Vorhersagen zur Zukunft des Kriegs der Sterne sind keine Erfindung des Internetzeitalters, auch wenn sich ohne das Internet eine so bunte Vielfalt wie die verschiedenen Snoke-Theorien wohl eher nicht entwickelt hätte. Grundsätzlich gab es diese altehrwürdige Tradition aber schon an den Anfängen der klassischen Trilogie. Da die Zukunft zur Zeit in ständiger Bewegung ist – und wahlweise noch ungeplant oder gut versteckt –, wenden wir uns auf der ewigen Suche nach erschütternden Enthüllungen mal wieder dem Mittel der Zeitreise zu und gehen zurück ins Jahr 1980, als das US-Filmmagazin Fantastic Films einen damals wie heute phantastischen Blick in die Zukunft der noch jungen Saga wagte:
Spekulationen über die künftige Geschichte der Saga vom Krieg der Sterne
Das Imperium schlägt zurück ist ein spektakulärer Kassenerfolg, der die Rückkehr von Luke und dem Rest der Gruppe in Episode VI: Die Rache der Jedi-Ritter praktisch garantiert. Die schlechte Nachricht ist, dass der Film erst in drei Jahren im Kino um die Ecke zu sehen sein wird. Zwar hat niemand den geringsten Zweifel, dass Luke Darth Vader nach genau einer Stunde und 56 Minuten dieses zweistündigen Films besiegen wird, aber genau wie er es machen wird, und die Antwort auf die so wichtige Frage nach der Identität von Lukes wirklichem Vater, sind Geheimnisse, die in Gestalt eines 12-seitigen Entwurfs in George Lucas' Schreibtischschublade liegen. Dennoch gibt es schon jetzt allerlei Hinweise aus den ersten beiden Filmen und den diversen Romanen, die – in Kombination mit verschiedenen Interviews mit George Lucas und ein wenig Phantasie – zumindest erahnen lassen, was in der nächsten Episode der „Abenteuer von Luke Skywalker” passieren könnte. Anlass genug, sich ein wenig der deduktiven Spekulation hinzugeben.Was wir bisher wissen
Wie in jedem guten Krimi sollten wir uns zunächst mit dem Hintergrund vertraut machen. George Lucas unterzeichnete um 1970 herum einen Zwei-Film-Vertrag mit United Artists. Der erste dieser Filme sollte American Graffiti sein, der zweite ein „Weltraum-Fantasy”-Film. Als UA sich entschied, Graffiti nicht drehen zu wollen, ging Lucas mit dem Film zu Universal weiter, doch noch bevor der Film fertig war und an den Kinokassen ein großer Hit wurde, hatte UA entschieden, auch die Option für Krieg der Sterne aufzugeben. Lucas nahm seine Ideen daraufhin mit zu 20th Century Fox und erhielt 10.000 US-Dollar, um ein Drehbuch zu schreiben.
Er brauchte dafür zwei Jahre und begann mit einer Geschichte, von der er bald erkannte, dass sie für einen einzigen Film zu lang sein würde. Also schnitt er sie in zwei Hälften und teilte diese dann jeweils in drei Episoden auf. Was wir vor drei Jahren als Krieg der Sterne kennenlernten, heißt inzwischen Episode IV: Neue Hoffnung. Mit Episode V: Das Imperium schlägt zurück und Episode VI: Die Rache der Jedi-Ritter wird die zweite Trilogie abgeschlossen werden, woraufhin Lucas einen Zeitsprung machen und Episode I drehen wird. Das ist wichtig, denn Die Rache der Jedi-Ritter ist nicht allein der Abschluss der zweiten Trilogie, sondern muss als Höhepunkt der gesamten Saga betrachtet werden, wobei Figuren in Erscheinung treten werden, die wir zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht kennen, darunter der Pilot Skywalker, den Obi-Wan als „besten Piloten der gesamten Galaxis” und „guten Freund” beschrieb.
Das erste Drehbuch, das Lucas schrieb, handelte von Lukes Vater und seiner Beziehung zu Darth Vader und Ben Kenobi. Lucas befand jedoch, dass es ihm nicht gefiel und schrieb ein völlig anderes zweites Drehbuch, in dem Luke die Hauptrolle übernahm. Die Handlung des Originaldrehbuchs war dabei direkt den Hardy Boys entnommen: Lukes älterer Bruder, ein kampferprobter Krieger, kam auf Tatooine an, um Luke zu finden, damit sie ihren Vater, einen alten Jedi, retten konnten. Langsam entwickelten sich die Figuren weiter. Die Vaterfigur wurde ein Freund des Vaters, Ben Kenobi. Der ältere Bruder wurde Han Solo, ein zynischer Schmuggler. Irgendwann war Luke ein Mädchen und Han verliebte sich in sie.
Dann entschied Lucas, sowohl Luke als auch das Mädchen vorkommen zu lassen, und so wurde Leia geboren, eine weitere Figur mit vier Buchstaben im Namen und L am Anfang, damit bloß niemand verwirrt würde. Eine große Schlacht, in der Hunderte von Wookies in den Todesstern eindrangen, wurde durch einen Luftkampf aus dem Zweiten Weltkrieg ersetzt, der sich stark an Mai '43 - Die Zerstörung der Talsperren orientierte.
In den ersten drei Episoden werden wir einen viel jüngeren Ben Kenobi kennenlernen, der Skywalker in den Klonkriegen kommandiert. Die Filme werden etwa 20 Jahre vor Krieg der Sterne spielen und laut Lucas „das frühe Leben von Lukes Vater zeigen, als Luke selbst noch ein kleiner Junge war”. Da Lukes Vater am Ende der Trilogie sterben soll, frage ich mich, warum Lucas dies ausdrücklich als „frühes Leben” Skywalkers bezeichnet.
Interessant ist auch die Entwicklung von Darth Vader. Im zweiten Drehbuch tauchte Vader als intergalaktischer Kopfgeldjäger auf, der Jedi-Ritter für den Imperator aufspürt und ermordet. Dann wurde Vader ein Dunkler Lord mit religiösen Untertönen, und Lucas verwandelte die frühe Version von Vader in Boba Fett.
In der ersten Trilogie wird Vader ein „sehr junger Jedi” sein, der Obi-Wans Schüler wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Junge, der jünger als zehn Jahre alt ist, die Art von Jedi-Ausbildung durchlaufen kann, die wir bisher kennen, und ich kann mir genausowenig vorstellen, dass Obi-Wan jemanden über 18 als „sehr jungen Jedi” bezeichnen würde. In Das Imperium schlägt zurück ist Luke zwischen 21 und 25, und Yoda sagt, dass er zu alt sei, um mit der Ausbildung zu beginnen. Skywalker ist alt genug für Kenobi, um ihn als „Freund” zu bezeichnen, also wahrscheinlich zwischen 25 und 30. Yoda beschreibt Skywalker als einen „mächtigen Jedi mit viel Zorn in ihm”.
Darth Vader hat den Piloten Skywalker verraten und ermordet. Obi-Wan stellte sich Vader und trieb ihn am Ende eines erbitterten Lichtschwertduells in die geschmolzene Lava eines aktiven Vulkans. Vader überlebte, aber sein Körper war zerstört, sodass er seither seine bedrohliche schwarze Atemmaske tragen muss, die auch sein entstelltes Gesicht verbirgt. Ein energiebetriebenes Exoskelett macht ihn etwa 30 cm größer als zuvor und verleiht seinen verkrüppelten Gliedmaßen enorme Kraft.
Zu schwach, um Vader erneut gegenüberzutreten, und weil er weiß, dass seine Jedi-Kameraden entweder verstreut, desorganisiert oder tot sind, versteckt sich Obi-Wan in der Wüste Tatooines und wartet, bis der Sohn des Skywalkers alt genug ist, um ein Jedi-Ritter zu werden und Darth Vader zu besiegen. Tatooine war Skywalkers Zuhause, wo er eine Farm besaß, bevor er sich Obi-Wan anschloss, um in die Klonkriege zu ziehen.
