Die letzten Jedi dominiert die Szene von Star Wars zurzeit in jeder erdenklicher Hinsicht. Überall analysieren Fans jedes noch so kleine Detail und diskutieren über dessen intentionelle Bedeutung. Einer dieser thematisierten Inhalte dürfte die allerletzte Szene sein, welche den Film abschließt, bevor zum üblichen Abspann vor dem Sternenhimmel übergeblendet wird (auch wenn es jedem klar sein dürfte – ab hier werden über SPOILER aus Episode VIII gesprochen):
Denn nachdem unsere verbliebenden Helden ihre ungewisse Flucht von Crait auf dem Falken antreten, kehren wir nochmal kurz nach Canto Bight zurück und befinden uns bei den versklavten Kindern, welche bereits zuvor Finn und Rose bei ihrer Flucht aus der Casino-Stadt geholfen haben. Einer der Jungen berichtet in Aliensprache den anderen vom letzten Auftreten des großen Jedi-Meisters Luke Skywalker, welcher ganz allein gegen die Übermacht der Ersten Ordnung antritt. Doch als ihr grausamer Meister sie zu ihrer Arbeit zurückscheucht, wendet sich der Junge pflichtbewusst seinem Besen zu, welchen er – bewusst oder nicht – mithilfe der Macht ergreift. Anschließend verharrt er in seiner Arbeit, blickt mit einem Feuer in den Augen gen Sternenhimmel, hebt den Besen wie das Schwert eines Helden. Die Zuschauer erkennen dabei noch Roses Rebellen-Ring an seinem Finger, bevor der Film mit dieser Einstellung endet.
Diese letzte Einstellung hat Fragen beim Publikum aufgeworfen, welche nun erste wage Antworten finden könnten. Die Entertainment Weekly hat Rian Johnson zu diesem Thema befragt, und er hatte ein paar Dinge zu jenem Jungen zu sagen …
Es geht hier hauptsächlich um Luke. Für mich zeigt diess, dass der Akt Luke Skywalkers, seinen Mantel einer Legende wieder anzulegen, nachdem er entschieden hatte dass die Galaxie ohne diesen besser dran war, sehr viel größere Konsequenzen mit sich brachte als 20 Leute in einer Höhle zu retten.
Johnson bezieht sich darauf, dass „der Funke“ welcher das Feuer entzünden soll, welches die Erste Ordnung verbrennen soll, im Grunde kein anderer als Luke selbst gewesen ist.
Nun verbreitet sich die Legende von Luke Skywalker. Die Hoffnung in der Galaxis ist wieder entzündet worden.
Ich könnte mir kein passenderes Bild von Hoffnung vorstellen als ein Kind das mit seiner Actionfigur von Luke Skxwalker spielt und davon inspiriert wird erwachsen zu werden, ein Abenteuer zu erleben und den Kampf der Guten zu kämpfen.
Jener Junge heißt übrigens mit vollem Namen Temiri Blagg, wie man der Illustrierten Enzyklopädie zum Film entnehmen kann.
Another fun thing from the Last Jedi Visual Dictionary: “Broom Kid” has a name. #StarWars #TheLastJedi pic.twitter.com/nGuVoaQSzJ
— James Baney (@Mirahtrunks) 17. Dezember 2017
Ob man in Zukunft noch mehr von Temiri Blagg sehen wird, ist ungewiss; doch die essentielle Botschaft jener Szene ist primär auch, dass er, in dem die Macht offenkundig stark ist, existiert. Wie auch viele andere in jener weit, weit entfernten Galaxis.
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@Starwarsman
Wie erklärst du dir dann den Verlust der Macht seitens Luke? Warum entschied er sich,sich von der Macht zu trennen?
Für mich ist das eine Glaubensfrage.
Mit der Herkunft hat das bedingt zu tun.
Anakin scheint ja auch von der Macht gezeugt geworden sein. Oder es wurde nachgeholfen,folgt man der Plagueis Theorie.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 19:52 Uhr)
franz wars
@franz wars
Ich sehe da keinen Zusammenhang. Verlust? Luke hat sich einfach von ihr abgewandt, so, als würde er sein Gesicht in den Schatten drehen. Die Macht in ihm ist immer noch da. Wie die Sonne. Er hat immer noch die Machtfähigkeiten, wie wir anhand seiner Projektion gesehen haben.
Die Midis sind wohl kein Thema mehr? Mit Herkunft hat es nichts zu tun. Dem stimme ich zu. Vielleicht sind die Midis auch nur hinreichende aber keine notwendige Bedingung. Vielleicht wird die Macht nun bedingungsloser.
