: Neue Abenteuer" hat mir vor kurzem gezeigt, ähnlich TCW, wie man eine alte Filmreihe als Serie stimmig und gut ergänzen kann.
Das wäre für Indy, unabhängig von Filmen, ein passendes Format.
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 20:07 Uhr)
Kaero
@ MARVEL:
Das mit Ingruber hatte ich schon vergessen/verdrängt !
Selbst wenn er nur ein Drittel so gut geschauspielert hätte wie Ford - die "Charakter-Immersion" wäre PERFEKT gewesen und SOLO hätte definitiv mehr eingespielt. Man darf die YT- und Reddit-Horden in ihrem Konsumverhalten und ihrer "Nerdyness" einfach nicht unterschätzen...
@ IONENFEUER:
Siehste! Das ist der Unterschied - ich komm JETZT noch kaum in ´ne Disco rein, selbst mit (!) Ausweis nicht. Vielleicht liegt das aber auch an meinem Ruf ! Das "Western-Von-Gestern-Saloon-Zerlegen" gehört zu einer meiner Königsdisziplinen ...
Spaß beiseite: Ich werde wegen meiner Jugendlichkeit im Bekanntenkreis auch teilweise leicht unangenehm wie ein Zirkuspferdchen vorgeführt ... Motto: "Ey, schätz mal, wie alt der Typ ist!" Tatsächlich hat sich noch niemand über die "40" getraut, jüngere Schätzer haben schon ein "27, 28?" rausgehauen. Das Ergebnis macht die dämliche Vorführung egotechnisch dann also wieder dreifach wett !
@ Vahsoka (03:43 Uhr):
Arrgh... "Ready Player One" hatte ich jetzt glatt vergessen, auweia... Volle Zustimmung - aber hier funktioniert der ganze opulente CGI-Overkill für mich auch nur, weil es eben ein "Game" - und somit ein absolut genialer cineastischer Twist ist! Einem Marvel-Film hätte ich so etwas never ever verziehen...
"The Post" war natürlich handwerklich O.K., aber in diesem Genre gibt es mMn ganz andere Kaliber.
@ Xmode:
"Mittlerweile ist Harrison Ford ja auch in einem Alter, wo der letzte Kreuzzug eher bedeutet, dass es ihm im Kreuz zieht."
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 20:54 Uhr)
Landspeeder
@Galagus
"Was die Tiefe und Härte angeht, steht und fällt das alles mit dem Skript und der Inszenierung. Natürlich kann auch ein Indy 5 ziemlich tiefgründig und hart sein. Warum nicht? Wolverine war auch nie tiefgründiger und härter als in LOGAN. Man denke hier nur mal an X-MEN ORIGINS: WOLVERINE und auch in der X-MEN TRILOGIE hatte er zwar ein paar Facetten, aber ein wirklich tiefgründiger Charakter war er da auch nicht. Logan hatte immer das Potential einer tiefgründigen Figur, aber voll ausgeschöpft hat das erst der letzte Film. Der krasse Tonwechsel funktioniert aber auch, weil die X-Men Filme ohnehin nie so richtig konsistent in ihrer Tonlage waren. Selbiges könnte man auch aus Indy machen. Ich erinnere nur an TEMPLE OF DOOM, der zwischenzeitlich extrem hart und düster und keine leichte Abenteuergeschichte war."
Darum habe ich ja auch NUR von Logan geredet und eben nicht von den X-Men Filmen wo der Charakter natürlich nicht dieselbe Härte und Tiefe besitzt wie in den Comics oder eben in Logan. Was aber in den X-Men filmen war ist ja vollkommen irrelevant da Mangold diese ja nicht gemacht hat sondern es spezifisch um seine Arbeit mit dem Charakter geht welche sowohl in dem grandiosen The Wolverine (vor allem in der Extended version in der es richtig heftig zur Sache geht) als auch in Logan eben eine Tiefe und Härte aufweist die man so halt nie und nimmer mit dem PG-13 Popcorn Adventure von Indy vergleichen kann. Wolverine in den X-Men filmen ist dann wieder ein ganz anderer Schuh aber um den geht es ja gar nicht.