Und wie endet die Geschichte, d.h. die ganze Geschichte, nicht nur die Hälfte, die wir bisher gesehen haben? Obi-Wan hat in der Macht wohl die Zukunft gesehen und Luke deshalb gewarnt: „Nur ein vollständig ausgebildeter Jedi-Ritter mit der Macht als seinem Verbündeten wird Vader und den Imperator besiegen können.” Doch Luke verlässt Dagobah, bevor er seine Ausbildung beendet hat, und Obi-Wan glaubt: „Er ist unsere letzte Hoffnung.” Yoda hingegen ist anderer Meinung und korrigiert seinen alten Schüler mit den Worten: „Nein, es gibt noch eine andere”.
Noch einen? Noch einen ausgebildeten Jedi-Ritter neben Luke? George Lucas hat erklärt, es gäbe tatsächlich noch jemanden, und das „schon seit langem”. Was hinter diesem Geheimnis steckt, wird laut Lucas erst vollständig aufgeklärt, wenn die Saga mit Episode III ca. 1992 endet. Das aber muss nicht sein, denn wir können schon jetzt ziemlich gut erraten, wer dieser Andere ist.Was wird in Episode I geschehen?
Tun wir mal für einen Moment so, als könnten wir durch die Macht den Juli 1986 sehen. In den Kinos von San Francisco ist gerade Episode I: Die Klonkriege angelaufen.
Die Geschichte beginnt mit dem jungen Obi-Wan Kenobi, der sich seinen Weg durch eine überfüllte, abgelegene Stadt bahnt, als er ein Erbeben der Macht spürt. Er folgt ihm zu einem Sklavenjungen, der von einer wütenden Menge umgeben ist.
Die Sklaverei taucht immer wieder in der Galaxis auf, und es ist eine der Aufgaben der Jedi-Ritter, ihr ein Ende zu machen. Das äußere Zeichen eines Sklaven ist sein Stahlhalsband, das ihn gleichzeitig diszipliniert, da die Halsbänder per Funksignal zusammengezogen werden können, um ungehorsame Sklaven zu würgen.
Das Halsband des Jungen ist nun zu klein für ihn, und als sein grausamer Besitzer den Bestrafungsknopf berührt, beginnt er, die Luftröhre des Jungen zuzudrücken. Aus blinder Selbsterhaltung nutzt der Junge die Macht. Genau wie Luke hat er keine Ahnung, dass sie existiert, aber in seinem letzten verzweifelten Moment will er seinen Besitzer wissen lassen, wie es sich anfühlt, zu sterben. Zu seiner Überraschung stellt er bald fest, dass die Illusion des Erstickens genauso tödlich ist wie das Halsband selbst.
Natürlich steht auf die Ermordung des eigenen Besitzers die Todesstrafe, doch hier kommt Obi-Wan ins Spiel. Er kauft den Jungen und erkennt in ihm einen verloren gegangenen Nachkommen der Jedi. Der Junge nennt sich Darth Vader und spricht Obi-Wan als „Meister” an, was der große Krieger streng zurückweist.
Nach ihrer Rückkehr zu seinem Schiff, dem Rasenden Falken, beobachtet Obi-Wan aufmerksam, wie der Junge den Piloten des Falken, Skywalker, trifft. Obi-Wan macht sich Sorgen, denn er hat in Vader einen identischen, wenn auch um einige Jahre jüngeren Klon des Skywalker erkannt.Darth Vader und Anakin Skywalker sind Klone!
Denn genau das ist die Antwort auf die brennende Frage von Das Imperium schlägt zurück: Wenn Vader behauptet, Lukes Vater zu sein, will Luke ihm nicht glauben, aber „irgendwie konnte er die Wahrheit in den Worten des Dunklen Lords spüren”. Die Macht teilt Luke mit, dass Vader sein Vater ist, weil Vader in Wahrheit ein Klon vom selben Spender wie Skywalker ist. Genetisch gesehen ist Vader also Skywalker. Das erklärt auch, warum Luke sein eigenes Gesicht unter Vaders Maske auf Dagobah sieht.
Natürlich lässt sich Vaders erstaunliche Offenbarung auch anders interpretieren: Der Pilot Skywalker könnte auch der Dunklen Seite der Macht erlegen sein, Vader getötet und dessen Maske und Kostüm angezogen haben. Aber würde das stimmen, warum hat Skywalker Yoda dann nicht mit dem Rest der Jedi getötet? Außerdem: Wenn er unter Yoda ausgebildet worden ist, weiß er doch, dass Luke irgendwann auf Yodas Heimatwelt Dagobah landen wird, womit er sich eine Menge imperialer Sondendroiden hätte sparen können. Deshalb ist klar: Vader weiß nichts von Yoda und das bedeutet, dass er nicht Skywalker sein kann.Der Rasende Falke wurde von Jedi-Wissenschaftlern für Anakin entworfen
Kommen wir damit zum Rasenden Falken. Der Name des kaputten Frachters ist merkwürdig gewählt: Ein Falke ist ein Raubvogel, ein kämpfender Vogel, während sich das Millennium im Originalnamen auf die tausend Generationen von Jedi-Rittern vor Luke bezieht. Aber warum genau ist dieser Falke die schnellste Schrottmühle der Galaxis? Natürlich weil er von Jedi-Wissenschaftlern entworfen wurde, um als Skywalkers privates Kriegsschiff zu dienen und gleichzeitig seine Tarnidentität als Schmuggler zu schützen. In Krieg der Sterne sagte Luke: „Nein, mein Vater war nicht im Krieg, er war Navigator auf einem Raumfrachter.”
Das gibt uns einen weiteren Hinweis auf den mysteriösen Skywalker. Er hat sich gerne verkleidet, damit die Leute seine Kräfte unterschätzten.
In Mos Eisley weiß Obi-Wan, dass das Schicksal auf ihrer Seite ist, als sich Han als „Käptn des Rasenden Falken” vorstellt. Auf Hans Frage, ob er noch nie vom Rasenden Falken gehört habe, meint Ben mit gewohnt trockenem Humor: „Sollte ich das?”
Han prahlt damit, dass die Geschwindigkeit seines Schiffes von der „ganzen Menge Extras” herrührt, die er eingebaut hat, aber das Schiff war schon genauso schnell, als es noch Lando gehörte. Vergessen wir außerdem nicht, dass Han im Originalkonzept Lukes älterer Bruder war, und es wäre nur natürlich, wenn er das persönliche Schiff seines vermissten Vaters mitbringen würde. Hans Identität wurde danach zwar geändert, aber den Falken hat er behalten.
Okay, zurück zu den Klonkriegen.
Ein Klon ist ein Mensch, der aus den Zellen einer existierenden Person gewachsen ist und ein exaktes genetisches Duplikat darstelt. Normalerweise ist ein Kind eine zufällige Kombination von Genen zweier getrennter Elternteile und somit einzigartig. Wenn ein Elternteil ein besonderes Talent besitzt, kann ein normales Kind es erben oder auch nicht. Ein Klon würde das definitiv tun.
Nur bestimmte Personen können die Macht nutzen. Obi-Wan deutet an, dass diese Gabe vererbbar ist. „Nur bestimmte Individuen konnten die Macht als das erkennen, was sie war. Sie wurden gnadenlos als Scharlatane, Fälscher, Mystiker oder Schlimmeres betitelt.”
Die Macht ist also keine Magie, sondern eine wissenschaftliche Erklärung für die Rätsel, die wir als Magie oder Religion betrachten.
