Die Oscarnacht ist vorüber und hat Star Wars: Die letzten Jedi erwartungsgemäß keine Filmpreise eingebracht. Hier die Ergebnisse der entsprechenden Kategorien (der jeweilige Gewinner ist fett hervorgehoben):
Bester Tonschnitt
Nominiert waren neben Star Wars: Die letzten Jedi:
Baby Driver: Julian Slater
Blade Runner 2049: Mark Mangini und Theo Green
Dunkirk: Richard King und Alex Gibson
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers: Nathan Robitaille und Nelson FerreiraBeste Tonmischung
Nominiert waren neben Star Wars: Die letzten Jedi:
Baby Driver: Julian Slater, Tim Cavagin und Mary H. Ellis
Blade Runner 2049: Ron Bartlett, Doug Hemphill und Mac Ruth
Dunkirk: Mark Weingarten, Gregg Landaker und Gary A. Rizzo
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers: Christian Cooke, Brad Zoern und Glen GauthierBeste visuelle Effekte
Nominiert waren neben Star Wars: Die letzten Jedi:
Blade Runner 2049: John Nelson, Gerd Nefzer, Paul Lambert und Richard R. Hoover
Guardians of the Galaxy Vol. 2: Christopher Townsend, Guy Williams, Jonathan Fawkner und Dan Sudick
Kong: Skull Island: Stephen Rosenbaum, Jeff White, Scott Benza und Mike Meinardus
Planet der Affen: Survival: Joe Letteri, Daniel Barrett, Dan Lemmon und Joel WhistBeste Originalmusik
Nominiert waren neben Star Wars: Die letzten Jedi:
Dunkirk: Hans Zimmer
Der seidene Faden: Jonny Greenwood
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers: Alexandre Desplat
Three Billboards outside Ebbing, Missouri: Carter Burwell
Abseits dieser Kategorien unterlag Solo-Darsteller Woody Harrelson in der Kategorie Bester Nebendarsteller Sam Rockwell für Three Billboards Outside Ebbing, Missouri. Es war Harrelsons dritte Oscarnominierung nach 1997 und 2010.
Die Liste aller Gewinner findet ihr z.B. auf der offiziellen Oscar-Seite oder übersichtlicher bei der IMDB.
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Billy Dee
LinQ
Grausamer Ewok
Trotz vier Nominierungen hatte Star Wars bei dieser Oscarverleihung nie eine Chance gehabt - wobei auf technischer Seite man mit Dunkirk und Blade Runner 2049 auch zwei übermächtige Konkurrenten hatte.
Eine Prognose für 2020: John Williams wird erneut für die beste Musik nominiert werden und wird wieder nicht gewinnen.
TiiN
War zu erwarten gewesen. Man kann gegen SW 8 sagen was man will, er bot aber, wie gewohnt tolle Effekte. Aber wie schon Grausamer Ewok sagt, wirklich technisch innovativ wie früher sind sie nicht mehr.
Ich persönlich freue mich für del Toro und hoffe er kriegt nun das verdiente Vertrauen der Studios und man lässt ihn sein "The Mountain of Madness" machen.
Obwohl er es ja offiziell abgehackt hat, hoffe ich noch immer, dass dieser Film Wirklichkeit wird.
Wastel
DerAlteBen
@TiiN:
"Eine Prognose für 2020: John Williams wird erneut für die beste Musik nominiert werden und wird wieder nicht gewinnen."
Wenn Williams noch einmal etwas richtig tolles zaubert könnte das (für Solo könnte er bereits nächstes Jahr nominiert werden), dann würden sie das sicher honorieren. Allerdings sind Williams letzten Tracks nicht mehr ganz so umwerfend wie früher. Obwohl ich iohm persönlich für Reys Theme damals einen Ockar gegeben hätte.
Nicodemuus
CmdrAntilles
Also Star Wars wird seit New Hope eh nurnoch ab und an für Sound/Musik, evtl. noch für Visual Effects oder Kostüme nomeniert.
Nicht zuletzt weil George ziemlich gegen Hollywood gebürstet hat.
