Seit einigen Tagen machen diverse Leaks aus Rae Carsons Roman-Adaption zu Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers die Runde im Netz und lassen scheinbar das Fandom stellenweise am Rad drehen. Was wir uns zum Anlass nehmen, jene Details einmal doch komprimiert an dieser Stelle zusammenzutragen.
Diese Enthüllungen drehen sich allesamt um Palpatine und seine übernatürlichen Machenschaften, die im Film größtenteils ungeklärt oder nur angerissen bleiben.
Wer diese neuen Einblicke lieber selbst im Roman nachlesen möchte, sollte ab hier vielleicht lieber nicht weiterlesen, denn ab hier enthält dieser kleine Artikel Spoiler!
Den Anfang markierte kein Geringerer als Ian McDiarmid selbst: Vor einigen Tagen war er auf der C2E2 Con in Chicago zu Gast und sprach dort über die Wiederaufnahme seiner Paraderolle in Abrams‘ Abschluss der Skywalker-Saga. Dabei gab er zum Besten, dass die ursprüngliche Drehbuch-Version deutlich klarstellte, dass es sich bei Palpatine um einen Klon handelte; genauer gesagt einem Klonkörper, in den der Geist des Imperators eingefahren ist.
Diese Szene wurde dann irgendwann in der Produktion rausgenommen.
ian on sheev being a clone in tros:
— brice⚡️| sheev stan (@senatesidious) March 1, 2020
(credit to insert coin on yt) pic.twitter.com/Qt9xOl0lpF
Einmal stand im Drehbuch – in der ersten Szene mit Adam – wenn er sagt: "Du bist ein Klon". Und ich sagte in diesem Originaldrehbuch, das nicht mehr vorliegt, "Mehr als ein Klon. Weniger als ein Mann." Was es in meinen Augen wirklich zusammenfasste.
Ergänzend kann man hierzu auch diesen Auszug aus Carsons Buchfassung nehmen, welcher auch darstellt, dass jener Körper dem Geist Palpatines nicht gewachsen ist (Quelle: FanthaTracks.com)
Alle Phiolen waren leer, bis auf eine, die fast leer war. Kylo schaute genauer hin. Er hatte diesen Apparat auch schon einmal gesehen, als er als Junge die Klonkriege studiert hatte. Die Flüssigkeit, die in den lebenden Alptraum vor ihm floss, kämpfte einen verlorenen Kampf, um das faulige Fleisch des Imperators zu erhalten.
"Was könntet Ihr mir geben?" fragte Kylo. Imperator Palpatine lebte gewissermaßen, und Kylo konnte in seinen Knochen spüren, dass dieser Klonkörper den eigentlichen Geist des Kaisers beherbergte. Es war jedoch ein unvollkommenes Gefäß, das nicht in der Lage war, seine unermessliche Macht zu bändigen. Es konnte nicht viel länger dauern.
Weiter geht es mit einem Ausschnitt aus dem Roman (einsehbar via reddit), der diese Aussagen bestätigt und dazu den Vorgang beschreibt, wie Palpatine seinen Sturz auf dem zweiten Todesstern überhaupt überleben konnte.
Auf diesen Seiten wird es so erklärt, dass der Imperator auf die „Geheimnisse der Unsterblichkeit“ zurückgreift, die er einst seinem Meister Darth Plagueis „gestohlen“ hatte. Inmitten des Sturzes beschwört er die dunkle Seite der Macht, um sein Bewusstsein an einen weit entfernten, vorbereiteten Ort zu transferieren; jedoch sei dieser Übergang überhastet, unausgereift von statten gegangen, und Palpatine sei nun ein Gefangener in einem sterbenden, unvollkommenen Klonkörper.
Darunter geht es direkt weiter mit einem Abschnitt über den geheimnisvollen Sohn von Palpatine – Reys Vater – welcher hier ebenfalls auf reddit nachgelesen werden kann.