In THX 1138 gab uns George Lucas einen kurzen Einblick in ein Reproduktionszentrum, in dem winzige Föten in Flaschen wuchsen. Wir sahen diese Flaschen wieder in Das Imperium schlägt zurück, wenn Luke wegen seiner Verletzungen in einem Wassertank behandelt wird. George Lucas wirft eben nie eine Idee weg, und einige tauchen wieder und wieder auf.Obi-Wan Kenobi ist OB-1, der erste Klon eines Mannes mit den Initialen OB
THX 1138 war der Name von Robert Duvalls Figur im gleichnamigen Film. R2-D2 und C-3PO werden Erzwo und Dreipeo genannt, weil ihre Bezeichnungen so ausgesprochen werden. Sehen wir uns unter diesem Gesichtspunkt den Namen Obi-Wan an. Spricht man ihn englisch aus, wird daraus unweigerlich OB-1, aber warum hat Ben einen solchen Namen? In Krieg der Sterne tragen nur Roboter solche Buchstaben-Zahlen-Bezeichnungen. Und warum hat er aufgehört, sich OB-1 zu nennen? Er sagt zu Luke in Krieg der Sterne: "Obi-Wan... Diesen Namen habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört, seit Ewigkeiten. Selbstverständlich kenne ich ihn. Ich bin es selbst. Ich lebe nicht mehr unter dem Namen Obi-Wan seit, oh, vor Deiner Geburt.”
Was passierte kurz bevor Luke geboren wurde? In Prinzessin Leias Nachricht, die sie mit Erzwo an ihn schickt, nennt sie Obi-Wan „General Kenobi” und erwähnt, er habe „vor vielen Jahren” ihrem Vater „in den Klonkriegen gedient”.
OB-1 ist eine Klonbezeichnung. Diese weiter zu nutzen, hätte Aufmerksamkeit erregen und vielleicht einen der Kopfgeldjäger des Imperators anlocken können. Obi-Wan war also der erste Klon eines Mannes mit den Initialen O.B. Wer mag das gewesen sein?Historische und biblische Verweise
Vergessen wir nicht, dass die Saga den Fall der Republik und den Aufstieg des Imperiums erzählt. Lucas hat diese Begriffe aber nicht erfunden, sondern sie und einen Großteil der Handlung aus dem Fall der Römischen Republik und dem Aufstieg des Römischen Imperiums entliehen, die sich in unser Galaxis im letzten Jahrhundert vor Christi Geburt ereigneten.
Im Krieg der Sterne ist Rom hingegen nie gefallen, weil es von Jedi-Rittern geschützt wurde, einem alten religiösen Orden mit Kontrolle über die Macht. Ein Jedi-Ritter hat kein Interesse daran, zu regieren, sondern nur daran, die rechtmäßige Regierung an der Macht zu halten. Yoda sagt dazu: „Abenteuer, große Erlebnisse, nach solchen Dingen verlangt es einen Jedi nicht. Zorn, Furcht, Aggressivität, die dunklen Seiten der Macht sind sie, Besitz ergreifen sie leicht von Dir.”
Kennen wir nicht noch eine berühmte Persönlichkeit, die in der Römerzeit solche Lehren verbreitete, eine Persönlichkeit, die sich entschied, lieber zu sterben, als gegen einen bösen Tyrannen die Hand zu erheben. Und die nach ihrem Tod verschwand und ihren Anhängern in einer Vision erschien. Ja, wir meinen Jesus Christus.
Sehen wir uns THX 1138 an und wie Lucas sich dort über den Beichtstuhl lustig macht, dessen Computerstimme Unsinn predigt, während ein Plakat Jesu wie Big Brother 1984 von der Wand starrt. Lucas meinte über die Macht, sie sei „die Grundlage aller primitiven Religionen”, einschließlich des Christentums, und diejenigen, die sie benutzten, wurden „von ihren Mitmenschen missverstanden oder schlimmeres”.
Schlimmeres, in der Tat. Einer wurde gekreuzigt. Viele weitere wurden in Irrenanstalten eingesperrt oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Soll Obi-Wan also Jesus Christus sein? Ja und nein. Obi-Wan ist tausend Generationen weiter als der erste Jedi, der der Jesus des Kriegs der Sterne gewesen wäre. Der erste Jedi war wahrscheinlich ein Wissenschaftler anstelle eines religiösen Fanatikers, der erkannte, dass seine Fähigkeit, Wunder zu vollbringen, nicht göttlich war, sondern durch DNS-Doppelhelix weitergegeben werden konnte. Eine Parallele dazu findet sich in Gestalt des Maultiers in Asimovs Foundation-Zyklus, der sich kurioserweise auch mit dem Fall einer galaktischen Republik und dem Aufstieg eines Imperiums beschäftigt.
Welche Antwort gibt uns Lucas? Er sagt: „Ben begann als Lukes Vater und wurde später zum Freund von Lukes Vater. Ich wollte eine Figur, die ein alter Krieger war, sehr stattlich, eine Vaterfigur für Luke. Aus diesem Gedanken heraus hat er sich entwickelt. Er sollte keine Christus-Figur sein, sondern ein nachdenklicher und intelligenter Mann mit edler Haltung, ein Symbol der Güte und mystischen Kraft.”
Und doch trug Obi-Wan, als er auf der Leinwand erschien, einen Bart und ein Gewand, das mit dem von Christus identisch war. Wahrscheinlich hatte Jesus kein hellbraunes Haar und keine blauen Augen, so wie er in modernen Gemälden dargestellt wird. Nein, diese Künstler haben die Lehren Jesu auf ihre Grundelemente reduziert und dann ein Gesicht gemalt, das zu ihnen passt. Genau wie Lucas. Er studierte Dutzende von alten Legenden, darunter König Artus und Tolkiens Herrn der Ringe, und isolierte die häufigsten Elemente, um eine Geschichte zu erfinden, die so einfach war, dass jeder im Publikum sich an etwas erinnert fühlte, das er bereits kannte. Lehren wie „Du sollst nicht töten” und „Wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, tut auch ihr ihnen gleicherweise” tauchen in fast jeder Geschichte auf, genau wie der Kampf zwischen Gut und Böse. Die Guten tragen immer weiß und die Bösen schwarz.
Lucas schuf Obi-Wan als glaubwürdigste Quelle für seine Philosophie. Ein alter Soldat weiß mehr über die Moral des Tötens als ein junger Wehrdienstverweigerer. Luke ist der unschuldige Bauernjunge, den er lehrt, wie man den Fallstricken des Lebens in der Großstadt aus dem Weg geht.
Die Verwirrung über Jesus rührt daher, dass man denkt, er wäre die einzige legendäre Figur, die eine Auferstehung erlebt hat. Es gab viele andere, vor allem in der römischen Mythologie. Es ist wahrscheinlich das beliebteste Attribut des legendären Helden. Der Tod ist die furchterregendste aller menschlichen Erfahrungen, denn keiner von uns kann sich ihm entziehen. Nur die größten Helden können ihn daher überwinden.
Obi-Wan sollte ursprünglich den Wookiee-Angriff auf den Todesstern anführen. Etwa nach der Hälfte der Dreharbeiten entschied Lucas, dass die Flucht des Falken aus dem Todesstern zu einfach war. Er sagte Guinness, dass seine Figur den Kampf mit Vader nicht überleben würde. Die Überwindung des Todes ist die letzte Heldentat und wird überlicherweise erst dann verübt, wenn der Held sich bereits einen Namen gemacht hat. Als Lucas den mystischen Aspekt von Obi-Wan, der von den Toten zurückkehrt, in seine Geschichte aufnahm, verwandelte er Obi-Wan in eine Christusfigur, ob das nun seine ursprüngliche Absicht war oder nicht.
Zwei wichtige Unterschiede gibt es dabei jedoch zu bedenken: Die Jedi unterstützen aktiv die diesseitige Regierung, anstatt auf die jenseitige Welt zu blicken, und aus der Philosophie von „wenn dich einer auf die linke Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin” machten sie „sprich sanft und trage ein großes Lichtschwert bei Dir”.
Obi-Wan ist sich nicht zu fein, für die Sache ein paar Arme zu amputieren.
