Die Heimkino Veröffentlichung von Die Letzten Jedi naht und so ist es kein Wunder, dass der ein oder andere Schauspieler noch einmal über seine Beteiligung am Film redet. Heute ist es der Oberste Anführer Snoke, der erneut in den Fokus gerückt wird. So hatte Entertainment Weekly die Gelegenheit mit Andy Serkis über seine Rolle zu reden und präsentiert uns zudem auch einen ersten Ausschnitt aus dem Making-of des Films.
Was überrascht die Leute am meisten, wenn sie Sie eine Motion Capture Figur spielen sehen?
Ich denke, viele Leute denken, dass man die Performance fast pantomimieren oder irgendwie erhöhen muss. So wie es gespielt wird, ist in der Tat jedoch das Gegenteil. Und es wäre dasselbe, wenn ich Caesar oder Gollum oder irgendeinen Charakter spielen würden. Man übertreibt die Gesichtsausdrücke nicht. Du drückst kein falsches Gefühl aus.
Im Gegensatz zu einem physischen Maskenbild mit Prothesen?
Es ist das Gegenteil von etwas wie dem ursprünglichen Planet der Affen. Sie hatten Schichten von Prothesen auf ihren Gesichtern, mit denen sie kämpfen mussten. Ich kann mich an einen Dokumentarfilm erinnern, in dem Kim Hunter erklärte, wie sie ihr Gesicht im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung halten musste, nur um ein Gefühl für das Leben in der Figur zu schaffen.
Erzählen Sie mir, wie man die Emotionen und die Körperlichkeit einer solchen Kreatur findet.
Ich habe ihn immer als jemanden empfunden, der offensichtlich in einer Position der höchsten Macht steht, aber tatsächlich strahlt er auch eine gewisse Verletzlichkeit aus. Sein Gesicht ist eingefallen und er hat diese tiefen Narben. Sein Schädel ist fast zerquetscht. Ich nehme solche Hinweise wie die seiner Knochenstruktur, seiner Physiognomie oder seine glitzernden Augen. Hier geht es darum, einem Charakter Leben einzuhauchen, indem man sich von dem Aussehen, von der Maske, die man spielt, inspirieren lässt.
Er scheint auch sehr instabil zu sein. Als ob er zu sehr versucht, einschüchternd zu sein.
Er weiß, dass du als Anführer das Risiko hast, dass Leute rebellieren. Du riskierst, dass Leute sich gegen dich wenden. Gerade die Leute, die dir am nächsten sind. Selbst in dieser Position der Macht gibt es ein gewisses Maß an Angst. Wenn du von einer Ebene der Angst aus operierst, arbeitest du gefährlich als Anführer. Wie wir auf der ganzen Welt wissen, gibt es Führer, die das auch so gemacht haben - und tun. Das wollte ich dem Charakter der Figur wirklich hinzufügen. Er besitzt diese unglaubliche Gefahr und Volatilität.
Teil des Making-of Ausschnitts ist, wie du das Lichtschwert in deine Hand ziehst. Haben sie dir dieses Lichtschwert zugeworfen und du hast es nur zufällig gefangen oder gab es einen anderen Trick?
[Lacht] Oh nein. Nein, das war definitiv ein visueller Effekt. Du musst also in der Lage sein, deine Vorstellungskraft zu nutzen, um dir vorzustellen, wie du das Lichtschwert fangen würdest. Was ist das Gewicht davon, wie fühlt es sich an, wie ist es geformt? In all diesen Dingen muss man ziemlich genau sein und manchmal braucht es ein paar Takes, um es richtig zu machen. Das gleiche gilt für eine Figur wie Ulysses Klaue (Andy Serkis' Rolle in Black Panther), der seinen Arm in verschiedene Waffen verwandelt und so weiter. Man arbeiten im Grunde genommen mit der Vorstellungskraft, um das Gewicht dieser Dinge zu spüren.
Eine andere Sache, die ich in deiner Darstellung bemerke, ist, wie du dich auf die Seite neigst. Snoke ist so ganz schön schlurfend und schief, für jemanden, der steif und formell sein möchte.
