Während wir noch tief in der Weihnachtspause stecken, ist Blue Milk Blues auch am Ende dieses Monats wieder auf Sendung. Das Thema ist diesmal überraschungsärmer als gewöhnlich: Natürlich geht es um Die letzten Jedi. Und natürlich gibt's dabei haufenweise Spoiler:
BMB 24: Green Milk Blues – Wir besprechen The Last Jedi
Wir hatten keine Eile mit unserer Besprechung von Episode VIII: Die letzten Jedi. Auch wenn vielleicht schon fast alles über den Film gesagt wurde und Backlash sowie Backlash zum Backlash fast schon wieder abgeebbt sind, wollen wir Euch unsere Besprechung nicht vorenthalten. Mit dabei sind Andi und Fabi, die Ihr schon aus den ein oder anderen BMB-Folgen kennt.
In vertrauter Runde verarbeiten wir das, was wir da gerade gesehen haben. Gehören wir zu den Hatern oder den Apologeten? Wem war der Film nicht ikonoklastisch genug? Und was ist die Onkel-Otto-Trilogie? Die Antworten auf das alles und mehr findet Ihr in dieser Folge. Viel Spaß dabei!
Auf Kommentare zur Folge freut sich Tobi wie immer auf BlueMilkBlues.de und bei iTunes.
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Wisst ihr was Luke darüber denkt?
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RenKn1ght
@McSpain: Ja, hätte er. Er will von Holdo schließlich nur eine Bestätigung, dass die Situation nicht so aussichtslos ist, wie sie scheint. Und ein GUTER Anführer hätte ihm auch diese Versicherung gegeben, aber nicht so Vizeadmiral Lassmichinruh vom Sternenkreuzer Whogivesashit... Holdo ist die Person, der letztendlich alle Schuld zufällt. an Poes Meuterei, über Finns und Roses Mission, die letztendlich darin mündet, dass DJ die Transporter an Hux verrät, was zur Zerstörung einiger Transporter und der überhasteten Flucht vom Planeten Whatsitsname führt. Alles wäre vermeidbar gewesen, wenn sie nur einen Funken Hoffnung (ironisch, nicht war?) in ihm erweckt hätte. Wie so ein akkumuliertes Versagen von Führung jemals Vizeadmiral geworden ist, erschließt sich mir nicht...
Aber bei dem Film liegt leider wesentlich mehr im Argen als das...
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 21:15 Uhr)
Jarik Kiray
@McSpain
"Aber hey. TFA ist jetzt plötzlich toll. Also nur zwei Jahre bis Episode 9 das neue Böse wird."
Und wir haben es immer gewusst.
Ja, es ist immer der aktuelle Film der zerrissen wird. Ausnahme war zum großen Teil RO, nur den hat ein schlimmeres Schicksal ereilt, kein Mensch redet mehr davon...
Mich ärgert die erzählerischen Holprigkeiten ja auch, weil sie dem Film Höheres verwehren, zu das er nämlich in der Lage wäre, sobald die Stimmen abgeklungen sind, dass Luke Skywalker Milch trinkt, oder es ein paar humoristische Einlagen zu viel gibt. Denn dann hätte TLJ wirklich dieses wegweisende Werk sein können, mit so ein paar Stellschrauben hier und da...
Trotzdem denke ich, mit etwas Abstand werden wir über diese Episode noch ganz anders umgehen können (hoffentlich), und natürlich hängt es auch davon ab, wie Episode IX die Trilogie beenden wird. Aber eines wissen wir mit Sicherheit, so manches Fandasein wird auch Abrams 2019 routiniert in eine schwere Krise stürzen.
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 21:15 Uhr)
@ McSpain
ad A) Ja, vor allem hätte das auch die anderen Leutchen beruhigt und einer Meuterei den Zahn gezogen.
ad B) Nein, hier sehen wir keinen durchhierarchisierten und professionell strukturierten Militärapparat, sondern eine paramilitärische Gruppe von Rebellen. Hier ist Hoffnung für die wenigen Hundert Leutchen alles, denn es geht ums nackte Überleben
Der Drehbuchautor lässt Holdo diese skurrile Geheimniskrämerei betreiben, damit er für die übrigen Figuren ein wenig Handlung konstruieren kann. Hier wird konstruiert, nicht entwickelt. Das kann einem gefallen, muss es aber nicht.
Die Geschichte mag das Scheitern thematisieren, aber darf trotzdem nicht in ein Scheitern des Drehbuchs münden, denn auch solche Geschichten sollten logisch entwickelt werden.
Offensichtlich hat man es Holdos Genialität zu verdanken, dass ihr plötzlich noch zur rechten Zeit der Einstein gekommen ist.
Auch das Tarnen der Transporter (Neuheit im SW - Universum?) schien für selbst den mit allen Wassern gewaschenen Poe eine Weltneuheit gewesen zu sein. Dass wir die getarnten Transporter als Kinogänger trotzdem noch sehen - okey....
Und nein, ich habe keinerlei Probleme damit, dass der Film vielen Leuten gefällt.
