In London wurden gestern abend zum 71. Mal die britischen Filmpreise verliehen. Star Wars: Die letzten Jedi war dabei in 2 Kategorien am Start:
Bester Ton
Baby Driver: Tim Cavagin, Mary H. Ellis, Julian Slater
Blade Runner 2049: Ron Bartlett, Theo Green, Doug Hemphill, Mark Mangini, Mac Ruth
Dunkirk: Richard King, Gregg Landaker, Gary A. Rizzo, Mark Weingarten
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers: Christian Cooke, Glen Gauthier, Nathan Robitaille, Brad Zoern
Star Wars: Die letzten Jedi: Ren Klyce, David Parker, Michael Semanick, Stuart Wilson, Matthew WoodBeste visuelle Spezialeffekte
Blade Runner 2049: Richard R. Hoover, Paul Lambert, Gerd Nefzer, John Nelson
Dunkirk: Paul Corbould, Scott Fisher, Andrew Jackson, Andrew Lockley
Shape of Water - Das Flüstern des Wassers: Dennis Berardi, Trey Harrell, Mike Hill, Kevin Scott
Star Wars: Die letzten Jedi: Stephen Alpin, Chris Corbould, Ben Morris, Neal Scanlan
Planet der Affen: Survival: Daniel Barrett, Dan Lemmon, Joe Letteri, Joel Whist
In der Kategorie Bester Ton setzte sich Dunkirk durch, in der Kategorie Beste visuelle Spezialeffekte ging der Preis an Blade Runner 2049.
Zumindest indirekt war übrigens Skywalker Sound an der Sound-Produktion von Dunkirk beteiligt: Die Geräusche wurden in den Skywalker-Sound-Studios aufgenommen.
Die nächste Chance auf einen großen Filmpreis hat Star Wars: Die letzten Jedi bei der Oscarverleihung am 4. März.
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Ich würde sagen beide Kategorien haben würdige und nachvollziehbare Sieger bekommen. Trotzdem natürlich schade für TLJ.
@Snakeshit: Dem kann ich nur zustimmen. "Blade Runner 2049" ist für mich der Film des Jahres 2017, trotz TLJ. Wer hätte vorher gedacht, dass ein Sequel zu diesem Klassiker ein so guter Film wird. Ich hatte meine Zweifel.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 13:55 Uhr)
CmdrAntilles
George W Lucas
DerAlteBen
Verwundert mich jetzt doch ein wenig. Schade, da TLJ wirklich ein außergewöhnlicher und guter Film ist. Außergewöhnlich gut.
Das Nicht-Gewinnen liegt vielleicht daran, dass er nicht 100% für sich allein steht, sondern "nur" Teil einer Trilogie bzw. Filmreihe ist. Fortsetzungen haben es ohnehin schwerer. Das Argument würde dann natürlich auch für "Bladerunner 2049" gelten. Hier nimmt man den Film evtl. weniger als Fortsetzung, sondern als eigenständiges Werk wahr, den man auch ohne das Original von 1982 verstehen kann. TLJ hingegen braucht irgendwo TFA und auch die OT, um ihn richtig einordnen zu können. Ich selbst nehme ihn durchaus als eigenständig wahr, das muss jedoch nicht für die breite Masse gelten. Zumal ich Fan bin.
Noch zu "Bladerunner 2049": Wirklich ein Höhepunkt in 2017, auch für mich. Bei TLJ und "Bladerunner 2049" kann ich mich gar nicht entscheiden, welcher besser ist. Die waren, jeder auf seine Art, fantastisch.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 17:41 Uhr)
StarWarsMan
Geht es bei solchen Preisen wie Visual Effects eigentlich um einzelne Momente oder einem konstanten Niveau?
Wenns um Momente geht, finde ich die Entscheidung schon schwierig, wenn ich da an den Hyperraumsprung denke. Etwas vergleichbares meine ich zu meiner Lebzeit jedenfalls noch nicht vernommen zu haben.
OvO
Also Blade Runner hatte letztes Jahr echt den Vogel abgeschossen.Design, Kamera, Effekte,Musik, etc auf höchstem Niveau.
Bei Dunkirk habe ich quasi keine Effekte bemerkt.
Die Affen aus Survial haben mich sprachlos gemacht, da hat man echt eine neue Stufe der CGI Qualität erreicht.