Carsons Romanfassung zufolge ist jener Sohn nicht das Ergebnis einer früheren Affäre, Liebschaft oder ähnlichem, sondern steht in direktem Zusammenhang mit den Bemühungen der Sith-Jünger, den im Klon-Form gefangenen Palpatine am Leben zu erhalten: Bei ihren eher fruchtlosen Versuchen, einen ausreichenden Nachfolger-Körper zu schaffen, gelang es ihnen wohl, einen genetischen Nachkommen zu züchten, der imstande war zu leben – ein „nicht-ganz-identischer Klon“ (Anm. d. R.: Möglicherweise vergleichbar mit den speziellen Klonkriegern des „Bad Batches“, zu sehen in den aktuellen Folgen von The Clone Wars auf Disney+).
Doch war dieser „Sohn“ wohl nicht mit den Machtfähigkeiten seiner Vorlage gesegnet und eine Enttäuschung – abgesehen von dem „Wert“, den er haben mochte, wenn er die Blutlinie auf natürliche Art und Weise fortführt …
Und das wäre vorerst alles; ob der Liste noch mehr hinzugefügt wird, bleibt abzuwarten.
Inwieweit die neuen Indizien das Gesamtbild in Episode IX abrunden, bleibt jedem selbst zu bewerten. Manche davon erscheinen dem einen oder anderen sicher überraschender als andere … so dürfte die „Enthüllung“ über den Klonkörper an sich unter vielen kennenden Fans nur geringfügig als solche wahrgenommen werden: Wenngleich nicht direkt im Film angesprochen, dürften sich viele zwischen den Snoke-Klontanks und den Zeilen von Dominic Monaghan („Dunkle Wissenschaften … Klone … Geheimnisse, die nur die Sith kannten.“) direkt an Dark Empire und die dortige identische Mechanik erinnert haben.
Im Vergleich dürfte die neue Sichtweise auf den „Sohn des Imperators“ schon für mehr Aufsehen sorgen.
Wie steht es mit euch? Hattet ihr ganz andere detailliertere Vorstellungen oder haben diese Reveals eure Vermutungen eher bestätigt?
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RANRW
Mich persönlich erinnert das ganze Szenario auf Exogol sehr an die Pfade der Toten in HdR 3. Palpatine und seine Sith-Geister hatten ein ähnliches Erscheinungsbild wie der König und sein Heer der untoten Krieger in der unterirdischen Felsstadt. Beide wirkten so, als ob ihre Seele in einem gläsernen Körper gefangen wäre, die erlöst werden will. Rein mythologisch betrachtet, ist diese nachträgliche Erklärung daher durchaus schlüssig. Was mich allerdings etwas irritiert, ist die Frage, weshalb man dazu unbedingt Reys Vater als geklontes Bindeglied brauchte, um Rey ins Leben zu rufen? War Palpatine in diesem Zustand nicht mächtig genug, um Rey direkt erschaffen zu können? Er wusste doch darüber Bescheid von Darth Plagueis. Wozu dieser Umweg über einen geklonten Sohn?
DerAlteBen
@StarWarsMan
“ Vielmehr hätte ich mir einen TROS Roman gewünscht, der keine Retcons bringt, sondern einfach konsistent zu dem ist, was der Film vermittelt.“
Ich wüsste jetzt nicht dass der Roman dem Film irgendwie widerspricht. Im Film wird sogar erwähnt, dass er mit Klontechnik und Sith Magie überlebt hat. Wie immer ist das Material im Filmroman ergänzend. Und dafür ist so ein Roman auch gedacht. Hintergrundinfos die das Geschehen näher beleuchten aber für den Verlauf der Geschichte nicht maßgeblich relevant sind.
@DerAlteBen
Ich denke Sidious erste Priorität war, selbst ewig zu leben und nicht in einem anderen Person aufzugehen. Merkt man ja auch als er die Dyade bemerkt und sie dann sofort für sich nutzt. Ab da braucht er auch keine neue Person mehr in der er übergeben muss. Die Experimente mit den Klonen waren dafür gedacht sich seine Individualität zu bewahren. Sein Sohn war ein fehlerhaftes Experiment, da er nicht Machtsensitiv war.
