Manchmal erreichen uns Fanprojekte, die nicht nur in ihrer Qualität sondern auch durch ihre schiere Größe beeindrucken. Ein solches Projekt ist auch dieses hier. Der deutsche Star-Wars-Fan Sec Vieh hat es sich zum Ziel gesetzt nichts geringeres zu erreichen als die gesamte Thrawn-Trilogie zu verfilmen. Als Basis dienen die Hörspiele von Oliver Döring sowie die Jedi-Knight-Spiele.
Zwar ist das Projekt noch weit von der Fertigstellung entfernt, doch die erste halbe Stunde könnt ihr bereits bei Youtube ansehen:
Desweiteren hatten wir die Gelegenheit ein kleines Interview mit Sec Vieh zu führen in dem er auch die vielleicht überraschenden Methoden erläutert, mit denen dieser Film zustande kam. Und wenn euch jetzt die Lust gepackt hat selbst an diesem Projekt zu arbeiten, dann gibt es auch diese Möglichkeit. Aber dazu soll euch Sec lieber selbst etwas sagen.
Sec, wie bist du zu Star Wars gekommen?
Als Kind habe ich irgendwann ein Star Wars Comic in die Finger bekommen, der die Filmhandlung bis zur ersten Nennung des "Todessterns" beschreibt. Ich wusste selbstverständlich nicht was das sein soll, aber es klang großartig! Später irgendwann stieß ich auf eine der ersten Ausgaben der damals noch unbekannten Zeitschrift "Gamestar". Auf dem Cover: Eine Ehrfurcht einfordernde Figur, gehüllt in einen schwarzen martialischen Helm und Umhang. Ähnlich den alten "Uncle Sam" Plakaten, schien sie mich direkt von dem Cover aus mit ihrem ausgestreckten Finger zu durchbohren, und ließ mich seitdem nicht mehr los. Es folgten VHS-Kassetten, unzählige Bücher, Spiele und natürlich eure Webseite, die ich seit ihren Anfängen verfolge.
Neben den Filmen hat dich offensichtlich die Thrawn-Trilogie begeistert. Wie kam es dazu?
Bis in die heutige Zeit konnte ich so, auch dank euerer chronologischen Timeline, den Großteil der in der deutschen Sprache verfügbaren Bücher lesen, viele sogar mehrmals. So natürlich auch die Thrawn-Trilogie. Es gibt durchaus sehr gelungene Einzelbücher, ja sogar Sammelbände mit Kurzgeschichten. Doch kann man das alles nicht mit dieser Trilogie vergleichen. Die Geschichte die hier in drei Bändern erzählt wird, stellte zumindest für mich, eine ideale Fortführung der Originalfilme dar (damals war noch keine Rede von weiteren Filmteilen). Die Schauplätze, die Figuren, die Handlung… es hat mich sofort gepackt und für mich das Erweiterte Universum auf ein neues Level gehievt, ja gar neu definiert. Allem voran steht die geniale Hauptfigur des Großadmirals Thrawns, der als Antagonist so ganz anders ist als der Imperator oder Darth Vader. Dieser raffinierte neue Gegenspieler, welcher nicht durch militärische Übermacht, sondern durch tiefgehende Analysen und geschickt ausgeführte militärische und politische Schachzüge, die zunächst übermächtige Rebellen-Allianz in ihre Schranken weist. Timothy Zahn schafft es wie kein anderer Autor, eine hochkomplexe und spannende Geschichte zu erzählen, und dabei das Feeling der alten Filme zu erhalten. Hauptfiguren werden konsequent weiterentwickelt und neue, durchweg spannende Nebenfiguren eingeführt. Die Thrawn-Trilogie stellte ohne Frage einen Wegweiser in dem damals noch erratischen Erweiterten Universum dar. Einige der hier eingeführten Elemente flossen nicht nur in andere Bücher ein, sondern auch in die noch folgenden neuen Filme.