Shape of water habe ich leider noch nicht gesehen.
Und The Last Jedi, nun ja, habe ich verdrängt.
Rieekan78
@ OvO:
Das lässt sich nicht für jede Preisverleihung beantworten. Es haben schon alle möglichen Faktoren eine Rolle bei der Entscheidungsfindung gespielt. Da sowohl bei der britischen, als auch bei der amerikanischen Filmakademie tausende von Mitgliedern über Nominierungen und Auszeichnungen abstimmen, bringt jedes seine eigenen Gewichtungen mit rein. Vor zwei Jahren z.B. war "The Revenant" für seine visuellen Effekte für den Oscar nominiert, obwohl er nur die CGI-Bären-Szene vorzuweisen hatte. 2008 gewinnt "The Golden Compass" (wieder mit einem animierten Bären), weil der ebenfalls nominierte, in dem Bereich bessere "Transformers" schlechte Kritiken bekommen hat. Auch bei "Matrix" vs. "Phantom Menace" 1999 haben Kritiken den Ausschlag gegeben. Und 2006 hat man "Narnia" "Revenge of the Sith" bei den Nominierungen den Vorzug gegeben, was ein Witz war, aber wohl auch mit Kritiken zutun hatte.
In diesem Fall, den BAFTAs 2018, wurde wohl die Leistung über den gesamten Film gewürdigt, und das finde ich auch richtig. Für einzelne Momente, Sequenzen und technische Leistungen gibt es noch den Preis der Visual Effects Society (in den USA), der sich mehr um Details kümmern kann als die eine Kategorie der Oscars oder BAFTA Awards. Und bei diesem Preis der Society war dann auch tatsächlich Holdos Hyperraumsprung nominiert (aber auch hier ging TLJ leer aus).
@ TLJ / ST:
Aus den SW-Filmen ist das Innovative einfach raus. Nachdem die OT im Effektebereich praktisch konkurrenzlos war, und die Impulse der PT aufgrund teilweise fragwürdiger Ergebnisse und gemischter Reaktionen auf die Filme insgesamt bei Preisverleihungen keine Rolle spielten, bewegt sich die ST bei den Effekten schlicht im Bereich des Status Quo. Sie sind nicht schlecht, aber auch nicht faszinierend oder neuartig. BB-8 in TFA, wo man nicht zwischen Modell und CGI unterscheiden konnte, ist so ziemlich das einzige Element, das mich staunen ließ. Und Tarkin in RO war natürlich ein mutiger Schritt. Ansonsten profitierte TFA glaube ich vom Kontrast zur ziemlich artifiziell anmutenden PT. So ein "Vorteil" hält aber natürlich nicht lange an, und früher oder später kommt die Frage auf, was die ST denn von sich aus bieten kann. Und da gibt es einfach nicht viel, was in der selben Liga wie z.B. "War for the Planet of the Apes" spielt. Es fehlen gänzlich die "Augenöffner"-Momente.
Betrachtet man die ST durch diese Brille, kann man schon enttäuscht sein. Ich bin es nicht, weil ich glaube, dass man SW auch abseits technischer Innovationen bewerten kann. Solange es keine Ausreißer nach unten gibt - und die sehe ich in der ST bislang nicht -, solange die Filme inklusive ihrer Effekte ein organisches Ganzes bilden - was sie tun - gibt es für mich keinen Grund, Trübsal zu blasen.
Dass die neuen Filme nicht mehr ausgzeichnet werden, kann man verkraften. Und das dürften auch die, die immer wieder betonen, dass Preise kein Indikator für Qualität sind. Denn das gilt dann ja auch für ihr Ausbleiben.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 19:34 Uhr)
George W Lucas
KyloRey
@ Rieekan78 & KyloRey:
Effekte nicht zu bemerken, kann man als höchste Form der Anerkennung betrachten. Und "Dunkirk" hat höchstens auf ein Minimum an CGI zurückgegriffen (ich würde sagen gar keines, will mich da aber nicht aus dem Fenster lehnen). Der Großteil dessen, was sich da abspielt, war "in camera". Schiffe, Flugzeuge, Explosionen, alles.