(zuletzt geändert am 19.12.2017 um 20:04 Uhr)
StarWarsMan
@SWM
Ich sehe das so ähnlich wie franz wars. DIe Macht steckte ja weiterhin in Luke aber er glaubte nicht mehr daran. Er entschied sich dazu sie aufzugeben.Sonst würde er wissen das Han getötet wurde. Er hätte es gespürt.
Daß Rey urplötzlich die Macht in sich hatte und wie klein Anakin unbewusst mit ihr hantierte,kann auch nur bedeuten,daß sie entweder auch von der Macht auserwählt gewesen war oder sie doch Eltern...oder GROSSELTERN...ach nennen wir mal diese einfach KENOBI. :-D die mit der Macht vertraut waren.
Renistance
Ich finde es sehr schwierig, dies konkret zu deuten.
Luke hat sich nie von der Macht als solches abgewandt. Kann er auch nicht. Die Macht fließt ja jedem Lebewesen zu. Die Midichlorianer dienen als eine Art Zugang zur Macht. Und ab einer bestimmten Menge ist jemand machtsensitiv. (wenn man das logisch in Einklang bringen will)
Das was Luke zu Rey zum Teil sagt und die Tatsache, dass er eben diese neue Fähigkeit hat spricht ja auch dafür, dass er sich weiterhin mit der Macht auseinandergesetzt hat.
Wovon er sich aber abgewandt haben könnte ist, die Macht dazu zu benutzen dass Schicksal zu beeinflussen und damit auch von den Jedi.
OvO
Renistance
@Renistance
"Ich sehe das so ähnlich wie franz wars. DIe Macht steckte ja weiterhin in Luke aber er glaubte nicht mehr daran. Er entschied sich dazu sie aufzugeben.Sonst würde er wissen das Han getötet wurde. Er hätte es gespürt."
Jetzt verstehe ich besser, was Du/Ihr meinst/meintet. Ja klar, da bin ich bei Dir, dass die Macht selbst noch in Luke steckte, er aber nicht mehr dazu stand/daran glaubte, im Sinne von "dahinter stehen". Das bedeutet also nicht, dass er sie verloren hätte, sondern ersteinmal, dass er imstande ist, sie zu ignorieren und nicht anzuwenden. Luke hat die Fähigkeit selbst aber nicht verloren, könnte also jederzeit wieder auf Empfang gehen. Am Beispiel klein-Anakins wird jedoch auch deutlich, dass die Macht nicht nur für jene vorgesehen ist, die sich ihrer bewusst sind/daran glauben. Anakin weiß es gar nicht bzw. glaubt nicht bewusst daran, zumindest gibt es keine Hinweise. Dann jedoch tauchen Jinn und Kenobi auf, und nach und nach entdeckt Anakin seine Fähigkeiten. Andererseits gibt es die Ausbildungsszenen auf Dagobah, wo Yoda Luke sinngemäß sagt, er müsse an die Macht fest glauben, sich konzentrieren. Also am Glauben, muss ich eingestehen, scheint doch irgendwo etwas dran zu sein. Die OT und die PT sind da nicht widerspruchsfrei, mEn.
Mir fällt gerade ein, dass Luke Rey gar nicht gefragt hat, wer sie eigentlich ist. Oder wusste er es schon, als er sie zum ersten Mal sah bzw. BEVOR er sie sah? Komisch ...
"Daß Rey urplötzlich die Macht in sich hatte und wie klein Anakin unbewusst mit ihr hantierte,kann auch nur bedeuten,daß sie entweder auch von der Macht auserwählt gewesen war"
Jepp, das denke ich auch. Die Macht sucht sich Individuen aus. Auserwählte sozusagen. Vielleicht braucht es dann noch das Quäntchen Bewusstsein dafür, dass mit einem etwas anders ist, wie dieser kleine Sklavenjunge auf Canto Bight. Ein Anstoß, der die Sache ins Rollen bringt: Bewusstsein, Anwendung, Werdung, stärkeres Bewusstsein, stärkere Anwendung, Werdung, Leitung durch einen Meister, Werdung, selbst Meister ...
"oder sie doch Eltern...oder GROSSELTERN...ach nennen wir mal diese einfach KENOBI. :-D die mit der Macht vertraut waren."