Woher kam die Idee die Thrawn-Trilogie zu verfilmen?
Für mich war schon nach dem ersten Durchlesen klar: So ein Epos gehört auf die Leinwand. Diese Buchreihe, mit ihren taktischen Raumschlachten, den spannungsgeladenen Lichtschwertkämpfen und dem galaxisumspannenden Handlungsbogen in drei Akten, ist wie prädestiniert dafür. Mir war auch klar: Eine offizielle Verfilmung wird nicht passieren, also musste ich selbst ran.
Wie kamst du zur 3D-Animation als Medium?
Die Idee reifte in mir bis in die späten 2000er Jahre, wo die dafür notwendige Technik so langsam auch für den Heimgebrauch bereit war, und so setzte ich mich an meine ersten Versuche, mit gängiger 3d Animationssoftware meine Ideen umzusetzen. Schnell wurde mir aber klar, dass der zeitliche Aufwand in keinem Verhältnis zu der schieren Größe der Storyline lag. Die Anfangseuphorie verflog und ich ließ die Idee erstmal ruhen. Das änderte sich jedoch schlagartig, als 2012 die großartige Hörspiel-Umsetzung von Oliver Döring erschien. Nun war mir klar: Solch ein Projekt ist machbar. Und ich setzte mich wieder an die Arbeit.
Meine ersten Versuche lehrten mich, dass es nur was werden kann, wenn man den Vorgang des "Drehens" der einzelnen Szenen weitmöglichst automatisiert. Da ich mich zu dem Zeitpunkt schon ausgiebig mit der Technik meines Lieblingsspiels Jedi Knight 2 auseinandergesetzt habe, fasste ich den Entschluss, in der Spiele-Engine selbst zu filmen. Kernstück sollte eine selbstgeschriebene "Kino-Engine" sein, die es in einer Kombination aus Quake 3 Script-Befehlen und Lua-Steuerungsbefehlen erlauben würde, Szenen in Echtzeit aufzunehmen. Die Entwicklungszeit bis zur Produktionsreife betrug auch hier (mit Pausen) etliche Jahre, in denen ich mittlerweile auf OpenJK (eine open source Jedi Academy Weiterentwicklung) umgestiegen bin und das post-processing Tool "Reshade" verwendete, um das optisch maximal Mögliche herauszuholen. Für die Raumschlachten musste übrigens ein anderes Spiel her: Star Wars Empire at War.
Herausgekommen ist eine mittlerweile mächtige Produktionsumgebung, mit der es möglich ist, recht komfortabel Szenen zu produzieren. "Gedreht" wird direkt im Spiel, indem man den Figuren und der Kamera live über Tastaturbefehle Befehle gibt. Auch wenn es mittlerweile modernere und zeitgemäße "Kino-Engines" gibt, der Vorteil liegt hier klar auf der Hand: Durch die Popularität der Jedi-Knight-Spiele wurden diese über die Jahr(zehnt)e hinweg mit unzähligen, in liebevoller Kleinarbeit erstellten Maps, Models und Skins versorgt. All das ist also schon im Fandom vorhanden, es muss nur noch zu einem Film zusammengefügt werden. Und genau das versuche ich mit diesem Projekt.
Wie gehst du dann also beispielsweise eine Szene heran? Wie ist der Ablauf des Ganzen?
Schritt 1 – Recherche
Am Anfang steht die Szene. Der Schauplatz und die Figuren sind bekannt und die Dialoge ebenso. Ich durchwühle zunächst bekannte und weniger bekannte Webseiten, die Archive an Mods, Maps und Modellen für Jedi Academy anbieten.
