Vor wenigen Monaten löschte Kelly Marie Tran ihren Instagram-Account, aufgrund von Hasspostings ihre Ethnie, ihres Geschlechts, und ihre Rolle in Die letzten Jedi betreffend.
Nun äußert sich die Schauspielerin gegenüber der New York Times erstmals zu diesen Vorkommnissen, und findet dabei kluge und aufrüttelnde Worte.
Es waren nicht deren Worte, sondern dass ich anfing, ihnen zu glauben.
Ihre Worte schienen zu bestätigen, was mich das Aufwachsen als Frau und Farbige bereits gelehrt hat: dass ich in Randbereiche und Räume gehöre, die nur als Nebenfigur in ihrem Leben und ihren Geschichten gelten.
Und diese Worte weckten etwas tief in mir - ein Gefühl, aus dem ich dachte, ich sei dem entwachsen. Das gleiche Gefühl, das ich hatte, als ich mit 9 Jahren aufhörte, Vietnamesisch zu sprechen, weil ich es satt hatte, andere Kinder mich verspotten zu hören. Oder mit 17 Jahren, als ich beim Abendessen mit meinem weißen Freund und seiner Familie ein Essen in perfektem Englisch bestellte, wohl zur Überraschung der Kellnerin, die ausrief: "Wow, es ist so süß, dass du einen Austauschschüler hast"!
Deren Worte bestätigten eine Geschichte, die ich mein ganzes Leben lang gehört hatte: dass ich "anders" sei, dass ich nicht dazugehöre, dass ich nicht gut genug sei, einfach weil ich nicht wie sie sei. Und dieses Gefühl war und ist eine Schande für die Dinge, die mich anders gemacht haben, eine Schande für die Kultur, aus der ich komme. Und für mich war das Enttäuschendste, dass ich es überhaupt gespürt habe.
Denn die gleiche Gesellschaft, die anderen beigebracht hat, sie seien Helden, Heilsbringer, Erben des "Manifest Destiny"-Ideals, haben mir beigebracht, dass ich nur im Hintergrund ihrer Geschichten existiere und ihre Nägel mache, ihre Krankheiten diagnostiziere oder ihre Angebeteten unterstütze - und vielleicht am schädlichsten - dass ich darauf warte, von ihnen gerettet zu werden.
Und für eine lange Zeit glaubte ich ihnen.
Ich glaubte diesen Worten, diesen Geschichten, die von einer Gesellschaft erschaffen wurde, um die Macht eines Menschentyps - eines Geschlechts, eines Hauttons, einer Existenz - aufrechtzuerhalten.
Es verstärkte in mir Regeln, die vor meiner Geburt geschrieben wurden, Regeln, die meine Eltern dazu veranlassten, ihre wirklichen Namen aufzugeben und amerikanische zu übernehmen - Tony und Kay -, so dass es für andere einfacher war, sie auszusprechen. Eine buchstäbliche Auslöschung der Kultur, die mich immer noch zutiefst schmerzt.
Und so sehr ich es auch hasse, es zuzugeben, ich fing an, mir selbst die Schuld zu geben. Ich dachte, "Oh, vielleicht, wenn ich dünner wäre" oder "Vielleicht, wenn ich meine Haare lang wachsen lassen würde" und, am schlimmsten, "Vielleicht, wenn ich keine Asiatin wäre". Monatelang ging ich eine Spirale des Selbsthasses hinunter, in die dunkelsten Tiefen meines Geistes, Orte, an denen ich mich selbst zerriss, wo ich ihre Worte über meinen eigenen Selbstwert stellte.
Und da wurde mir klar, dass ich belogen worden war.
Ich war einer Gehirnwäsche unterzogen worden, um zu glauben, dass meine Existenz auf die Grenzen der Zustimmung einer anderen Person beschränkt war. Ich war ausgetrickst worden, dass mein Körper nicht mein eigener war, dass ich nur dann schön war, wenn es jemand anderes glaubte, unabhängig von meiner eigenen Meinung. Das wurde mir von allen gesagt und wiedererzählt: von den Medien, von Hollywood, von Firmen, die von meinen Unsicherheiten profitierten und mich so manipulierten, dass ich ihre Kleidung, ihr Make-up, ihre Schuhe kaufte, um eine Lücke zu füllen, die von ihnen aufrechterhalten wurde.
Ja, ich wurde belogen. Wir alle wurden belogen.