Insofern ist Obi-Wan Merlin in der Artus-Legende deutlich näher, und Luke ist der junge Artus, der das magische Schwert Excalibur findet. Leia ist seine Guinevra, die sich in den schneidigen jungen Lancelot (Han Solo) verliebt. Allen alten Legenden sind unterm Strich ohnehin die gleichen Figuren gemein.
Die Jedi-Ritter haben die Republik über tausend Generationen hinweg beschützt. In biblischen Tagen waren es noch tausend Jahre, nicht Generationen, in denen unter göttlicher Führung Frieden herrschte, bevor der Antichrist erschien, um den ultimativen Krieg zu führen. Lucas denkt da in größeren Dimensionen, aber so schwer ist es dennoch nicht, den Antichristen, den Diener Satans, den gefallenen Engel zu finden, der der dunklen Seite und dem Bösen erlag. Na, wer mag das wohl sein?JEDI könnte eine Abkürzung für das Jesus-Eugenik-DNS-Institut sein
Und wo wir dabei sind: Wofür steht eigentlich Jedi? Auf Lateinisch wäre der Plural von Jesus Jesi, aber das ist zu offensichtlich. Wenn die frühen Christen Jesus geklont haben, um seine einzigartige DNS zu bewahren, könnten sie das Jesus-Eugenik-DNS-Institut gebaut haben. Es wäre ein Zuhause für die größten Geister der Galaxis gewesen, sowohl für Roboter als auch für Menschen. Kein menschliches Gehirn kann die Komplexität eines DNS-Moleküls erfassen. Diese Aufgabe bleibt den Computern und künstlichen Geistern wie Erzwo, dem unaufdringlichen Beobachter des JEDI-Instituts, vorbehalten.Wurden die Jedi-Ritter aus von Robotern geschaffenen künstlichen Genen geklont?
Lucas sagt, dass Krieg der Sterne eigentlich die Geschichte der Roboter ist. Wer könnte auch glauben, es wäre nur Zufall gewesen, dass die erste R2-Einheit, die Onkel Owen kauft, in genau dem Moment, in dem Erzwo entkommen will, ihren Motivator in die Luft jagt? Nachdem wir gesehen haben, wie Vader gegen Luke kämpft, wissen wir, dass die Macht dazu benutzt werden kann, unbelebte Objekte aus der Ferne zu kontrollieren. Ist es möglich, dass die Jedi-Ritter aus einem von Robotern geschaffenen künstlichen Gen geklont wurden, um der Menschheit die religiösen Führer zu geben, die sie wollte?
Könnte OB-1 eine Art Hiob sein, ein wohlhabender Mann, dem Satan alles weggenommen hat, als Prüfung seiner Hingabe an Gott? Oder dem vielmehr vom Imperator alles weggenommen wurde, um seine Hingabe an die höheren Ideale der Jedi auf die Probe zu stellen? Hiob wanderte jahrelang mit Geschwüren überzogen durch die Wüste und wurde langsam verrückt. Das Originaldrehbuch beschrieb Obi-Wan als „alte Wüstenratte”? Als er das sah, fragte sich Alec Guinness: „Erwarten die ernsthaft von mir, dass ich einen wilden, exzentrischen, halb-wahnsinnigen alten Mann spiele, der aus einem Loch in den Sanddünen auftaucht?” Lucas nahm sich des Themas danach noch einmal an und schrieb Obi-Wan zu einer sympathischeren Figur um, aber es war Guinness, der die Rolle wirklich zum Leben erweckte.
Und wo wir gerade bei ihm sind: Es sei erwähnt, dass sein O.B.E. für „Officer of the Order of the British Empire” steht, denn Guinness wurde von der britischen Königin zum Ritter geschlagen.
Als Walter Murch die Tonmischung für American Graffiti machte, sagte er zu George Lucas: „George, hol mir R2, D2”, also die zweite Rolle mit dem zweiten Dialogtrack. Lucas antwortete: „Das ist ein toller Name, Walter” und schrieb ihn sich auf. Nach einer tiefergehenden Bedeutung von Erzwos Namen zu suchen, erübrigt sich also.
Und Stichwort tiefergehende Bedeutungen: Lucas ließ sich beim Namen von Prinzessin Leia Organa vermutlich nicht so sehr von „Orgasmus”, als vielmehr von „organisch” inspirieren, wollte er doch ein starkes moralisches Statement abgeben. Als Produzent Gary Kurtz auf die geringe Zahl von Frauenrollen in Krieg der Sterne angesprochen wurde, erklärte er dies damit, dass mehrere aus Zeitgründen heraus- oder zumindest zusammengeschnitten worden seien. Aber was wurde schon groß aus den Anfangsszenen des Films herausgeschnitten? Im Grunde nur ein mit Sonnenöl eingecremtes Mädchen, wie die Romanadaption wusste:
„Die Haut des Mädchens auf seinem Schoß war gleichermaßen geschützt, und von den geschützten Bereichen waren große Teile dem Auge jedermanns zugänglich. An ihr sah sogar getrockneter Schweiß gut aus. […] Das Mädchen auf seinem Schoß räkelte sich wollüstig, und ihre abgetragene Kleidung zerrte in verschiedene interessante Richtungen.”
Interessant in der Tat, aber nicht geeignet, um Applaus von der feministischen Bewegung zu erhalten.Was aber, wenn Boba Fett eine Frau ist?
Ich möchte gern glauben, dass die ursprüngliche Boba Fett eine Frau war, die ihr Gesicht verbarg, um in einen männerdominierten Beruf einzutreten. Boba könnte ein Kosename für Roberta sein. Fett ist die letzte Überlebende einer Gruppe von Kommandosoldaten, die während der Klonkriege von den Jedi ausgelöscht wurde. Sie könnte daher erheblichen Groll gegen alle Jedi hegen, Skywalker eingeschlossen. Ohne ihre Rüstung gelang es hier, Lukes Vater in sich verliebt zu machen, um ihn in Vaders Falle zu locken.
Als Darth Vader noch in der Jedi-Ausbildung steckte, bot ihm der Imperator die Chance, diejenigen zu vernichten, die seine Pflegeeltern ermordet und in die Sklaverei verkauft hatten. Vader erlag seinem Rachedurst und der dunklen Seite, und die Jedi-Ritter versuchten, ihn aufzuhalten. Als der Imperator alle Jedi zum Tode verurteilte, löste er einen Konflikt aus, der als Klonkrieg bekannt wurde.Lukes wahrer Vater hat Boba Fetts Identität angenommen
Vader verriet und ermordete den Piloten Skywalker - so glaubten zumindest alle. Tatsächlich entkam Skywalker Vaders Falle, hinterließ einen verkohlten Körper und zog eine Verkleidung an. Seit 20 Jahren bewegt er sich unter den imperialen Truppen und wartet auf seine Chance. Er hat Jedi versteckt und Vader ihren Tod vorgetäuscht, während er sich langsam das Vertrauen des Dunklen Lords erarbeitet hat.
Und wo steckt Skywalker? Offensichtlich verbirgt er sein Gesicht und versucht, in den Hintergrund zu treten, aber wenn man genau hinsieht, ist er da.
Als Luke die Wolkenstadt betrat, sah er, wie Han weggetragen wurde. Plötzlich traf ein Blasterschuss die Wand vor ihm und warnte ihn vor Vaders Falle. Wie konnte Boba Fett, der tödlichste Kopfgeldjäger der Galaxis, ein so einfaches Ziel verfehlen? Wichtiger noch, warum hat R2-D2 Luke am Arm gezogen?
Na weil sich Lukes richtiger Vater unter Boba Fetts verschrammter Kampfrüstung verbirgt. Nur ein vollständig ausgebildeter Jedi-Ritter wird Vader besiegen. „Es gibt noch eine andere, und das schon seit langem.” Ben denkt wirklich, dass Skywalker tot ist, aber er weiß ja auch nichts von Yodas anderer Hoffnung.