Das vergessen die nicht.
Und diese Nominierungen haben eh nur Alibifunktion weil die Zuschauer den Oscar garnicht mehr ernst nehmen würden... Gibt ja kaum was erfolgreicheres an den Kinokassen.
Und ab und an bekommt dann halt John Williams nen Oscar und alle sind "happy..."
All diese Preise. Ob nun Oscar, Goldener Bär oder sonstwas ist reine Selbstbeweihräucherung. Schaut euch den Schrott an der in Berlin dieser Jahr gewonnen hat... Selbst jemand der ArtHaus mag bekommt da das Würgen,
Sam Jones
War alles so zu erwarten ... leider. Vor allem im Fall Dunkirk habe ich einfach ein Riesenfragezeichen über den Kopf und frage mich immernoch warum dieser Film, so frenetisch gefeiert wird. Ich wäre bei dem Film fast eingeschlafen vor Langeweile. Ja, Ton blieb bei mir durchaus hängen (wahrscheinlich weil ich wegen dem markanten Stuka-Sound doch nicht eingeschlafen bin), aber das rettet für mich den Film nicht. Das sind Oskars. Miese Filme wie Suicide Squad (bestes Make-Up ) und dieser Dunkirk Mist dürfen sich jetzt auf die DVD-Hülle ne Oskarzahl draufschreiben. Oh ... Mann.
Ardus Kaine
@Snakeshit
Ja, Dunkirk ist für mich Mist. Sehr großer Mist sogar und dazu stehe ich auch. Ich glaube das war für mich die größte Filmenttäuschung 2017. Die Zeit die ich in 3 Sichtungen investiert habe um irgendwas gutes an dem Film zu finden, bekomme ich nie wieder zurück und die kassieren dafür noch 3 Oscars. Argh!!!!
Ardus Kaine
"3 Sichtungen". Entschuldige bitte, da fällt mir aber der Comicbuch-Verkäufer aus "Die Simpsons" ein.
In etwa:
"Schlechtester STAR WARS-Film aller Zeiten! Ich werde mir ihn höchstens nur noch 3 mal anschauen!"
Ich habe Dunkirk noch nicht gesehen, deswegen kann ich mir noch kein Bild davon machen. Mir aber hat z.B. TLJ im Kino einmal gereicht um herauszufinden, dass ich den Film nicht mag
Ok, aber was sag ich, in Alien Covenant war ich auch zweimal drin, weil ich nicht glauben wollte dass ich den Film schlecht fand.
Vielleicht schau ich TLJ auch mal noch im Heimkino, vielleicht entfaltet er da seine positiven Aspekte besser und ich kann mich mit ihm anfreunden.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 13:20 Uhr)
Wastel
MasterOfForce
@Ardus Kaine
"Die Zeit die ich in 3 Sichtungen investiert habe um irgendwas gutes an dem Film zu finden, bekomme ich nie wieder zurück und die kassieren dafür noch 3 Oscars"
3 Sichtungen, 3 Oscars ... schade, dass du nicht 8 mal drin warst
Spaß beiseite, Dunkirk ist von seiner Machart ein sehr spezieller Film, der sich von einigen Mainstream-Konventionen abhebt und in seiner Erzählweise sehr speziell ist. Da bist du mit deiner Meinung nicht alleine, so ging es vielen. Viele andere fanden ihn jedoch richtig klasse.
@MasterOfForce
Doch, es liegt immer an der Konkurrenz. Denke an Suicide Squad. Ohne Frage ein schwacher Film. Aber er bekam ein Oscar für das beste Make Up ... warum? Weil es in diesem Jahr keine wirkliche Konkurrenz gab.