Sam the Learner
@Jarik Kiray
Ist Dir mal der Gedanke gekommen, dass die Darstellung Holdos und die gesamte Situation auf dem Widerstandsschiff von RJ genau so beabsichtigt war? Um Inkompetenz und Arroganz zu zeigen? Man kann sich darüber natürlich aufregen und es als "Quatsch" abtun, aber wenn RJ es exakt so haben wollte, dann spricht Deine Ereiferung doch eigentlich für den Film ... Will sagen: Deine Reaktion z. B. über Holdo ist genau die Reaktion, die RJ haben wollte.
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 23:42 Uhr)
StarWarsMan
@Jarik, Sam:
Ich betone es noch einmal und danach gebe ich es auf:
Holdo macht natürlich einen Fehler. Es ist der Sinn des Films und ihrer Figur einen Fehler zu machen und am Ende dennoch sich als Heldin zu erweisen indem sie sich opfert.
Schaut euch einen beliebigen Militär/Kriegsfilm an und ihr werdet exakt diese Art Figur finden. Den ungemütlichen fiesen Admiral/General, der dem Helden des Films nicht vertraut und/oder alle anderen in das Verderben stürzt.
Wir als Zuschauer sind es gewohnt diese Figur zu hassen und zu wissen, dass unser Held mit seinem geheimen Plan am Ende alles geradebiegen wird. Hier baut das Drehbuch also aus den Konventionen eine Erwartungshaltung auf, die er dann mit einer bittere Pille Realität wieder unter dem Boden wegzieht.
@Snakeshit:
Ich gebe mich seit knapp 20 Jahren nicht der Illusion hin perfekte Filme zu bekommen oder zu sehen. Und wenn, dann nie im Leben in einem großen etablierten Franchise.
Klar ist TLJ an Stellen holprig. War es aber schon in jedem Teil und das gehört irgendwie auch dazu. Aber es ist doch wirklich skuril. TFA war ein sauberer professioneller vorhersehbarer Film, der aber inhaltlich ziemlich mager war. TLJ ist das fast komplette Gegenteil. Holprig, ungeschliffen, kitischig und unerwartet und dafür so reich an Themen, Motiven, Charakterbögen, Brückenschlägen die OT und PT aufwerten und aneinanderrücken.
Ich bin über beide Filme aufgrund ihrer überzeugenden Stärken froh und verzeihe ihnen ihre kleineren Fehler, die auch beides mal stark in den Stärken und Schwächen der Macher verortet sind.
@Sam:
Nein. Das Drehbuch macht da keinen Fehler. Die Figuren machen Fehler. Holdo will heimlich die Transporter nach Crait starten und fürchtet sich vor einem Leak oder einem Fehler, weshalb nur ganz wenige Offiziere eingeweiht sind. Das ist im Nachhinein ein Fehler von Holdo, aber kein Fehler des Drehbuches.
Wobei.. Mir fällt gerade auf, dass es ja Poe ist, der Finn über Funk den Plan von Holdo verrät und dadurch erfährt es dann DJ und der verrät es der FO. Heißt also hätten Holdo/Leia den Plan weiter vor Poe geheim gehalten, dann wäre am Ende auch der Plan von Holdo aufgegangen.
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 21:37 Uhr)
McSpain
@Jarik Kiray
" Und ein GUTER Anführer hätte ihm auch diese Versicherung gegeben, aber nicht so Vizeadmiral Lassmichinruh vom Sternenkreuzer Whogivesashit."
Niemand hätte je behauptet, Holdo wäre eine gute Anführerin. Sie war einfach die letzte Alternative, um die Führung zu übernehmen. Denn sie war ja nicht mal auf dem Flagschiff stationiert. Und wäre Ackbar nicht getötet worden, wäre auch niemand auf die Idee gekommen Holdo an die Spitze zu setzen. Und ein paar gute Qualitäten wird sie schon gehabt haben, denn im Gegensatz zur FO oder dem Imperium bekommt einen Posten beim Widerstand nicht durch Beziehungen oder aristokratische Geburt sondern eher durch Leistungen. Und Holdo scheint schon etwas bewunderungswürdiges geschafft zu haben, denn zumindest Finn kennt ihren Namen ja von einer Aktion, die sie mal geleistet hat (mir fällt jetzt bloss nicht mehr der Name der Schlacht ein, den Finn im Zusammenhang mit ihrem Namen brachte. )
Vielleicht ist das genau Holdos Führungsstil oder war es als sie noch ihre eigene Einheit befehligte. Sie arbeitet die Pläne aus, sie trägt dafür die Veranwortung, sie erteilt die Befehle. Und natürlich erwartet sie, dass ihre Befehle befolgt werden, selbst wenn nicht jeder kleine Soldat in ihren Endplan eingeweiht ist. Sie mit anderen zu teilen, die rangmässig unter ihr stehen, bedeutet für sie die Verantwortung auf andere abzuschieben. Das liegt ihr nicht.