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 17:15 Uhr)
Darth PIMP
@Darth PIMP
Ja, diesen Hinweis auf Sith Magie gab es auch in TROS. Nur seltsam, woher die Figur, die das sagte, die Informationen hatte. Okay, hätte auch geraten sein können, auf der Basis von älteren Informationen. Aber wirklich schlüssig fand ich es nicht. Exposition an den Zuschauer.
Ich habe eben ein Problem mit der Idee, dass der TROS Palpatine ein Klon ist, in dessen Körper Palpatines Geist gefahren ist. Und wie wir jetzt von McDiarmid wissen, haben die Macher diese Info "Klon" aus TROS rausgenommen. Warum wohl? Um dem Publikum den echten Palpatine zu präsentieren, und nicht nur einen Klon. "Klon" hat nämlich etwas von "nachgemacht", "nicht echt", "nicht der Wahre". Und daher zeigten sie uns auch Palpatine so, wie wir ihn in ROTJ verlassen haben, nur in desolatem Zustand und von Technik abhängig.
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 17:26 Uhr)
StarWarsMan
DerAlteBen
Was, wenn die lebendige Macht selbst ihre Hand im Spiel hatte bei Anakin und Rey?
Immer, wenn Palps oder Plagueis irgendwie rumpfuschen wollten am Schicksal, hat sich eventuell die helle Seite eingemischt ... Snoke erwähnte ja etwas in der Art.
Und anstatt ein williges dunkles Gefäß zu bekommen, hat Palpatine sich den eigenen Untergang erarbeitet, da Rey ja offensichtlich ne Menge Unterstützung durch die Helle Seite bekam, sowohl in ihren Fähigkeiten selbst als auch am Ende durch die Seelen der Jedi.
Naja, das wäre dann wirklich eine Frage der Balance.
PS: Kennt jemand die Story von dem Sci-Fi-Fantasy Game Infintity Blade und den dazugehörigen Romanen? Da funktionierte die Unsterblichkeit ähnlich. Entweder regenerierte der Körper selbst, oder es wurde, wenn das nicht möglich war, die Essenz des Wesens in eine vorbereitete Kopie transferiert... so waren die Unsterblichen sogar in der Lage, schnell an ihren Ausgangspunkt zurückzureisen, indem sie den eigenen Körper zerstörten und dann automatisch in einer entsprechenden Kammer in einer Kopie wieder aufwachten.
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 17:41 Uhr)
Shtev-An Veyss
@DerAlteBen
"Beide wirkten so, als ob ihre Seele in einem gläsernen Körper gefangen wäre, die erlöst werden will. Rein mythologisch betrachtet, ist diese nachträgliche Erklärung daher durchaus schlüssig."
Das mit dem Glas und der darin gefangenen Seele finde ich eine spannende Idee. In welcher Szene von TROS kam Dir der Gedanke? Oder, allgemeiner gefragt, woher kennst Du bitte dieses mythologische Bild "Seele in Glas"? Ich erinnere mich da an ein von den Gebrüdern Grimm tradiertes Märchen, wo der Held eine Phiole mit einem Flaschengeist im Wurzelwerk eines Baums findet... "Der Geist im Glas" heißt das Märchen. Darin geht es um Vertrauen, um Heilung und um weltlichen Reichtum.
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 17:38 Uhr)
StarWarsMan
@ Shtev-An Veyss
“ Was, wenn die lebendige Macht selbst ihre Hand im Spiel hatte bei Anakin und Rey?
Immer, wenn Palps oder Plagueis irgendwie rumpfuschen wollten am Schicksal, hat sich eventuell die helle Seite eingemischt ... Snoke erwähnte ja etwas in der Art.
Und anstatt ein williges dunkles Gefäß zu bekommen, hat Palpatine sich den eigenen Untergang erarbeitet, da Rey ja offensichtlich ne Menge Unterstützung durch die Helle Seite bekam, sowohl in ihren Fähigkeiten selbst als auch am Ende durch die Seelen der Jedi.“
Jap. Das passt einfach zu gut. Darknes rises and light to meet it. Und in Rey ist die Macht ja nicht umsonst erwacht.
