Mark Hamill ist nach wie vor auf Pressetour zur Heimkinoauswertung von Star Wars: Die letzten Jedi und hat sich in einem Interview mit dem französischen Wochenmagazin Le Point über den Film, Fanreaktionen, Carrie Fisher und George Lucas geäußert:
Über das Schicksal von Luke Skywalker
Nicht nur mir geht es so, sondern auch den Fans, dass wir uns ein anderes Schicksal für Luke gewünscht hätten. Ich finde es zwar gut, dass man mich aus meiner Komfortzone herausgeholt hat, aber das war ziemlich extrem.
Und es ist ja generell schwierig: Die Reaktionen der Fans auf Star Wars 8 reichen von bester Star-Wars-Film aller Zeiten bis, ihr habt meine Kindheit zerstört. Sie müssen allerdings verstehen, dass ich nur der Souschef bin. Der Regisseur entwickelt das Rezept, und ich beschränke mich darauf, es so gut wie möglich umzusetzen, damit möglichst alle finden, dass es das Beste ist, was wir ihnen je serviert haben.
Diese Trilogie gehört einer ganz neuen Generation. Und wie jede Trilogie spiegelt sie ihre Epoche. Die Filme sagen es ja direkt: Man muss die Vergangenheit vergessen, ja sie wenn nötig töten.Über den Veröffentlichungsrhythmus der Filme
[Disney sollte] den Veröffentlichungsrhythmus der Filme verlangsamen. Wenn wir Star Wars als nicht endenwollende Welle empfinden, werden wir es früher oder später satt haben. Die alten Filme kamen im Dreijahresrhythmus heraus. Jetzt kommen alle fünf Monate neue Filme in die Kinos. Es steht mir ja nicht zu, Disney zu sagen, was sie tun sollen, aber sie sollten sich vor einer Übersättigung in acht nehmen.Über Carrie Fisher
Am schwierigsten war es, mich von meiner Schwester zu verabschieden. Bei den Dreharbeiten der neuen Filme war ich ständig bei ihr in der Garderobe und sie bei mir, weil wir so viel Spaß miteinander hatten. Seit wir uns trafen, als wir jünger waren, hatte ich eine Schwäche für sie. Ich habe mir immer gesagt, dass sie wohl die Art von Freundin gewesen wäre, die einem zwar den Atem raubt, aber an die man immer mit Reue zurückdenkt.Über George Lucas
Ich spreche regelmäßig mit ihm. Ohne ihn wird es nie wieder dasselbe sein. Und wenn ich George am Telefon habe, reden wir über 7 und 8. Natürlich werde ich sein Vertrauen nicht missbrauchen und ausplaudern, was er mir sagt. Ich bin mir aber sicher, dass es sehr schwer für ihn war, seine Schöpfung loszulassen, genau wie es für mich schwer ist, Teil von etwas zu sein, seit er nicht mehr unser Anführer ist. Aber man muss die Schläge einstecken und auf das Beste hoffen. Auf das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten.
Danke an Bernd für den Hinweis.
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@Jorge
Danke für deine Beiträge. Wegen der Handytastatur und den Nachwirkungen der Infinity War Sichtung antworte ich vergleichsweise knapp:
Ich stimme deinem Post größtenteils zu. Und würde mich auch freuen wenn wir uns an Korea ein Beispiel nehmen und uns wieder mehr auf Gemeinsamkeiten und Austausch freuen können.
Zumindest bis es beim Solo Film wieder überall eskaliert.
@Jorge/GWL:
Warum ich darauf eingehe und auch Anakin 68 als Redakteur für sein eingreifen schätze habe ich oft schon breit erklärt. Meine Zeit und Sozialisation im Internet, meine Zeit als Moderator, meine Beschäftigung mit IT, Soziologie und politischer Bildung haben mir wenig Glauben in die "Ignoriert die Trolle" Botschaft gelassen. Selbst die Extremismus-Forschung sagt recht klar, daß ignorieren keinen Schulhofbully stoppt.