Wenn ein Film in Sachen Ton oder Tonschnitt nominiert ist, dann muss er nicht inhaltlich funktionieren. Aber wie hier schon mehrfach Leute in den Kommentaren gesagt haben, ist Star Wars in technischen Kategorien schon länger kein Vorreiter mehr, sondern im besten Fall auf Technik-Standard-Niveau.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 13:27 Uhr)
TiiN
@Wastel
Das Problem bei Dunkirk war, das ich ihn nach dem ersten mal nicht mochte, mir dann aber die ganzen Kritiken durchgelesen habe und anfing nachzudenken, ob ich dem Film unrecht tue. Ich bin jemand, der sich gerne auch vom Gegenteil überzeugen lässt und dem Film auch noch eine paar weitere Chancen gibt, zumal Nolan ja eigentlich total mein Fall ist und ich seine Filme normalerweise sehr schätze. Da ich den Film erst auf DVD gesehen habe und nicht im Kino, konnte ich da problemlos mehrere Sichtungen in die Wege leiten aber so sehr ich es auch versucht habe, Dunkirk ist für mich mit Abstand der schlechteste Nolan Film überhaupt. Ich begreife nicht, wie Dunkirk ernsthaft von dem Mann kommen kann der mich mit Prestige, Interstellar und Inception zu einem Riesenfan seiner Arbeit gemacht hat. Ich will diesen Film mögen aber verglichen mit Prestige, Interstellar und Inception ist Dunkirk einfach nur für die Tonne und eines Nolans einfach nicht würdig.
@TiiN
Klar ist Nolan immer speziell aber bis her hat er immer einen Draht zumir gehabt, was mit Dunkirk halt "leider" nicht der Fall ist. Wie gesagt: Ich mag Nolan eigentlich sehr, aber hier war er irgendwie Denkfaul.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 13:44 Uhr)
Ardus Kaine
Tja, was soll man machen. Ob das eigene filmische Universum durch neue Technologien erweitert wird, wie in Episode I, die fotorealistische Simulation von Menschen vorangetrieben wird, wie in RO, oder der Stand der Technik weiter perfektioniert wird, wie in TFA - es gibt keine Oscars für SW in der Kategorie, die eine Zeit lang von SW abonniert zu sein schien. Und mittlerweile glaube ich, dass das tatsächlich auch am Titel liegt, der mit über 40 Jahren wohl einfach schon zu alt ist. Entweder sind die Kritiken schlecht und es werden andere Lieblinge ausgezeichnet, oder das gezeigte Material (Sternenzerstörer, TIE-Jäger, X-Flügler, der Falke...) besteht aus Updates von bereits Bekanntem, sodass stattdessen frischere Filme belohnt werden.
40 Jahre SW und eine Konkurrenz wie noch nie... we are what they grow beyond.
Hier die Oscar-Konkurrenz in den jeweiligen SW-Jahren:
1978: Close Encounters of the Third Kind
1980: keine Effekte-Kategorie und damit keine Konkurrenz; stattdessen direkt ein Effekte-Spezial-Oscar für TESB
1984: siehe 1981
2000: The Matrix, Stuart Little
2003: Spider-Man, The Lord of the Rings: The Two Towers
2006: RotS garnicht nominiert, stattdessen War of the Worlds, King Kong, und Chronicles of Narnia
2016: Ex Machina, The Martian, Mad Max: Fury Road, The Revenant
2017: The Jungle Book, Deepwater Horizon, Doctor Strange, Kubo and the Two Strings
2018: Blade Runner 2049, War for the Planet of the Apes, Kong: Skull Island, Guardians of the Galaxy Vol.2
Und das ist nur der Visuelle Effekte-Oscar. In den anderen SW-Stammkategorien - Ton, Musik - sieht es ähnlich aus, und auch da sind die Gründe für wiederholte "Pleiten" ähnliche.
Ich denke, für Saga-Filme und Stand-Alones dürften sich die Oscar-Auszeichnungen erledigt haben; zumindest, solange sie an der OT-Ära kleben. Je nachdem, wie weit sich Johnson und die GoT-Macher von ihr weg wagen, besteht vielleicht noch eine Chance. Wobei ich glaube, dass allein der Titel "Star Wars" bei den abstimmenden Academy-Mitgliedern automatisch so etwas wie eine "Die haben wir doch schon ausgezeichnet"-Reaktion hervorruft...