Wie schon angesprochen: George Lucas wirft nie eine Idee weg. Am Ende von Krieg der Sterne glaubten wir, Han Solo sei verschwunden, aber er tauchte im letzten Moment wieder auf. Am Ende von Die Rache der Jedi-Ritter wird Skywalker wieder auftauchen, um Lukes Leben zu retten, und nachdem die Schlacht geschlagen ist, setzt er sich hin, um Luke zu erzählen, wie alles so kam. Nur müssen wir selbst dann noch drei weitere Jahre warten, bis seine Geschichte beginnt, in der nächsten Episode - bzw. in Wahrheit der ersten Episode - der Saga.
Wobei es sogar wahrscheinlicher ist, dass wir Skywalker nicht in Die Rache der Jedi-Ritter sehen werden, denn Lucas wird sich dieses Geheimnis bis zum Ende von Episode III aufheben, wenn Skywalker sich aus Vaders Falle herauskämpft. Lucas hat gesagt, dass die ganze Geschichte erst dann enthüllt wird, und dann wird alles klar werden.Der Imperator ist das böse Klon-Alter-Ego von Obi-Wan Kenobi
Und was ist mit dem Imperator? Wird er die nächste Episode überleben und in der dritten Trilogie, die weitere 20 Jahre in der Zukunft angesiedelt ist, wiederkommen? Wir wissen, dass Clive Revill ihm in Das Imperium schlägt zurück die Stimme geliehen hat, doch sein Gesicht war das von Alec Guinness. Meine Vermutung ist, dass Guinness den Imperator in Die Rache der Jedi-Ritter als Klon von Obi-Wan darstellen wird, was den Klonkrieg zu einem Kampf zwischen dem bösen Imperator und seinem guten Klon macht. Skywalker und Vader sind im Vergleich nur Spielfiguren in einem viel größeren Konflikt.
Alec Guinness bekam etwa acht Monate vor dem Drehstart von Das Imperium schlägt zurück ernsthafte Probleme in seinem linken Auge. Von seinen Ärzten wurde er gewarnt, dass er erblinden könnte, wenn er sich hellem Licht aussetzt, und er hielt sich an diesen Rat und legte eine Pause vom Filmedrehen ein. Nur eine Ausnahme machte er, einen eintägigen Auftritt in Das Imperium schlägt zurück. Das Marketing baht er, seinen Namen nicht in den Anzeigen zu verwenden, um seine Fans nicht zu enttäuschen, die vielleicht nur für ihn ins Kino gegangen wären.
Die seltsamen Augen des Imperators unter dem Mantel rührten von diesen Augenproblemen her: Guinness trug eine spezielle Sonnenbrille, um ihn vor den hellen Studiolichtern zu schützen. Ich denke, er wird den Imperator deshalb auch als Blinden darstellen, dessen Augen ausgebrannt wurden, um ihn davon abzuhalten, „Visionen” zu haben. Deshalb wandte er sich auch der Dunklen Seite zu, um den Verlust seines Augenlichts zu rächen. Genau wie Paul Newmans Daumen in Haie der Großstadt gebrochen wurden, lief es auch beim Imperator ab.Luke wird in Versuchung geführt werden, die Macht einzusetzen, um Leia dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben
Und was wird sonst noch in Die Rache der Jedi-Ritter geschehen? Luke wird nach Dagobah zurückkehren, um seine Ausbildung abzuschließen, denn Lucas hat erzählt, dass das Dagobah-Set wieder aufgebaut wird. Vermutlich wird etwa ein Jahr zwischen den Ereignissen in Das Imperium schlägt zurück und Die Rache der Jedi-Ritter liegen.
Luke wird aus seinen Albträumen mit schrecklichen Schmerzen in seiner künstlichen Hand aufwachen. Leia wird dies als psychosomatischen Schmerz diagnostizieren und erklären, dass Lukes Unterbewusstsein versucht, eine weitere Konfrontation mit Vader zu vermeiden, weil Luke jetzt glaubt, dass er dabei den Kürzeren ziehen wird.
Wegen seiner künstlichen Hand kann Luke nicht mehr mit dem Lichtschwert kämpfen und kompensiert dies, indem er mit der Stärke der Macht die Kontrolle über die Geister anderer Menschen gewinnt. Als Leia sich Lukes romantischen Annäherungsversuchen widersetzt, aus Treue zum abwesenden Han, quält Luke der Gedanke, dass er sie dazu bringen könnte, ihn zu lieben, indem er diesen Gedanken in ihren Verstand einpflanzt, ohne dass sie es je erfahren würde. So entdeckt Luke seine eigene dunkle Seite.
Ben wird sich immer wieder Sorgen machen, dass Luke von der Dunklen Seite verführt wird, aber bisher hatte diese Luke nichts zu bieten. Das ist die bislang größte Schwäche von Krieg der Sterne, denn das einzige Dilemma, vor dem Luke wirklich stand, war, ob er auf die Gefahr hin, den größeren Kampf gegen den Imperator zu verlieren, dennoch das Leben seiner Freunde retten sollte. Yoda hat dies bereits verneint, indem er offenbarte, dass es einen anderen Krieger gibt, der Lukes Platz einnehmen kann.Und was wird aus Han Solo und Jabba dem Hutten?
Was ist mit Han Solo, dem klassischen Fall eines jugendlichen Straftäters, der während des Großen Krieges aufwächst? Wenn er das Jahr nach Das Imperium schlägt zurück nicht eingefroren in Jabbas Gewalt verbracht hat, wird man ihm wohl ein Sklavenhalsband angelegt und ihn in die Gewürzminen von Kessel geschickt haben. Wahrscheinlicher ist aber, dass er sich immer noch im Karbonit befindet und in Jabbas Raumschiff wie eine Picasso-Skulptur aufgestellt wurde. Wenn Lando und Chewie auftauchen, wird ihre Aufgabe nicht nur darin bestehen, Han zu retten, sondern die Piratenflotte zusätzlich dazu zu bringen, sich der Rebellion anzuschließen.
Zur gleichen Zeit werden die Rebellen auf Trantor – erinnert ihr euch noch, wie Luke Tatooine als den Ort beschrieben hat, der am weitesten vom hellen Zentrum des Universums entfernt ist? Nun, das stammt aus der Foundation-Reihe, und das heißt, dass die letzte Schlacht über der Heimatwelt des Imperators stattfinden wird, wo Leia einst als Senatorin tätig war, d.h. im hellen Zentrum des Universums – nicht genügend Schiffe haben, um die imperiale Flotte zu besiegen. Han kommt im entscheidenden Moment an, führt die Piraten und alle Jedi an, die Boba Fett nur vorgab zu töten, und zeigt uns Kenners neue Produktreihe an Weltraumspielzeug für das nächste Weihnachtsfest.
Danach weist Jabba darauf hin, dass seine Schiffe die Schlacht gewonnen haben, nicht die Rebellen, und fordert seinen Anteil an der Beute. Han schlägt einen Kompromiss vor. Er wird Leia heiraten und eine Doppelmonarchie der Piraten und Rebellen begründen, bis die Republik in der ganzen Galaxis wiederhergestellt werden kann. Jabba wird zustimmen, Han wird Leia von der Sache überzeugen, und da wahre Liebe alles überwindet, gibt es ein erstes Happy End.
Doch viele der alten Regionalgouverneure haben nach wie vor ihre eigenen Flotten, und 20 Jahre später ist Leia immer noch auf dem Thron und Han kämpft in diversen Kriegen, während Luke sich fragt, ob sein Freund tatsächlich für die Wiederherstellung der Republik kämpft oder nicht eher für Leias Thron. Das aber ist dann eine andere, dritte Trilogie.
Und damit genug geraten. George Lucas sagt so gern, die Filme seien das Evangelium und alles andere ist nur Geschwätz, aber selbst er kann kaum von uns erwarten, dass wir drei Jahre lang nur dasitzen, anstatt zu versuchen, seinen Hinweisen nachzuspüren und seine Geheimnisse aufzudecken. Denn das ist das neue Motto für alle Fans: Drei Jahre sind viel zu lang. Vergessen wir darüber nur nicht unser altes Motto: Möge die Macht mit euch sein.