Ich habe mir immer vorgestellt, dass er eine Skoliose der Wirbelsäule hat, so dass sein Körper verzerrt ist, als wäre er korkenzieherartig. Er ist verwelkt und leicht in seinem Rückgrat verdreht. Diese Verletzungen sind Dinge, die er lange Zeit getragen hat, und es ist fast wie eine Form von Arthritis. Es hat mit vorherigen Schlachten zu tun. Es ist auch eine Art Verfall. Er ist ein ziemlich alter Charakter und diese Kampfnarben beeinflussen seine Genesung und sein Körper bricht ebenfalls zusammen.
Wie alt würden Sie sagen, dass er ist?
Ich würde sagen, dass er ein paar hundert Jahre alt ist.
Die Fans sind weiterhin von Snoke und seiner Geschichte fasziniert. Ich frage mich, ob Sie Einblick in seine Vergangenheit hatten, die in den Filmen nicht behandelt wird, und ob Sie etwas dazu sagen können?
Wir wollten, dass er ein großes Geheimnis hat, aber wir haben ... J.J. [Abrams] und ich haben darüber gesprochen, und Rian [Johnson] und ich haben Hintergrundgeschichten für ihn besprochen, wo er herkam. Ich wurde gebeten, nichts zu verraten, sollten wir ihn in irgendeiner Weise zurückbringen wollen, egal ob Prequel oder was auch immer. Ich denke, da ist etwas Cooles dabei. Es bleibt immer noch ein Geheimnis für die Menschen. Ich weiß, dass manche Leute es unglaublich frustrierend finden, aber ich denke, dass es an einem weiteren Punkt weitere Exploration und Vertiefung ermöglicht.
Erwarten Sie eine Rückkehr für Snoke in einigen der zukünftigen Geschichten?
Ja, ich würde liebend gerne denken, dass es einen Platz für ihn gibt zurückzukommen. Ich denke in einem Star Wars-Film ist alles möglich. Ich wäre bereit dafür. Ich glaube, dass die Figur sicher noch viel mehr hergeben könnte, aber wir befinden uns im Moment in keinerlei Gesprächen.
Gibt es noch etwas, was wir über die Figur wissen sollten?
Ich spielte ihn als jemand, der unglaublich bedroht ist von dieser Frau, an die er nicht gewöhnt ist oder die er nicht versteht. Er unterschätzt Rey natürlich deutlich, aber er spürt, dass da eine Kraft ist, die Kylo Ren nicht hat. Ich würde sagen, er ist in dieser Hinsicht ziemlich frauenfeindlich. Interessant. Für unsere Zeit.
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DreaSan
leuchtmittel
CmdrAntilles
McSpain
Snoke hat das Potenzial, mehr zu sein, als das Abziehbild eines SW-Klischees. Schade, dass die Autoren dies in ihren Filmen nicht auch so gesehen haben. Mehr zu dieser Figur - und es musste nie so viel sein wie bei Palpatine! - hätte alles bereichert, was mit ihr in TLJ passiert. Kylo hätte über ihn tiefer ausgearbeitet werden können, Lukes Motivation hätte über ihn ausgearbeitet werden können, auch der wirklich starke Einfall, ihn zum überraschenden Opfer von Kylo zu machen, hätte zusätzlich an Wucht gewonnen. So aber bleibt ein spürbares Vakuum; Snoke ist aus dem Nichts aufgetaucht, und genauso schnell wieder verschwunden. Und das liegt nicht mal an Abrams und Kasdan, die hier in TFA eine Mystery Box eingeführt haben. Es liegt auch an Johnson, der die Chance, sie zu füllen, nicht genutzt hat. Am meisten ärgert mich, dass es so einfach gewesen wäre. Eine Minute mehr Dialog, vielleicht ein Auftritt in den Flashbacks. So einfach... jetzt kann ich nur zu dem Schluss kommen, dass man in der ST zu viele Fassaden aufbaut, und dann darauf hofft, dass nachträglich irgendjemand das Haus dahinter rekonstruiert. So sollte man eigentlich keine Geschichten erzählen.
Von der technischen Seite gibt es derweil natürlich nichts zu beanstanden. Eine makellose Ausführung. Serkis´ Erläuterung der Unterschiede zwischen realer Maske und MoCap lässt mich zudem nachvollziehen, warum man dieses Mittel gewählt hat.