Darth PIMP
@StarWarsMan:
"Oder, allgemeiner gefragt, woher kennst Du bitte dieses mythologische Bild "Seele in Glas"?"
Explizit kenne ich es vom Homunculus aus Goethes Faust, zweiter Teil. Dort wird ein künstliches Wesen in einer gläsernen Retorte erschaffen. Konkret heißt es an dieser Stelle:
"Nun Väterchen! wie steht’s? es war kein Scherz!
Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz!
Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe.
Das ist die Eigenschaft der Dinge:
Natürlichem genügt das Weltall kaum,
Was künstlich ist, verlangt geschloss’nen Raum."
Dazu noch eine Erläuterung: Der Humunculus geht auf eine Mythologie des Spätmittelalters zurück als die Alchemie entstand und beschreibt die Ambivalenz zwischen Technik und Natur. Interessant dabei ist, das die Idee vom künstlich erschaffenen Leben dabei stets mit dämonischen Mächten in Verbindung gebracht wurde, da diese ja die göttliche Schöpfung des natürlichen Lebens im Universums herausfordert. Im vorletzten Satz des obigen Zitats wird sogar ein Bezug zum Weltall hergestellt. Cool, nicht?
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 19:01 Uhr)
DerAlteBen
Schöner Austausch! Interessant vor allem, wie sich die Kommentare großteils ergänzen.
Kleine Anmerkung noch zum Palpatine Klon.
Dass im Roman die Dinge jetzt so dargestellt werden, widerspricht dem Film wenigstens nicht gänzlich, weil es dort keinen Hinweis in die eine oder andere Richtung gab, wenn ich mich nach meinen zwei Kinobesuchen richtig erinnere.
Das positive an der Roman-Lösung ist nmM, dass dadurch eine gewisse Distanz zwischen dem EPVl und dem EPlX Palpatine geschaffen wird, was wiederum ein paar Gemüter gnädig stimmen könnte, welche befürchten, dass der ROTJ Imperator und dessen Abgang zu sehr tangiert würde.
Es könnte zumindest eine Brücke sein, die von diesem Teil der lXer Palpatine-Kritik begehbar wäre.
Man wird ja mal träumen dürfen
IONENFEUER
@DerAlteBen
Vielen Dank!
Auf den Faust hätte ich eigentlich selbst kommen müssen, da ich großer Fan des Stoffes bin. Allerdings mit Erinnerungslücken. Und zuletzt las ich noch Oliver Pötzsches "Der Spielmann"! Zu meiner Verteidigung: Ich habe Teil 2 "Der Lehrmeister" noch nicht gelesen.
Also sehr spannend. Jetzt kommen bei mir noch mehr Beispiele von "Seele hinter Glas" :
Frankensteins Braut: Die Dr. Pretorius Szene mit den Zwergen in den Gläsern.
Metropolis: Die Maschinen-Maria Erschaffungsszene.
...
Und nun in TROS: Die Snokes hinter Glas.
Also toll, wie Du den Zusammenhang erkannt hast!
In meinem Kopfkino erstelle ich mir gerade eine Szene "Palpatine hinter Glas". Also eine Erschaffungsszene für ihn.
@IONENFEUER
Meinem Eindruck nach kommt diese Info jetzt in den Roman, da die Macher da einen Erklärungsbedarf sehen.
(zuletzt geändert am 08.03.2020 um 19:37 Uhr)
StarWarsMan
DerAlteBen
StarWarsMan
Cruzador
Lord Driemo
IONENFEUER
Na das die Klon Technologie nichts in SW zu suchen hat,kann man so oder so sehen.
Was wir über Star Wars wissen,ist das was uns die OT Filme gaben. Und das ist nur ein kleiner Bruchteil eines ganzen. Theoretisch gesehen ist in dieser Welt alles möglich. Vom nativen Pre Völkern bis zu hochentwickelten Lebewesen.