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So simpel kann es manchmal sein, einer Figur einen Namen zu geben. Der allseits beliebte kleine Droide, verdankt seinen Namen einer Tonbandrolle.
Aber daran sieht man auch, das es gar nicht so einfach ist, sich ein ganzes Universum auszudenken. GL mag vielleicht nicht so begnadet sein, wie Tolkien? Aber das er ein hervorragender Märchenonkel ist, hat er bewiesen! Mit einem gelungenem Mix aus Christentum, Buddhismus, Samurai, und Shaolinmönchen. Sowie den Filmen der Luftkämpfe aus dem zweiten Weltkrieg. Und einem Mix aus verschiedenen Kulturen und Zeitaltern,für Kostüme und Drehorte. Hat er eine wunderbares Weltraummärchen erschaffen, mit nachvollziehbaren Werten, für die Großen und die Kleinen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 07:57 Uhr)
Greul Jawes
McSpain
Niemand hat je gefragt wer der Imperator ist. Klar.
Ansonsten toller Artikel. Danke dafür.
Interessant das auch hier Anakin ein Sklave war. Und das der Falke sein Raumschiff sein sollte, ist eigentlich schon ähnlich absurd wie das Anakin C-3PO gebaut hat.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 08:57 Uhr)
@Snakeshit
Zumindest war das Gesicht des Imperators in Empire eindeutig Alec Guinness.
Da hört man förmliche schon wie die Debatten auf Facebook und in den Kommentarspalten geklungen hätten. "Natürlich war das Guinness und damit der eindeutige Hinweis das die beiden Klone sind. Ansonsten würde der Hinweis mit den Klonkiregen in ANH ja gar keinen Sinn ergeben. Hast du überhaupt mal Star Wars gesehen??"
McSpain
Fan1979
Zitat: "Das Imperium schlägt zurück ist ein spektakulärer Kassenerfolg, der die Rückkehr von Luke und dem Rest der Gruppe in Episode VI: Die Rache der Jedi-Ritter praktisch garantiert. Die schlechte Nachricht ist, dass der Film erst in drei Jahren im Kino um die Ecke zu sehen sein wird."
Habt ihr das frei übersetzt? Denn 1980 war der Titel für Episode VI ja noch nicht bekannt.
Super Artikel!
Kaero
Lord Firewalker
@Kaero
Der Titel von Episode 6 wurde doch schon vor der Veröffentlichung von Empire 1980 bekanntgegeben:
https://www.huffingtonpost.com/2013/08/12/star-wars-episode-vii-title_n_3744508.html
Achja, Respekt für diesen Monster-Übersetzungs Artikel.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 13:04 Uhr)
wolftarkin
Was für ein wilder Ritt durch Absurditäten. Es fing ja interessant an, aber bei "Jesus-Eugenik-DNS-Institut" hat der Autor mich verloren.
Ich ziehe nur zweierlei aus dem Artikel: einmal den Umstand, dass nach TESB tatsächlich diskutiert wurde, ob Vader Luke die Wahrheit gesagt hat oder nicht. Auch das ein früher Beweis, dass man vor lauter Spaß am Spekulieren das Offensichtliche aus den Augen verliert. Und dann frage ich mich, inwieweit diese Spekulationen über drei Jahre hinweg die Rezeption von RotJ beeinflusst haben, als dieser herauskam. Wurde der Film auch dafür kritisiert, dass er nicht die Antworten lieferte, die Fans sich vorher ausgedacht haben?
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 14:11 Uhr)
George W Lucas
@GWL
Anhand der Rinzler Dokumentation, der unglaublich viele Reaktionen von Zuschauern, und auch den Beteiligten in seinem Buch aufgelistet hat, wurde ROTJ erst mal sehr euphorisch und positiv aufgenommen, während die Beteiligten eher ernüchternd reagierten. Hamill fand den Film nicht emotional einnehmend genug, Ford war froh das es vorbei war und Fisher fand ihn als den Schwächsten.
"Wurde der Film auch dafür kritisiert, dass er nicht die Antworten lieferte, die Fans sich vorher ausgedacht haben?"
Ich meine, dafür müsste ich nochmal ins Making Of Buch detailliert rein gucken, aber sicherlich wurde dazu auch etwas geäußert, grundsätzlich waren auf der kritischen Seite eher die Ewoks oder das Puppentheater in Jabbas Palast ein Thema.
Vielen Dank für diese großartige Übersetzungsleistung!
Interessant, dass der Autor Darth Vaders "Outing" als Lukes Vater nicht glaubt. Denn ich hatte das anfangs auch nicht
Ansonsten finde ich diese Herleitung mit Jesus spannend, da Anakin tatsächlich ja später im Grunde auch als dieser in TPM dargestellt wird (Stichwort "unbefleckte Empfängnis").
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 14:35 Uhr)
Twiki
@ Twiki:
Anakin ist keine Jesus-Figur. Indem er sich verschiedener religiöser Konzepte bediente, hat Lucas ihn so dargestellt, dass er einen Rahmen für verschiedene, kulturell bedingte Lesarten bietet. In unserem Kulturkreis ist die erste Assoziation also Jesus. Abseits von kulturellen Perspektiven kann man Anakin aber so nicht definieren. Wir wissen nur, dass Anakin nicht von einem Vater gezeugt wurde, sondern von der Macht. "Unbefleckt" bedeutet nicht "kein Geschlechtsakt", sondern "frei von Erbsünde", was sich auf Maria bezieht. Zur Erbsünde macht Lucas Geschichte aber keinerlei Aussagen. Man könnte noch von "Jungfrauengeburt" sprechen; aber auch hier wissen wir nicht, ob Shmi vor Anakins Zeugung schon einmal Sex hatte oder nicht. Da die Empfängnis ohne Erbsünde elementar im katholischen Glauben ist, ist bei Anakin also ein wichtiges Kriterium nicht erfüllt, um von ihm als "Jesus" zu sprechen.
Lässt man die Geburt mal außer Acht und betrachtet nur das Wirken im Leben, dann ist eher Luke der Jesus der SW-Saga. Zumindest bis Episode VIII. Vielleicht ist es ja jetzt Rey
George W Lucas
Toller Artikel, wenn auch voll mit aberwitzigen Theorien, aber das macht ihn gerade so lesenswert. Mit der biologischen Klon-Vererbungs-Fantasie bzgl. der Macht war der Autor den Midichlorianern bereits auf der Spur. Theoretisch könnte man einen Jedi inkl. dessen Veranlagung zur Macht klonen. Dass dies nie Einzug in die Saga fand ist natürlich erleichternd. Fand es damals bei der Thrawn-Romanreihe schon etwas seltsam, dass C'baoth nur ein Klon war, aber dieser hatte dann ja auch einen gestörten Geist. Insgesamt hat das EU aus dem Klonen mehr gemacht als die Filme jemals.
Anakin Skywalker in Boba Fett zu identifizieren gehört wohl zu den schrägsten Fan-Theorien die ich je gehört habe. Ich verstehe aber, wieso es zunächst schwer viel, Darth Vader und Lukes Vater als eine Person zu akzeptieren. Abgesehen von der Weigerung oder dem Gedanken „da muss noch mehr dahinter stecken“. Beide Figuren wurden in ANH auch einfach unterschiedlich dargestellt. Darth Vader galt als jung, zum Zeitpunkt seines Falls auf die dunkle Seite immer noch ein Schüler ( „Als ich euch verließ …“ ), Lukes Vater wohl ein wenig älter ( „ und er war ein guter Freund.“ ). Zudem wurde in ANH nicht gerade der Hinweis gegeben, dass Vader der ehemals beste Pilot der Galaxis wäre.