Das einzige was mMn hilft ist eine gemeinsam und konsequente Ablehnung einer Community als ganzes idealerweise motiviert durch ein Vorbild der Betreiber. Aber das geht wieder Offtopic und bringt wenig neues dazu. Können wir gerne auch per Mail vertiefen.
McSpain
@Snakeshit
Zitat:
"Ob jetzt drei Jahre, zwei Jahre, oder jedes Jahr ein neuer Film, ist doch egal. Letztenendes ist doch jeder selbst zu einem vernünftigen Umgang damit gefordert. Das die Kommentare in ihrer Gesamtheit und Anzahl nicht unbedingt schlauer werden, mag sein. Aber hat das nicht auch viel mehr mit dem Möglichkeiten von Heute zu tun, als mit dem Veröffentlichungsrhythmus?"
Ich glaube schon, dass sich der Veröffentlichungsrhythmus auswirkt und noch stärker auswirken wird. Mit drei Jahren zwischen den Filmen war einfach mehr Zeit, Nachschau zu betreiben und bzgl. der kommenden Fortsetzung zu spekulieren. Heute widmen wir schon "Rogue One" keine nähere Betrachtung mehr, da wir schon TLJ haben und gedanklich auch schon bei "Solo" sind. Wenn wir erstmal mehr Infos zu SW-Resistance, der Realserie, der Johnson-Trilogie und der GoT-Reihe haben, werden wir zusätzlich auch darüber diskutieren und spekulieren. Und diese Infos werden irgendwann recht zeitnah aufeinander folgen. Zudem generiert dieses Mehr an Werken auch ein Mehr an neuen Fans, die sich hier beteiligen werden - und das ist prinzipiell wahrlich nicht negativ! Aber in der filmlosen Zeit zwischen Ep.3 und 7 bildete sich hier eine Community aus, die ein Interesse an "Star Wars" hatte, obwohl man nicht alle Nase lang über den neusten heißen Scheiß hätte diskutieren können. Deshalb würde ich es aber NICHT begrüßen, wenn wir wieder auf dem Trockenen lägen! Da es zukünftig wohl immer mal "Star Wars" geben wird, das mir vielleicht nicht mehr so zusagt, bin ich sogar froh, dass sich die Schlagzahl erhöht und ich bei einem von mir weniger geschätzten Werk auf ein baldiges anderes hoffen kann. Dass sich in den Kommentaren aber etwas verändern wird, halte ich für recht zwangsläufig.
Zitat:
"Und Darth Jorge wird es ja auch nicht müde, anzuführen das es gerade auf der kritischen Seite immer wieder vernünftige Stimmen, und das er sich seine Diskussionspartner, schon zu PT sehr gewählt ausgesucht hat."
Ja, letztlich liegt es an uns. Und da habe ich mich in meinem letzten Post zum Ende hin ja wieder hoffnungsvoller gezeigt...
Zitat:
"hat sich hier in den letzten 10 Jahren seit dem Forum eine ganz starke Basis gebildet, die doch vernünftig mit allem umgeht, was so passiert."
Das auf jeden Fall!
Und ich habe die Community in der Vergangenheit auch stets extrem gelobt. Aber der SW-Overkill (wie gesagt - prinzipiell nichts Negatives!) geht ja jetzt erst richtig los. Und wenn die TLJ-Eskalationen ein Vorgeschmack davon waren, dann kommt da was auf uns zu. Aber - wie gesagt - letztlich liegt es an uns. Und wenn die aktuelle Diskussion darum zu einer Sensibilisierung beitragen kann, ist sie ja auch für etwas gut.
Zitat:
"Ich liebe es wie Gleeson chargiert."
Ich habe ja selbst eingeräumt, dass ich das prinzipiell köstlich finde. Trotzdem ist es mir für einen Saga-Film eine Spur zu viel. Aber - ebenfalls schon gesagt - auch ich sehe darin jetzt nicht wirklich einen gravierenden Makel. Da ist es wohl mein ganz persönliches Problem, dass mich einige Humor-Elemente nach mehrfachem Sehen eher die Augen rollen lassen, statt dass sie mich belustigen.