Und in dieser Erkenntnis fühlte ich eine andere Scham - keine Scham für das, was ich war, sondern eine Scham für die Welt, in der ich aufgewachsen bin. Und eine Scham, wie diese Welt jeden behandelt, der anders ist.
Ich bin nicht die erste Person, die so aufgewachsen ist. So ist es, als ein farbiger Mensch in einer weiß-dominierten Welt aufzuwachsen. So ist es, eine Frau in einer Gesellschaft zu sein, die ihre Töchter gelehrt hat, dass wir nur dann liebenswert sind, wenn wir von ihren Söhnen als attraktiv angesehen werden. Das ist die Welt, in der ich aufgewachsen bin, aber nicht die Welt, die ich zurücklassen will.
Ich möchte in einer Welt leben, in der farbige Kinder nicht ihre gesamte Jugend damit verbringen, weiß zu sein. Ich möchte in einer Welt leben, in der Frauen nicht auf ihr Aussehen, ihre Handlungen oder ihre allgemeine Existenz überprüft werden. Ich möchte in einer Welt leben, in der Menschen aller Rassen, Religionen, sozioökonomischen Klassen, sexuellen Orientierungen, Geschlechtsidentitäten und Fähigkeiten als das angesehen werden, was sie schon immer waren: Menschen.
Das ist die Welt, in der ich leben will. Und das ist die Welt, auf die ich hinarbeiten werde.
Das sind die Gedanken, die mir jedes Mal durch den Kopf gehen, wenn ich einen Drehbuchentwurf, ein Drehbuch oder ein Buch zur Hand nehme. Ich weiß, dass die Gelegenheit, die mir gegeben wird, selten ist. Ich weiß, dass ich jetzt zu einer kleinen Gruppe privilegierter Menschen gehöre, die Geschichten erzählen können, die von einer Welt gehört und gesehen und verarbeitet werden, die schon so lange nur eines gekostet hat. Ich weiß, wie wichtig das ist. Und ich gebe nicht auf.
Ihr kennt mich vielleicht als Kelly.
Ich bin die erste farbige Frau in einer Hauptrolle in einem "Star Wars"-Film.
Ich bin die erste asiatische Frau auf dem Cover der Vanity Fair.
Mein echter Name ist Loan. Und ich fange gerade erst an.
Leider werden sich Rassisten, Sexisten, Trolle und alle anderen, die ihre ewig gestrige Weltanschauung ins World Wide Web speien, nichts von diesen wahren Worten zu eigen machen. Aber vielleicht bewirken ihre Gedanken ja, dass jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch zweimal nachdenkt, bevor er einen Kommentar in den sozialen Medien postet. Es wäre ein - wenn auch kleiner - Schritt in die richtige Richtung.
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@Mindphlux
"Aber man sollte nicht immer jeden gleich als Rechts, Rassisten und Sexisten beschimpfen."
Wenn jemand sexistische oder rassistische Angriffe startet, dann darf ich ihn auch als Rassisten und Sexisten bezeichnen. Und da ist es völlig egal, ob dies aus Langerweile, Dummheit oder Überzeugung geschehen ist.
Wem einfach der Ansatnd fehlt oder der gesunde Menschenverstand, nicht zu erkennen, dass er mit seinen Sprüchen anderen Leuten schadet, ja sogar Schmerz zufügt und sie verletzt, der darf sich auch nicht wundern, wenn er mit den Hauptberuflichen Vollidoten in einen Topf geschmissen wird. Wer meint sich als Mitläufer dem braunen Mob anschliessen zu müssen, der muss auch alle Konsequenzen tragen, die dies eventuell zur Folge haben kann.
Es kann mir auch keiner erzählen, dass man jemanden verunglimpft, niedermacht oder verbal angreift, dass dies nur mal so einfach aus einer Laune herraus geschiet und weil es derzeit alle machen. Wer solche Sprüche ablässt, der steht auch mit einer gewissen Grundüberzeugung dahinter.
Die Ausrede :"Ach, das war aber so gar nicht gemeint oder das wollte ich ja gar nicht. Ich habe nur mitgemacht, weil es alle anderen auch gemacht haben." zählt in diesem Fall nicht, besonders dann nicht wenn es aufgrund einer Strafanzeige der gemobbten Person vielleicht mal vor Gericht geht und dieser ganze "Scherz" dann möglicherweise strafrechtliche folgen haben könnte.