RotJ hat so gesehen die einfacheren Wege gewählt. Vader war wirklich Lukes Vater, der Imperator einfach ein noch böserer und noch mächtigerer Charakter, die andere Hoffnung einfach Leia. Zu der Dreiecks-Romanze kam es erst gar nicht. Boba Fett starb kurz um ohne großes Geheimnis um ihn, es gab wieder einen Todesstern statt die imperiale Hauptwelt als Ort der finalen Schlacht zu zeigen. Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass die Wookies auch aus Kostengründen durch die Ewoks ersetzt wurden, ist es verständlich, dass RotJ nicht jeden und nicht vollends überzeugt, bis heute.
Jacob Sunrider
Ein wahrlich bemerkenswerter Artikel, der erstaunlich viele Analogien zur den spekulativen Fan-Theorien der Gegenwart aufweist:
* Schon damals fragte man sich nach der wahren Herkunft von Schlüsselfiguren und brachte diese mit bereits bekannten Charakteren fälschlicherweise in Verbindung (Der Imperator ist der geklonte Obi-Wan).
* Schon damals gelang es den Machern, die öffentliche Meinung auf die falsche Fährte zu locken (Darth Vader sagte nicht die Wahrheit, Lukes wirklicher Vater muss daher noch am Leben sein. Luke und Leia werden in absehbarer Zeit ein Paar).
* Schon damals wurde seitens des Publikums der Anspruch auf Integrität der Gesamtsaga erhoben (siehe dazu die spekulativen Äußerungen zur PT) und damit einhergehend falsche Schlussfolgerungen gezogen. Bemerkenswert dabei finde ich, dass zu diesem Zeitpunkt (1980) von Episode VII-IX nirgendwo die Rede ist. Offenbar muss Lucas eine Fortsetzung der Hexalogie erst nach ROTJ ins Auge gefasst haben.
@GWL:
"Ich ziehe nur zweierlei aus dem Artikel: einmal den Umstand, dass nach TESB tatsächlich diskutiert wurde, ob Vader Luke die Wahrheit gesagt hat oder nicht."
An diese Diskussion kann ich mich noch gut erinnern. Kaum jemand glaubte damals, dass Vader im legendären Vater-Moment die Wahrheit sagte.
"Wurde der Film auch dafür kritisiert, dass er nicht die Antworten lieferte, die Fans sich vorher ausgedacht haben?"
Gute Frage. Ich selbst kann mich nicht daran erinnern, dass man TESB deshalb einen Strick daraus drehen wollte, weil er die famosen Fantheorien nicht erfüllte. Das Publikum von damals erhob auch wesentlich geringere Ansprüche als heute und es stelle seinerzeit auch kein Problem dar, drei Jahre lang auf Antworten warten zu müssen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 17:23 Uhr)
DerAlteBen
Natürlich sind die Theorien von 1980 lustig, aber manches war doch gar nicht so weit weg.
Am Ende war nicht "Darth Vader" der Klon, sondern "Boba Fett"
Die Idee, dass Darth Vader ein Klon von "Anakin Skywalker" ist und sich deshalb als Vater von Luke ausgeben kann, finde ich ganz kreativ.
Gleichzeitig beschreiben sie "Anakin" als Sklavenjungen in Teil 1, der freigekauft wird. War ziemlich nah dran.
Noch ein Satz zum Bezug auf Fan-Theorien und Episode VIII: Fan-Theorie sind lustige Unterhaltung. 90% davon ist frei erfunden, man vertreibt sich als Fan damit die Wartezeit zum nächsten Kinofilm.
SPOILER zu Episode VIII !!!
Bei der Sequel-Trilogie erleben wir jedoch, dass sich die Star Wars Saga von einer Familien-Saga (um die Skywalkers) zu einer Saga um den Jedi-Orden wandelt. Viele Fans wollten eine möglich einheitliche Star-Wars-Filmreihe haben: Rey sollte eine Skywalker oder Solo sein, Snoke ein Bösewicht mit Bezug zu den älteren Filmen. Damit die Saga einfach "runder wirkt".
Gleichzeitig wurde das auch immer so offiziell vermittelt. Die Episoden-Filme sind die "Skywalker-Saga". Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn viele Zuschauer in Rey eine Skywalker gesehen haben.
Wenn das von den offiziellen sogar so verkündet wird, darf man sich nicht wundern, wenn Teile des Fandoms sauer sind.
Pepe Nietnagel
Sehr schöner Artikel! Vielen Dank an SWU für die Riesenarbeit!
Der Artikel zeigt, dass während des Erschaffens der OT nicht alles in Stein gemeißelt bzw. vorausgeplant gewesen war. Es gab viele Änderungen.
"Soll Obi-Wan also Jesus Christus sein? Ja und nein. Obi-Wan ist tausend Generationen weiter als der erste Jedi, der der Jesus des Kriegs der Sterne gewesen wäre. Der erste Jedi war wahrscheinlich ein Wissenschaftler anstelle eines religiösen Fanatikers, der erkannte, dass seine Fähigkeit, Wunder zu vollbringen, nicht göttlich war, sondern durch DNS-Doppelhelix weitergegeben werden konnte."
Snoke?
@DerAlteBen
"Bemerkenswert dabei finde ich, dass zu diesem Zeitpunkt (1980) von Episode VII-IX nirgendwo die Rede ist."
Im Artikel aber schon:
>Und was ist mit dem Imperator? Wird er die nächste Episode überleben und in der dritten Trilogie, die weitere 20 Jahre in der Zukunft angesiedelt ist, wiederkommen? <
>Doch viele der alten Regionalgouverneure haben nach wie vor ihre eigenen Flotten, und 20 Jahre später ist Leia immer noch auf dem Thron und Han kämpft in diversen Kriegen, während Luke sich fragt, ob sein Freund tatsächlich für die Wiederherstellung der Republik kämpft oder nicht eher für Leias Thron. Das aber ist dann eine andere, dritte Trilogie. <
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 16:46 Uhr)
StarWarsMan
@ DerAlteBen:
- " Bemerkenswert dabei finde ich, dass zu diesem Zeitpunkt (1980) von Episode VII-IX nirgendwo die Rede ist. Offenbar muss Lucas eine Fortsetzung der Hexalogie erst nach ROTJ ins Auge gefasst haben."
Die Episoden VII bis IX waren damals schon lange Thema. So berichtete Mark Hamill doch immer wieder, dass Lucas 1976 in Tunesien mit ihm darüber gesprochen hatte, und auch in den ursprünglichen Entwürfen zu SW spielten sie eine Rolle. Die Entscheidung zur Hexalogie fiel erst während der Vorbereitungen zu RotJ, die so kräftezehrend waren, dass Lucas SW mit Episode VI zum Abschluss bringen wollte und deshalb diesen Film auch entsprechend umschrieb. Viele der Änderungen (vorgezogener Auftritt des Imperators, Luke und Leia Geschwister) sind darauf zurückzuführen.
George W Lucas
Malgus
@StarWarsMan:
Danke, das hatte ich glatt übersehen und hätte mich auch gewundert, wenn dem nicht so gewesen wäre. Ich las das erste Mal im Jahr 1983 von Lucas` ST-Plänen.
@Malgus:
"Kylo ist bereits ein Solo und spätestens seit TLJ wohl auch die interessanteste Figur der ST."
Korrekt. Und da seine Mutter ja auch eine Skywalker war, wurde von offizieller Seite auch nichts Falsches versprochen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 17:18 Uhr)
DerAlteBen
Lord Genampf
@DerAlteBen
"Danke, das hatte ich glatt übersehen"
Das freut mich, wenn ich helfen konnte.
"und hätte mich auch gewundert, wenn dem nicht so gewesen wäre. Ich las das erste Mal im Jahr 1983 von Lucas` ST-Plänen."
