Einer der beliebtesten deutschsprachigen Star Wars Podcasts feiert Jubiläum! Herzlichen Glückwunsch zur 50. Folge an Tobi vom Blue Milk Blues!
Welche Show wäre würdiger zu besprechen, als The Mandalorian? In der neuen Folge geht es um die Folgen 5 und 6 der ersten Staffel.
BMB 50: The Mandalorian 5 & 6
In der Jubiläumsfolge geht es einfach dort weiter, wo wir letztes Mal aufgehört haben: Mit unserer zweiwöchentlichen Besprechung von The Mandalorian. Wir reden darüber, wie es uns gerade mit der Serie geht, und knöpfen uns dann Folgen 5 und 6 vor. Es geht um Tatooine und die Nostalgie, um Waschmittelwerbung, Cameo-Auftritte und vieles mehr. Viel Spaß damit!
Über euer Feedback freut sich Tobi wie immer auf BlueMilkBlues.de los. Immer gerne gesehen sind außerdem Bewertungen, Weiterempfehlungen oder Rezensionen bei iTunes.
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Kapitel 5: Der Revolverheld
Unter den Folgen, die in sich abgeschlossen sind, ist DER REVOLVERHELD meine Lieblingsfolge. Ich schätze es, wenn THE MANDALORIAN in Richtung eines Italiowestern geht, nur dann fühlt sich THE MANDALORIAN bislang für mich stimmig an. Tatsächlich habe ich keine Folge öfters gesehen.
Ich finde es interessant, wie in dieser Folge mit EINE NEUE HOFFNUNG gespielt wird. Elemente aus EINE NEUE HOFFNUNG werden in DER REVOLVERHELD bewusst in ihr Gegenteil verkehrt: „Mos Eisley Raumhafen. Nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit versammelt finden als hier.“ vs. , leere Cantina, ausgestorbene Straßen. Die Kopfgeldjäger-Gilde hat ihren Sitz nicht mehr auf Tatooine, Jabbas kriminelle Organisation nicht mehr existent. Wirtschaftlich, geschäftlich ist Mos Eisley abgestiegen. Bedrohlich kontrollierende Sturmtruppen vs aufgespießte Sturmtrupplerhelme. Das Imperium ist tot. Droidenverbot in der Cantina vs. ein Droide ist dein Barmann. Bedrohliche, primitiv erscheinende Tusken-Räuber vs einheimische Sandleute, mit denen man sich verständig austauschen kann. Ein hilfespendener Han vs ein hilfesuchender Toro. Ein kompetenter Han vs ein überforderter Toro. Ein letztlich liebenswerter Schurke mit Herz vs ein letztlich unsympathischer Verräter ohne Herz.
War es in der Folge DIE ZUFLUCHT noch Baby Yoda, der für Komik sorgte, so ist es dieses Mal Mando selbst, der mit einer Reihe von Onlinern für Erheiterung sorgt. Nie erschien er bisher gelöster, als in dieser Folge. Berührend auch der Moment, in dem Mando die Sandleute nicht wie die Jawas wegpustet, sondern in ihrer Sprache mit ihnen kommuniziert und mit ihnen ein Tauschgeschäft eingeht.
Und es gibt in den Szenenbildern sehr viel zu entdecken. Einer der schönsten Momente ist der, in der Peli Motto mit ihren drei Droiden wahrscheinlich Sabacc spielt und die Droiden versuchen, Peli Motto beim Kartenspiel über das Ohr zu hauen, indem sie sich heimlich Karten zu stecken.
Für mich war es ein sehr kurzweiliges, unterhaltsames Abenteuer. Die Folge wurde mit Herzblut produziert. Lediglich die Figur des Toros hätte ich gerne noch ein bisschen stärker herausgearbeitet gesehen.
(zuletzt geändert am 22.04.2020 um 17:10 Uhr)
SamRockwell
Kapitel 6: Der Gefangene
Ich tue mich mit dieser Folge sehr schwer, denn sie wirkt auf mich in verschiedener Hinsicht nicht plausibel. Der größte Knackpunt liegt für mich im Verhalten Mandos gegenüber seinen Mobbern in der ersten Hälfte des Filmes. Für mich ist seine Passivität gegenüber den ununterbrochenen Angriffen und Zumutungen nicht plausibel. Warum unterbindet er nicht diese Angriffe von Anfang an, indem er verbal Kontra gibt? Sprung in die Schule: Selbstbewusste Schüler lassen sich von den Schulrowdys nicht die Butter vom Brot nehmen. Eine kecke, schlagfertige Erwiderung reicht meist aus, um die Rüpel in ihre Schranken zu weisen. Mando lädt durch seine Passivität hingegen zu immer weiteren Attacken ein und lässt eine Aggressionsspirale zu, die er letztlich nicht kontrollieren kann, siehe Mayfelds Umgang mit Baby Yoda. Auch wenn die Macher der Serie durch diese bösartigen Mobbing-Szenen vermutlich bestrebt sind, Mando als einen in sich ruhenden Charakter zu zeigen, der, einem buddhistischen Mönch gleich, emotional und verbal sehr beherrscht ist, sind diese Szenen nicht plausibel. Schwer vorstellbar, dass er mit einer solchen passiven Verhaltensstrategie in der Vergangenheit mit den Psychopaten Xi´an und Qin zusammenarbeiten konnte, so in der Welt der Kopfgeldjäger und der Verbrecher generell Fuß fassen und sich durchsetzen konnte. Ich gehe übrigens nicht davon aus, dass Mando in der Vergangenheit etwas mit Xi´an hatte. Dies gibt die Szene nicht her. Die psychopatische Xi´ an genießt es lediglich, Mando in dieser Szene zu foppen.
Für mich ist es also nicht nachvollziehbar, warum Mando sich in der ersten Hälfte der Folge derart passiv gegenüber seinen „Mitstreitern“ verhält, nicht nachvollziehbar, warum es Mando riskiert, Baby Yoda diese unberechenbare Truppe auszusetzen, unter ihnen mit Xi´an und Burg zwei irre Psychopaten. Letzteres ist unverantwortlich gegenüber Baby Yoda.
Rätelhaft auch, wie es Mando in der knappen Zeit gelingt, nacheinander Mayfeld, Xi´an und das Kraftpaket Burg in die Gefängniszelle zu verfrachten, rätselhaft, warum die Neue Republik bestrebt ist, alles platt zu machen, wenn ein entsprechender Peilsender aktiviert ist. Die Zerstörung der Raumstation suggeriert, dass ebenso mit dem Gefängnisfrachter verfahren worden wäre. Warum nimmt die Neue Republik den Tod aller Lebewesen auf einen Gefängnisfrachter in Kauf, sobald auf einen Gefängnisfrachter etwas außer Kontrolle gerät? Warum strebt sie nicht an, einen Gefängnisfrachter wieder unter ihrer Kontrolle zu bekommen?
Die letzte Szene relativiert zudem die gesamte „Horror-Etappe“ der Folge. Ich hätte sie nicht gezeigt.
Eine sehr zwiespältige Folge, sie passt nicht zu den anderen.
SamRockwell
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