(zuletzt geändert am 29.09.2020 um 20:57 Uhr)
Vahsoka
IONENFEUER
@ IONENFEUER:
Leider bzw. "Gott sei Dank!" keine Ähnlichkeiten mit dem Viech - das Bild kannste streichen!
Aber wie gerne hätte ich die Requisite oder zumindest ´ne adäquate Handpuppen-Nachbildung?
@ Thema Mangold:
Eigentlich hat Mangold ja nie auch nur ansatzweise unterperformt - aber für mich als Motorsport-Fanatiker ist natürlich "Ford v Ferrari" DER Über-Film aus seinem Portfolio. Bei der Ankündigung allein bin ich schon umgekippt ! Ebenso ist "Rush" mein klarer Ron-Howard-Favorit...
Landspeeder
Also für mich wären Actionszenen in Indy 5 für Indy kein Muss. Sehr gerne würde ich ihn in der Rolle des weisen Professors sehen. Ähnlich wie sein Vater.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich in den letzten Jahren mit "unrealistischer" Action sehr hadere. Wenn ich das Geschehen nicht mehr als normal ansehen kann. Ja, man mag da die Augen verdrehen, aber bei den alten Indy Filmen oder einem Stirb Langsam 1 + 2 fand ich mich immersiv drinnen.
Bei Indy 4, fand ich die Jagd im Dschungel nicht mehr so toll. Von den Lianen und dem Gehüpfe zu Schweigen, waren auch einige Autofahrten und Panzerfausteinsätze oha. Da hätte ich mir etwas weniger gewünscht.
Schwer zu erklären, wieso ich ein Indy 3 abkaufe, aber Indy 4 nicht. Achja, Indy 4 hatte mir in den Kampfszenen auch etwas zu viel Humor. Das war damals ernster.
Ne, in Indy 5 will ich Ford in sowas nicht sehen.
Kyle07
@ Kyle07:
Zu deinem "immersiv drinnen" könnte ich hier wieder zu einer ewig langen Texttapete ausholen!
Vielleicht kriege ich es ja halbwegs kompakt hin... Es kommt bei mir tatsächlich auf das Genre und Setting an - hier wird in meinem Brain vorab festgelegt, wie viele Effekte- und Stunt-Blödeleien ich dem Film abkaufen werde oder möchte. Bin komplett bei dir in dem Punkt, dass "Indy 4" im direkten Vergleich mit den 3 Vorgängern nicht besonders gut funktioniert. Wobei ich aber gerade die viel kritisierte Kühlschrankszene absolut genial finde - so bekommt man auch einen "Rentner" dazu, ihn ohne sportliche oder körperliche Superkräfte fliegen zu lassen.
Außerdem - und jetzt wird es haarsträubend - würde ich diesem "Fridge-Move" im Real Life eine Erfolgswahrscheinlichkeit auf Indys Überleben von bis zu 5 % zusprechen (...wenn es der Druckwelle gelingt, den Kühlschrank in diesem chaotischen Trümmerfeld ausreichend zu "pushen"!). Relativ niedriger vertikaler Impact, hohe horizontale Beschleunigung durch die Druckwelle, mehrere Überschläge über geschätzt 100 Meter (...jeder mindert den nächsten Einschlag!)...
Im Rallye-Bereich gab es schon an Steilhängen 140 km/h-"Abflüge" ins steinige (!) Tal mit gut 30fachem Überrollen - und die Piloten wurden nur wenige Tage später relativ unverkratzt mit ´ner läppischen Gehirnerschütterung und leichtem Schleudertrauma aus dem Krankenhaus entlassen. Was man wirklich nicht glauben mag/kann, wenn man sich den Unfall in Slow Motion ansieht - da ist die Indy-Kühlschrank-Nummer fast schon "halb so wild".
Von daher kann ich diese Action "immersiv drinnen" noch schmunzelnd aufnehmen - aber bei Terror-Ameisen-Armeen, Lianen-Swinging und immer wieder genau passenden Wasserfall-Gaps und unmöglichen Canyon-Edge-Verfolgungsjagden bin ich leider komplett raus. Gut war für mich wirklich dann nur das Ende - damit hatte ich als ehemaliger "Erich von Däniken"-Jünger absolut nicht gerechnet... Und ich bin damals ungespoilert ins Kino gegangen !