Wer im Internet Kommentare abgibt, sollte sich in Zukunft ganz genau überlegen, was er von sich gibt. Die staatlichen Stellen und die Justiz weltweit (insbesondere USA, Europa und Teile von Asien) sind derzeit dabei Cybermobbing zu gesetzlich verankerten Straftaten zu machen und sie werden über Kurz oder lang Werzeuge schaffen, um diese auch verfolgbar zu machen.
Deerool
@Deerool: Volle Zustimmung!
Leider sind in es in den Beschimpfungen oftmals die gleichen Hirnakrobaten, die auch bei John Boyega - damals zu TFA bei Bekanntwerden - einen Sturm im Wasserglas gestartet haben, dass ein Stormtrooper schwarz sein kann.
Nach wie vor: In einer fiktiven Galaxie voller Vielfalt und Andersartigkeit über zig Spezies hinweg nur weisse irdische Hautfarbe sehen zu wollen ist nicht nur grenzwertig, sondern auch einfach geistig beschränkt.
Für Kelly Marie Tran tut es mir echt leid, dass sie das so persönlich berührt hat. Umso mutiger ihr Statement! Vollen Respekt meinerseits!
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 08:18 Uhr)
Cantina Fun
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was so eine News mit Star Wars zu tun hat aber nun gut, die Auswahl der News bestimmt ja ihr.
Ja, was Online passiert ist schon echt heftig und sie hat es richtig gemacht und sich von den Social Media Seiten distanziert.
Wenn ich ihre Rolle und ihre Ausstrahlung im Film bewerten müsste, dann kommt sie dabei nicht gut weg. Ich war im Vorfeld des Films schon überhaupt nicht angetan von ihr und der Film bestätigte mir das leider auch noch mal. Wäre sie am Ende des Films gestorben, dann wäre es für mich Perfekt gewesen für Finn's Entwicklung. So nun hoffe ich auf JJ, das beste daraus zu machen.
Es gibt aber halt Schauspieler, die man einfach nicht gerne sieht. Z.b kann ich Daniel Craig nicht gerne sehen. Habe viele Filme mit ihn gesehen und die Filme waren auch teilweise gut aber mit ihm werde ich nicht warm. Ist halt so.
BeTa
Nun ja, was hat es mit Star Wars zu tun? Die Schauspielerin wurde von vermeintlichen SW - "Fans" persönlich und auf unterstem Dumpfbackenniveau angegriffen.
Aus meiner persönlichen Sicht ist dies durchaus eine Meldung wert, da es John Boyega ähnlich erging und - leider bin ich mir da sicher - es auch noch weitere Opfer geben wird.
Das mag an der Einstellung Einiger nichts ändern.
Reden, hier: Schreiben, sollte man trotzdem darüber.
Cantina Fun
@Deerool:
"Die staatlichen Stellen und die Justiz weltweit (insbesondere USA, Europa und Teile von Asien) sind derzeit dabei Cybermobbing zu gesetzlich verankerten Straftaten zu machen und sie werden über Kurz oder lang Werzeuge schaffen, um diese auch verfolgbar zu machen."
Ich weiß nicht wie die Rechtslage bzw. Handhabe in Deutschland derzeit aussieht, aber in Österreich gilt seit 1.1.2016 Cybermobbing als eine strafbare Handlung. Ein Kollege von mir war an der Entwicklung einer App namens "BanHate" beteiligt, womit man Vorfälle dieser Art sehr einfach und effizient zur Anzeige bringen kann. Das scheint mir ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, um dieses Problem in den Griff zu bekommen.
DerAlteBen
Wird ja langsam ne richte Gruppe von SW geschädigten Schauspielern.
Carrie Fisher, Jake Lloyd, Hayden Christensen, Ahmed Best, Kelly Marie Tran,...
Schon dumm, dass viele eine schlechte geschriebene Rolle dem Schauspieler anlasten
aber in einer Welt, in der blind weiße männliche Autokraten in die mächtigsten Positionen gewählt werden, wundert mich nicht mehr viel. Wenn es im Großen schon falsch läuft, wird es im Kleinen nicht besser sein.
Rieekan78
Der Text von Frau Tran spricht sehr viele wahre Punkte an. So etwas ist ja weitgehend universell. Auch bei uns lebende Mitbürger mit Migrationshintergrund erleben diesen hässlichen Alltagsrassismus, von wegen, dass man sie nicht als Mitbürger, sondern als Ausländer wahrnimmt und von oben herab behandelt - wenn nicht noch schlimmer.