Weshalb "Dunkirk" auch nicht bei den Oscars nominiert ist, denn dort heißt die Kategorie "Visual Effects" und umfasst nur Effekte aus der post production. Während sie hier "Visuelle Spezialeffekte" genannt wird und daher auch Effekte aus dem Dreh berücksichtigt *Klugscheißmodus aus*
George W Lucas
@GWL:
Danke für die Aufklärung. Sehr informativ.
Im Vergleich zu früher ist die Kinolandschaft natürlich eine vollkommen andere geworden. Und generell hat sich die technische Revolution mehr zu einer Evolution entwickelt. Was meiner Meinung nach weniger damit zutun hat, dass keine Revolution mehr möglich wäre weil es an Ideen und Möglichkeiten fehlte, sondern eher damit, dass sich der Zeitgeist mehr dahin entwickelt hat, schneller und in kleineren Schritten zu liefern. Was wohl damit zutun hat, dass die Menschen sich an die neuen Dinge immer schneller gewöhnen und daher auch für Neues immer schneller bereit sind, was den Markt natürlich auch entsprechend reguliert wodurch das Ganze erst möglich wird. Zurzeit sind USB 3.1 und HDMI 2.1 im Kommen. USB 3.1 kommt endlich ohne die Frage aus, wie rum der Stecker nun rein muss und HDMI 2.1 stellt bereits bis zu 10k bei 60FPS zur Verfügung. Ich habe die Zwischenschritte einfach übersprungen und warte schon darauf, dass es Standard wird.
Ich denke aber, dass Star Wars hier im Prinzip ebenfalls noch seiner alten Rolle gerecht wird, nur haben sich eben die Umstände wie erwähnt geändert und dadurch mag es einem so vorkommen, als sei Star Wars nicht mehr was es mal war.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 19:47 Uhr)
OvO
Mal abseits von SW und Effekten muss ich sagen, dass 2017 schon ein starkes Kinojahr war, und zwar auch im Bereich des Mainstreams. Dass sich dies auch in der Awards-Season widerspiegelt, ist eine tolle Schlussnote. Von intimen Dramen und Liebesgeschichten über Sci-Fi bis zur Comicverfilmung war ein hohes Niveau zu sehen. So darf es weitergehen.
Und wieder zurück zu SW: mir ist eine Balance aus technischer und künstlerisch-inhaltlicher Leistung wichtig. Die Saga hat bisher das ganze Spektrum abgedeckt, von der perfekten Mischung (ANH und TESB) bis zur ausgedehnten Tech-Demo (TPM). Ein Zustand wie in den 70er und 80ern wäre natürlich ideal, und es ist auch schade, dass der heute in anderen Filmen eher erreicht wird. Wenn ich mir allerdings ausmale, dass technische Innovation und Impulse auf Kosten des Ganzen gehen, und SW um herausragende Sequenzen herum konstruiert wird, fällt mir der Verzicht auf Revolutionäres leichter. Wir sprechen ja auch von einer über vier Jahrzehnte alten Reihe. Inzwischen darf es auch einfach mal nur um das gehen, wovon Lucas in den 80ern sprach: um Effekte als Werkzeug. Und da finde ich es völlig legitim, wenn keine neuen erfunden, sondern die bereits vorhandenen eingesetzt und verfeinert werden.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 19:58 Uhr)
George W Lucas
@StarWarsMan
"Das Nicht-Gewinnen liegt vielleicht daran, dass er nicht 100% für sich allein steht, sondern "nur" Teil einer Trilogie bzw. Filmreihe ist."
Blade Runner 2049 und Dunkirk sind einfach top Filme, welche auch bei den technischen Kategorien bei den Oscars den Ton angeben werden.
Das hat nix mit Fortsetzung etc. zutun. Star Wars hat früher sicherlich technische Maßstäbe gesetzt, aber diese Zeit ist schon länger vorbei. (was nicht heißen soll, dass der Film im technischen Bereich schlecht ist)
TiiN
@TiiN
"Blade Runner 2049 und Dunkirk sind einfach top Filme, welche auch bei den technischen Kategorien bei den Oscars den Ton angeben werden."
Zustimmung.
Nur sehe ich TLJ bei den technischen Kategorien eigentlich gleichauf ...
"Das hat nix mit Fortsetzung etc. zutun."