@ Oscars 2018:
Freut mich für Guillermo Del Toro - den "Lucas, der mit Schauspielern kann und will" Trotzdem hat mit "The Shape of Water" meiner Ansicht nach ein Film gewonnen, der qualitativ hinter andere zurückfällt. Dieser Film ist "nur" gut, während "Phantom Thread" oder "Call Me By Your Name" vollendete Werke sind. Schade, dass dies nicht mit dem Hauptpreis gewürdigt wurde.
Del Toro wünsche ich viel Glück und Erfolg in dieser vermutlich neuen Phase seines Schaffens. Wer weiß, vielleicht führt ihn sein Weg ja sogar noch zu SW... die Kombination wäre perfekt.
@ Ardus Kaine:
Ja, ich hab schon ein paar Mal gehört, dass "Dunkirk" als Enttäuschung gewertet wurde: zu blasse Figuren, zu wenig Handlung. Deinem Fazit "Mist" muss ich aber mit jeder Faser meines Körpers entschieden widersprechen. Und ihn dann auch noch in einer Reihe mit "Suicide Squad" nennen, also bitte...
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 13:50 Uhr)
George W Lucas
@Ardus Kaine
Danke für dein Feedback. Da bin ich gleich noch mehr gespannt. Ich denke wie du, Nolan ist für mich einer der besten Regisseure heutiger Zeit.
Ich gebe zu, dass ich zu Dunkirk bisher weder Kritiken noch sonst was gelesen habe, einfach auch weil ich unvoreingenommen an ihn herangehen wollte.
Man muss aber auch sagen, dass jeder Regisseur mal was produziert, was einem nicht gefällt. Hoffen wir, das er weiter Filme macht, die den persönlichen Geschmack mal wieder mehr treffen.
Wastel
@George Lucas
Wie gesagt: Bei mir kam da echt nichts an. Ich bin mir sogar sicher, dass wenn da nicht Nolan drauf stehen würde, der Film wohl gar nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen würde, wie er derzeit hat, geschweige denn einen Oscar auch nur aus der Ferne sieht. Ein Indi Regiesseur der Dunkirk dreht, hätte man wohl zerrissen für die Zeitverschwendung an Film. Und zum Thema Suicide Squad: Der hat halt auch einen Oscar, was ich genauso daneben finde
@Wastel
Keine Ursache. Bin da auch unvoreingeommen an den Film ran und wurde halt leider enttäuscht. Das das mal jedem Regiesseur passieren kann ist natürlich völlig okay, und ich freue mich schon auf den nächsten Nolan Film, der "hoffentlich" wieder besser wird. Aber ich bin da ganz optimistisch.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 14:00 Uhr)
Ardus Kaine
@ MasterOfForce:
- "Ähm, das liegt nicht an der ach so mächtigen Konkurrenz sondern einfach daran, dass der Film nun mal schlecht ist"
Nun, so schlecht kann er in den Augen der Acadmey ja nicht gewesen sein, wenn sie ihn immerhin in vier Kategorien berücksichtig hat. Aber vermutlich wurden sie dafür von Disney bezahlt, damit das Argument wieder stimmt...
Ausbleibende Preise allein sind wohl kaum ein Qualitätsmerkmal. Die Liste der Filme, die trotz Nominierung nicht ausgezeichnet wurden, ist sehr lang, und es finden sich dort auf Anhieb Filme, die so eine Logik widerlegen.
@ Ardus Kaine:
Find ich ziemlich heftig, und kann so eine emotionale Reaktion auch nur schwer nachvollziehen. Auch wenn man den Film nicht mag, zeigt ein Blick auf die Kategorien, in denen er ausgezeichnet wurde, dass die Oscars verdient sind. Denn die Arbeit beim Sound und Schnitt lässt sich ja durchaus objektiv beurteilen. Das gilt übrigens auch für "Suicide Squad": natürlich ist der Film Mist und es mutet absurd an, dass dies nun ein Oscarpreisträger ist. Aber, nun, wenn das Makeup für gut befunden wird - und dagegen allein kann man wenig sagen - dann wird es halt ausgezeichnet. Ist ja nicht so, dass Suicide Squad, oder Dunkirk, für Drehbuch und Regie ausgezeichnet wurden.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 14:02 Uhr)
George W Lucas
Also sämtliche Gewinner in den obigen Kategorien sind mehr als verdient. Bei Desplat hätte ich mit auch einen anderen Gewinner vorstellen können, weil der Score zu "The Shape of Water" zwar gut, aber nicht soooo innovativ oder besonders ist.