Und das Potential erkennen und ihren Schützling fördern. Oder meintest Du Vererbung? Midis? Die Midis sind ja nicht vom Tisch bzw. sind immer noch Kanon, wobei Luke noch die alte Sicht hat, die ja eigentlich eine modernere zu sein scheint, denn die Midis kamen aus der Vor-OT Zeit. Obwohl Yoda ... alter Lehrmeister. Jinn, moderner Lehrmeister. Schwierig.
@OvO
"Luke hat sich nie von der Macht als solches abgewandt."
Von der lebendigen Macht aber schon, oder?
"Das was Luke zu Rey zum Teil sagt und die Tatsache, dass er eben diese neue Fähigkeit hat spricht ja auch dafür, dass er sich weiterhin mit der Macht auseinandergesetzt hat."
Ja, stimmt auch wieder, wobei er sich das auch vor seinem Exil hätte beibringen können.
(zuletzt geändert am 20.12.2017 um 00:00 Uhr)
StarWarsMan
(Teil 2)
Luke sagt auch: "Die Macht ist größer als die Jedi. Die Macht gibt es auch ohne die Jedi." Das ist der Kern von Lukes Erkenntnis. In der Erkenntnis ähnelt er sogar Kylo Ren, der ähnliche Aussagen gemacht hat. Luke schlägt dann den Bogen zur PT Zeit, indem er darüber redet, dass sich die Jedi haben einnehmen/verweltlichen lassen. Arroganz, (eigene) Verherrlichung, Verhaftetsein im Hier und Jetzt. Verrat an der Spiritualität. Diese Verweltlichung sieht Luke auch folgerichtig im neuen Konflikt FO/NR.
Mit ST Luke scheint mir, alles stimmig zu sein. Sie haben den Charakter sehr gut eingefangen und weitergedacht. Ich freu mich gerade so auf meine Zweitsichtung morgen!
(zuletzt geändert am 20.12.2017 um 00:02 Uhr)
StarWarsMan
Hi Leute!
Ich beteilige mich als stummer Mitleser nur selten als Kommentarersteller, doch herrscht hier gerade so eine angenehme Ruhe und Sachlichkeit in der Diskussion, dass ich gerne meine derzeitige Sichtweise beitragen möchte...
Für mich zeigten sich in TLJ Anspielungen auf den "Konflikt"(?) "Religion vs. Wissenschaft"...
In der OT wurde "die Macht" als etwas Religiöses/Spirituelles dargestellt. In der PT kam mit den Midichlorianern eine eher wissenschaftliche (In-Universe-Science) Erklärung dazu, die vielen Fans missfiel, weil sie scheinbar die "Mystik" aus der Macht entfernte und so eventuell die "Traumwelt Star Wars" zu sehr in die Nähe der Realität des Fans rückte, aus der die meisten von uns Fans doch zeitweise(!) zu entfliehen versuchen, indem wir dem Franchise soviel Aufmerksamkeit schenken.
Eventuell befand sich auch Luke in diesem "Konflikt" zwischen Glaube und Wissenschaft... Ein Hauptteil seiner Erklärung der Macht gegenüber Rey in TLJ ist die wissenschaftliche Erklärung des Lebens als ein sich immer wiederholender Kreislauf des Vergehens und Entstehens...
Und Luke ist eventuell tatsächlich "vom Glauben abgefallen" als er diese Zusammenhänge erkannte - und konnte dem Konzept "Böse vs. Gut" nichts mehr abgewinnen und fiel sozusagen in ein spirituelles Loch....
Dass er sich scheinbar dennoch letztlich dazu entschied dem Widerstand zu helfen (und dadurch sein Leben zu opfern?...), widerspricht den beschriebenen "Erkenntnissen" gar nicht.
Warum nicht? Weil eben auch "Ungläubige", "Nicht-Gläubige" (Ich vermeide bewusst die Begrifflichkeiten "Atheisten" oder "Agnostiker"...) MORALISCH denken und handeln können! Eventuell können sie es sogar besser als "Gläubige", weil sie dazu ihren Verstand benutzen und nicht auf alte Überlieferungen angewiesen sind und somit auf die gegenwärtige Situation angepasst reagieren können.
Luke brauchte vielleicht einen symbolischen Arschtritt von Yoda, um das zu erkennen... Und auch Yoda selbst brauchte wohl einige Anstöße, um sich dessen bewusst zu werden...
Kurzum: "Die Macht" in Star Wars, wie wir sie aus der OT kennen und der Erklärungsansatz über Midichlorianer aus der PT widersprechen sich nicht zwangsläufig. Und in der ST wird dieser scheinbare Widerspruch behandelt und "aufgeklärt"...?