@McSpain
Zitat:
"Warum ich darauf eingehe und auch Anakin 68 als Redakteur für sein eingreifen schätze habe ich oft schon breit erklärt."
Natürlich ist administrative Intervention sinnig und auch nötig. Die Gretchenfrage ist halt immer, in welchem Fall sie gefordert ist - und wann nicht. Imho fährt SWU da schon immer einen adäquaten Kurs.
Zitat:
"Meine Zeit und Sozialisation im Internet, meine Zeit als Moderator, meine Beschäftigung mit IT, Soziologie und politischer Bildung haben mir wenig Glauben in die "Ignoriert die Trolle" Botschaft gelassen."
Trotz ähnlicher Sozialisation sehe ich das differenzierter - und will auch nur differenziert widersprechen:
Natürlich kann es nicht um ein totales Ignorieren gehen. Wenn gewisse Grenzen überschritten werden, muss die administrative Intervention erfolgen. Falls man das Gefühl hat, dass die Moderation pennt, schreibt man sie an - denn über gravierende Sanktionen können eh nur die Moderatoren entscheiden - und da sind wir imho auch in guten Händen.
Und wenn man dann doch einem Basher persönlich widersprechen muss (und auch das kann ich verstehen), dann sollte es in einer Weise sein, bei der man nicht schon voraussehen kann, dass das Gegenüber - aufgrund seiner Natur - mit einer weiteren Eskalationsstufe reagieren "muss". Denn sonst bremst man das Rad nicht, sondern verleiht ihm weiteren Schwung.
Zitat:
"Das einzige was mMn hilft ist eine gemeinsam und konsequente Ablehnung einer Community als ganzes idealerweise motiviert durch ein Vorbild der Betreiber."
Aber da jeder individuelle Kriterien dafür hat, wann im Einzelfall eine Grenze überschritten ist oder eben noch nicht überschritten wurde, kann es da kaum eine Einigkeit geben. Wie sollte die auch aussehen? Der kleinste gemeinsame Nenner? Das könnte ich nur ablehnen. Insofern ist es richtig, dass der SWU-Staff diese Kriterien für sich und für uns festlegt. Das kann man dann im Einzelfall vielleicht als zu lasch oder zu hart empfinden, aber es ist imho trotzdem das sinnvollste Vorgehen.
Zitat:
"Aber das geht wieder Offtopic und bringt wenig neues dazu. Können wir gerne auch per Mail vertiefen."
Da ich aber das Gefühl habe, dass wir - und auch andere hier - diesmal eine wirklich konstruktive Metakommunikation hinbekommen haben, die aufgrund der SW-Entwicklung vielleicht auch mal ganz angebracht ist, war dies wohl ein wertvoller und lohnender Ausflug.
Aber alles andere dann doch lieber per Mail. Vielleicht schicke ich dir heute im Laufe des Tages noch was - muss aber auch leider noch in anderen Bereichen fleißig sein...
(Und dies nur nebenbei...)
Zitat:
"Selbst die Extremismus-Forschung sagt recht klar, daß ignorieren keinen Schulhofbully stoppt."
Ein Schulhofbully ist eine physische Präsenz. Die kann man nicht ignorieren.
Darth Jorge
@Darth Jorge
"Man hätte hoffe können, dass ihn Rey an sich selbst erinnert hätte und dass er sich durch sie auch wieder an das erinnert, was er eigentlich schon in der OT gelernt hatte. Aber Rey reicht nicht aus."
Ich hätte das als zu viel empfunden, wenn die schon übermächtige Rey auch noch komplett als Erweckungsgehilfin Lukes fungiert hätte. Das hat sie ja indirekt, aber erst durch den helfenden Abschluss Yodas.
"Als sie wegfliegt, will er sogar noch - wenn auch schweren Herzens - die Jedi-Bücher verbrennen. Es muss erst Yoda kommen, der ihn wie einen kleinen Jungen behandelt und auf den Kopf schlägt, um ihn darauf hinzuweisen, dass Scheitern ein Lehrmeister sein kann und dass der Lehrer vom Schüler überflügelt wird. Dass Yoda diese letzte Lektion eigentlich durch Luke erfahren hatte, sagt er nicht - und dass er dies nun als neue Lehre präsentiert und Luke dazu auch noch erstaunt bis begriffsstutzig dreinschaut, macht die Situation wahrlich absurd."