Schritt 2 – Bastelei
Finde ich nicht komplett das, was ich für die Szene benötige, beginnt die langwierigste Arbeit: Das Selbsterstellen. So geschehen z.B. mit Thrawns Kommandozentrale in den Tiefen des Sternzerstörers. Hier habe ich teilweise mit vorhandenen Assets gearbeitet und teilweise selbst neue Objekte und Map-Abschnitte erstellt. So sieht das Ganze im Map-Editor aus:
Schritt 3 – Szenenbildung
Steht das Set dann bereit, müssen im nächsten Schritt die Hauptfiguren und die Statisten darauf verteilt werden. Hierzu bewege ich mich durch die Map und notiere mir interessante Koordinaten, die ich dann der Kino-Engine zur Verfügung stelle. Diese erschafft dort später die Figuren und Objekte.
Schritt 4 – Dreharbeiten
Für die eigentlichen Dreharbeiten stellt mir die Kino-Engine bestimmte Komfortfunktionen bereit. Für die Kamerabewegung kann man einen Start- und Endpunkt definieren, die sich in der Position, der Ausrichtung und der Brennweite unterscheiden. Hiermit sind auch komplexere Kamerabewegungen, wie der berühmte Vertigo-Effekt realisierbar. Für die Figuren selbst lassen sich Ankerpunkte in der Map positionieren, zu denen die Figuren laufen, schauen oder den Kopf hindrehen können. Zusätzlich lassen sich Dialogfetzen einspielen, zu denen die Figuren (Spieleengine sei Dank) eigenständig die Lippen bewegen. Für die abspielbare Gestik der Hauptfiguren werden die schon im Spiel zahlreich vorhandenen Körperanimationen verwendet. Den Statisten wird in der Regel eine zufällig wiederholende Abfolge von Standard-Bewegungsanimationen zugewiesen. Während der Vorbereitung einer einzigen Einstellung, kann es da schonmal unübersichtlich werden:
Das alles, also Figuren, Dialog, Animation und Bewegung der Hauptfiguren, muss ich, während sich die Kamera eigenständig bewegt, live per Tastaturbefehl abspielen. Das artet nicht selten zu einem wilden Gehacke auf der gesamten Tastatur aus, da hier jede Taste in der vorher überlegten und auswendiggelernten Reihenfolge geklickt werden muss – auf das Timing kommt es an! Beim Drehen versuche ich so viel der Atmosphäre der alten Kinofilme zu erzeugen, wie es möglich ist. Das äußert sich vor allem in den Kameraeinstelllungen wieder. Aber auch unterbewusste Effekte, wie diverse Farb- und Filmfilter spielen hier eine Rolle.
Schritt 5 – Der Schnitt
Dieser Schritt ist der angenehmste von allem, da hier das Endergebnis geformt wird. Beim Schneiden versuche ich ebenfalls die Atmosphäre der Originalfilme einzufangen. Hierfür lässt es sich am Besten mit den altmodischen Iris- oder Wischüberblendungen arbeiten. Aber auch dieser Schnitt durchläuft mindestens 5-10 Iterationen aus Rendern, Durchgucken und Anpassen, bis ich zufrieden bin.
Kannst du etwa abschätzen wie lange es dauert mit diesem Prozess eine typische Szene umzusetzen?
Von der Recherche und Ideenfindung über das Zusammensuchen des vorhandenen Materials im Fandom, bis hin zum Dreh und Schnitt, würde ich in etwa auf einen Monat schätzen. Länger, wenn man eigene Maps oder Modells kreieren muss.
Arbeitest du komplett alleine an deinem Film?
Mit einigen kleineren Ausnahmen, bei denen mir ein Bekannter bei einzelnen Einstellungen geholfen hat (manchmal reichen 10 Finger nicht aus), ja.
Hast du das Ziel Erben des Imperiums komplett zu verfilmen und möchtest du auch den Rest der Trilogie angehen?