Die Reaktion von Leia, als sie sich von Holdo verabschiedet, zeigte mir eigentlich klar und deutlich, das Leia in den Plan eingweiht war. Es war also kein wirklich spontaner Plan. Dennoch hielt es auch Leia nicht für notwendig den Plan mit Poe durch zu diskutieren, sondern sie betäubt ihn lieber.
Denn ich kann mir auch sehr gut vorstellen, warum man Poe nicht ins Vertrauen gezogen hat, denn der Plan drängt ihn in eine passive Rolle als Zuschauer. Er kann nichts machen, um etwas zum gelingen dieses Planes beizutragen. Das ist für einen Hot Shot Piloten wie Poe nur schwer zu ertragen. Er hätte diskutiert und versucht Holdos Platz als letzter Mann an Bord einzunehmen. Dafür hatten sie aber keine Zeit mehr, also hätte Holdo oder Leia ihm befehlen müssen in den verdammten Transporter zu steigen. Aber wie Poe es mit dem befolgen von Befehlen hält, haben wir ja am Anfang des Filmes gesehen.
Aber Leia wird nicht angegiftet dafür, obwohl auch sie nicht anders gehandelt hat. Sondern nur Holdo, weil sie eine neue Figur ist mit einer Frisur und einem Auftreten, dass für die Situation als unpassend empfunden wird.
Deerool
Ah, natürlich, wenn RJ wollte, dass ich diesen Film mit nahezu jeder Faser meines Herzens verabscheue und ich ihn für eine Schande des Star-Wars-Universums halte, dann, nun, Ehre, wem Ehre gebührt...
Wobei ich allerdings bezweifele, dass RJ das überhaupt vorhatte. Ich denke eher, dass er bescheuerte Ausreden gebraucht hatte, um seine Charaktere auf Abenteuer zu schicken, die keine Sau gebraucht hätte, wenn die Führer der Resistance auch nur ansatzweise Kompetenz gezeigt hat. Ganz ehrlich, dieser Film ist einfach nur schwachsinnig...
SPOILER:
Und wenn er das mit Absicht getan hat? Dann finde ich es einfach nur traurig, wie jemand das nur hat tun können.
Warum gegen alles gehen, wofür Luke steht? Warum sollte der Mann, der an das Gute in Darth Vader, dem zweitgrößten Bösewicht der Galaxis geglaubt hat, seinen Neffen, den Sohn seiner Zwillingsschwester und seines besten Freundes, auch nur für einen Moment umbringen wollen?
Warum sollte Snoke, der so eins mit der Macht war, es nicht bemerken, wenn sich Reys Lichtschwert bewegt?
Warum sollte ein Vizeadmiral nicht die Führungsqualitäten haben, seine Männer unter Kontrolle zu haben?
Warum sollte die FO nicht einfach Schiffe rufen, um dem Kreuzer den Weg abzuschneiden?
Warum den Kreuzer nicht schon im Orbit des Planeten angreifen? Warum nicht von vornherein Jäger ausschleußen?
Warum konnte Leia ihren Weltraumspaziergang überleben, Raketen, Schrapnellen, Dekompression zum Trotz?
Warum kann Rey nach einem Tag Training es mit den Prätoren aufnehmen?
Warum? Warum? Warum?
Die einzige Antwort: Weil RJ es so wollte. Und das ist eine miese Antwort für einen miesen Film.
Darum bleibt mir nur eines zu tun. Das, von dem ich gehofft hatte, es nie schreiben zu müssen:
JJ, komm zurück.
Jarik Kiray
@McSpain
"Und wenn, dann nie im Leben in einem großen etablierten Franchise."
Ich würde zu mindestens wagen zu sagen, dass es in diesem Saga-Rahmen nicht mehr möglich ist. Was Ableger und vielleicht Johnsons neue Trilogie angeht, ist da anderes möglich. Allerdings sind auch hier gewisse Dinge einfach vorgeschrieben.
"Klar ist TLJ an Stellen holprig. War es aber schon in jedem Teil und das gehört irgendwie auch dazu."
Insgeheim hatte ich auch die Hoffnung, dass Rian Johnson so etwas nicht passieren würde. Ich hatte schon erwartet, dass der Film natürlich nicht jeden glücklich machen wird, alleine die Ausgangssituation mit Luke Skywalker würde für Kontroversen sorgen (und so ist es ja auch gekommen), aber ich hätte zu mindestens mit einer etwas eleganteren Handlungsführung gerechnet. Aber ich bin auch der Meinung das die Kritik daran in ihrer Gewichtung erstaunlich ist. Immerhin, abgesehen von der Erwartungshaltung, sind das relativ normale Probleme von großen Ensemblefilmen mit mehreren Handlungssträngen.
"Holprig, ungeschliffen, kitischig und unerwartet und dafür so reich an Themen, Motiven, Charakterbögen, Brückenschlägen die OT und PT aufwerten und aneinanderrücken."