Bei den Oscars haben es Fortsetzungsfilme eher nicht so leicht, was abzuräumen. Ob es bei den Baftas dasselbe ist, weiß ich nicht zu sagen.
"Star Wars hat früher sicherlich technische Maßstäbe gesetzt, aber diese Zeit ist schon länger vorbei. (was nicht heißen soll, dass der Film im technischen Bereich schlecht ist)"
Auch richtig. Wobei z. B. die neuen Planet der Affen-Filme schon mehrere Schippen bei CGI Realismus oben drauf gelegt haben. Wirklich neue Erfindungen im Bereich der Tricktechnik sind seltener geworden. Ich sehe da eher nur Verfeinerungen. Und SW hat sein quasi Alleinstellungsmerkmal in diesem Breich schon lange verloren. Wo SW noch glänzen kann, ist das Erzählerische. Das hat TLJ in beeinduckender Weise gezeigt - bis auf die "Canto Bight" Suplot Schwäche.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 20:22 Uhr)
StarWarsMan
Die nächste Instanz, die gebrochen werden wird, sind perfekt realistische CGI Menschen, R1 hatte sich da ja schon vor gewagt...
Oder eben CGI Verjüngung, wie bei Robert Downey in Iron Man usw.
https://www.youtube.com/watch?v=Mm8Yfd8FUhw
Rieekan78
OvO
Zitat: Die nächste Chance auf einen großen Filmpreis hat Star Wars: Die letzten Jedi bei der Oscarverleihung am 4. März.
Stimmt so nicht ganz, ich denke die eine oder andere goldene Himbeere könnte auch noch drinliegen.
@StarWarsMan
Das hat nicht viel mit Fortsetzungen an sich zu tun, der Herr der Ringe 3 und Pate 2 sind Beispiele, wo genau das Gegenteil der Fall ist. Tendenziell ist es eher so, dass Mainstream-Filmreihen es eher schwer haben, weil der Grad der Übersättigung höher ist, wenn schon Vorgängerfilme ins gleiche Horn geblasen haben. Blade Runner ist keine Fortsetzung im klassischen Sinn, deshalb würd ich den auch aus der Gleichung nehmen.
Bin auf Blade Runner und Dunkirk auch sehr gespannt, brauch dafür aber die nötige Musse.
Finde es immer noch schade, dass man Logan so wenig beachtet hat, aber wie das mit Preisverleihungen so ist, sollte man das auch nicht zu ernst nehmen.
(zuletzt geändert am 19.02.2018 um 23:35 Uhr)
Wookiehunter
@Wookiehunter
"Stimmt so nicht ganz, ich denke die eine oder andere goldene Himbeere könnte auch noch drinliegen"
Da TLJ genau 0 mal nominiert ist wäre ein Sieg hier schon historisch.
Edit: Logan ist ja für einen Drehbuch-Oscar nominiert. Das ist fürs Genre schon sehr viel Beachtung.
(zuletzt geändert am 20.02.2018 um 03:35 Uhr)
McSpain
@Wookiehunter
"Das hat nicht viel mit Fortsetzungen an sich zu tun, der Herr der Ringe 3 und Pate 2 sind Beispiele, wo genau das Gegenteil der Fall ist."
Ja, richtig. Und es gibt noch weitere Beispiele. Ich wollte daraus auch keine generelle Regel ableiten. Die Herr der Ringe Trilogie nehme ich ohnehin als EINEN Film wahr, den man einfach in drei Teile zerlegte.
"Tendenziell ist es eher so, dass Mainstream-Filmreihen es eher schwer haben, weil der Grad der Übersättigung höher ist, wenn schon Vorgängerfilme ins gleiche Horn geblasen haben."
Hier fehlt eben die Innovation, wenn etwa Bond die Welt zum 25. Mal vor dem Bösen rettet.
"Blade Runner ist keine Fortsetzung im klassischen Sinn, deshalb würd ich den auch aus der Gleichung nehmen."
Auch meine Sichtweise (s. o.).
"Finde es immer noch schade, dass man Logan so wenig beachtet hat, aber wie das mit Preisverleihungen so ist, sollte man das auch nicht zu ernst nehmen. *zwinker*"
Es geht eben nicht nur um die Filme.