Was machen wir also mit einem uralten Indy im beginnenden Raumfahrtzeitalter? Richtig: Wir stecken ihn wieder in den Kühlschrank - nur diesmal mit anderer Destination ...
(zuletzt geändert am 30.09.2020 um 14:29 Uhr)
Landspeeder
Man muss sich ja auch überlegen, in welchem historischen Zusammenhang man Indi verkaufen kann. Alles nach dem zweiten Weltkrieg ist ja auch aus US-amerikanischer Sicht keine Glanzleistung mehr. Aber der amerikanische Held muss ja nunmal über andere Nationalitäten triumphieren. Kritik am eigenen System? Kritik an der eigenen Bevölkerung? Das ist nicht Indiana Jones. Der Feind ist da draußen, um besten geeignet haben sich natürlich - bis heute immer noch - die Deutschen. Weil ja auch nur die Deutschen jubelnd im Kino sitzen, wenn auf der Leinwand alle Deutschen als hasserfüllte brutale Monster dargestellt werden. Macht das mal bei einem Film für das britische, französische chinesische Publikum mit entsprechenden Bösewichten. Nur taugen Deutsche in Szenarien nach dem zweiten Weltkrieg nicht mehr als Bösewichte. Ab dann sind sie nur noch halbstarke Witzfiguren, über deren Übereifer und extreme Disziplin man sich lieber lustig macht, als sie als ernsthafte Bedrohung zu zeigen. Also müssen Alternativen her. Die Russen in Indi 4 waren kein "passender" Ersatz. Aber immerhin war im Rahmen des kalten Krieges das Feindbild noch nachvollziehbar. Aber danach? Indi 4 spielt 1957 und wurde 2008 gedreht. Sagen wir mal, Indi 5 käme 2022, also 14 Jahre später. Dann wären wir mitten im Vietnamkrieg. Wen nimmt man diesmal als Gegner? Einen Weltherrschaft süchtigen nordvietnamesischen Wissenschaftler, der mitten im Krieg ein Artefakt sucht, dass ganz Indochina vereint und die USA vernichtet? Oder vielleicht doch wieder einen deutschen Ex-SS-Obergruppenführer, der eigentlich Nordvietnam nur in Krieg getrieben hat, weil er selbst irgendein wundersames Irgendwas im vietnamesischen Dschungel sucht? Vielleicht muss Indi auch irgendwelche finsteren Mächte davon abhalten, Apollo 11 zu sabotieren. Oder Indi selbst fliegt zum Mond. Oder Indi klebt außen an Apollo 13 und verhindert, dass Kapsel explodiert. Was wir garantiert nicht sehen werden, ist ein Indi, der von Nixon ins Watergate Gebäude eingeladen wird, und der von Nixons Ideen und Plänen völlig begeistert ist - vielleicht finanziert Nixon Indi eine besondere Ausgrabung - und der dann am Ende entsetzt feststellt, dass sein Förderer ihn nur für seine Machenschaften benutzt hat.
Xmode
Da jetzt des Inhalts-Thema aufkommt, will ich mich auch mal äußern.
Ob ich einen Indy V mit dem entspechend gealterten Ford sehen will, weiß ich auch nicht so recht. Als Mentor im Hintergrund vielleicht denkbar.
Weniger problematisch sollte es sein, einen passenden Rahmen für die Handlung zu finden. Der Film muss meiner Meinung nach nicht im Zusammenhang der großen Weltpolitik stehen. Ein lokales Regime würde sich auch eignen. Der Tempel des Todes kam ebenfalls ohne Nazis aus.
Wenn man zeitlich in den 70ern liegt, fallen mir spontan Spanien, Chile, Argentinien, Kambodscha und Iran als mögliche Schauplätze ein. Alles Plätze, die man in einen interessanten archäologischen Kontext setzen kann. Auf den meisten Kontinenten dürfte sich da noch deutlich mehr finden lassen, wenn man sich etwas auskennt, Experten fragt oder recherchiert.