Definitiv die komplette Trilogie. Das ist das Ziel! An dieser Stelle möchte ich mich mit ein paar persönlichen Worten an die Leserschaft wenden:
Es ist mir wichtig, dass ich dieses Projekt einzig und allein aus der Liebe zu Star Wars mache und dabei keine kommerziellen Ziele verfolge. Ich habe den größten Respekt vor und empfinde die tiefste Dankbarkeit für die Autoren der von mir verwendeten Elemente, ohne die dieser Fan-Film nicht machbar ist. Eine sehr lange Zeit war dies einfach ein sehr langwieriges Hobby von mir. Dieser erste Teil war schon seit Monaten fertig, bevor ich mich entschloss ihn zu veröffentlichen. Der Grund hierfür ist, dass trotz der von mir geschaffenen Produktionsumgebung der Aufwand einfach zu hoch ist, als dass dieses Projekt eine realistische Chance hätte, beendet zu werden. Grob geschätzt betragen diese produzierten 4 Szenen gerade mal 3% des Handlungsbogens.
Ich würde mich also freuen, wenn es unter euch Fans welche gibt, die Lust und die dafür notwendige Muße hätten, mich bei diesem Projekt zu unterstützen. Hierzu würde ich euch die Kino-Engine zur Verfügung stellen, so dass ihr auch ohne technisches Wissen in der Lage sein würdet eine Szene zu drehen. Die Planung und die Recherche würdet ihr selbstständig ausführen. Den Schnitt wiederum, würde ich anfertigen. So könnte sich ein Team aus Freelancern zusammenfinden, die zwar an unabhängigen Szenen arbeiten, aber dennoch ihre individuelle Kreativität und Ideen in diesen Fan-Film einbringen. Bei begründetem Interesse bitte ich um eine Mail an: secvieh@pro... (ersetzt "pro..." durch "protonmail.com")
Vielen Dank für das Interview Sec. Das bisher fertiggestellte Material sieht ja bereits sehr vielversprechend aus und wir freuen uns auf das fertige Projekt, das du und hoffentlich einige Helfer noch fertigstellen werdet.
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@IONENFEUER
Zustimmung.
Ich bin ja selbst nicht ganz frei von diesem "Wie hätte es anders besser sein können?" Aber irgendwann sollte man sich hinsetzen und sagen: "Okay, so ist es jetzt eben." Man sollte bereit sein, sich auf etwas einzulassen, sich hineinziehen lassen, Dinge akzeptieren und vor allem genießen können! Damit fährt es sich oft besser.
Diese Lernkurve habe ich auch mit der ST durchlaufen.
(zuletzt geändert am 06.06.2020 um 15:05 Uhr)
StarWarsMan
Die Diskussion ist weiterhin sehr komplex. Wir versuchen hier gleichzeitig die Filme, die Bücher, das Hörbuch und den Fan-Film mit einander zu vergleichen. Das ist aus meiner Sicht gar nicht möglich und was noch wichtiger ist, nicht nötig.
@Xmode, @GeneralSheperd, @Landspeeder und vielleicht auch @Snakeshit: Für euch ist Star Wars ganz klar das Feeling aus den Star Wars Filmen. Aus diesem Standpunkt heraus sind die Thrawn Bücher natürlich komplett anders. Träger, zäher und komplett überfrachtet. Dazu habt ihr viele richtige Beispiele geliefert und mich überzeugt.
Für mich jedoch ist Star Wars das EU. Ich habe nahezu jedes relevante Buch mehrmals gelesen. Im Vergleich dazu stellen die Filme gefühlt 2% der gesamten Handlung oder Zeitraumes dar. Daher stellt das EU für mich eher die Referenz an die Story und die Erzählweise dar und nicht die Filme. Die Story aller 9 Filme zusammengenommen ist ... lapidar, da bietet jeder Harry Potter Film mehr Inhalt. Das soll jetzt nicht wie Blasphemie klingen, sondern nur meine Gewichtung erklären. Die Filme sind wegen anderen Aspekten großartig, die hier schon zuhauf von euch diskutiert wurden.