So, ich weiß dass mein Snoke-"Rant" hier schon öfter auftauchte, und dass manche es wohl nicht mehr lesen können. Tut mir Leid, es muss einfach raus, sobald ich etwas zu ihm lese. Er ist meiner Ansicht nach sträflich verschenkt wurden. Und das liegt nicht nur an Fan-Erwartungen, sondern auch an der offiziellen PR. Ich vermute mal, dass mir jemand entgegnet hätte - oder es noch tun wird - dass meine Erwartungen überzogen waren und ich die Autoren nicht dafür verantwortlich machen kann, dass sie nicht meine persönlichen Vorstellungen verfilmen. Das mag manchmal stimmen, aber hier sehe ich so einen Fall nun mal nicht vorliegen. Mir ist auch klar, dass Johnson sein Drehbuch noch vor der TFA-Premiere fertig hatte und seine Entscheidungen deshalb gar keine direkten Reaktionen auf das Fanverhalten im Anschluss an Episode VII sein konnten. Die Snoke-Theorien - die tatsächlich eine ungesunde Eigendynamik entwickelt haben - spielten bei seiner Arbeit also nie eine Rolle. Aber auch abseits von Zuschauerreaktionen hätte ich mir als Autor schon etwas überlegen müssen, das diese mysteriöse Figur in TFA mit Leben füllt.
Interessant ist dabei jedoch, Snokes Habitus im Verlauf der ST zu beobachten. Er ist in TLJ jemand anderes, als in TFA. Ich finde es spannend, wenn man merkt, wie sich die Konzeption einer Figur mit den Filmen ändert. Das war bei Gollum zwischen "Fellowship" und "Two Towers" so, und natürlich auch beim Imperator in der SW-Saga. Es ist deshalb auch bedauerlich, wenn nachträglich Änderungen vorgenommen werden, um Evolution in Filmen zu kaschieren.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:22 Uhr)
George W Lucas
StarWarsMan
@George W Lucas
ich stimme dir vollkommen zu.
Snoke war absolute Verschwendung in dieser Form.
Wenn wieder einer daher kommen sollte mit "über den Imperator wusste man damals auch nichts"....wunderbar wie sind nicht mehr in den 70er die Zeit ist weiter gegangen und von dem her kann man als Fan heutzutage sehr wohl diverse Dinge erwarten.
Sehr schade um die Figur Snoke. Scheint aber bei Disney wohl beliebt zu sein, interessante Figuren zu verschwenden (Thrawn für Rebels z.B. )
Bendalor
@ Bendalor:
- "Scheint aber bei Disney wohl beliebt zu sein, interessante Figuren zu verschwenden"
Lucasfilm. Dort arbeiten die Leute, die diese Entscheidungen treffen.
@ topic:
Achso, um noch etwas Positives zu Snoke zu sagen.
Die Idee, ihn zu einem "Poser" zu machen, der seine Macht inszeniert, wie ein Theaterstück inklusive Bühne, Statisten und sogar rotem Vorhang, der von dieser Inszenierung aufgrund seiner Unsicherheit und möglicher Komplexe wegen seines Erscheinungsbildes (Trump*hust*) sogar abhängig ist, und dessen Potemkisches Dorf buchstäblich in Flammen aufgeht bis nur noch Trümmer zurückbleiben...
das alles ist genial und großes Kino.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:35 Uhr)
George W Lucas
@GWL
Man kann ganz objektiv festhalten dass Snoke leider eine sinnlose Figur ist. Nicht nur erfahren wir nichts über ihn selbst sondern damit auch überhaupt nichts über die Erste Ordnung, warum und wie sie entstanden ist usw.
Mich hat das am meisten schockiert, dass Disney mit all ihren erfahrenen Hollywood-Veteranen solch ein Drehbuch akzeptieren konnten mit offensichtlichen gravierenden erzählerischen Mängeln.
Ein Nebensatz zu Snoke hätte gereicht. Wenn man aber erst eine Figur aufbaut, sie mysteriös erscheinen lässt, und sie dann in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lässt, wird alles nur noch beliebig. So wie die gesamte Story von TLJ einfach nur beliebig ist. Nicht hat Bedeutung, nichts hat Konsequenzen, niemand zeigt Charakter.
tN0
Bendalor
@ tN0:
- "Man kann ganz objektiv festhalten dass Snoke leider eine sinnlose Figur ist."
Das sehe ich tatsächlich nicht so. Er hat seinen Platz in der Geschichte, ich sehe durchaus einen Sinn. Ich nehme aber auch wahr, dass die Autoren diesen Sinn nicht richtig begriffen haben... obwohl er, in meinen Augen, klar und deutlich auf dem Tisch lag.