StarWarsMan
Das wäre es in der Tat. Überrascht mich sogar, wo der Hate doch so gross sein soll. Die Himbeeren sind ja mehr Ausdruck davon, denn eine objektive Annäherung an Qualitätsdefizite. Vielleicht gibt mal ne Kategorie für den unpassendsten Humor-Moment oder sowas.
Ja, von der Gnadennominierung weiss ich schon, da aber jeweils bis zu 10 Drehbücher (adaptiert und original) nominiert sind, relativiert sich das. Glaube nicht, dass er da gewinnen wird.
Wookiehunter
Bei so Filmen wie Logan, muss ich mich schon sehr um über den Grad der "Gewalt-szenen-toleranz" wundern.
Da hat sich beim Publikum irgendwas verschoben. Auch so Fernsehserien wie Got, The Walking Dead, Sons of Anarchy, guckt man sich heute als Pärchen gemütlich abends im Fernsehen an.
Wenn ich vor zwanzig Jahren mal nen uncut Terminator oder Robocop sehen wollte, war das schon ne halb kriminelle Aktion und da sieht man höchstens mal nen offensichtlich künstlichen Latexkopf platzen.
Was heute so an torture porn von der breiten Masse konsumiert wird, da kann ich mich nur wundern...
Rieekan78
McSpain
Zum Thema "Logan" wäre ich froh, wenn die Oscar-Nominierung dafür sorgt, dass man im Genre mutiger wird und einsieht, dass sich Anspruch, Qualität und Massentauglichkeit nicht unbedingt ausschließen müssen. Das kann ja auch für zukünftige Star Wars-Filme eine gute Entwicklung sein.
@Wookiehunter: Warum die Logan-Nominierung für den Drehbuch-Oscar eine "Gnadennominierung" sein soll versteh ich allerdings auch nicht. Allgemein gesehen ist es doch eher so, dass schon eine Oscar-Nominierung als große Ehre und Bestätigung für gute Arbeit angesehen wird.
(zuletzt geändert am 20.02.2018 um 10:36 Uhr)
CmdrAntilles
Wenn man sich die Filme ansieht, die jedes Jahr bei den Goldenen Himbeeren vertreten sind, kann man TLJ u.U. für sich dazu zählen... man kann es aber auch einfach lassen, weil es Blödsinn ist.
@ Rieekan78:
Ja klar verschieben sich Grenzen. Ich würde das aber nicht pauschal als Problem sehen. Du deutest ja anscheinend eine gewisse Abstumpfung an, was sicher nicht falsch ist, aber von Fall zu Fall betrachtet werden sollte. Entscheidend ist der Umgang mit Gewalt von Seiten der Filme- oder Serienmacher. Wenn Spannung nur noch aus der Frage gezogen wird, wer als nächstes stirbt, und wenn sich das Gesprächsthema anschließend um die besondere Brutalität und Ekelhaftigkeit eines Tode dreht, ist das stumpfsinnig, und vom kreativen wie ethischen Standpunkt aus betrachtet bedenklich. Andererseits bin ich froh, in der heutigen Medienlandschaft zu leben, und nicht z.B. in den 50ern oder irgendeiner anderen Zeit oder einem anderen Ort mit strikten Sittenvorstellungen (bis hin zur Zensur). Wenn sich eine Serie um eine Zombieseuche dreht, dann sind die verschobenen "Geschmacks"- und Toleranzgrenzen schon ganz gut und dem Thema angemessen.
@ Drehbuchnominierung für "Logan":
Ich fand den Film stark und freue mich über die Anerkennenung durch die Academy, auch wenn es bei der Nominierung bleiben wird. In meinen Augen hat "Logan" vorgemacht, wie man ein bereits etabliertes Franchise inhaltlich und stilistisch neu auslotet. Ich würde das als beispielhaft für SW und seine Stand-Alones betrachten.
(zuletzt geändert am 20.02.2018 um 11:14 Uhr)
George W Lucas
@George Lucas:
Mit den 50igern führst du jetzt aber natürlich ein extremes Beispiel an, ich rede ja eher von den 90igern.
Ich beklage auch nicht eine Verschiebung der Grenzen pauschal, sondern nur im Bereich der Gewaltdarstellung, diese wird auch in guten Serien(z.B. True Detective) sehr explizit, da frage ich mich halt, warum das nötig ist.