Das habe ich etwas anders wahrgenommen. Yoda präsentierte es nicht als neue Lehre, sondern als das, was Luke ihm beigebracht hatte. Das steht zwar zwsichen den Zeilen, schwingt für mich jedoch mit - nämlich, dass Yoda Luke an sein Fazit von Episode VI erinnert. Luke hat auf Ahch-To ganz klar Verdrängung und Rationalisierung betrieben. Letzteres, als Rey auftaucht und er ihr klarmacht, dass er nicht intervenieren würde. Ersteres, dass alles, was von den Jedi kam, von Luke als schlecht und anmaßend uminterpretiert wurde und natürlich der Konflikt mit Ben und dessen Fall, was ja letztendlich zu eben dieser Sicht und Verdrängung Lukes geführt hatte. Psychologisch ist das recht sauber dargelegt worden.
"Und dieses kleine Kopfwaschen hat dann enorme Auswirkungen. Nicht nur, dass er der Resistance per Projektion zur Hilfe eilt, er glaubt nun auch an Rey. Und dies tut er nicht, weil er in ihr einen fundamentalen "New Way" sieht, sondern weil er in ihr dann doch die nächste Jedi sieht."
Das fand ich schlüssig. Luke war auf Ahch-To der unwillige Mentor bzw. unwillige Held, der sich aus allem Weltlichen heraushalten wollte. Dann kam Rey und Yoda und haben ihn wieder in das weltliche Feld der Aktionen geführt. Zuviel Vergeistlichung führt eben in die Isolation, was in diesem Fall sogar wortwörtlich zu sehen ist: Isle (Insel) - lation.
Die beiden Lektionen (?) die Luke Rey gegeben hatte, waren eigentlich schon ein erster Schritt heraus aus Lukes Isolation, wobei er hier eher als Trickster auftrat, der Rey leicht veräppelte, aber auch aufzeigte, dass die sichtbare Welt nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
StarWarsMan
@ Darth Jorge:
Der Resistance-Teil von TLJ gehört wirklich nicht zu den Sternstunden der Erzählkunst in SW, und ich hätte mir gewünscht, dass Johnson hier etwas Überzeugenderes geliefert hätte. Ich kann dennoch nicht zu einem so negativen Urteil kommen, wie du. Wie McSpain schon schrieb, ist es möglich, den Film mit und trotz seiner Schwächen als stark zu bezeichnen, zumal wenn der Resistance-Plot mit Poe, Leia und Holdo die übergreifenden Themen Autorität, Führung, Unterordnung, und Aufopferung aufgreift und in Variationen durchspielt. Im finalen Akt des Films schnürt Johnson die einzelnen Fäden, die isoliert betrachten schwächeln mögen, dann in einer Klimax zusammen, die an Intensität kaum zu übertreffen ist. Hier wird deutlich, dass sie thematisch und motivisch zusammen gehören und somit nicht nur Füllmaterial sind. Johnson bietet seinem Zuschauer die Möglichkeit, die Einzelteile, die er präsentiert, für sich selbst zu verbinden. So entsteht z.B. eine interessante Verbindung zwischen Holdo, die sich selbst für die größere Sache aufopfert, und Luke, der auf Ahch-To bzw. Crait das gleiche tut. Zudem ist Holdos Kamikazeflug doch das spektakulär performative Kino, das du dem Film hier absprichst. Johnson nutzt die ganze Wucht des Bildes, zu der das Kino in der Lage ist. Also, ein TESB-Niveau wird zwar nicht erreicht, aber qualitativ ist der Unterschied nun auch nicht so groß, dass man TLJ deswegen auseinandernehmen müsste.
- „[…]die sich zudem recht unnachvollziehbar verhält“
Ich verstehe bis heute nicht, was das Problem mit Holdo ist. Was ist denn nicht nachvollziehbar?