Ich muss mir da auch selber immer wieder an die eigenen Nase packen. Ich versuchte alle Mitmenschen, denen ich im Alltag begegne, gleich zu behandeln, aber auch ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich Mitbürger mit deutlich erkennbaren Wurzeln im Ausland zumindest gedanklich weitaus kritischer beurteile als andere. So etwas schämt und ärgert mich dann, aber ich kann es nicht immer abstellen.
-------
Um hier mal den Bogen zu Star Wars und The Last Jedi zu schlagen:
Ich fand die Figur Rose Tico in Episode VIII auch etwas nervig und gesamt gesehen überflüssig. Der Tod ihrer Schwester verpufft für mich, da wir beide nie zusammen sehen und ansonsten hat sie vor allem die Aufgabe, eine Rundum-Kritik am militärisch-Industriellen Komplex, Kinderarbeit und Tierquälerei in den Raum zu stellen. Und dass sie Finns Opfergang verhindert ist mir in der Gesamtkomposition des Filmes auch sauer aufgestoßen.
Dies habe ich aber nie der Schauspielerin angelastet und ich war selber entsetzt, wie herabwürdigend sie in sehr vielen Negativ-Reviews des Film behandelt wurde. Dafür kann Frau Tran absolut nichts, die ihre Rolle im Rahmen der Möglichkeiten noch sehr gut ausgefüllt hat. Das ist ausschließlich dem Drehbuch zuzuschreiben.
Daher fand ich es auch extrem bescheiden, dass Frau Tran genauso oder noch mieser behandelt wurde wie damals Jake Loyd nach Episode I.
Ferox21
Sie tut mir leid. Vielleicht sollte man als Schauspieler und Regisseur Star Wars zukünftig meiden, der Fans wegen (mancher... ), aus Selbstschutz... traurig.
Aber leider ist das wie Rieekan richtig sagt ein Zeichen der Zeit und ist bei den sozialen Medien total an der Tagesordnung und immer wieder erreichen einen neue entsetzliche Vorfälle.
Aber was gar nicht geht: die Schuld für die Vorfälle dem Drehbuch anzulasten. Das ist wirklich arg daneben. Kein irgendwie geartetes Drehbuch rechtfertigt, dass man die Schauspielerin beleidigt, bedroht oder ähnliches. Unter keinen Unständen! Das eine hat mit dem anderen null zu tun.
Was da im Schutze der Anonymität geschieht ist widerlich.
Und natürlich hat das was mit Star Wars zu tun. Das ist eine Schauspielerin die in zwei Filmen mitspielt, mitgespielt hat. Die in Verbindung mit ihrer Rolle angegangen wird und die Tat wurde von sogenannten "Fans" begangen.
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 10:20 Uhr)
BorleiasVisitor
Ich sage immer: Auch schon früher gab es in jedem Dorf den Dorftrottel. Der war bekannt, aber er blieb meist allein. Durch die A...sozialen Medien können sich leider alle Dorftrottel austauschen. - einige leider auch hier. Das WWW ist nicht das Maß aller Dinge. Es ist noch nicht mal ernstzunehmen. STAR WARS ist ein netter Zeitvertreib ( seit 40 Jahren) , aber auch hier: mit dem realen Leben nichts zu tun. Heutzutage meinen viele durch die Möglichkeit des Internets die werden wichtiggenommen , auf ihre Meinung, Ansichten müsse gehört werden. Fremden Firmen, Menschen ,, wird mal die Meinung gesagt". Um es realistisch zu sehen: Nein, die ist es nicht. Und auch bei einer schriftlichen Diskussionen- auch hier auf STAR WARS Union- sollte mehr Abstand und eine gute Wortwahl im Vordergrund stehen.
Jemilue
@DerAlteBen
"Ich weiß nicht wie die Rechtslage bzw. Handhabe in Deutschland derzeit aussieht, aber in Österreich gilt seit 1.1.2016 Cybermobbing als eine strafbare Handlung. Ein Kollege von mir war an der Entwicklung einer App namens "BanHate" beteiligt, womit man Vorfälle dieser Art sehr einfach und effizient zur Anzeige bringen kann. Das scheint mir ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, um dieses Problem in den Griff zu bekommen."