In der Thrawn Trilogie hatte man sich ja auch nicht an den Klonen gestört. Der Irre Jedi Meister,Luke und später in den Romanen selbst Palpatine. Das wurde doch auch irgendwie gefeiert,oder nicht? Seltsamerweise stört es in der ST. Fühlt sich fremd an,falsch oder irgendwie gar nicht passend.
VIelleicht auch nur,weil man es visuell sieht und nicht nur in der eigenen Vorstellung aus einem Roman.
Ich fand die Idee des Klonens bereits in der Thrawn Trilogie öde und auch heute,ausgenommen die Klon Soldaten,finde ich das zu strange. Nicht für unmöglich oder unpassend,einfach nur für mich persönlich...strange.
Die Autoren bedienen sich nur aus der Zeit,die nur vor technologischem Wissen strotzt, mit unzähligen Möglichkeiten. Dazu gehört auch lange das Klonen.
Was aber wiederum sehr seltsam ist,dass z.B. Anakin keinen geklonten Arm spendiert bekommen hatte,wenn diese Technologie soweit fortgeschritten ist,stattdessen einen mechanischen Arm,den er oft ölen muss. Puh.
(zuletzt geändert am 10.03.2020 um 09:43 Uhr)
L0rd Helmchen
CmdrAntilles
@Commander
Ja, das ist korrekt. Bei den Klonkriegern, also den Fett Klonen, wurde die Technik millionenfach angewandt. Wenn ein Klonen nun für Palpatine eingeführt wird, erscheint es nichts Besonderes mehr zu sein. Okay, Palpatine wurde eben auch geklont. Für Palpatine hätte man sich etwas Besonderes einfallen lassen müssen, und nicht eine Technik, die zuvor bereits inflationär angewandt wurde.
Zunächst einmal hätte man einen Reveal in TLJ bringen können, dass Snoke nämlich in Wirklichkeit Palpatine ist. Also dass just in dem Augenblick, wo Kylo Snoke mit dem Lichtschwert zerteilen will, sich Snoke als perfektes Hologramm herausstellt und sich zudem in Palpatine verwandelt. Die Idee mit dem Hologramm wurde ja sehr schön in TFA eingeführt. Da hätte man dranbleiben sollen.
(zuletzt geändert am 10.03.2020 um 12:41 Uhr)
StarWarsMan
Als ich in ANH Krieg der Sterne das erste mal das Wort "Klonkriege" hörte, wusste ich noch garnicht was ein Klon ist. Als Kind habe ich sowieso als erstes immer "Clown" verstanden oder zumindest hatte ich eine starke Assoziation dahin.
In meiner kindlichen Phantasie dachte ich dann an eine bestimmte Rasse oder eine bestimmte Region in der Galaxis.
@Lord Helmchen hat recht, wenn er daran erinnert, dass Anakin bzw. Darth Vader auch einen geklonten Arm hätte bekommen können.
Doch zum Glück hat er das nicht!
Man stelle sich mal vor Luke hätte eine geklonte Hand bekommen. Die wundervolle Szene auf der Krankenstation am Ende von Empire, würde sehr an Zauber einbüßen.
IONENFEUER
Es ist in der Tat so das Sidious ähnlich wie Plagueis ewig leben wollte. In diversen Legends Werken erwähnte Sidious das er zwar stets einen Schüler erwählen will aber niemals einen Nachfolger und im Book of Sith schreibt er das jeder seiner Schüler (Maul, Tyranus, Vader) auf seine Weise von Nutzen war aber auch einfach ersetzt werden konnten (wie er es ja mit Luke versuchte der Vader ersetzen sollte und irgendwann hätte er dann Luke ersetzt usw.).
Ein schönes Zitat von Sidious aus "Jedi Vs Sith" war dieses hier:
"Choose someone as a successor and you will inevitably be succeeded.
Choose someone hungrier and you will be devoured.
Choose someone quicker and you won't dodge the blade at your back.
Choose someone with more patience and you won't block the blade at your throat.