- […] und die wir dann auch nie wieder sehen werden.“
Finde nicht, dass das irgendeine Rolle spielt.
- „Prinzipiell richtig, aber es hat schon Sinn gemacht, uns wenigstens ein wenig von den Klonkriegen zu zeigen, desweiteren war dies kein sich so lang hinziehender Part und zudem war dieser dann noch mit spektakulären performativen Szenen angefüllt.“
Bei allem Respekt vor deiner sonstigen analytischen Stärke, das sind wirklich schwache Argumente, die du sehr wohlwollend bei dem einem Film einsetzt, während du sie bei dem anderen ganz streng nicht anwenden möchtest. Ich könnte ja jetzt genauso gut sagen, dass der Resistance-Plot in TLJ dazu da ist, die verzweifelte Lage dieser Konfliktpartei zu zeigen – inklusive einer spektakulären Szene. Wie ich oben ausgeführt habe, fügt sich dieser Teil zudem besser in den Film ein, als dies bei Kashyyyk in RotS der Fall ist. Denn dieser Ausflug hat erstens eine faul geschriebene Motivation (Yoda kennt die Wookiees gut… okay, neue, nach Belieben eingestreute Information), und ist zweitens nur dazu da, damit Kashyyyk mal auf der Leinwand auftaucht und wir Chewbacca wiedersehen.
- „Nur ist es leider so, dass meine aktuelle BD-Sichtung offenbart hat, dass es für mich in diesem Fall eben nicht so ist und es sich sogar gegenteilig auswirkt. Hast du den Film aktuell wieder gesichtet?“
Nein, aktuell nicht. Was ich sagen wollte, ist, dass auch Momente, die nur einmal bei der ersten Sichtung funktionieren, ihre Berechtigung haben. Wenn ein Film es schafft, bestimmte gewollte Reaktionen beim Publikum erfolgreich zu erzielen, ist das eine Leistung, die ich positiv bewerte. Diese Kommunikation zwischen Film und Publikum ist es, was ich mit lebhaftem Film meine. Dass es später an Kraft verliert, schmälert für mich den Erfolg nicht.
Zu Luke:
Ich hatte zu dem Thema ja mal einen längeren Text geschrieben. Den finde ich allerdings nicht wieder; ich muss wohl mal anfangen ein eigenes Archiv zu führen. Ich würde gerne noch einmal darauf eingehen, aber dazu bin ich gerade zu zerstreut. Vielleicht an anderer Stelle. Zudem habe ich TLJ noch nicht zuhause, für eine saubere Argumentation bei diesem komplexen Thema wären aber genaue Zitate sicher hilfreich.
George W Lucas
@GWL & Holdo
Ich habe ihn bisher auch noch nicht wieder gesehen. Aber was im Bezug auf Holdo nicht funktioniert ist, dass sie ja will, dass Poe nach ihrer Pfeife tanzt und er bietet es ihr auch an unter der Voraussetzung dass sie irgendeinen Plan nennen kann, was sie aber nicht tat. Bis zu dem Zeitpunkt hatte man punktuell beinahe das Gefühl, dass sie die Resistance in den Tod schicken will bzw. eine Verräterin ist. Nur aufgrunddessen zieht Poe seinen Plan mit dem Hacker durch.
Und das Ganze wird damit aufgelöst, dass sie wohl doch einen Plan hatte und Poe dafür gerügt wird, dass er nicht auf sie gehört hat.
Jetzt argumentiert man dass das eine Lektion für Poe gewesen sein soll, aber was genau ist daran die Lektion`? Auch in Angesicht jeglicher Verlorenheit abwarten und hoffen, dass alles gut wird, weil es schon irgendjemand richten wird?
Für mein Empfinden hat sich Poe völlig richtig und verantwortungsvoll verhalten. Auch wenn sein Plan natürlich riskant war und er am Ende schiefging war es alles was sie in der Situationtun konnten. Eine Leia, ein Han oder ein Luke hätten doch nicht aanders gehandelt. Während Holdo eine falsche Schlange war, die Poe scheinbar absichtlich in diese Falle tappen lassen wollte.