In Deustchland tut man sich damit erheblich schwerer. Es gibt derzeit noch keinen spezialisierten Paragrafen für Cybermobbing. Solche Sachen werden nach wie vor über die Allgemeinparagrafen wie zum Beispiel Beleidigung, üble Nachrede etc. oder gar Körperverletzung abghandelt. Derzeit gibt es rund 7 -10 Paragrafen, die für einen Fall des Cybermobbings in Frage kämen, die aber aber alle eine unterschiedliche Wertigkeit besitzen. Also ist es jedesmal eine Einzelfallprüfung, ob die Tatbestandsmerkmale zum Beispiel einer körperverletzung überhaupt vorliegen können, wenn jemand "nur" verbal beleidigt wurde.
Auch tun sich deutsche Gerichte noch sehr schwer damit, aufgrund einer "simplen" üblen Nachrede oder Beleidigung (die zur Anzeige gebracht wird), zu entscheiden, dass der Internetprovider die Verbindungsdaten des Beschuldigten offen legen muss, damit dieser dann auch strafrechtlich verfolgt werden kann. Ist ja schliesslich ein ziemlicher Eingriff in die Privatspähre einer Person.
Andererseits funktionieren solche Anträge auf Offenlegung der gespeicherten Daten bei Verdacht auf Verstoß gegen das Copyrightrecht komischerweise erheblich unproblematischer und werden gleich zu dutzenden durchgewunken, wenn bekannte Abmahnanwälte diese Anträge bei Gericht einreichen. Ein Schelm, wer arges dabei denkt.
Viele Richter haben halt noch Probleme damit, eine "einfache" Beleidigung in gleicher Relation zu setzen mit schwereren Straftaten, wie Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung, ohne sich klar zu machen, das Worte genauso verletzen können wie Faustschläge.
Ausserdem ist es immer sehr schwierig nachzuweisen, wer was wann im Internet gesagt hat. Wenn mir einer ins Gesicht sagt, das ich ein Arschloch bin, kann ich ihn später immer noch als Täter identifizieren, selbst wenn ich seine Personalien nicht habe. Im Internet fehlt diese Personalisierung und somit ist es für Opfer sehr schwer nachzuweisen, das derjenige, den ich Anzeigen möchte, auch der ist, der mich tatsächlich beleidigt hat. Alleine deshalb werden viele Opfer verschreckt und bringen solche Fälle gar nicht zur Anzeige sondern versuchen für sich alleine damit klar zu kommen. Manchmal Funktioniert das auch. Oftmals aber auch eben nicht.
Und weil die Mobber ganz genau wissen, das sie kaum Konsequenzen zu fürchten haben, sagen sie im Internet Sachen, die sie sich im realen Leben niemals trauen würden, dem Betroffenen direkt ins Gesicht zu sagen.
Deerool
@DerAlteBen: "Ich weiß nicht wie die Rechtslage bzw. Handhabe in Deutschland derzeit aussieht, aber in Österreich gilt seit 1.1.2016 Cybermobbing als eine strafbare Handlung."
Finde ich interessant. Vor ein paar Wochen ging doch der Fall der österreichischen ehemaligen Grünen-Abgeordneten Sigi Maurer durch die Presse, wo sie die öbszöne, beleidigende Anmache per PN eines fremden Nutzers auf Facebook öffentlich machte. Da wurde dazu berichtet, dass sowas bislang in Österreich, also das Senden solcher obszöner Nachrichten, nicht strafbar sei. Aber das ist doch Cybermobbing.
Snaggletooth
JokinLightus
@Deerool:
Trotz des neuen Cybermobbing-Paragraphen gestaltet sich die strafrechtliche Verfolgung bei uns ebenso schwierig wie bei euch. Hierzulande macht gerade ein ganz besonders kurioser Fall die Runde: Im heurigen Frühjahr wurde eine Jungpolitikerin der Grünen durch eine sexuell erniedrigende Nachricht beleidigt. Sie setzte sich dadurch zur Wehr, indem sie den Inhalt und den Absender dieser Nachricht auf ihrem Twitter-Account der Öffentlichkeit preisgab. Der Absender (ein Lokalbesitzer) bestreitet, dass die Nachricht von ihm stamme, sondern von seiner Kundschaft und erhob Klage wegen übler Nachrede und Kreditschädigung in der Höhe von 60.000 Euro. Wie man an diesem Fallbeispiel sieht, haben Opfer von Cybermobbing oftmals den doppelten Schaden.