Ich weiß natürlich nicht, ob wir Betrachter dies so verstehen sollen. Ich bin als Fan auch bereit eine andere Er(Klärung) hinzunehmen. Denn es sind trotz allem eben "nur" ("duck-weg" Filme...
Für mich als Zuschauer war "die Macht" in Star Wars übrigens nie eine Glaubensfrage (auch als kleines Kind nicht, als wir nur die OT hatten...), sondern immer ein bio-physikalisches In-Universe-Phänomen (das ich als Kind natürlich nicht so genannt hätte...). Die Erklärung über Mikroorganismen im Körper des Machtanwenders, habe ich daher gar nicht als so bescheuert empfunden, wie viele Fans es haben.
Die Macht existiert offensichtlich (In-Universe) - "Es ist alles wahr!" Also muss es auch eine Erklärung geben...
Snegruej
@Snegruej
Welcome, Freund der Droiden!
Lustig, dass so viele schreiben: "Lange Zeit stiller Mitleser"
"Eventuell befand sich auch Luke in diesem "Konflikt" zwischen Glaube und Wissenschaft... Ein Hauptteil seiner Erklärung der Macht gegenüber Rey in TLJ ist die wissenschaftliche Erklärung des Lebens als ein sich immer wiederholender Kreislauf des Vergehens und Entstehens..."
Ja, das war und ist so. Du gibst damit schön die Essenz eines der Hauptthemen der OT wieder: "Maschine vs Mensch(lichkeit) bzw. Leben". Das technokratisch militärische Imperium (weltliche Macht) mit dem Maschinenmenschen Vader an dessen Speerspitze (und dem tattrigen, erzkonservativen Imperator als Wiedergänger des mythologischen Saturns) vs der jungen Rebellengruppe mit ihrem freien, ja, fast hippieartigen New Age Lebensentwurfes der (dann) spirituellen Macht. Als Frage hat die OT gestellt: Kann die Technik den Menschen unterstützen oder zerbricht sie ihn? Gerade in Bezug auf Vader als Kondensationskeim bzw. Brennpunkt dieser Frage. Letztendlich haben die weltliche Macht und die Ordnung und das technokratische Maschinenverständnis Vader vernichtet. Dann Kenobi als Zeitzeuge des goldenen Zeitalters, dem allerdings ein Krieg folgte.
"Und Luke ist eventuell tatsächlich "vom Glauben abgefallen" als er diese Zusammenhänge erkannte - und konnte dem Konzept "Böse vs. Gut" nichts mehr abgewinnen und fiel sozusagen in ein spirituelles Loch...."
Eigentlich ist er dem wahren Glauben sogar näher gekommen. Was Luke erkannte, war, dass der Glaube an die Macht usw. für weltliche Zwecke pervertiert wurde. Luke hat die alten Schriften der Jedi, die Ursprünge, studiert. Evtl. stieß er da schon auf menschlich-egoistische Tendenzen. Wer weiß? Aber erstmal geht es auf Ahch-To um Ursprünge und um Weltabgewandtheit. Luke ist in meinen Augen dort in die spirituelle, jenseitige Welt eingetaucht, lebt wie ein Bauer. Der gute Hirte.
"Dass er sich scheinbar dennoch letztlich dazu entschied dem Widerstand zu helfen (und dadurch sein Leben zu opfern?...), widerspricht den beschriebenen "Erkenntnissen" gar nicht."
Eben. Zumal Luke gar nicht wirklich auf Crait war, sondern nur als Spukbild. Demnach war alles, was geschah, Kylos Wille. Luke war der Spiegel für Kylo und dessen Orakel. In dem Sinne ein Wiedergänger Solos, der Kylo schon auf der Brücke durch bedingungslose Vaterliebe etwas zeigte.
"Weil eben auch "Ungläubige", "Nicht-Gläubige" (Ich vermeide bewusst die Begrifflichkeiten "Atheisten" oder "Agnostiker"...) MORALISCH denken und handeln können! Eventuell können sie es sogar besser als "Gläubige", weil sie dazu ihren Verstand benutzen und nicht auf alte Überlieferungen angewiesen sind und somit auf die gegenwärtige Situation angepasst reagieren können."
Der Verstand hat mehr mit dem Ego zu tun. Es gibt auch eine intrinsische Naturmoral. Auch Tiere sind zu Liebe und Empathie fähig. Aber ja, auch Ungläubige handeln moralisch.
Du hast mir super Denkanstöße gegeben!
StarWarsMan
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