Wenn man jetzt also nur die Buchwelt betrachtet, so steht zumindest für mich außer Frage, dass die Thrawn Bücher in jeder Hinsicht wegweisend für das EU sind (auch hier hat jeder seine Meinung). Gerade das, was ihr kritisiert mag ich ja daran: Eine überaus komplexe Story mit vielen parallelen überschneidenden Handlungssträngen und vielen "unnötigen" Details. Ausufernde Beschreibungen und Dialoge, unzählige Nebenfiguren... Die Filme sind knackig, ja. Aber der Thrawn Handlungsbogen hat ein riesiges Wurzelfgeflecht zu unzähligen anderen Star Wars Geschichten aus dem EU. Ihr seht, das ist doch alles nur eine Frage der eigenen Präferenzen.
Jetzt gehen wir also unter der Voraussetzung der Bücher als Referenz weiter:
Kann man generell Bücher 1:1 verfilmen? Nein, da sind sich hier wohl alle einig.
Kann man Bücher als ungekürztes Hörbuch umsetzen? Ja, die vielen Werke zeigen das. Persönlich sehe ich hier keinen Unterschied zum selber Lesen.
Kann man Bücher als adaptiertes Hörspiel umsetzen? Ja, auch das hat meiner Meinung nach großartig funktioniert.
Jetzt wird es schwieriger:
Wenn man also Bücher nicht 1:1 verfilmen kann/soll, aber daraus gute Hörspielableitungen entstehen können, kann man diese dann vielleicht "verfilmen"? Das kann aufgrund mangelnder Beispiele nicht pauschal beantwortet werden. So gibt es auch viele Arten das zu tun. In diesem Fall habe ich mich für eine 1:1 Umsetzung entschieden, quasi als visuelle "Untertitel" für das Hörspiel. Hat das denn funktioniert? Euren Kommentaren hier und auf Youtube entnehme ich, dass zumindest EU Fans (wofür Thrawn zumeist stellvertretend steht) so eine Art von Verfilmung zusagt. Meine Sehnsucht nach einer Thrawn-Verfilmung wird also geteilt
Nach langer Überlegung a la "was kann ich beim nächsten Teil besser machen" und unter Berücksichtigung der Grundsatzdiskussion hier (vielen Dank dafür, ehrlich! Das hat mir in vielerlei Hinsicht geholfen meine eigenen Gedanken zu sortieren) bin ich zu einem, zumindest für mich, überraschenden Schluss gekommen:
Das wird euch verwundern, aber auch ich empfinde es teilweise als anstrengend 25 Minuten lang bei meinem eigenen Film aufzupassen. Woran liegt das? Nicht die überfrachteten Dialoge und Handlungsstränge sind hier das Problem, das wurde nämlich schon von dem Hörspiel gut gefiltert und in Szene gesetzt. Denn immerhin kann man da ja ohne Probleme stundenlang zuhören. Aber gerade hier versteckt sich der wichtigste Punkt: Das Hörspiel spielt durchgängig Dialoge durch, es dürfen natürlich keine Leerstellen entstehen, das liegt in der Natur der Sache. Kommt jetzt noch der visuelle Aspekt hinzu, so wird die Aufnahmefähigkeit sofort überreizt. Ich möchte aber weiterhin bei einer 1:1 Umsetzung bleiben und nichts weglassen. Die überraschend simple Lösung ist aber: Verschnaufpausen einbauen. Das hat in der Thrawn Thronsaal Szene, wie ich finde, perfekt funktioniert. Man will nicht durchgängig von Dialog zugefrachtet werden, man will auch einfach mal das visuelle wirken lassen. Sehr ihr das auch als einen guten Kompromiss zwischen einer 1:1 Hörspielumsetzung und richtigem Film-Style an?
Nochmal aber "back to topic"
@TiiN:
Schatten des Imperiums ist schon sehr gut als Spiel umgesetzt (oder wars umgekehrt?). Aber als Film fände ich das auch klasse!