Ich finde auch, dass der Film unkonventioneller wirkt als viele das einem glauben machen wollen. Das bisschen absonderliche und unerwartete, dass sich vor allem im Humor widerspiegelt, ist nicht das play it safe was viele denken. Es ist genau das Gegenteil. Aber auch hier spielt, wie schon bei TFA, die Gewichtung der Kritikpunkte eine interessante Rolle.
"Ich bin über beide Filme aufgrund ihrer überzeugenden Stärken froh und verzeihe ihnen ihre kleineren Fehler, die auch beides mal stark in den Stärken und Schwächen der Macher verortet sind."
Auf jeden Fall, ich kann mich zwar immer noch nicht richtig entscheiden, welche Variante mir besser gefällt, aber im Zweifelsfall muss ich das auch nicht. Was ich zudem auch positiv überraschend finde, ist das Johnson Abrams Vorarbeit durch und durch würdigt, in dem er tonal und inszenatorisch seinen Film auf TFA aufbaut. Es ist für mich daher auch völlig überzogen zu denken, Johnson würde mit TLJ Abrams den Mittelfinger zeigen, nur weil er Snoke um die Ecke gebracht hat. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben bisher noch nicht den Fall gehabt, dass zwei Trilogieteil so stilistisch nah bei ein ander liegen. Und das ist eine Errungenschaft der ST bis hier hin, und wird mit Abrams Episode IX wohl auch so bleiben.
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 22:03 Uhr)
Das einzige was hier miese ist,dass man seine Träume aufgegeben hatte und man alles ernstes eine Logik in einem Star Wars Film erwartet.
Dass man alles in Frage stellt was der Regisseur für Visionen hat und es mit Füssen tritt,nur weil die eigenen Erwartungen nicht erfüllt wurden. Das ist traurig.
Als ob die,die ST mögen und als Fortsetzung der Sage sehen, nur noch Freaks sind,die zufrieden mit bunten Bilderchen wären und null Ahnung von Filmen haben.
Und was noch trauriger ist,dass man Vergleiche auf Biegen und Brechen in der OT sucht,nur um sich irgendwie bestätigt zu fühlen.
Kein Film ist und wird perfekt werden. Selbst Biographie Filme werden nicht 1:1 wiedergegeben und es wird etwas dazugedichtet. Das ist halt Film. Man taucht in eine Traumwelt ab.
Doch wer keinen Spass mehr an Star Wars findet,der sollte es sein lassen. Eindeutig zu alt für den Scheiss.
LightandDark
@Jarik Kiray
"Warum sollte der Mann, der an das Gute in Darth Vader, dem zweitgrößten Bösewicht der Galaxis geglaubt hat, seinen Neffen, den Sohn seiner Zwillingsschwester und seines besten Freundes, auch nur für einen Moment umbringen wollen?"
Warum sollte der Mann, der voller Wut auf den Imperator losgegangen ist, weil seine Freunde draussen im All starben oder der Darth Vader nur besiegen konnte, weil er mit furchbarer Gewalt und Wut auf den dunklen Lord einschlug, als dieser ihm offenbarte, sich möglicherweise seiner Schwester zu bemächtigen und sie auf die dunkle seite zu ziehen, nicht auch einen Augenblick über den Mord an der kommenden Geisel der Galaxis nachdenken?
Weil Luke trotz aller Lehren durch Yoda, trotz aller Übungen, nach wie vor ein Mensch ist. Ein Mensch mit Gefühlen, mit Emotionen. Er kann seine Gefühle sicherlich besser kontrollieren, er kann sie aber nicht komplett abschalten und zu einer Maschine werden. Denn dann würde er seines Vaters Schicksal teilen, wie es ihm in der Höhle von Dagobah als eine mögliche Zukunft offenbart wurde, als der Vader Projektion den Kopf abschlug und sein Gesicht unter dem Helm zum Vorschein kam.
Und wenn Luke in Ben Solo das pure Böse bemerkt hat und was aus ihm werden wird und was das für die Galaxis bedeuten kann, dann könnte Luke, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick, zu der Erkenntnis kommen, das er Milionen von Leben retten könnte, wenn er es bereits im Keim ersticken würde.
Davon abgesehen hat er ja in der selben Sekunde bemerkt, dass er es nicht tun konnte, ebenso wenig wie er seinen Vater töten konnte und der Zorn verrauchte beinah ebenso schnell wie er aufgeflammt war. Jemand, der sich schlechter im Griff gehabt hätte, hätte vielleicht ein zwei Sekunden länger gebraucht und zugeschlagen.
Aber Luke wurde auch klar, dass er für sich das richtige getan hatte, als er auf den Mord verzichtete, dafür aber das Blut Milionen andere Leben nun an seinen Händen kleben würde, weil er Kylo Ren nicht aufgehalten hat. So etwas kann einen schon echt fertig machen.
Deerool
Wird in HdR und Harry Potter Foren auch so ausgeteilt? Ich glaube Extrempositionen sind generell nicht gut. Sich als Fan zu entschuldigen, ist absoluter Blödsinn. Aber als Kritiker wird man von extremen Fans auch nicht viel anders behandelt.