Und dann kam am Ende eben diese aufopfernde Tat die eigentlich überhaupt nicht zu dem passt, wie Holdo bislang gezeichnet wurde. Nicht dass ich was gegen Wendungen habe aber der Überbau macht halt keinen Sinn.
Ich hatte die ganze Zeit ja eher gehofft, dass Leia aufwacht und der mutßmaßliche Verrat von Holdo an Poe dadurch enttarnt wird aber dann stattdessen hat Leia dann Poe festgenagelt statt ihm wenigstens zuzuhören, sich liebevoll von Holdo verabschiedet und Finn und co mussten selbst sehen, wie klarkommen... das war alles sehr seltsam.
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 18:35 Uhr)
OvO
Aufgrund Leias Degradierung von Poe zuvor, hat Holdo ihm nicht vertraut. Das wird im ersten Gespräch zwischen den beiden klar.
Außerdem kann sie beim ersten Gespräch, was ja direkt nach ihrer Ernennung passiert, diesen Plan vllt. noch gar nicht ausgefeilt haben.
Bei der nächsten Konfrontation greift Poe sie vor versammelter Mannschaft an, wirft Stühle und Tische um. So jemanden sollte man in so einer Situation nicht nachgeben.
Es gibt genug Gründe für Holdos Verhalten. Und selbst im Zweifelsfall ist es möglich, dass sie die Lage falsch einschätzt, was ja auf viele Figuren in TLJ zutrifft, und sich durch den Film zieht. Am Ende bezahlt sie mit dem Leben dafür.
Ich kann die Probleme die viele damit haben nicht nach voll ziehen. Wie TLJ hier seine Figuren und ihre Entscheidungen zusammen führt, ist sehr reizvoll zu beobachten. Für Filmmaßstäbe ist das alles durchdacht genug.
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 18:42 Uhr)
@Snake:
Na aber gerade weil sie ja keinen Plan hatte, sollte ihr es doch gerade Recht kommen, wenn ja jemand ist, auf den normalerweise Verlass ist, der auch einen Plan parat hat. Angegriffen hatte er sie ja nur, weil die Alternative in dem Moment hieß zu sterben. Das würde kein Soldat mitmachen.
EDIT
"Es gibt genug Gründe für Holdos Verhalten."
Aber keinen der es angesichts der Situation rechtfertigt.
"Und selbst im Zweifelsfall ist es möglich, dass sie die Lage falsch einschätzt."
Das hätte man in ihrem Fall dann aber herausarbeiten müssen.
"Am Ende bezahlt sie mit dem Leben dafür."
Naja sie opfert sich. Aber wohl eher Leia zu Liebe als Verantwortungsgefühl. Aber das ist ja auch nicht der Punkt.
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 18:44 Uhr)
OvO
Sofort nicht, wenn ich glaubte noch Zeit genug zu haben.
Wenn mir aber Treibstoff ausgeht, Verteidigungssysteme platt sind und hinter mir eine Horde von Schiffen ist, die mich und mein Team umbringen wollen, sähe das sicherlich anders aus. Dann gehe ich den Plan mit Person selbst nochmal durch und denke kurz drüber nach, wie man es am Besten macht und dann wirds durchgezogen.
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 18:47 Uhr)
OvO
@OvO
Nun, zum Zeitpunkt des ersten Gesprächs hatte Poe ja auch noch keinen Plan, wenn ich mich jetzt nicht ganz irre. Habe aber jetzt auch keine Lust deswegen die BR raus zu kramen.
Ich denke die Kritik geht an der Stelle über ein Maß hinaus, was bei anderen Filmen nicht gemacht wird. Und dabei führt Johnson Motive uns Themen schon umfänglich genug aus. Dieses Erklären von Strategien und Taktiken sollte bei Star Wars eh nicht diesen Raum einnehmen, und man fährt immer am Besten es simpel zu halten. Daher kann ich bei der Kritik nicht wirklich mit gehen. Holdo ist eine tolle Figur, die ein würdiges Ende bekommt, und Emotionalität steht bei Star Wars immer vor der Sache. Und da kann ich an der Stelle nicht.Schlechtes dran finden.