@Dark Yoda FDS:
Bezüglich der "Freelancer" war das keineswegs so gedacht, dass jeder sein eigenes Süppchen kochen soll. Natürlich werden die schon vorhandenen Figuren und Schauplätze weiterverwendet um eine gewisse Konsistenz sicherzustellen. Es geht mir ja gerade um neue, noch nicht vorhandene Elemente, die recherchiert oder neu erstellt werden müssen. Wie eine genaue Zusammenarbeit am Ende aussieht, steht sowieso noch in den Sternen. Ein paar Interessenten haben mich aber schon angeschrieben!
@StarWarsMan und @IONENFEUER
Nein, ich werde natürlich nicht meine gesamte Arbeit überdenken Aber nach oben ist immer Luft und man muss immer für Vorschläge offen sein.
Generell zu IONENFEUERs Artikel 1 der SW Verfassung: Ich finde, dass die Starwas Fanbase seit den PT immer toxischer wurde. Mittlerweile wird doch einfach jeder Film zerrissen, wenn er nicht 120% der eigenen Erwartungen erfüllt. Und dabei kann kaum einer mehr so genau sagen, wie die aussehen. Rian Johnson wird dafür kritisiert, dass er was neues probiert hat. Mir gefällt es auch nicht, da ich hinter dem klassischen SW stehe. Andere aber wollen vielleicht gerade was neues sehen, also was solls. Aber diese Thema ist ein weiteres großes Fass ohne Boden...
@StarWarsMan
"Ich bin ja selbst nicht ganz frei von diesem "Wie hätte es anders besser sein können?" Aber irgendwann sollte man sich hinsetzen und sagen: "Okay, so ist es jetzt eben." Man sollte bereit sein, sich auf etwas einzulassen, sich hineinziehen lassen, Dinge akzeptieren und vor allem genießen können! Damit fährt es sich oft besser.
Diese Lernkurve habe ich auch mit der ST durchlaufen."
Wie in einer Galerie, da stehe ich vor dem Bild/Gemälde und lasse mich auf die Intensionen des Künstlers ein und nicht auf meine.
Star Wars Macher, ob Regisseure, Autoren oder die Mädels und Jungs im sogenannten technischen Bereich, bis hin zu der Armee von talentierten Tischlern, sind allesamt Künstler deren Werke ersteinmal genommen werden sollten wie sie sind.
Ich habe natürlich Maler und Künstler, welche ich bevorzuge und andere, welche nicht so mein Fall sind, trotzdem spreche ich ihren Werke nicht ihre Bedeutung und Anpruch ab.
@Sec Vieh
"Ich finde, dass die Starwas Fanbase seit den PT immer toxischer wurde. Mittlerweile wird doch einfach jeder Film zerrissen, wenn er nicht 120% der eigenen Erwartungen erfüllt. Und dabei kann kaum einer mehr so genau sagen, wie die aussehen."
So siehts aus! Möglicherweise ein natürlicher Prozess, wegen 1. Internet und 2. der wachsenden Anzahl an Filmen und Serien. In zehn Jahren wird es demnach wohl kaum zwei Star Wars Anhänger geben, deren Ansichten sich nur annähernd decken.
In 100 Jahren hat dan jeder Fan seinen Eigenen.
Ich habe meine schon heute
p.s.: ich kritisiere ebenfalls sehr viel an SW herum (z.B. ist ROTJ seit Jahrzehnten einer meiner "Lieblingsobjekte" doch habe ich bei keinem Film der Saga die Veranlassung das gesamte Werk mit nuklearer Gewalt platt zu machen. Selbst meine ungeliebte PT gewinne ich sehr viele fantastische Seiten ab.
IONENFEUER
@ Alle, die hier noch mitdiskutieren...
Ich habe mich über die Jahre hinweg in Hinsicht auf die Frage "Was ist Star Wars?" in eine recht eigenwillige Richtung der persönlichen (Be-)Wertung der ganzen einzelnen Fragmente des Franchise entwickelt, besonders seit dem Start der ST.