Schön war auch der kleine Auftritt von Mark Hamill, Kelly Marie Tran, Oscar Isaac und BB-8, wenngleich er zwischendurch etwas sehr gestellt wirkte und die Witze nicht immer so gezogen sind. Sympathisch ist die Crew dennoch. Laura Dern hatte auch einen kurzen kleinen Auftritt und Mark Hamill war dann ja auch dabei als es ins benachbarte Kino ging.
John Williams war neben seiner Nominierung für Star Wars ja dann auch doch noch mal indirekt ein Gewinner, da er die Musik zum besten Animationskurzfilm "Dear Basketball" geschrieben hat, die bei dem Film eine entscheidende Rolle spielt. Kann ich jedem empfehlen. Ist wirklich ein schönes Stück Musik.
@Ardus Kaine
"wenn da nicht Nolan drauf stehen würde, der Film wohl gar nicht soviel Aufmerksamkeit bekommen würde, wie er derzeit hat, geschweige denn einen Oscar auch nur aus der Ferne sieht."
Der Film hätte nicht nur weniger Aufmerksamkeit bekommen, es hätte auch kein Produktionsstudio 100 Mio. Dollar dafür locker gemacht.
Nolan hat sich einen Namen erarbeitet, der es ihm erlaubt, auch mit hohen Budgets etwas zu riskieren. Ein Film der sich nicht auf persönliche Schicksale von Soldaten stützt und der nicht draufzeigen muss, wenn Menschen getötet werden. Trotzdem hat Dunkirk von der ersten bis zur letzten Minute eine bedrohliche Stimmung und Atmosphäre und das ist auf die tolle Regiearbeit des Briten zurückzuführen.
Dieser Film ist weit weg davon, ein Blockbuster zu sein. Jemand hat es nach dem Kinostart ganz treffend beschrieben "Das ist Arthouse Kino für 100 Mio." - und damit spricht man halt nur eine ganz kleine Gruppe von Menschen an.
TiiN
Insgesamt eine schöne Veranstaltung dieses Jahr und mit sehr vielen großartigen und verdienten Gewinnern. Shape of Water hat frischen Wing gebracht, Blade Runner und Dunkirk waren ebenfalls sehr gut gemacht und Get Out war auch ein mächtig tolles Script.
Generell auch nur fair, dass es dieses Jahr keinen Abräumer gab. Dieses Jahr gab es für mich schon wirklich fast zu viele richtig richtig gutes Filme.
McSpain
YodasEnkel
@George Lucas
"Find ich ziemlich heftig, und kann so eine emotionale Reaktion auch nur schwer nachvollziehen. Auch wenn man den Film nicht mag, zeigt ein Blick auf die Kategorien, in denen er ausgezeichnet wurde, dass die Oscars verdient sind. Denn die Arbeit beim Sound und Schnitt lässt sich ja durchaus objektiv beurteilen. Das gilt übrigens auch für "Suicide Squad": natürlich ist der Film Mist und es mutet absurd an, dass dies nun ein Oscarpreisträger ist. Aber, nun, wenn das Makeup für gut befunden wird - und dagegen allein kann man wenig sagen - dann wird es halt ausgezeichnet. Ist ja nicht so, dass Suicide Squad, oder Dunkirk, für Drehbuch und Regie ausgezeichnet wurden."