Filme mit Punkte zu bewerten find ich generell schon eher fragwürdig. Letztlich kann man einer subjektiven Argumentation folgen und für sich selber entscheiden, was man wie stark gewichtet. 1 von 10? Ernsthaft, sowas kann ich kaum ernst nehmen. Da gehts nur drum, ein Statement der eigenen Enttäuschung abzugeben, nix weiter. Es dürfte heuer wirklich schwer sein, Filme zu finden, die so mies sind, dass alles daran falsch ist. Aber eine ehrliche Auseinandersetzung ist oftmals auch gar nicht das, was angestrebt wird.
Ich merk doch im Kino schon, welche Szenen Reaktionen ziehen, welche nicht und wie diese erfolgen. Klar ist auch, dass Szenen, die nicht gefallen, auch viel kaputt machen können. Aber bei einer ausgewogenen Betrachtung, sollte man den Frust das Gute ausblenden lassen.
Ich bin kein ausgesprochener Fan von TFA, aber allein die Szene, als Han zu seinem Sohn runtersteigt, es war mucksmäuschenstill im vollen Kinosaal. Jeder wusste, was passieren würde, das ungute Gefühl baute sich allmählich auf. Sowas kollektiv wahrzunehmen machte den Moment noch besonderer. Ich fands die gelungenste Szene des Films. Dazu würd ich auch den BB8 Humor zählen. Und das waren längst nicht alle Momente.
Betrachte ich die PT heute, fallen mir die störenden Szenen auch stärker auf, als damals. Hat mir damals wie heute aber letztlich nicht den Spass getrübt. Kann mich noch gut erinneren, wie angespannt ich war, als es mit den Jedi zu Ende ging.
TLJ reiht sich da schön ein. Gute Szenen und Sachen, die nicht funktionieren. Für mich überwiegt der positive Eindruck, auch wenn ich nicht hellauf begeistert den Kinosaal verlassen habe. Ich denke, wenn man zum einen oder anderen Extrem tendiert, läuft man Gefahr sich entweder alles schön oder alles schlecht zu reden. Aber, und das ist eigentlich hier das Positive, trifft das mMn auf die wenigsten zu.
Wookiehunter
Renistance
@Snakeshit
Echt? Darum gab es Diskussionen?
Ist mir so gar nicht aufgefallen, dass man das auch Filmfehler bzw. technischen Fehler interpretieren konnte.
Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die Stille die Dramatik der Szene grandios unterstreicht und mit Sicherheit so gewollt war. Einfach nur die gewaltigen Bilder ohne den Ton oder Musik auf sich wirken zu lassen. Und es war eben auch sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Aber sich beim Kinobesitzer zu beschweren, dass der Ton ausgefallen ist, ok warum nicht, ist auch mal eine Variante....
Deerool
@Renistance
Das ist mMn noch immer das grosse Plus von SW, dass es eben nicht auf einer Buchvorlage basiert. Heute basiert je praktisch jeder Blockbuster auf einer solchen oder auf einem Film. Gerade läuft Jumanji im Kino. Ehrlich, die Remakerei ist noch mal der Tod von Hollywood. Da ist SW sogar ein regelrechter Fremdkörper. Und irgendwie darf man darauf sogar stolz sein. Grad heut noch einen Potter-Fan ausgelacht, was die Reihe doch fürn billiger Abklatsch von Star Wars ist.
Hat sich gut angefühlt.
Wookiehunter
Renistance
@snakeshit
Ja, auch gerade gelesen! Irre dass das manche Leute das für 'ne Tonstörung hielten! -Kopfschüttel - Was ist das nämlich ne geile Szene (ja ich weiß, Starwarsoriginaltrilogieuntypisch) mit ohne Ton, aber wie Dantes Inferno!!!
Einer meiner Lieblingsszenen in "Jedi"
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 23:10 Uhr)
Rebellion
Wookiehunter
@Jarik:
Siehst du und da verliert mich der gestresste Leidende.
Fehlerhafte Charaktere in einen Film zu schreiben ist kein Fehler und "wir" reden auch nichts schön. Der Film selbst hat eine zentrale immens wichtige Szene mit Luke und Yoda die selbst sehr offensichtlich dieses Thema und damit das Motiv des ganzen Filmes aufzeigt. Dieses wiederum findet man in jeder Sekunde des Films wieder.
Also hat RJ die Geschichte nur so doof geschrieben, damit Finn und Rose ein Abenteuer erleben? Klar. Und RJ hätte es in seinem kleinen unfähigen Autorengehirn nicht so schreiben können, dass Holdo Poe um Hilfe bittet und dieser dann Vorschlägt Finn und Rose mach Canto Bight zu schicken und schon wäre der Plot auch im Film gewesen.
Wie bereits gesagt geht es um Versagen und Scheitern. Und um das mit seiner vollen Wucht zu spüren müssen vermeintliche Vorurteile, Erwartungen aufgebaut werden. Wenn Scheitern nicht weh tut ist es viel zu einfach es als etwas Gutes zu interpretieren.