Desto volumiger und verschiedenartiger die ganzen Projekte und Serien (...egal, ob Film, Comic, Buch, TV-Serie etc.!) werden, umso größer wird für mich die Bedeutung des Originalfilms von 1977.
Die mathematische Gleichung sieht also bei mir mittlerweile so aus: "Krieg der Sterne" = "Krieg der Sterne" + "Der ganze Rest" .
Dies heißt natürlich nicht, dass der Wert des "ganzen Rests" bei mir abstrakt gleich Null ist, aber ohne den Hauptfilm bzw. die erste große ursprüngliche (!) Vision von George Lucas gäbe es den Rest nicht, feddich. Und der SW-"Vibe" des Originals bleibt für mich unerreicht - auch wenn der Film für manche User hier schon als angestaubt oder antiquiert "angezählt" gilt .
"Star Wars" ist für mich auf ewig der wahre Blockade-Brecher, das Meisterwek, der Popkultur-Präger, der damals völlig unerwartete Game-Changer, die Sternstunde des Blockbuster-Kinos. Nur diese "vierte" Episode kann völlig allein für sich stehen, ohne umzufallen. Nur diesen Ur-Klassiker kann ich mit einem Porsche 911, einer Omega Seamaster, dem ersten Rubik Cube oder einem Eames Lounge Chair vergleichen. Dies funktioniert bei mir mit KEINEM anderen SW-Werk - das erscheint mir völlig unmöglich.
Und um zum Topic zu kommen: Der "Thrawn Trilogie" möchte ich - trotz aller aus heutiger Sicht vielleicht berechtigten Kritik an ihr - einen ähnlichen Meilenstein-Status einräumen: Sie war Anfang der 90er für allesfressende Die-Hard-SW-Fans der allerallerersten Stunde tatsächlich DIE "neue Hoffnung" darauf, dass der Sternenkrieg noch nicht beendet ist, dass es jetzt endlich weitergeht. Alleine aus diesem Grund heraus habe ich die Romane damals quasi gierigst "gefressen".
Das alte EU spiegelt definitiv ja auch einen gewissen Zeitgeist wieder - und es war eine deutliche Wasserstandsmeldung für Lucas, wie sehr die Fans damals nach neuen Filmen lechzten! Auch die kontinuierliche Beliebtheit der SW-Computer- und Konsolen-Games sowie der EU-Comics zeigte den Demand der SW-Konsumenten. Wären diese Märkte komplett ein- und weggebrochen, hätte es niemals mehr eine PT gegeben, davon bin ich felsenfest überzeugt.
Von daher respektiere ich das alte EU weniger für seinen Content - es war vielmehr einfach lange Zeit der einzige (!) Herzschlag des Franchise und hat darüber hinaus unzählige "Mid-School-SW-Fans" geboren. Das sollte man fairerweise niemals vergessen !
(zuletzt geändert am 06.06.2020 um 22:47 Uhr)
Landspeeder
@Landspeeder
"Was ist Star Wars?"
Das fette Stück in der Mitte. Das Pflichtprogramm davor und die Sahneschnitte im Anschluss
Dazwischen ein paar "Erklärfilme"
Für den einer oder anderen schwerverdaulich, für wiederum andere (Mich, Ich) ein Genuss!
Abgesehen davon, ist Star Wars auch eine Mogelpackung (George Lucas du Schlawiner!)
Selbst das "fette Stück in der Mitte" gibt vor, als wäre alles So geplant gewesen, dabei gibt die neuere Episode immer ihrer Vorgänger-Folge die eigentliche Bedeutung.
Bei dem Verhältnis der Trilogien zueinander verhält es sich ähnlich.