Aber wenn ich den Film demnächst nochmal auf Englisch sehe, werde ich auf die Holdo Geschichte nochmal ein besonderes Augenmerk richten, um bei der Diskussion besser auf Ballhöhe zu arbeiten, und dann vllt. auch mit Zitaten. Ich hatte schon beim zweiten Kinobesuch drauf geachtet, und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass es funktioniert. Ist allerdings schon wieder länger her, und da das Thema ein beliebter Spielplatz für die Kritiker ist, werde ich mich damit nochmal auseinander setzen.
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 19:03 Uhr)
"Ich denke die Kritik geht an der Stelle über ein Maß hinaus, was bei anderen Filmen nicht gemacht wird."
Ist mir nicht ganz klar, was du damit meinst. Es geht hier darum, dass viele Zuschauer dem Film an dieser Stelle nich folgen können. Im schlimmsten Falle ein Plothole im besten Falle sehr schlecht erzählt. Was für ein Maß könnte da überschritten werden?
"Dieses Erklären von Strategien und Taktiken sollte bei Star Wars eh nicht diesen Raum einnehmen, und man fährt immer am Besten es simpel zu halten."
Da bin ich bei dir. Eben drum wäre es doch sinnvoll gewesen, einen Plan kurz durchzusprechen und auszuführen wie in ANH; anstatt dieses langgezogene hin und her zweier Führungspersönlichkeiten zu inszenieren.
"Holdo ist eine tolle Figur, die ein würdiges Ende bekommt, und Emotionalität steht bei Star Wars immer vor der Sache. Und da kann ich an der Stelle nicht.Schlechtes dran finden."
Ob Star Wars oder nicht, ein guter Film sollte in der Lage emotional UND nachvollziehbar zu erzählen. Denn das eine funktioniert ohne das Andere nichtmal halb so gut. Da hilft auch die größte Sympathie einer Figur nicht viel. Zumal sie zumindest für mich gerade deswegen ja unsympathisch wird.
Ob nun Poe oder Hondo hier was falsch macht ist auch garnicht so wichtig. Schwieriger finde ich viel eher, dass man angesichts der Situation nicht zur Zusammenarbeit in der Lage ist, wenn man doch auf derselben Seite steht.
Glaubwürdiger wäre es doch zum Beispiel gewesen, wenn Poe und Holdo den Plan durchziehen, dieser aber scheitert und Holdo dafür die Verantwortung mit der entsprechenden Szene auf sich nimmt.
Aber ich denke, dies in Zukunft noch oft diskutiert werden...
(zuletzt geändert am 29.04.2018 um 19:22 Uhr)
OvO
@(User) George W Lucas
Zitat:
"Der Resistance-Teil von TLJ gehört wirklich nicht zu den Sternstunden der Erzählkunst in SW, und ich hätte mir gewünscht, dass Johnson hier etwas Überzeugenderes geliefert hätte. Ich kann dennoch nicht zu einem so negativen Urteil kommen, wie du. Wie McSpain schon schrieb, ist es möglich, den Film mit und trotz seiner Schwächen als stark zu bezeichnen, zumal wenn der Resistance-Plot mit Poe, Leia und Holdo die übergreifenden Themen Autorität, Führung, Unterordnung, und Aufopferung aufgreift und in Variationen durchspielt. Im finalen Akt des Films schnürt Johnson die einzelnen Fäden, die isoliert betrachten schwächeln mögen, dann in einer Klimax zusammen, die an Intensität kaum zu übertreffen ist. Hier wird deutlich, dass sie thematisch und motivisch zusammen gehören und somit nicht nur Füllmaterial sind. Johnson bietet seinem Zuschauer die Möglichkeit, die Einzelteile, die er präsentiert, für sich selbst zu verbinden. So entsteht z.B. eine interessante Verbindung zwischen Holdo, die sich selbst für die größere Sache aufopfert, und Luke, der auf Ahch-To bzw. Crait das gleiche tut."