Schade nebenbei dich mit Luke sofort auf eine andere Baustelle zu stürzen. War das mit Holdo also geklärt?
@Snakeshit:
Vielleicht liegt da schon ein sehr großer Polarisierungsfaktor von TLJ. Es zeigt idealisierte Legenden als fehlerhafte Menschen. Es zeigt Imperiale und Rebellen als fehlerhafte Menschen.
Wir sind inzwischen durch Blockbuster rund Gesellschaft darauf getrimmt Extreme und Antihelden und Moralische Grauzone zu feiern, dass wir wirklich so daran verzweifeln Schwäche, Menschlichkeit und Versagen zu ertragen?
Ist doch Schade.
@Deerool:
Und nicht vergessen, dass Lukes Angst vor der dunklen Seite in ROTJ sehr präsent ist. Lukes Angst zu werden wie sein Vater bewahrt ihn am Ende davor Vader zu töten. Diese Angst und Selbstzweifel sind Lukes große Stärke und genau das was die alten Jedi nicht hatten. Kriege führten sie und wurden manipuliert, aber Angst hatten sie nicht davor ausgelöscht oder manipuliert zu werden. Arrogant eben. Auch macht TPM da schon deutlich, dass man Angst als Pfad zur Dunklen Seite sieht während am Ende es Luke's Angst ist die ihn im Licht hält. Generell seine Menschlichkeit, die der alte Orden den Jedi abtrainierte.
Letzten Endes ist es auch diese Angst, die Luke eben nicht Ben töten lässt. Er tut es nicht und schämt sich seiner Gedanken. Ein geringerer Jedi hätte sicher sofort gegen Familienbande und für das große Wohl aller Ben getötet.
@Wookiehunter:
"Und irgendwie darf man darauf sogar stolz sein. Grad heut noch einen Potter-Fan ausgelacht, was die Reihe doch fürn billiger Abklatsch von Star Wars ist."
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 23:21 Uhr)
McSpain
Leute,ich komme bei einer Sache nicht richtig klar.
Als Luke zu Ben sagte,dass er immer bei ihm sein würde,genau wie sein Vater,Han Solo. Was genau meinte er damit?
Kurz davor als seine Projektion verschwand,sagte er noch die Worte " man sieht sich,Kleiner!"
Dieser Spruch passt eher zu Han als zu Luke.
Sprach da durch Luke eventuell Han Solo?
Renistance
@Kiray/Warum konnte es Rey nach nur einen Tag Training mit den Prätoren aufnehmen?
Seltsam, die gleiche Frage stellte ich mir als Luke in Empire, nachdem er ein paar Tage Yoda Huckepack durch den Sumpf getragen hatte, dem damals stärksten Sith (neben Sidious) gegenübertrat und garnichtmal schlecht dabei aussah!
Aber ich würde mich hüten dem unantastbaren Empire Logiklöcher zu unterstellen zumal V mein absolutes Lieblingsmeisterwerk ist!
(zuletzt geändert am 29.12.2017 um 00:14 Uhr)
Rebellion
@renistance
Ich glaube er meinte, dass Han ihn immer im Geiste verfolgen wird. Ben hat seinen Vater ermordet und das wird ihn früher oder später einholen und er wird sich dafür verantworten müssen!
Entweder durch Bestrafung oder durch nicht endenden Alpträumen! Andererseits wäre es schon ziemlich irre wenn Han als "Machtgeistleuchten" in Episode lX wiederkehrt
Rebellion
@ McSpain und generell alle die mitmachen:
Spart euch doch die Zeit und Mühe. Ich persönlich sehe nach den letzten zwei Jahren keinen Sinn darin, irgendwas zu erklären und irgendwen von irgendwas zu überzeugen. Dass ihr immer noch die Lust dazu aufbringt, ist mir rätselhaft. Das kann euch doch keinen Spaß machen, vor allem wenn ihr die Zeit um einen neuen SW-Film doch eigentlich genießen möchtet.
In der Regel erkennt man schon am Tonfall des Ursprungskommentars, ob eine Diskussion etwas bringen wird oder nicht. Also warum wird es immer wieder versucht, wenn man den Verlauf erahnen kann. Wer den Film so mies findet und so enttäuscht von ihm ist, dass er eigentlich nicht mehr darüber diskutieren oder den eigenen Standpunkt verlassen will, der wird doch wegen uns nicht seine Meinung ändern oder plötzlich eine "Erkenntnis" erlangen.
Ich habe mich in diesem Thread schon sehr sachlich mit einem User austauschen können, der vom Disney-Star Wars ganz grundsätzlich nichts hält. Weil gegenteilige Meinungen eben kein Problem sind, wenn man sie normal vorträgt. Haltet euch doch an diese Art von User, und behandelt die anderen als solche, die dieses Forum als Ventil für ihren Ärger nutzen. Es ist doch gut, dass sie das überhaupt irgendwo machen können. In der realen Welt hört einem ja meistens niemand zu, weil man da (zurecht) als verrückt gilt, wenn man sich wortreich und leidenschaftlich zwei Wochen lang und mehr über einen Film aufregt.