George W Lucas
Am schlimmsten finde ich, dass sowohl Han und Leia in TFA, als auch Luke in TLJ so über Snoke sprechen, dass klar wird, das sie ganz genau wissen wer er ist. Nur der Zuschauer darf es nicht erfahren. Über den Imperator wusste man eben genauso wenig wie die Film-Figuren und hat es dann gemeinsam mit Luke herausgefunden. Das ist für mich erzählerisch schon ein gewaltiger Unterschied.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:45 Uhr)
CmdrAntilles
@CmdrAntilles
"Über den Imperator wusste man eben genauso wenig wie die Film-Figuren und hat es dann gemeinsam mit Luke herausgefunden."
Die Figuren dürften schon alle den Imperator gekannt haben. Sein Weg an die Macht der Republik war ja kein Geheimnis. Gerade Leia hat als Senatsmitglied durchaus mit Sheev und seiner Geschichte zu tun gehabt. Der Imperator spielte nur in Episode 4 und 5 halt keine Rolle und daher wurde auch nicht über ihn gesprochen.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:47 Uhr)
McSpain
CmdrAntilles
@ CmdrAntilles:
Richtig, die Diskrepanz zwischen Figuren- und Zuschauerwissen ist frappierend und sorgt für einen befremdlichen Effekt.
@ Vergleich Snoke-Palpatine:
Die OT-Imperator-Argumentation ist auch aus einem anderen Grund fehlerhaft. Zunächst mal hat die OT SW etabliert, weshalb die Hintergründe des Imperators bestenfalls marginal bedeutsam waren. Ganz zu schweigen davon, dass der in der OT wirklich durchdacht und behutsam eingeführt wurde, von der Erwähnung über die geisterhafte erste Erscheinung bis zum großen Auftritt. Man wusste damals alles, was man wissen musste. Noch wichtiger ist aber folgendes: viele Jahre später kamen die Prequels, die auch seine Geschichte erzählten. Sie ist nun vollständig. Wer Snoke mit dem OT-Imperator vergleicht, tut so, als gäbe es die Prequels nicht. Sie sind aber Teil der Saga, und die ST will dies auch sein. Wird hier nun eine Figur eingeführt, die ganz offenbar wichtig für die Galaxis, die Helden der OT und auch die neuen Helden ist, ohne dass wir etwas über ihren Hintergrund erfahren, stellt dies einen erzählerischen Bruch dar. Man kann die Lücke ja theoretisch in anderen Medien füllen, aber das ist nicht die Art und Weise, wie man die Saga angehen sollte.
@ McSpain:
Richtig, aber entscheidend ist ja, wer den Zuschauer durch die Filme führt. In der OT war das Luke, nicht Leia, daher ist CmdrAntilles´ Kritik schon legitim. Nun könnte man natürlich sagen, dass Rey als neuer Protagonist ebenso wenig bis garnichts über Snoke weiß, was ja angesichts ihres Lebens auf Jakku auch so gewesen sein wird. Aber da sind ja noch die Großen Drei der OT, die offenbar etwas miterlebt haben, was wir als Zuschauer nicht erfahren. Und vor allem, nicht zu vergessen, Kylo, den man gerade seit TLJ in etwa auf der selben Stufe wie Rey sehen kann, was Perspektive und Bedeutung in der Geschichte angeht. Wir nehmen die Welt der ST nun auch aus seinen Augen wahr; aber wo er so einiges erlebt hat, was seinen Lebenswandel fundamental verändert hat, sehen wir... garnichts.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:57 Uhr)
George W Lucas
@George W Lucas: Auch das stimmt. Ich möchte Snoke auch eigentlich gar nicht mit dem Imperator vergleichen. Es ist nur oft ein gängiges Argument hier, dass die wenigen Hintergrundinformationen zu Snoke damit entschuldigt werden, weil man diese zum Imperator in der OT auch nicht hatte. Ich sehe es wie Du: Ich brauche diese Informationen gar nicht zum Selbstzweck, sondern um damit die Motivationen der anderen Figuren (Kylo Ren, Luke) besser einordnen zu können. Das war ja auch so mit dem Imperator in der OT gar nicht nötig.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 15:55 Uhr)
CmdrAntilles
"Er unterschätzt Rey natürlich deutlich, aber er spürt, dass da eine Kraft ist, die Kylo Ren nicht hat. Ich würde sagen, er ist in dieser Hinsicht ziemlich frauenfeindlich."