@XMode:
"Kritik am eigenen System? Kritik an der eigenen Bevölkerung? Das ist nicht Indiana Jones."
Da habe ich Indy IV, zumindest teilweise den Anfang, aber anders verstanden.
(zuletzt geändert am 30.09.2020 um 15:40 Uhr)
chaavla
Vahsoka
Vielleicht macht Indiana Jones das Licht im Tempel des Todes aus.
Aber das ganze ist ja kein sich selbst erhaltendes Kunstwerk, sondern ein Vertriebsprodukt. Auch wenn keiner der drei genannten Herren noch wirklich einen großen Extrabonus auf seinem Konto nötig hat. Doch selbst, wenn man es nicht unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sieht, wären die Macher, wer auch immer es sein wird, in jedem Fall daran interessiert, dass der Film kein Rohrkrepierer wird. Und das erreicht man nicht nicht, indem man nur das zeigt, was einem selbst gefällt, Da muss man schon den passenden Riecher haben, um zu erkennen, wie gerade der Zeitgeist ist. Die Konkurrenz ist groß, Trickeffekte werden immer günstiger und dank Streamingdiensten kommen immer schneller neue Ideen in den Umlauf. Ich behaupte mal, dass allein die Ankündigung, dass ein neuer Indiana Jones ins Kino kommt, noch kein Garant für (im Rahmen des derzeit machbaren) volle Kinos ist.
Xmode
ich fand schon den 4. Teil verkorkst und da war immerhin ein Grossteil des Originalteams zusammen. Was sollten wir also jetzt erwarten, wo irgendwie keiner Lust hat und kein Drehbuch zustande bringt?
Ich finde das der Figur gegenüber unwürdig. Die sollen lieber einen Abenteuerfilm für eine Generation an Kinobesuchern machen. Wir hatten unseren Indy und das ist ok. so. Warum immer am Alten kleben? Fällt denen echt nichts mehr ein?
Am ehesten würde ich noch ein Film nach dem Modell Creed sehen, wo dann aber auch Indy nicht mehr im Titel vorkommt, damit man gar nicht erst den Vorwurf einer Mogelpackung in den Raum stellen kann.
Die Altersdiskussion ist legitim. Ich kann ja mal so fragen, wäre damals ein 78jähriger Hauptdarsteller dieser Reihe gewesen, wäre die Reihe dann ein Erfolg geworden? Und das trifft praktisch nahtlos auf jede wie auch immer geartete Actionreihe zu aus den 80ern. Zwischen 30 und 50 ist halt einfach nicht beinahe 80. Ich frag mich auch ernsthaft, warum Ford das überhaupt will, Star Wars aber so lange abgelehnt hat?
Jetzt wird vermutlich auch noch Corona einen Strich durch die Rechnung machen. So viel, wie verschoben wurde, wird man vielleicht gar keine Chancen sehen, den Film gewinnbringend zu vermarkten. Und verschieben? Zumindest die Dreharbeiten wohl kaum, sonst kann man den Darsteller bald mit der Giesskanne besuchen. Sry Ford.
Wookiehunter
Ein Kommentar wie ein Bullseye von @Wookiehunter. Nicht weil ich Indy und Harrison Ford nicht mag, sondern weil das Gegenteil der Fall ist.
Ich denke, der Grund warum Ford gerne einen weiteren Indiana Jones machen will, ist, weil Menschen in dieser Lebenphase dazu neigen zurückzublicken und gerne die Vergangenheit nochmals auflebenlassen möchten. Vollkommen verständlich! Es soll ja vorkommen, dass Menschen in diesem Alter nach Positionen streben, die ungleich anspruchsvoller sind als einen Film zu drehen, nur da geht es dann unter Umständen wirklich um Leben und Tod.
Realistisch betrachtet wird Indiana Jones 5 nicht verwirklicht werden, weshalb ich persönlich mittlerweile längst einen einen Haken daran gemacht habe.