DerAlteBen
Henry Jones Jr
Cybermobbing, rassistische Äußerungen etc. sind unterste Schublade,
da sind wir uns sicherlich alle einig.
Allerdings muss ich mich der Meinung anschließen, dass Tran
vermutlich deutlich weniger hasserfüllte Kommentare abbekommen
hätte, wenn sie eine vernünftige Rolle gespielt hätte.
Die indirekte Schuld tragen daher mMn RJ und KK
für die Erschaffung des Charakters.
Rose trägt nichts Nennenswertes zur Handlung bei,
ist Teil von peinlichen Dialogen und muss zudem
eine unerträgliche Kuss-Szene spielen. Für
viele Fans ist sie der schlechteste Charakter seit
Jar Jar Binks.
Zitat RJ: "She felt like a character, that didn´t belong
in a SW movie"
KK würde ich zudem zutrauen, Tran engagiert
zu haben, einfach nur um ihren Diversity-Wahn
zu befriedigen und endlich mal eine Asiatin
in einem SW-Film zu haben. Wenn man sich den
"Erfolg" der Filme in China anschaut, braucht man
da nur 1 und 1 zusammen zählen.
Nehmen wir als Gegenbeispiel Billy Dee Williams.
So ziemlich alle Fans lieben Lando und ich habe
noch nie mitbekommen, dass er Opfer von
rassistischen Kommentaren wurde.
Klar, zu Zeiten der OT gab es kein Social Media,
aber auch jetzt, wo Lando wieder im Spiel ist
und sogar von 2 Schauspielern gespielt wird,
ist von zweifelhaften Kommentaren nichts zu spüren.
Lord Driemo
@Lord Driemo
"Klar, zu Zeiten der OT gab es kein Social Media, aber auch jetzt, wo Lando wieder im Spiel ist und sogar von 2 Schauspielern gespielt wird, ist von zweifelhaften Kommentaren nichts zu spüren."
Warte mal ab, bis die Leute, die diese Hetzkampagnen starten und auch die ST und TLJ insbesondere als Hochverrat an ihrem Star Wars sehen, den Auftritt von Billy Dee Williams in EP IX gesehen haben. Auch über ihn wird sich noch der Hass der Star Wars Kreuzritter ergiessen. Und dann wird seine Hautfarbe ganz schnell ein Thema werden.
Warte es ab. Denn wenn man sich auf eines Verlassen kann, dann auf die Dummheit und Ignoranz von Menschen.
Aber auch dann wird es wieder jemand geben, der sich hin stellt und rassistische oder sexisitische Kommentare damit verteidigt, das es ja eigentlich die Schuld der Produzenten ist weil so eine schlechte Figur in die Handlung geschrieben haben. Wenn es die Schuld der Produzenten und Regisseure ist, warum wird dann der Schauspieler hinter der Figur angegangen und warum spielt bei der sogenannten "Kritik" dabei seine Hautfarbe, sein Geschlecht, seine sexuelle Ausrichtung überhaupt eine Rolle?
Deerool
@ Lord Driemo
Sorry aber das stimmt einfach nicht und ist total daneben. Auch wenn die Rolle als nicht gut empfunden wird, die Art wie sie geschrieben wird, ist das niemals eine Rechtfertigung dafür den Schauspieler der Rolle zu beleidigen und rassistisch zu diffamieren!
Rian Johnson und Kathleen Kennedy tragen n i e m a l s Schuld dafür, dass Kelly Marie Tran so behandelt wird! Kein Drehbuch der Welt entschuldigt, dass die Schauspielerin so behandelt wird. Gar keines. Das ist einfach Quark.
Das Drehbuch kann die Verantwortung dafür tragen, dass Leute den Film nicht mögen, den Regisseur nicht schätzen... aber doch niemals dafür.
Ich mag z.B. auch Anakin in der PT gar nicht und empfinde die Figur als nicht glaubwürdig, ich käme aber nie auf die Idee den Schauspieler oder George Lucas deswegen zu beleidigen. Das wäre auch unanständig.
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 12:58 Uhr)
BorleiasVisitor
@Lord Driemo:
Sorry, ich kann dieser Logik einfach nicht folgen, Wenn die Unbeliebtheit einer Filmfigur tatsächlich einer unpassenden Rolle oder dem schlechten Drehbuch zuzuschreiben ist, dann gibt es erst recht keinen Grund dafür, die Schauspielerin wegen ihrer ethnischen Herkunft oder ihres Geschlechts persönlich anzufeinden. Alleine der Kampfbegriff "Diversity-Wahn" ist ja schon entlarvend und macht deutlich, woher der Wind in Wirklichkeit weht.