Choose someone more devious and you'll hold the blade that kills you.
Choose someone more clever and you'll never know your end.
Despite these cautions, an apprentice is essential.
A Master without an apprentice is a Master of nothing"
Intressant finde ich auch wie Sidious sowohl der Regel der Zwei von Darth Bane verschrieben war ("Remember the first and only reality of the Sith - there can only be two" ), diese aber auch gleichzeitig brach ("I will always choose an apprentice but never a successor" ) da Banes Regel und gesamte Philosophie darauf ausgerichtet war das der Schüler zum Meister wird.
Da passt es auch perfekt ins Bild das Sidious leere Klonkörper erschaffen lässt die es ihm ermöglichen ewig zu leben. Dabei ist Sidious selbst aber kein Klon, sondern nur sein Körper. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu bspw. den Klontruppen oder auch Boba Fett welche ja wirklich lebendige, eigenständige Wesen sind die nur körperlich identisch zu Jango sind. Bei Sidious' Klonen handelt es sich aber schlicht um leere, leblose Gefäße für sein Bewusstsein. Keiner dieser Klone sollte ein eigenständiges Lebewesen sein. Es gibt quasi keine Sidious Klone. Es gibt nur einen echten, wahren Sidious der lediglich identische Klonkörper verwendet.
Im Laufe der Experimente wurden dann aber tatsächlich auch Klone erschaffen die eigene Lebewesen waren und keine leeren Hüllen wie bspw. Reys Vater aber dies war quasi eine Fehlproduktion als Teil des Prozesses den perfekten Klonkörper (einen der lebt) zu schaffen, was Sidious und den Sith Eternal schlussendlich ja nicht gelang (Sie konnten nur leere Klonkörper schaffen die nicht lebendig waren wie ja auch der Körper in den Sidious schliesslich nach ROTJ hineinfuhr. Erst durch die Energie des Force Dyad konnte Sidious den Körper dann zum Leben erwecken und perfektionieren)
(zuletzt geändert am 10.03.2020 um 20:16 Uhr)
Vasohka
Es gibt allerdings eine Stelle in ROTS die scheinbar der Theorie das Sidious ewig leben und niemals als Meister ersetzt werden wollte widerspricht. Und darüber habe ich mir ewig den Kopf zerbrochen:
"You will not stop me. Darth Vader will become more powerful then either of us"
Dies impliziert das Sidious darauf gehofft und fest damit gerechnet hat das Vader ihn eines Tages übertrumpfen wird. Und dann ? Laut Darth Bane's Regel wäre es dann Vader's Pflicht gewesen als der stärkere Sidious den Mantel des Meisters zu entreissen. Aber das ist ja genau das was Sidious scheinbar stets verhindern wollte. Daher macht sein Kommentar zu Yoda in ROTS wenig Sinn.
Die einzige Erklärung die ich dafür habe ist das Sidious schlicht gewusst hat das Vader ihn eines Tages übertrumpfen wird, er aber bereits entsprechende Vorkehrungen geplant hat um sicherzustellen das Vader ihn niemals besiegen kann. Womöglich hätte er früher oder später einen "Unfall" für Vader arrangiert (ähnlich wie bei Grievous) um ihn grade soweit zu schwächen das er Sidious nicht alleine besiegen kann. So gesehen kam ihm Vaders Entstellung auf Mustafar sogar sehr gelegen.
Darauf hinweisen könnte auch diese Stelle aus dem ROTS Roman wo Sidious nicht enttäuscht darüber ist das Vader in dem Anzug gelandet ist sondern dies sogar begrüßt:
"To some eyes, it's jointed limbs might have looked ungainly, clumsy, even monstrous. The featureless curves of black that served it for eyes might have appeared inhuman and the underthrust grillwork of its vocubulator might have suggested the jaws of a saurian predator built of polished blast armor.
But to the shadow (Sidious) it was glorious.
A magnificient jewel box, created both to protect and to exhibit the greatest treasure of the Sith.
Terrifiying.
Mesmerizing.
Perfect."