IONENFEUER
@Ionenfeuer
Mich würde mal von Ford selber interessieren, wie er seine Rolle sieht, was er sich vorstellt. Da er als einziger verblieben ist, sollte er ja schon wissen, in welche Richtung die Geschichte überhaupt gehen soll, bezw. welchen Part Indy darin übernimmt.
Aber Ford war ja glaub ich noch nie sowas wie eine lustige Plaudertasche. Da hier Fans vermutlich eh gespalten sein dürften bei einer entsprechenden Ausrichtung, wird vermutlich gezielt vermieden werden, schon vorab eine Kontroverse zu lancieren. Freilich gibt es Filme, die allein aufgrund dessen Interesse generieren. Aber Solo hat gezeigt, dass dieser Schuss auch nach hinten losgehen kann.
Sollte der Film dann tatsächlich released werden, ist er zwingend auf gute Kritiken angewiesen.
Leider komm ich kaum auf ein Szenario, bei dem das der Fall sein könnte. Die meisten Faktoren sprechen dagegen. Aber Ford würde war scheinlich sagen: Erzähl mir nie, wie meine Chancen stehen.
Wookiehunter
@Wookiehunter
"Sollte der Film dann tatsächlich released werden, ist er zwingend auf gute Kritiken angewiesen"
Genauso ist es! Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass ein imaginärer Indy 5, einer der größten Meisterwerke der Filmgeschichte werden müsste, um einen Totalflop zu vermeiden.
Ich denke dass Ford keine größeren Ansprüche an einen fünften Teil stellt. Es geht ihm verständlicherweise um ein paar Wochen nostalgischen Drehspass in seiner alten Kluft.
Gönnen würde ich es ihm allemal!
IONENFEUER
Ja, würd ich ihm auch. Ein verdienter Darsteller, der leider wie Sean Connery in seinem Alterswerk in ein paar Werken mitgewirkt hat, die nicht hätten sein müssen. Aber allein, dass er uns mit Indy und Han zwei Figuren gegeben hat, die aus der Popkultur nicht wegzudenken sind, sind würdig einer Erwähnung in den Annalen des Jedi-Ordens.
Wookiehunter
Hm, ich brauche keinen fünften Indy.
Ein Grund ist für mich sein Alter, wie es viele andere hier schon geschrieben haben. Bereits im 4. Teil waren seine Bewegungen sehr behäbig und unglaubwürdig. Einen Indy, der im Elektro-Rollator vor Feinden flieht, übertrieben ausgedrückt, das möchte keiner sehen.
Ich bin kein Film-Experte, aber hier könnte es doch Abhilfe schaffen, mal wirklich etwas "Neues" zu probieren und "mutig" zu sein, wie bereits über die ST propagiert wurde. Könnte man nicht einfach, ähnlich zu "Solo: A Star Wars Story", einfach Ableger als Zwischenepisoden in Indys leben entwerfen? Oder evtl. direkt einen Nachfolger mit dem Original-Indy als Mentor, wie schon hier geschrieben? Dann würde Indy in die Rolle seines Vaters schlüpfen und selber nur noch nebensächlich mitwirken (in die Richtung "ich werde langsam zu alt dafür".
Dann sollte man das aber unter einem anderen Namen firmieren, sodass die "Mogelpackung", wie schon hier geschrieben, ausbleibt.
Man könnte im Extremfall Indy schlichtweg digital einarbeiten, wie es bereits in Star Wars der Fall war.
Aber so wirkt es für mich wieder einmal ideenlos. Ein altes Franchise krampfhaft weiter am Leben erhalten zu wollen, dass hätte man sich einige Jahr(zehnt)e früher überlegen sollen.
Disney ist damit ein kleines Stück, mit der ST, von der Traumfabrik zur Massenfabrik geworden, die scheinbar unüberlegt solche großen Titel weiterverarbeitet.
Ich freue mich jedenfalls unter diesen Umständen nicht auf einen neuen Indy. Das Alter von Ford ist zu hoch und der Schmerz über die ST sitzt da auch noch etwas zu tief in der Brust. Wenn ein neuer Indy, dann mit guten Ansätzen für eine gute Lösung, mit der am Ende alle etwas davon haben werden.
Pat Nightwalker
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