Auch die Lobgesänge auf Got finde ich fragwürdig. Logan hatte mir auch gut gefallen, fand die Brutalität aber für einen Film ab 16 schwierig.
Rieekan78
@ Rieekan78:
Die Übertreibung sollte nur das Argument verdeutlichen. Die Neunziger wirken rückblickend betrachtet harmlos und putzig, waren ihrerseits aber auch eine Grenzverschiebung gegenüber früheren Jahrzehnten. Es ist aber wahr, dass der Mainstream sich gewandelt hat. Die ersten beiden Staffeln von GoT wären früher Material für Fan Fiction, Hentai und dergleichen gewesen. Dann ist irgendwann salonfähig geworden, was bis dahin eher Subkultur war. Auch Tarantino hat längst das Schmuddelvideotheken-Image und die Rolle des Underdogs abgelegt. Das wird sich aber auch wieder ändern. Nach der anfänglichen Aufmerksamkeit hat man ja auch bei Serien wie GoT oder Walking Dead gemerkt, dass man mit nackter Haut und Grenzüberschreitungen bei der Darstellung von Gewalt nicht ewig Erfolg haben kann, wenn nicht gleichzeitig die Drehbücher überzeugen. Und die werden ja aktuell bei beiden Serien kritisiert. Ich denke also schon, dass das Publikum intuitiv die richtigen Kriterien anwendet, und diese auch nach "Ablenkungen" wie Sex und/oder Gewalt nicht verloren gehen.
(zuletzt geändert am 20.02.2018 um 13:01 Uhr)
George W Lucas
Über Dunkirk kann ich nichts sagen, habe den Film nicht gesehen, aber Blade Runner hat den sowas von verdient. Er war nicht nur der bestaussehendste Film 2017, ich würde sogar sagen aller Zeiten. Wer sich die Hintergrunddokus über die Effekte anguckt, wird wissen was ich meine. DAS ist eine perfekte Mischung von unglaublich detaillierten Miniaturen und visuellen Effekten, die größtenteils durrch simple Komposition erstellt wurden, mit wenig CGI. Hier eine Kostprobe:
https://www.youtube.com/watch?v=sLxxbfsj8IM
Selbst wenn der Film nicht dabei gewesen wäre, die Effekte in TLJ waren echt nicht das Gelbe vom Ei. Die wenigen praktischen Effekte waren erstaunlich, aber die CGI war unterer Durchschnitt. Da hatten ILM wohl besseres zu tun zu der Zeit und hatten mal geschlurt. Da sahen TFA und Rogue One effekttechnisch besser aus.
Darth Amok
Weil der Film auch Nominationen in anderen Kategorien verdient gehabt hätte. So wirkt es, als hätte man einfach noch einen Slot zu vergeben gehabt und das hat weniger mit der Kategorie zu tun, denn mit der allgemeinen Berücksichtigung. MMn wären auch Darsteller-Nominationen verdient gewesen.
Und ob das jetzt eine solche Ehre ist, nominiert zu werden, sei mal dahingestellt. Da gabs schon durchaus fragwürdige Kandidaten in der Vergangenheit. Kann man also alles relativ sehen. Div. Meilensteine der Filmgeschichte gingen auch oft leer aus. Zumal eine Nominierung oft auch ein Politikum war und ist.
@GWL
Die goldenen Himbeeren sind einfach populistisches Sprachrohr der Hate- und Trollbewegung im Rezensionsbereich. Und vor dem Hintergrund ist TLJ ein durchaus valabler Kandidat. Darum verwundert mich es ehrlich gesagt, dass der Film dort so mit Nichtachtung gestraft wird. Das hat er doch nicht verdient, nach dem ganzen Ballihoo, das um ihn gemacht wurde.
@Gewaltgrad
Na wenn das wirklich so anstössig ist, darf man ruhig auch fragen, warum in Filmen, die ab 6 freigegeben sind, Personen halbiert werden und niemand was dazu sagt?
Abgesehen davon ist Logan ein ziemlich zynischer Film, der sich allzu deutliche Anleihen bei Mad Max nimmt und gerade Teil 2 ist da auch nicht grad zimperlich, wenns um Gewaltdarstellung geht.
(zuletzt geändert am 20.02.2018 um 18:12 Uhr)
Wookiehunter
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