Auch wenn ich bzgl. der Einzelaussage "an Intensität kaum zu übertreffen" nicht mitgehen kann, so stimme ich dir und McSpain ansonsten und grundsätzlich zu - und ich habe weiter oben auch mehrfach erwähnt, dass Johnson vortrefflich inszeniert hat. Wie du richtig schreibst funktionieren die einzelnen Handlungsarcs (von diversen Schwächen abgesehen) recht gut und Johnson versteht es auch, diese dann zusätzlich aufwertend zu verschränken. Meine Kritik ist da - wie auch schon erwähnt - deutlich existenziellerer Natur, denn ich stelle ja schon Johnsons Entscheidung in Frage, diese Handlungsarcs überhaupt erst in sein Drehbuch zu schreiben.
Somit kann man bei meiner Kritik ja auch nicht wirklich von einer Filmkritik sprechen. Und ich sehe auch ein, dass es somit schwierig wird, mit mir dann noch auf anderer Ebene über den Film zu sprechen. Insofern habe ich mich seit des Erscheinens des Filmes ja auch mit Beiträgen - zumindest für meine Verhältnisse - eher zurückgehalten.
Bei meinen anfänglichen Kommentaren (Luke-Problematik; Saga-Struktur etc.) wurde ja schon deutlich, dass ich vor allem auf der "Star Wars"-Ebene die Probleme sehe. Und das rührte ja schon von TFA her. Schließlich hatte ich danach kundgetan, dass Ep.8 nun gewisse Aspekte aufweisen müsse, um für mich überhaupt bestehen zu können. Dass meine Sicht nicht nur eine beliebige Fanboy-Vision ist, habe ich sicherlich schon häufig genug dargelegt, aber ich habe in diesem Zusammenhang und auch in den letzten Tagen wieder angeführt, dass man sich den Werken auch aus einer anderen - ebenso legitimen - Perspektive nähern kann. Wenn man die Position vertritt, dass die ST nicht die Ergänzung des alten "Star Wars" ist, sondern dass sie einen ganz neuen Abschnitt mit eigener Struktur und "Regeln" darstellt, ergeben sich die Probleme der anderen Perspektive weniger bis gar nicht.
Sooooo... Das habe ich hier mal vorweg geschickt, da ich aufzeigen wollte, dass meine Anmerkungen zu anderen Ebenen für mich eher zweitrangiger Natur sind und dass ich mir selbst sehr bewusst bin, dass sich dies auf meine Wahrnehmung auswirken kann. Das bedeutet auch schon mal, dass ich euch in vielen Punkten prinzipiell recht geben würde, während ich trotzdem noch etwas dazu zu sagen hätte...
Weiter oben habe ich versucht, den Film ohne die beschriebenen Dispositionen zu betrachten. Und dann - wie gesagt - komme ich zu dem Schluss, dass es ein toll inszenierter Film ist. Ob er deshalb auch grundsätzlich ein guter Film ist, will ich später beantworten, wenn ich auch auf das Thema "Mehrsichtungen" eingehe.
Und ich möchte auch noch auf Holdo, den Kashyyyk-Vergleich und mehr eingehen, doch ich bin total platt und muss ins Bett. Da ich morgen zudem den ganzen Tag unterwegs bin, wird es für mich erst wieder am Dienstag gehen. Aber wenn ihr hier keinen Unsinn baut, dann ist der Kommentarstrang dann ja auch noch auf.
Schreibt nur nicht mehr so viel, damit ich nicht ewig für die Antworten brauche...
Darth Jorge
@(User) George W Lucas
Der gestrige Tag war so hart, dass ich heute völlig ermattet war und hier nicht aktiv werden konnte. Es ist aber nicht vergessen. Wenn das Thema hier morgen geschlossen sein sollte, was wohl der Fall sein wird, schreibe ich meine Antwort in die Kommentarsektion zur News: "Heimkinoauswertung von Die letzten Jedi erschienen!"
Da passt das ja auch...
Darth Jorge
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