DerAlteBen
@Derool:
Das ist gut möglich. Dennoch ist Lando
bereits seit 1980 ein etablierter Charakter
und abgesehen von diesem Quatsch,
dass Lando "pansexuell" sei (Zitat Jon Kasdan),
habe ich nichts Negatives über die Lando bzw. Glover/
Williams mitbekommen. Im Gegenteil:
die schauspielerische Leistung Glovers
wurde sogar von vielen Seiten gelobt und
dem kann ich mich nur anschließen.
@BorleiasVisitor
Ich sage ja auch nicht, dass dies eine Rechtfertigung sei.
Das wäre ja komplett armselig.
Was ich meine: diverse Zuschauer empfinden
eine Rolle als schlecht und können Schauspieler
nicht von Charakter trennen. Dann ist der Schauspieler
auch noch schwarz oder asiatisch und somit
ein gefundenes Fressen für solche Kleingeister.
Von daher tragen die Macher mMn schon ein
gewisse Mitschuld. Man nimmt eine "ethnische
Minderheit" (saublöder Begriff) und einen schlecht
geschriebenen Charakter und macht dem Schauspieler
damit das Leben zur Hölle, weil eben ein gewisser
Teil der Fans nicht differenzieren kann.
Schau dir Schauspieler wie Morgan Freeman,
Denzel Washington oder Donnie Yen und Jackie Chan an.
Die haben fast durchweg gute oder sehr gute Rollen gespielt und ich habe
von Cybermobbing und Co. noch nie irgendwas mitbekommen.
Korrigiere mich, wenn ich diesbzgl. falsch liege!
Lord Driemo
Das Zitat von Lord Driemo aus The Director and the Jedi ist aber auch mal wieder eines welches völlig aus dem Zusammenhang gerissen verwendet wird, nur um RJ und seine Entscheidung schlechter dastehen zu lassen, wie es ja auch in den einschlägigen Kreisen liebend gerne gemacht wird (man nehme mal das leidige YT-Video als Beispiel).
Die vollständige Aussage lässt das auch schon wieder ganz anders aussehen:
"When I wrote that character of Rose, she was genuinely a nerd, like someone who I would have actually hung out with in high school. She felt like a character who didn’t belong in a StarWars movie. And it appealed to me.”
Dazu noch ein weiteres Zitat aus TDATJ in welchem es um das Casting von Rose ging:
"So we start Rose in a really, uh, unflattering maintenance jumpsuit uniform thing. And then she’s in that until, uh, formal wear and there we can really have fun. . . My intent is to cast someone you would not expect to see."
Das hat alles nix damit zu tun, dass nach einer Agenda gecastet oder geschrieben wurde. Es ist einfach die künstlerische Intention Johnsons dahinter gewesen es so zu tun.
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 13:44 Uhr)
Thrawn1138
@DerAlteBen:
Mißverständnis. Ich finde "Diversity"
sogar sehr gut und absolut wünschenswert!
Aber nicht auf Teufel komm raus, wie KK und Lucasfilm
das in letzter Zeit propagieren.
Eine von KK´s ersten Amtshandlungen war, die Storygroup
mit fast ausschließlich weiblichen (und leider
sehr unerfahrenen) Mitgliedern zu besetzen.
Wieso nur, frage ich mich da!
Wenn ich dann noch höre, dass die Frauenquote bei
ILM deutlich erhöht werden soll oder ein RJ fordert,
dass es dringend mehr schwarze Regisseure braucht
und KK mit einem "Force is female"-Shirt rumrennt,
kommt mir leider ein wenig die Breche hoch.
Bevor mir jetzt jemand irgendeine fragwürdige Gesinnung
anhaften will: ich finde Frauen bei ILM und schwarze
Regisseure SUPER - so lange sie eine gute Arbeit abliefern
und nicht einfach nur dazu da sind, um nach außen hin möglichst
politisch korrekt dazustehen. Denn das ist einfach nur scheinheilig!