Da kenne ich mich leider gar nicht mit aus. Interessant ... Ich war ja ganz überrascht, jetzt zu lesen, dass die ST schon 1980 geplant war. Hatte immer gedacht, Lucas hätte die gesamte, damals konzipierte ST bereits in ROTJ integriert.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 17:32 Uhr)
StarWarsMan
@Vader=Vater
Als Vader am Ende von Tesb telepathisch Kontakt mit Luke aufnimmt und Luke intuitiv "Vater" sagt, war für mich immer klar, dass es war ist.
Das Klonen bietet natürlich storymäßig viele Möglichkeiten und Hintertürchen.
Allerdings ist es schon sehr Science Fiction und weniger Fantasy.
Die Kamino Klonfabrik war für mich immer weit weg von SW, war mehr Star Trek.
"Klon" hätte ja auch ein Sonnensystem sein können, als Kenobi von den Klonkriegen sprach.
Der Klon-Handlungsstrang in der PT ist für mich keine Bereicherung der Saga, bringt eher ein perverses Element rein.(Jedi verheizen kopierte Menschen)
Joruus C'baoth (Zahn kann SW-Namen) hat mir als Figur immer gefallen, hätte ja auch nicht unbedingt ein Klon sein müssen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 17:41 Uhr)
Rieekan78
"Klonen" ist auch nichts, womit ich SW in Verbindung bringen würde. Da Lucas diesen damals gerade beliebt werdenden Begriff aber in seinen Film geworfen und mit wichtigen Figuren verbunden hat, stand er für die Prequels natürlich in der Pflicht, ihn mit Inhalt zu füllen. Und da kommt man meiner Ansicht nach nicht ums tatsächliche Klonen herum, denn Alternativen wie ein "Klon-System" wären schon arg komisch. Gerade in einer Zeit in der diese Technologie zumindest in der Fiktion "normal" ist und jeder weiß, was dahinter steht. Problematisch wird für meinen Geschmack die Gesamtheit der Ideen, die Lucas schließlich für die PT entwickelt hat: Klonarmee, Droidenarmee, komplett am Computer erschaffene Frosch-Alien-Armee. Geonosis ist eine einzige Materialschlacht, in die die paar Menschen hineinkopiert wurden. Einzeln betrachtet klingt alles erstmal spannend und aufregend, und natürlich kann man sich mit der damals gerade abhebenden Technologie austoben und neues Terrain im Filmemachen erkunden. Nur geht den Filmen für mich damit jede Menschlichkeit flöten, und das Staunen über das Spektakel verdrängt das Mitfühlen, das für die insgesamt ja tragische Geschichte sehr wichtig ist. Der Fall der Republik ist emotional belanglos, weil niemand zu sehen ist, der darunter leidet, bzw. niemand außerhalb der Führungselite, der sich für ihren Erhalt einsetzt und dafür in die Schlacht zieht. Bestünde die Armee der Republik aus Rekruten - z.B. ein Zusammenschluss der planetaren Streitkräfte ihrer Mitgliedssysteme, ähnlich der NATO - wäre es mir leichter gewesen, mich auf die Seite zu schlagen, auf der ich als Zuschauer stehen muss, um emotional betroffen zu sein, wenn sie scheitert. Eine Klonarmee ist aus der PT kaum noch wegzudenken, aber sie muss ja auch nicht verschwinden - sondern auf der Seite der Separatisten kämpfen. Üblicherweise sollte es der Antagonist sein, der seinen Soldaten die Menschlichkeit und Individualität raubt und sie skrupellos als Kanonenfutter verheizt. Die Pointe der Geschichte bliebe davon übrigens völlig unberührt, denn die besteht ja darin, dass die Republik zum Imperium wird. Welche Seite sich der Klonarmee bedient, spielt dabei keine Rolle. Ein Feind, der seine Armee bei Bedarf nachzüchten und die Republik so mühelos überrennen kann, wäre erst recht eine Gefahr, die Palpatine für seine Machtübernahme und die Ausrufung des Imperiums nutzen könnte.
Zumal die Klone dann ja auch wieder abgeschafft werden und die Truppen des Imperiums aus normalen Menschen bestehen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 18:31 Uhr)
George W Lucas
Ich denke einfach, dass sich die Jedi nicht einer illegal gezüchteten Klonarmee hätten bemächtigen dürfen. Das passt ethisch gar nicht. Es wird ja auch nicht als Gewissenskonflikt der Jedi inszeniert, die mit schweren Schuldgefühlen einen solchen Schritt mitgehen.
Die Jedi hätten sich viel eher aus den Geschehnissen der Republik zurückziehen müssen. Sie stellen sich ja erst gegen den Kanzler, als Anakin offenbart, dass er ein Sith ist.
Klar, viele würden jetzt anbringen, dass die Jedi eben blind und hochmütig waren, etc.
Aber um den Jedi überhaupt mal was positives abzugewinnen, wäre es besser gewesen, wenn sie sich sich abgewandt hätten und Palpatine sie dann eben gejagt hätte.
So wie die Jedi bisher in der Saga wegkommen, inklusive Lukes Orden nach Ep6, scheint das ein desaströser Haufen zu sein, der so gar nichts auf die Reihe kriegt und immer falsch liegt.
Rieekan78
@GWL
Erstaunlicherweise war damals (1978) mein erster Gedanke, als Obi Wan die Klonkriege erwähnte, das die Klone rebelliert haben und die Jedi sie bekämpft haben.
Viel erstaunlicher ist allerdings die Tatsache, dass ich als 6-Jähriger bereits was mit dem Begriff "Klon" anfangen konnte. Es kam in irgendeiner Fernsehserie mal zur Sprache und ich fragte meinen Bruder (selber großer SciFi Fan) danach. Er hatte mir dann erklärt (ohne die ganzen technischen und biologischen Details), dass es sich um künstlich erschaffene gezüchtete Menschen handelt. Und ein künstlicher Mensch war damals halt irgendwie was schlechtes, was böses für mich, ähnlich wie Frankensteins Monster, also war für mich klar, dass sie die Gegner der guten Jedi waren.
Der Gedanke, dass sie auf der selben Seite gekämpft haben, ist mir komischerweise nie gekommen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 18:30 Uhr)
Deerool
@StarWarsMan:
"Hatte immer gedacht, Lucas hätte die gesamte, damals konzipierte ST bereits in ROTJ integriert."
Letztendlich tat er dies auch. Es gab früher einmal auf der SWU-Website in der FAQ-Sektion eine Beschreibung der 9er- und 12er-Episoden-Pläne von Lucas, die zeigten, dass diese mehr oder weniger in die Hexalogie integriert wurden.
@Deerool:
"Viel erstaunlicher ist allerdings die Tatsache, dass ich als 6-Jähriger bereits was mit dem Begriff "Klon" anfangen konnte."
Tatsächlich? Mir sagte dieser Begriff damals noch gar nix. Ich glaube, ich hielt ihn deshalb auch für ein System.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 18:32 Uhr)
DerAlteBen
@DerAlteBen
Muss mir echt mal den Rinzler anschaffen.
Ja, das ist wirklich sehr spannend. Demnach ist wohl die (Treatments) ST eine von Lucas relativ neu konzipierte Trilogie. Er hatte damals sehr chronologisch überlegt, die OT fortzusetzen, also eher nicht mit einem Zeitsprung von >30 Jahren nach VI.
@ "Klonarmee"
Ich hatte mich damals als Bub gefragt, was das mit Clowns zu tun hat. Mein Vater erklärte mir dann, dass es sich bei Klonen um künstlich erschaffene Menschenkopien handele. Da konnte ich mir unter den Klonkriegen noch weniger vorstellen.
(zuletzt geändert am 06.01.2018 um 18:44 Uhr)
StarWarsMan
@StarWarsMan:
"Demnach ist wohl die (Treatments) ST eine von Lucas relativ neu konzipierte Trilogie."
Ja, sieht ganz danach aus, denn in den alten ST-Plänen aus den 80ern war von einer dritten Skywalker-Generation noch nicht die Rede. Eine solche bestätigte Lucas erst in einem Interview zu seinen neuen ST-Treatments.
DerAlteBen
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