Vielleicht unterschätzt er Rey aber auch nur, weil sie eine Schrottsammlerin ohne jegliche Ausbildung ist, und nicht wegen ihren Genitalien. Wäre das möglich? Nein? Ok.
Darth Torturos
@ Darth Torturos:
- "Wäre das möglich? Nein? Ok."
Doch, wäre möglich. Ist bei Snoke aber nicht oder nur eingeschränkt der Fall. Vielleicht ist er ja tatsächlich misogyn veranlagt. "Bested by a GIRL who had never held a lightsaber". Wäre ja möglich.
Eine eventuelle Frauenfeindlichkeit eröffnet nebenbei neue Möglichkeiten für Snokes Beziehung zu Kylo. Vielleicht ist da ja mehr gelaufen, inklusive Sado-Maso-Elementen, von denen Kylo in TLJ genug hatte. Vielleicht hat Snoke ja das Safeword nicht gehört
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 16:06 Uhr)
George W Lucas
@GWL
Ich verstehe den (erzählerischen) Sinn hinter der Figur Snoke nicht. Er ist irgendein Böser, der aus irgendeinem Grund böse ist und aus irgendeinem Grund die Erste Ordnung irgendwie aufgebaut hat. Für diese "Information" braucht man doch keine Figur?
Wenn wir über den OT Imperator reden sollten wir nicht vergessen, dass er quasi nur in einem Film vorkam, seine mysteriöse Geschichte immer mehr ergründet wurde.
In der ST ist es mit Snoke genau umgekehrt: "Seht her, hier ist ein interessanter neuer Charakter!" "Oh, nevermind, war nicht so wichtig".
Wäre Snoke die (aus meiner Sicht) einzige Sinnlosigkeit, könnte ich das ja noch verkraften können. Aber was ist mit Lukes Freundschaft zu Han? Weggeworfen. Anakins Lichtschwert? Weggeworfen, sogar wortwörtlich. Reys mysteriöse Vergangenheit? Weggeworfen! Die Republik? Und weg damit! Alte Jedi-Schriften? Abfackeln! Lukes Lebensaufgabe gegen die Dunkle Seite zu kämpfen? Ach Quatsch, den eigenen Neffen kann man doch im Schlaf abschlachten.
Ein reiner Zirkus der Beliebigkeiten.
tN0
@GWL: "Am meisten ärgert mich, dass es so einfach gewesen wäre. Eine Minute mehr Dialog, vielleicht ein Auftritt in den Flashbacks. So einfach..."
Das habe ich auch beim Film gedacht. Als Luke Rey erzählte, wie Snoke Ben Solo auf die dunkle Seite gezogen hatte, erwartete ich schon, dass man da mehr erfährt. Dass Rey nach der Geschichte oder etwas später Luke einfach fragt, wer Snoke eigentlich ist und Luke es ihr erzählt.
Hätte die Begegnung von Rey und Snoke später auch spannender gemacht als diese "Wir machen die Begegnung Luke und Imperator aus RotJ nach, nur doller, schneller, lauter."
Hätte hätte Fahrradkette. Ich weiß.
Snaggletooth
"Doch, wäre möglich. Ist bei Snoke aber nicht oder nur eingeschränkt der Fall. Vielleicht ist er ja tatsächlich misogyn veranlagt. "Bested by a GIRL who had never held a lightsaber". Wäre ja möglich? Nein? Ok."
Klar und Palpatine hat Männer gehasst "Kill the boy, kill him" und Mace Windu hat auch Männer gehasst "I don't trust the boy".
Man kann auch krampfhaft danach suchen, wenn man will. Mit "Bested by a GIRL who had never held a lightsaber" meint er einfach, dass sie jung und unerfahren ist. Hätte er "Bested by a WOMAN" gesagt, hätte das Ganze anders ausgesehen, da geb ich dir Recht.
Darth Torturos
@tNO: Ich finde das muss man differenzieren. Viele Dinge die Du ansprichst beantwortet TLJ ja (z. B. Reys Herkunft) oder die Dinge spielen thematisch eine Rolle (die Vergangenheit loslassen oder Scheitern als Lehrmeister). Sie gefallen Dir nur nicht. Das ist was anderes als keine Antwort zu geben bzw. sich davor zu drücken.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 16:12 Uhr)
CmdrAntilles
@CmdrAntilles:
Ich werfe TLJ ja nicht vor, wenig zu beantworten sondern dass die großen Antworten bedeutungslos sind. Für die Figuren und für die Story.