(zuletzt geändert am 28.12.2017 um 23:57 Uhr)
George W Lucas
@Renistance
"Als Luke zu Ben sagte,dass er immer bei ihm sein würde,genau wie sein Vater,Han Solo. Was genau meinte er damit?"
Damit meinte er die Schuld, die Ben auf sich genommen hat. Han hat durch diese letzte Geste, also das Streicheln über Bens Gesicht, etwas in ihm eingepflanzt: "Meine Vaterliebe kann durch nichts gebrochen werden. Ich liebe dich selbst in deinem dunkelsten Moment!" Das sagte Hans letzte Geste aus und, nun ja, damit muss Ben jetzt eben leben, dass er die Liebe nicht auslöschen kann. Er wird sich ewig an dieses letzte Streicheln über sein Gesicht erinnern und mit der Schuld leben müssen. Gleichzeitig bedeutet die Geste auch Hoffnung, dass es in Ben doch noch etwas Gutes gibt. Fieser Psychotrick.
"Kurz davor als seine Projektion verschwand,sagte er noch die Worte " man sieht sich,Kleiner!"
Dieser Spruch passt eher zu Han als zu Luke."
Wer weiß ...? Vielleicht hat Onkel Luke zu seinem Neffen immer zärtlich "Kleiner" gesagt, und damit erinnert er Ben an seine Vergangenheit und an schöne Momente mit ihm. Wieder gemeiner Psychotrick. Manipulation. Hat bei Luke durch R2 ja auch geklappt mit Leias Projektionsnachricht an Kenobi.
"Sprach da durch Luke eventuell Han Solo?"
Nicht wirklich. Dennoch könnte Luke das ironisch bzw. Han parodierend gemeint haben, mit einem Fingerzeig in genau diese Richtung. Wer weiß ...?
@George W Lucas
"In der Regel erkennt man schon am Tonfall des Ursprungskommentars, ob eine Diskussion etwas bringen wird oder nicht."
Ja, ab einem bestimmten Zeitpunkt ist das wirklich so. Bis dahin aber lohnt es sich durchaus, seinen Standpunkt mitzuteilen und den Diskussionspartner zum Reflektieren anzuregen. Ich habe es jetzt jedoch auch aufgegeben, zumindest erstmal für heute, da meine Argumente verdreht wurden und es mir zu sehr in die groteske Übertreibung ging. Es geht mir auch gar nicht darum, jemanden umzustimmen. Ich selbst weiß ja nicht, ob ich mit meiner Wahrnehmung richtig liege (kann man das überhaupt?). Ich möchte nur Impulse, ja, Denkanstöße geben.
"Wer den Film so mies findet und so enttäuscht von ihm ist, dass er eigentlich nicht mehr darüber diskutieren oder den eigenen Standpunkt verlassen will, der wird doch wegen uns nicht seine Meinung ändern oder plötzlich eine "Erkenntnis" erlangen."
Es geschehen bisweilen noch Zeichen und Wunder. Soll es ja geben.
Bezogen auf einen Kommentar von Dir weiter unter:
" Zur Provokation wird dies in der Regel erst, wenn man es als solche versteht."
Eine Provokation ist in der Regel eine bewusste Provokation. Wäre ja noch schöner, dem Provozierten jetzt die Verantwortung in die Schuhe zu schieben. Nichtsdestotrotz kann man versuchen, durch eine deeskalierende Gegenreaktion, die durchaus bestimmt sein darf, einer Diskussion weiteren Raum zu geben. Irgendwann aber ist auch damit mal Schluss.
(zuletzt geändert am 29.12.2017 um 00:48 Uhr)
StarWarsMan
@Renistance
Hiess es von Seiten Kennedy nicht mal, dass Ford zum Cast von TLJ gehören solle? Glaube war aber eher indirekt, weil vom gleichen Cast die Rede war. Viele spekulierten damals von Rückblenden, in denen Ford auftauchen würde. Ist ja nicht der Fall gewesen. Aber das schliesst mMn nicht aus, dass in Teil 9 nicht sowas sein könnte.
Ja, der Spruch würde wirklich besser zu Han passen, aber vielleicht auch nur etwas, das Luke an Gedenken an seinen alten Freund, übernommen hat. Generell lässt der Film ja einen grossen Zwist aussen vor. Nämlich den, dass Luke an Kylo versagt hat und das mit Sicherheit auch Han und Luke entzweit haben dürfte. Dass Han Snoke die alleinige Schuld dafür gibt, ist nur schwer vorstellbar. Spannungen mit Leia wird es von Seiten Han ja sicher gegeben haben, das wird in TFA zumindest ein wenig angedeutet.