Das mit Regie/Drehbuch stimmt natürlich, allerdings retten Ton und Schnitt eben den Film in meinen Augen nicht. Am Ende ist es doch so, dass es keinen Intressiert, welchen Oskar der Film bekommt solange auf der Hülle drauf steht: "Ausgezeichnet mit 3 Oscars". Und das ist für mich halt voll daneben. Normalerweise schafft es Nolan immer, seine Charaktere intressant zu machen, aber was mir in Dunkirk geboten wird, ist einfach schlecht. Ich kann weder was mit der Familie auf dem Boot, noch den einzelnen Soldaten oder dem Fliegerass anfangen. Die sehen alle immer so gelangweilt in die Kamera, dass sie fast wie ein "Baldrian"-Ersatz wirken. Die Technik des Films mag gut sein, ist für mich aber heutzutage kein Merkmal mehr. Natürlich gehts mir auch nicht um fehlende Aktion und Fleischsalat, wie es die meisten WW2 Filme präsentieren, ich komme sehr gut mit ruhigen Filmen über Einzelschicksale klar, aber dann müssen die Schauspieler mir auch irgendwas bieten und das tut in Dunkirk irgendwie keiner. Und alleine deswegen, hätte ich den Film schon gar nicht nominiert.
Diese Tonschnitt, Tonmischungs Oskars sind für mich halt so "Mitleids"-Oskars, aber immernoch Oskars. Der wichtigste Filmpreis überhaupt und da erwarte ich von einem Film einfach deutlich mehr, als Standardware. Generell ist es aber auch so, dass der Oskar deutlich an Wertigkeit für mich verloren hat und eigentlich nur noch ein Schaulaufen und Selbstfeiern der Stars ist, die mit sehr durchschnittlichen Leistungen schon auf einen Oskar hoffen können. Würde mich nicht wundern, wenn in Zukunft andere Preise als wichtiger angesehen werden als der Oskar, aber daran ist halt die Acadamy selber schuld.
@TiiN
"Der Film hätte nicht nur weniger Aufmerksamkeit bekommen, es hätte auch kein Produktionsstudio 100 Mio. Dollar dafür locker gemacht."
Und genau das ist doch das Problem. Nolan kann eine schlechte Idee haben mit einem nicht gerade überragenden Drehbuch und der Film wird mit allem versorgt was er braucht. Irgendein Indi-Regiesseur muß mit einem "Apel und Ei" für eine gute Idee auskommen und wird dann noch für schlechte Tricktechnik und Schauspieler kritisiert. Auch ein Nolan kann mal danebengreifen, dafür muß man ihn nicht auch noch belohnen.
Ardus Kaine
@ Shape of Water:
Der Film wird ja von vielen sehr gelobt, und auch ich war als jemand, der Del Toros "Hellboy"-Filme sehr mag, gespannt. Er liefert zuverlässig dort, wo Del Toro auch sonst brilliert. Tolle Optik, schöne Makeup-Effekte und Aussattung, starke Schauspieler.
Aber: das klassische "Schöne und das Biest"-Motiv mit Twist konnte bei mir nicht so richtig zünden. Abgesehen davon, dass mich das Fischwesen zu stark an "Hellboy" erinnerte, wohnt dem Film eine Problematik inne, die ich nur schwer ignorieren kann. Die Botschaft von Diversität, Inklusion und Toleranz wird recht simpel, man könnte sagen aufdringlich, vermittelt, was ja aufgrund des fantastischen Märchenelements noch okay ist. Trotzdem weigert sich Del Toro, den Ansatz konsequent durchzuspielen und zu Ende zu denken, weswegen sein Film am Ende doch nur Durchschnittsware ist, die die üblichen Erzähl- und Denkmuster bedient. Diversität kann sich hier nur über ein plakatives Feindbild - den Sicherheitschef - behaupten, und wo in der Darstellung der "Guten" Vielfalt und Nuancen vorliegen und leidenschaftlich für Verständnis und Empathie geworben wird, muss das "wahre Monster", der Antagonist, überzeichnet werden. Der Rückgriff auf dieses Mittel ist billig, und jegliche Twists auf alte Motive, jegliche aktuelle Relevanz, die man erkennen mag, führen am Ende doch nur zu einer Bestätigung des Althergebrachten: wir brauchen einen Feind, und der muss durch und durch böse und widerlich sein. In den Geschichten, die Del Toro als Inspiration dienten, war dieser Feind noch das "Ding", das "Monster" aus dem Sumpf und dergleichen. Statt sich dieses Denkens zu entledigen, besetzt er die alten Rollen nur anderes. Das ist eine zweifelhafte Moral. Zudem finde ich seinen Film seltsam und auch unnötig pervers, aber das ist Geschmacksfrage.