Das gilt sogar für die kleinen Dinge zum Beispiel die Porks. Sie haben für die Geschichte des Films keinerlei Relevanz. Die Mynocks aus ESB erscheinen vielleicht ähnlich sinnlos, aber sie hatten den Zweck, die Crew aus dem Falken zu locken um so zu entdecken dass es sich nicht um eine Höhle handelt. DAS ist Geschichtenerzählen. TLJ war leider nur das Aneinanderreihen von mehr oder weniger interessanten Szenen ohne Bedeutung.
tN0
@ tN0:
- "Ich verstehe den (erzählerischen) Sinn hinter der Figur Snoke nicht."
Er hat seinen Platz innerhalb der Figurenkonstellationen. Es brauchte jemanden, der Ben Solo verführt, der Lukes Lebenswerk zerstört, der Han und Leia voneinander entfremdet, der die FO anführt. Dass man sich dafür für einen dunklen Machtnutzer entscheidet, ist im SW-Rahmen legitim,
- "Er ist irgendein Böser, der aus irgendeinem Grund böse ist"
Find ich SW nicht problematisch. Palpatine hat auch nichts weiter getrieben als purer Machtwille. Wie gesagt, mehr Hintergrund habe auch ich mir gewünscht. Aber eine Figur einfach als böse darzustellen, geht in SW völlig in Ordnung.
- "In der ST ist es mit Snoke genau umgekehrt: "Seht her, hier ist ein interessanter neuer Charakter!" "Oh, nevermind, war nicht so wichtig"."
Das ist der Kern meiner Kritik.
- "Aber was ist mit Lukes Freundschaft zu Han? Weggeworfen."
Nein, nur nicht mehr Thema der ST. Luke macht in TLJ sogar noch liebevoll-sarkastische Bemerkungen über Han, was zeigt, dass ihre Freundschaft nicht weggeworfen wurde, sondern unter den tragischen Umständen leidet. Ich sag´s mal direkt: wer ihre Freundschaft sehen will, muss sich die OT anschauen. Dass er sie in der ST nicht noch einmal bekommt, mag bedauerlich sein, ist aber keine Verfehlung ihrer Autoren.
- "Anakins Lichtschwert? Weggeworfen, sogar wortwörtlich."
Wenn ich mich nicht irre, sammelt Rey die Teile des zerbrochenen Schwertes auf. Wir können damit rechnen, dass es noch einmal eine Rolle spielt. Weggeworfen ist es also nicht. Der Gag am Anfang von TLJ? Ja, problematisch. Hätte ich gerne drauf verzichtet.
- "Reys mysteriöse Vergangenheit? Weggeworfen!"
Das ist final noch nicht entschieden. Könnte aber sein, ja. Kommt drauf, ob Kylo die Wahrheit sagt oder nicht. Warten wir hier doch einfach mit einem Urteil.
- "Die Republik? Und weg damit!"
Ja, und dafür habe ich auch Verständnis. Ungeachtet dessen, was die ST dann stattdessen erzählt und was natürlich kritikwürdig ist - republikanische Strukturen haben wir bereits in der PT durchgekaut. Das nicht noch einmal zutun, macht Sinn. Für mehr Variation wäre ich natürlich trotzdem gewesen.
- "Alte Jedi-Schriften? Abfackeln!"
Verstehe ich nicht. Das ist doch nur ein Moment in der Erzählung. Spielt es keine Rolle, dass sie von Rey gerettet werden? Ähnliches gilt übrigens auch für den nächsten Punkt...
- "Lukes Lebensaufgabe gegen die Dunkle Seite zu kämpfen? Ach Quatsch, den eigenen Neffen kann man doch im Schlaf abschlachten."
Wie ich ja jetzt verstanden habe, ist dies DAS Problem hinter dem TLJ-, ich nenn´s jetzt einfach mal so, "Bashing". Luke hat seinen Neffen nicht ermordet! Er denkt einen kurzen Moment darüber nach. Okay, auch das ist heftig, warum würde er sowas tun. Aber wer TLJ hauptsächlich deswegen so stark ablehnt, tut so, als wäre alles Weitere im Film nicht passiert! Luke nimmt aber seine Aufgabe - und sein Schwert! - an. Luke hat unterwegs gezweifelt. Warum wird das so verrissen?