IONENFEUER
@Sec Vieh
"Nein, ich werde natürlich nicht meine gesamte Arbeit überdenken *lächelt* Aber nach oben ist immer Luft"
Sehr gute Einstellung. Eine Lernkurve durchläuft man ohnehin ganz automatisch, verbessert sich zu einem vorgestellten Ideal hin. Du bist da auf einem sehr guten Weg. Stay tuned, man!
Und solange die individuelle Lernkurve kein Death- oder Uncanny-Valley wird, ist alles gut!
"und man muss immer für Vorschläge offen sein."
Sehe ich jetzt nicht in DER Notwendigkeit. Ich mag es lieber, wenn Autoren oder allgemein Kreative ihr "Ding" durchziehen, also aus möglichst eigenen Ideen heraus ihrem ureigenen Ideal entgegenstreben.
Hier handelt es sich natürlich um ein Franchise mit einem Rahmen, und Du möchtest ja, wie Du schreibst und wie ich Dich zuvor richtig eingeschätzt hatte, möglichst eine 1:1 Umsetzung der Hörspiele. Das schränkt einen schon irgendwo ein, andererseits ist man an sehr vielen Stellen relativ frei in der Gestaltung. Und die Pausen, die Du da eingefügt hast, waren gut und sinnvoll platziert. Du hast in einer der ersten Versionen bestimmt gemerkt, dass es ohne Pausen nicht so gut funktioniert, stimmt's?
Eine Frage: Besteht die Besatzung aus Klonen? Der Vorgesetzte und sein Untergebener sahen fast gleich aus. Das riss mich etwas raus, da ich anfing, intensiv darüber nachzudenken: Klone?
@IONENFEUER
"Wie in einer Galerie, da stehe ich vor dem Bild/Gemälde und lasse mich auf die Intensionen des Künstlers ein und nicht auf meine."
Da gehe ich zu großen Teilen mit. Wobei man die individuelle Prägung und die Gedanken des Betrachters aus der Gleichung nie ganz herausnehmen kann. Es ist aber wie Du schreibst, dass man so ein Gemälde oder Werk erstmal auf sich wirken lassen sollte, und zwar bei ausgeschalteten Gedanken. Aber die rotieren ja die ganze Zeit ...
"Star Wars Macher, ob Regisseure, Autoren oder die Mädels und Jungs im sogenannten technischen Bereich, bis hin zu der Armee von talentierten Tischlern, sind allesamt Künstler deren Werke ersteinmal genommen werden sollten wie sie sind."
Dem stimme ich zu - wobei ich den TIschler ein wenig separat betrachten würde. Wenn dat Ding schräg ist, dann nehme ich sein Werk nicht so, wie es ist, sondern hänge gleich in der Leitung: "Hey Mann, hat dein Zollstock 'n Knick, oder was?!"
"Ich habe natürlich Maler und Künstler, welche ich bevorzuge und andere, welche nicht so mein Fall sind, trotzdem spreche ich ihren Werke nicht ihre Bedeutung und Anpruch ab."
Handhabe ich genau so.
(zuletzt geändert am 07.06.2020 um 13:10 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan
Wenn du mich schon zitierst, dann komplett. Du hast meine Einleitung einfach mal komplett überlesen und meine Anmerkungen aus dem Zusammenhang gerissen.
„Jetzt nicht bezogen auf dieses Filmprojekt als 1:1 Umsetzung des Buches, sondern allgemein zu der Story könnte man mit einigen Kniffen die Sache "Star Wars typischer" kurz und knackig und und mehr auf Bilder gestützt machen.“
Das heißt, man hätte die Geschichte, also das Buch, das dieser Verfilmung und dem Hörspiel zugrunde liegt, anders aufbauen müssen, um das typische Star Wars Feeling und Timing rüberzubringen. Ich habe mehrmals betont, dass ich hier nicht den Film kritisiere, da dieser sich an den Vorgaben orientiert. Aber dies hast du wohl einfach mal elegant überlesen oder absichtlich missachtet.
Xmode
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