Mir ist es völlig gleich, ob ein Regisseur, Schauspieler schwarz, grün oder
blau ist - ich wünsche mir als Fan und Kunde einfach eine geile Arbeit
bzw. Leistung vor und hinter der Kamera. Das möchte ich hier nochmal
in aller Deutlichkeit klarmachen.
Lord Driemo
Bezügliche "The Force is female" würde ich dir (und auch gerne jedem anderen der diesen Slogan gegen KK einsetzt) mal die Lektüre dieses Artikels nahe legen:
https://bentcorner.com/the-force-is-female/
Ich kann nicht verstehen wie diese Klarstellung nie an die richtigen Ohren gerät.
Im Grunde hätte man doch stutzig werden können als da nie etwas in einer star-wars-typischen Schriftart oder ähnliche berühmte Trademarks verwendet wurden.
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 13:48 Uhr)
Thrawn1138
@Lord Diemero
"Das ist gut möglich. Dennoch ist Lando
bereits seit 1980 ein etablierter Charakter
und abgesehen von diesem Quatsch,
dass Lando "pansexuell" sei (Zitat Jon Kasdan),
habe ich nichts Negatives über die Lando bzw. Glover/
Williams mitbekommen. Im Gegenteil:
die schauspielerische Leistung Glovers
wurde sogar von vielen Seiten gelobt und
dem kann ich mich nur anschließen"
"Schau dir Schauspieler wie Morgan Freeman,
Denzel Washington oder Donnie Yen und Jackie Chan an.
Die haben fast durchweg gute oder sehr gute Rollen gespielt und ich habe
von Cybermobbing und Co. noch nie irgendwas mitbekommen."
Irgendwie könnte es einen Grund geben warum die alle nicht Sexismus erfahren haben.
Nebenbei hat Donnie Yen in R1 nur mitgespielt um dicke Kohle in China zu machen. Warum nimmst du ihn z. B. nicht mit in den gleichen Vorwurf wie Loan Kellie Marie Tran?
McSpain
Sie kann doch nichts dafür, wenn man eine so schlechten und uninteressanten Charakter schreibt. Dafür ist jemand anderes Verantwortlich.. (Lese momentan einige Gerüchte, das die RJ Trilogie eingestellt wurde.. na hoffentlich).
Der Charakter wäre genauso furchbar zb. mit Jane Levy, oder sonst wer in der Rolle.
KyloRey
@Lord Driemo
Das das ganze PR Gehabe einen auf den Keks gehen kann, kann ich verstehen, aber dann sollte man nicht glauben, dass man mit so einem Verhalten, wie im Falle Tran irgendwas ändern kann. Eher bestärkt man die Leute ja darin, dass dringend was geändert werden muss um mehr Akzeptanz herbeizuführen. Ein Serie wie Jessica Jones finde ich jetzt nicht dadurch besser, nur weil die Folgen jetzt alle von Frauen gedreht werden und Wonder Woman ist nicht deswegen sehenswert weil er eine Regiesseurin hat. Das das natürlich als PR verkauft wird und das man gerade nach "MeToo" betont, seht, wir machen was, ist nur verständlich um sein Image zu verbessern. Natürlich wirkt das etwas übers Knie gebrochen, wie so immer, wenn die "Reichen und Mächtigen" auf Umstände reagieren (Energiewende zb.), aber diese Umstände entschuldigen zu keinem, wirklich zu keinem Zeitpunkt das man Kelly auf diese Art und Weise angeht. Völlig egal, wie sehr man sich von "Political Correctness" gestört fühlt. Das ist ein "No Go" und gehört aufs schärfste verurteilt.
(zuletzt geändert am 22.08.2018 um 14:07 Uhr)
Ardus Kaine
@Thrawn: Danke für den Link,
das war mir tatsächlich neu.
Es ist auch per se nicht weiter wild,
wenn KK so ein Shirt trägt, aber die Frage
ist dennoch: was will sie damit ausdrücken?
Sie hat anderweitig gezeigt, dass sie es mit
ihrer feministischen Agenda ziemlich ernst meint
und das geht mir persönlich gegen den Strich.
@McSpain:
Klar, sind alles Männer, deswegen auch kein Sexismus.
Mein Beitrag bezog sich mehr auf rassistische Kommentare
gegen Tran.
Btw ist Ahmed Best auch ein Mann und dem ist offenbar
ähnliches widerfahren, von daher machen meine Vergleiche
schon Sinn.
Lord Driemo
Pepe Nietnagel
Rieekan78
CmdrAntilles
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