Vasohka
Hmm, das mit Vader ist so eine Sache. In RotS ist er halt noch der junge, perfekte (Auserwählte) Mann, welcher in seiner Kraft unschlagbar gilt. In RotJ wird Vader eher als alter, ersetzbarer Mann dargestellt. Zumindest wenn man auf das Angebot Sidious sieht, dass Luke Vader ersetzen könnte.
Aber mir war nie wirklich klar, was Sidious damit in RotJ gemeint haben kann. In RotS hintergeht Sidious ganz eindeutig Count Dooku. In RotJ bin ich mir nicht ganz sicher, ob die ganze Sache mit Vader abgesprochen war. (den neuen Kanon mit den Inquisitoren lassen wir vielleicht erstmal, denn da würde ein Luke neben Vader garnicht so fehl am Platze wirken)
Leider kann man Vaders Mimik oder Gedanken in RotJ nicht deuten. ^^'
Kyle07
@Kyle07
Es war ein klassisches Sith Szenario in ROTJ. Vader wollte Luke zu seinem Schüler machen um Sidious zu stürzen. Das wird auch nochmal deutlich in der Vader comicserie wo Vader erfährt das Luke sein Sohn ist. Er hat daraufhin flashbacks zu ROTS wo Sidious ihm sagte das Vader Padme getötet hätte auf Mustafar. Vader ist danach extrem wütend auf Sidious und realisiert das dieser ihn manipuliert hat. Er kontaktiert Sidious daraufhin und entgegnet diesem "I understand us perfectly". Er verheimlicht Sidious auch das er weiss das Luke sein Sohn ist (In TESB tut Vader dann nur so als sei er überrascht als Sidious ihn kontaktiert und von Luke erzählt) und sagt "He will be mine. It will all be mine".
Zudem wollte Vader Sidious bereits in ROTS stürzen was der Roman auch nochmal sehr deutlich macht:
"Let Palpatine call himself Emperor. Let him. He can do the dirty work, all the messy, brutal oppression it'll take to unite the galaxy forever - unite it against him. He'll make himself into the most hated man in history. And when the time is right we'll throw him down. We'll be heroes. The whole galaxy will love us. And we will rule, together"
Nachdem er in dem Anzug landet weiss er das er Sidious niemals besiegen kann und versinkt in Zorn, Verzweiflung und Frust. Als er dann erfährt das Ahsoka noch lebt bekommt er Hoffnung das er sie auf die dunkle Seite ziehen kann um Sidious gemeinsam zu stürzen. Als sie sich auf Malachor treffen will Vader gar nicht gegen sie kämpfen ("We need not be adversaries" ) und selbst als sie sich weigert will er lieber Ezra foltern als sie anzugreifen. Erst als sie ihre Schwerter zündet und sagt das sie ihn töten will kämpft er gegen sie. Aber er macht keine Anstalten sie zu töten. Erst als sie versucht Anakin in ihm zu erreichen ("I won't leave you. Not this time" ) realisiert Vader das Ahsoka fest auf der hellen Seite steht und nicht bekehrt werden kann ("Then you will die" ) und dann versucht er auch aktiv sie zu töten.
Dadurch wird seine Hoffnung Sidious zu stürzen wieder begraben. Aber dann erfährt Vader von Luke und plant ihn auf die dunkle Seite zu ziehen um Sidious gemeinsam zu stürzen. Darauf ruhen alle seine Hoffnungen in ROTJ.
Sidious wiederum will Luke auf die dunkle Seite ziehen und ihn dazu bringen Vader zu töten und zu ersetzen, wie er es zuvor mit Anakin und Tyranus machte (Die beiden szenen aus ROTS und ROTJ sind enorm identisch in ihrer Struktur)
Es ist ein Sith Spiel zwischen Meister und Schüler bestehend aus Täuschung und Verrat. Ich bin mir ziemlich sicher das Sidious und Vader genau wussten was der andere mit Luke vorhat und das einer von beiden dieses Spiel nicht überleben wird. Aber dies ist ja genau das was die Sith so befürworten - das Spiel der Täuschung. Auf gewisse Weise dürfte Sidious sogar stolz auf Vader gewesen sein.