@McSpain
Potterfan? Bei dir wird man manchmal den Eindruck nicht los, dass du alles ernst nimmst und dann irgend ne Vorstellung davon in deinem Kopf projezierst. Dabei wars lediglich ne überspitzte Darstellung davon, wenn ein Fan seine Sache gegenüber einem anderen Fan als die bessere darstellen will, siehe the Clerks 2. Trotzdem macht es natürlich Spass, HP-Fans aufzuziehen.
(zuletzt geändert am 29.12.2017 um 00:03 Uhr)
Wookiehunter
@GWLucas
Besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken. Kompliment!
Ich selbst mache auch nur mit, solange es mir Spaß macht z.B. unlogische Logikfehler-Vorwürfe zu entlarven.
Du hast natürlich Recht, wenn man es übertreibt und auf jede Provokation anspringt wie ein nervöser Zwergpinscher wird's irgendwann bedenklich
Rebellion
Jarik Kiray
@ Rebellion:
Ich finde ja sogar, dass die wirklich bewussten Provokationen eine Seltenheit sind. Das meiste, was so ausgelegt wird, sind einfach nur klare Worte von jemandem, dessen Temperament oder momentane Stimmung ihn/sie zu eben diesen treibt. Zur Provokation wird dies in der Regel erst, wenn man es als solche versteht.
Mir helfen meistens zwei Sachen, Abstand zu gewinnen: Radio Tatooine, Bens Verballhornung von Fanbeiträgen. Und: die Vorstellung, dass SWU eine tägliche Sitzung der "Anonymen SW-Fans" ist.
(zuletzt geändert am 29.12.2017 um 00:23 Uhr)
George W Lucas
Ich habe TLJ kurz vor Weihnachten im Kino gesehen und weiß noch immer nicht, welches Gefühl ich mit dem Film verbinden soll: Begeisterung? Nein. Ernüchterung? Nein. Enttäuschung? Nein. Ich kann weder sagen, dass mir der Film sehr gut gefiel noch dass ich ihn schlecht fand. Und genau das unterscheidet ihn für mich von allen anderen Star Wars Filmen, bei denen ich (oftmal noch im Kino sitzend) sofort wusste, wie ich den Film finde. Dies macht TLJ für mich zu einem besonderem Blockbuster-Kinoerlebnis.
Ich weiß auch genau, wieso es mir schwer fällt, mir eine Meinung zu TLJ zu bilden und ich eher verwirrt aus dem Kino ging. Es gibt zwei Ursachen für meine Verwirrung:
1. Ursache: Viele Erwartungen, die ich vor meiner ersten Filmsichtung hatte, wurden vom Film entweder gar nicht aufgegriffen oder wurden durchweg völlig anders thematisiert/aufgelöst. Ich erspare euch und mir hier eine Aufzählung von dem, was ich erwartet hatte und was letztlich im Film anders kam. Nur so viel: Es sind die gleichen Punkte, die hier auf SWU seit Tagen hin und her diskutiert werden (Snoke, Luke etc.). D.h., dass ich viele Minuten im Kino saß und erstmal klar damit kommen musste, dass meine Vermutungen bzgl. Story, Charakterentwicklungen etc. überhaupt nicht eintreffen und alles - oder zumindest vieles - von den Fillmverantwortlichen anders gemacht wurde, als ich zuvor dachte. Ich fühlte mich im Kino stellenweise überrascht, perplex und überrumpelt, dass meine Erwartungen und Vermutungen nicht eintrafen - die nicht zuletzt durch meinen eher passiven als aktiven SWU-Konsum die Monate zuvor ins euphorische und mitunter überheblich "ich weiß Bescheid, was passiert" abdrifteten.
2. Ursache: Nachdem ich mir klar wurde, dass meine Vermutungen bzgl. Storyablauf etc. nicht zutreffen und ich mich meiner eigenen Erwartungen entledigt hatte, hatte ich Schwierigkeiten damit, den Brocken zu schlucken, dass fast alle Charaktere in ihren Handlungssträngen scheitern. Reys Hoffnung auf eine Jedi-Ausbildung scheitert, Finn und Rose scheitern, Poe scheitert, Holdo und die gesamte Crew scheitern irgendwie auch, gewissermaßen scheitert auch Kylo Ren (weil er es nicht schaffte, Rey zu überzeugen). Für mich war das eine für einen Blockbuster-Film völlig neue Art, eine Geschichte zu erzählen. Der Film bricht mit allem, was ich bisher aus Blockbusterfilmen kannte. Oft dachte ich: "Tja, da war der Handlungsstrang also völlig umsonst." Das paradoxe ist dabei, dass es trotz des Scheitern aller Figuren irgendwie doch eine Entwicklung gab; sowohl auf der Ebene der Geschichte insgesamt als auch der einzelnen Charaktere.
Diese beiden Punkte sind es, die dafür sorgten, dass ich viel weniger in den Film eintauchen konnte, als es mir bei all den anderen Star Wars Filmen gelang. Natürlich gab es wie bei jedem Star Wars Film auch Aspekte, die mich genervt und deshalb für wenige Sekunden völlig aus dem Film gerissen haben. So gefielen mir einige humoristische Einlagen gar nicht.
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PingPong
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