George W Lucas
Ich hatte es auch so verstanden, dass Luke sein Exil auch gewählt hat, weil er sich so für seinen Moment der Schwäche schämt. Das passt für mich sogar sehr gut zu dem sehr moralischen Luke aus der OT. Mir passt auch nicht alles aus TLJ in meine persönliche Star Wars-Sicht, aber die extreme Kritik an der Darstellung der Luke-Figur hab ich nicht verstanden.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 16:39 Uhr)
CmdrAntilles
Die Sache mit Snoke ist wie ein kaputter Fahrradreifen.
Das Fahrrad fuhr mit TFA durch ein sehr holpriges und steiniges Gebiet. in TLJ ist der Reifen dann geplatzt bzw. es ist ein Loch im Schlauch entstanden.
So kann man nun nur noch hoffen, dass man Episode 9 dieses Loch wieder flicken wird.
Einen instabilen Schlauch erkennt man natürlich immer an seinen Flicken wieder. Aber das Rad wird zumindest wieder fahrtüchtig. Vorausgesetzt die Reperatur ist gut verlaufen.
Wird dies nun in Episode 9 ignoriert wird dies wohl eine ewige große Schwäche der ST sein. Und diejenigen, die die ST dafür kritisieren werden sich von den Verteidigern ewig mit dem Argument rumschlagen müssen, dass dies beim Imperator in der OT ja nicht viel anders war. Was hier natürlich schon rein dramaturgisch ein falsches Argument ist, bei genauerer Betrachtung aber auch diese Behauptung nicht wirklich stimmt.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 16:42 Uhr)
OvO
@GWL:
Ich bewundere deine Ernsthaftigkeit mit der du dich immer wieder mit TLJ auseinandersetzt. Mir fällt das zugegebenermaßen schwer, da ich im Kino das Gefühl hatte, der Drehbuchautor war nicht ernsthaft mir gegenüber. Stichwort Bügeleisen.
"Luke hat seinen Neffen nicht ermordet! Er denkt einen kurzen Moment darüber nach. Okay, auch das ist heftig, warum würde er sowas tun. Aber wer TLJ hauptsächlich deswegen so stark ablehnt, tut so, als wäre alles Weitere im Film nicht passiert! Luke nimmt aber seine Aufgabe - und sein Schwert! - an. Luke hat unterwegs gezweifelt. Warum wird das so verrissen?"
Für mich war selbst der Gedanke von Luke, das Kind seiner Schwester und seines besten Freundes im Schlaf zu ermorden inakzeptabel. Warum würde er so etwas überhaupt denken? DORT ist die Geschichte die hätte erzählt werden sollen! Wir erfahren aber nicht *warum* Luke so wurde. Das hat ja selbst Hamill immer wieder kritisiert.
Luke Skywalker ist in der Popkultur eine der zugänglichsten Figuren überhaupt. Der junge etwas androgyne Mark Hamill war die perfekte Besetzung mit der sich Millionen (Milliarden?) Zuschauer leicht identifizieren konnten. Star-Wars ist kein Art-House-Kino, da kann man gerne konservativ mit solchen Sachen umgehen. Und wenn man diesen Archetypen komplett verändert darstellt sollte man schon nachvollziehbar erklären warum.
Für mich wirkte Lukes "Depression" nicht nachvollziehbar, im Grunde genommen hat er ja dadurch nicht nur Kylo Ren erschaffen, die Rebellion fast untergehen lassen, sondern auch den Tod seines Kumpels verursacht um am Ende dann doch nur die Legende zu werden, die er nicht mehr sein wollte.
Dass die Freundschaft weggeworfen wurde mache ich eher daran fest dass er nicht wirklich um Han getrauert hat. War ja auch schon Thema zu einer anderen Meldung.
@OvO:
Die Fans hatten ja schon nach TFA geraten abzuwarten welche der hundert Mystery Boxen im nächsten Teil gelöst werden bevor man darüber urteilt. Jetzt passiert das gleiche mit TLJ. Ich kann den Film nur selbst bewerten und nicht hoffen, dass JJ noch etwas flicken kann.
(zuletzt geändert am 07.03.2018 um 16:52 Uhr)
tN0
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