Die "Frische" - wie sie McSpain hier anmerkt und die ja auch oft in Kritiken gelobt wird - vermag ich nicht zu erkennen - oder doch nur mit deutlichen Abstrichen. Frisch ist "The Shape of Water" nur an der Oberfläche. So sehr ich Del Toro und seine filmischen Welten mag, so sehr denke ich doch, dass er hier für den falschen Film oder zumindest in der falschen Kategorie ausgezeichnet wurde. Wenn ich dann noch, wie bereits gesagt, auf die Konkurrenz blicke, bedaure ich diese Entscheidung umso mehr. Die Academy hatte dieses Jahr die Chance, vollendete Meisterwerke auszuzeichnen; sie hat sich für den Konsenskandidaten entschieden.
@ Ardus Kaine:
- "Diese Tonschnitt, Tonmischungs Oskars sind für mich halt so "Mitleids"-Oskars, aber immernoch Oskars."
Das halte ich für eine grundfalsche Einschätzung. Diese Kategorien haben rein garnichts mit Mitleid zutun, sondern würdigen absolut wichtige Arbeit beim Film.
Dass ausgezeichnete Filme mit ihren Oscars werben, ist ja nur normal und völlig legitim. Nicht jeder mag sich dafür interessieren, in welchen Kategorien ein Film gewonnen hat, das stimmt. Aber das sollte ja nun keine Rolle spielen oder ein Maßstab sein.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 15:23 Uhr)
George W Lucas
StarWarsMan
@George Lucas
"Das halte ich für eine grundfalsche Einschätzung. Diese Kategorien haben rein garnichts mit Mitleid zutun, sondern würdigen absolut wichtige Arbeit beim Film."
Diese Arbeit, macht einen guten Film erst rund, aber einen schlechten Film nicht gut. Wenn Dunkirk also in Sachen Drehbuch, Schauspielleistung und sonstigem nicht überzeugen kann, warum wird er dann dennoch nominiert? Ich verstehe es nicht. Früher waren Filme die mit Oskars ausgezeichnet wurden, Meilensteine der Filmgeschichte über die man selbst nach 2 Jahrzehnten und darüber hinaus noch redet und Generationen begeistern. Aber wer redet heute bitte noch von einem "La La Land" oder einem "Spotlight". Da höre ich mehr über Jurassic Park, E.T und Titanic.
Und am Beispiel Dunkirk sieht man einfach woran es krankt. Ich werde nie verstehen warum Suicide Squad oder Dunkirk mit Oskars unterm Arm heimgehen dürfen und so ein überragender Film wie "Alles steht Kopf" in dem in einem Animationsfilm, für Kinder verständlich, nachvollziehbar und Spannend, das menschliche Gehirn und seine Funktionen wie Gefühle, Fantasyverlust und Vergessen erklärt werden nicht mal groß nominiert wird. Das war ne Meisterleistung. Das ist was für die Ewigkeit, aber bitte doch nicht Dunkirk, der seine Ideenlosigkeit und fehlende Spannung unter dem WW2-Brand versteckt, die ja in der Regel immer bei den Oscars nominiert werden und auch was gewinnen (zuletzt Hacksaw Ridge, der aber deutlich besser und brisanter ist).
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 15:37 Uhr)
Ardus Kaine
Wer sagt das "Dunkirk" schwache Figuren und "keine" Handlung hat, der versteht das was der Film damit erreichen will nicht.
Ich kann völlig verstehen, dass die Herangehensweise nicht jedermanns Sache ist. Aber "Dunkirk" ist halt auch kein Film für Jedermann.
(zuletzt geändert am 05.03.2018 um 15:57 Uhr)
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