(zuletzt geändert am 10.03.2020 um 21:02 Uhr)
Vasohka
@Vasohka sehe ich genauso wie du. Gut zusammengefasst. Ich lese gerade Bane: Schöpfer der Dunkelheit" und bin gerade über die Stelle hinaus, wo er das Holocron von Darth Revan studiert.
Das Spiel zwischen Meister und Schüler dürfte Vader und Sidious bewusst sein und von der reinen Sithlehre auch gewollt sein.
@CRusko
Die Verbindung zu KOTOR durch Darth Revan ist ziemlich genial. Da Karpyshyn einer der KOTOR Autoren war auch sehr passend. Dabei ist Revan ironischerweise ein Jedi Held gewesen welcher ca.3000 Jahre vor Bane's Zeit in den unbekannten Regionen zusammen mit seinem Schüler Malak das heimlich wieder aufgebaute Sith Imperium entdeckt hat, dann aber von dem Sith Imperator Vitiate (der mächtigste Sith aller Zeiten der über 1400 Jahre lang gelebt hat und gleich ZWEI Imperien aufgebaut hat) korrumpiert und zu einem Sith Lord gemacht wurde.
Darth Revan und Darth Malak erschufen dann ihr eigenes Imperium und wurden zwei der legendärsten Sith Lords aller Zeiten welche in einem Krieg die Jedi und Republik an den Rand der Vernichtung trieben. Aber als Revan später sein Gedächtnis verlor, gaben ihm die Jedi eine neue Identität und Erinnerungen und formten ihn dadurch wieder zu einem Jedi. Am Ende kehrte Revan auf die helle Seite zurück und tötete Malak und rettete damit die Republik. Er heiratete später die Jedi Bastila Shan und die spätere Jedi heldin Satele Shan (später auch Grand Master des Jedi Ordens) ist eine Nachfahrin von Revan.
Revan versuchte später Vitiate zu töten aber der Plan misslang und Revan war über 300 Jahre in Gefangenschaft, schaffte es aber mit der hellen Seite Vitiate zu beeinflussen und dessen Invasion auf die Galaxis zu verzögern. Diese Invasion begann dann aber ca. 2600 Jahre vor Bane's Zeit und startete den Great Galactic War welcher 30 Jahre anhielt und mit dem Sieg des Sith Imperiums endete. Mace Windu spielt darauf in ROTS an als er sagt "The Oppression of the Sith will never return". Auch Sidious spielt darauf an als er sagt "Once more the Sith will rule the galaxy".
Nach dem Krieg begann ein 20 jähriger kalter Krieg der dann schliesslich in einen weiteren Krieg (Galactic War) zwischen Sith Imperium und Republik mündete.
Revan selbst wurde später von Darth Malgus und einem imperialen Kommando getötet aber seine Psyche war so ruiniert das er im Tod in zwei Entitäten gespalten wurde - die helle Seite Revans und die dunkle Seite Revans. Die dunkle Seite Revans wurde später der Anführer eines fanatischen Kultes namens "The Order of Revan" welcher auf Yavin 4 versuchte den besiegten Vitiate zu alter Stärke zu verhelfen um ihn entgültig vernichten zu können. Die helle Seite Revans tat sich mit diversen Jedi (angeführt von Revans Nachfahrin Satele Shan) zusammen um die Rückkehr Vitiates zu verhindern. Zwar wurde der Order of Revan besiegt aber Vitiate konnte entkommen und kehrte später als Anführer des Ewigen Imperiums zurück. Revan selbst fand bei der Schlacht von Yavin sein entgültiges Ende. Im Tod vereinten sich seine beiden Seiten wieder und er fand schliesslich Frieden und wurde eins mit der Force.
Jahre später wurde Vitiate dann endlich vernichtet und das Ewige Imperium und Sith Imperium kollabierten.
(zuletzt geändert am 11.03.2020 um 14:47 Uhr)
Vasohka
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